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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875.

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Die Ernte.
häufig durch Rundeisenstangen, welche vom Theiler ausgehen, erhöht, um zu verhüten,
daß die Getreidehalme über den Rand der Plattform fallen. Die Anordnung der
Plattform läßt sich aus der Fig. 97 (s. S. 252) ersehen, welche die Getreidemähe-
maschine "Governor" mit
Selbstablage von R. Hornsby
& Sons --Grantham darstellt.
Die Plattform hat den Zweck,
das abgeschnittene Getreide vor
der Ablage zu sammeln.

Die größte Mannigfaltig-
keit ergiebt sich in der Con-
struction der Zuführungs-
und Ablegevorrichtung.
Erstere hat die Bestimmung das
Getreide gegen den Schneide-
apparat zu biegen, damit es
sicher von den Messern erfaßt
werden kann, letztere hat das
auf der Plattform sich an-
sammelnde Getreide in Garben
seitwärts zu legen, damit die
Bahn für den nächsten Gang
der Maschine frei wird. Bei
wenigen Maschinen sind beide
Vorrichtungen getrennt. In
diesem Falle besteht die Zu-
führungsvorrichtung aus einem
horizontal gelagerten Haspel,
während die Ablegevorrichtung
die verschiedenste Gestalt an-
nimmt. Bei der Maschine von
Wood besteht z. B. letztere aus
einem Arm, welcher an einer
Kette ohne Ende am Umfange
einer viereckigen Plattform ge-
führt wird. Gewöhnlich bewegen
sich beide Vorrichtungen um
dieselbe Achse. Die Zuführung

[Abbildung] Fig. 96.

Einpferdige Getreidemähmafchine "Premier" mit
eisernem Gestelle von R. Hornsby & Sons--Grantham. -- Schnitt-
breite 1.35 Meter, Gewicht 298 Kilogr.; Preis 380 Mark, 190 fl.

wird durch ein einfaches an einer Stange befestigtes Brett, das Raff- oder Sammel-
brett, die Ablage durch eine Harke vermittelt. Die Raff- und Harkenarme rotiren um
eine senkrechte Achse und erhalten ihren Weg durch eine Führungscurve vorgezeichnet.
Je zwei Harken und zwei dazwischen angebrachte Raffbretter bilden ein Kreuz, dessen

Die Ernte.
häufig durch Rundeiſenſtangen, welche vom Theiler ausgehen, erhöht, um zu verhüten,
daß die Getreidehalme über den Rand der Plattform fallen. Die Anordnung der
Plattform läßt ſich aus der Fig. 97 (ſ. S. 252) erſehen, welche die Getreidemähe-
maſchine „Governor“ mit
Selbſtablage von R. Hornsby
& Sons —Grantham darſtellt.
Die Plattform hat den Zweck,
das abgeſchnittene Getreide vor
der Ablage zu ſammeln.

Die größte Mannigfaltig-
keit ergiebt ſich in der Con-
ſtruction der Zuführungs-
und Ablegevorrichtung.
Erſtere hat die Beſtimmung das
Getreide gegen den Schneide-
apparat zu biegen, damit es
ſicher von den Meſſern erfaßt
werden kann, letztere hat das
auf der Plattform ſich an-
ſammelnde Getreide in Garben
ſeitwärts zu legen, damit die
Bahn für den nächſten Gang
der Maſchine frei wird. Bei
wenigen Maſchinen ſind beide
Vorrichtungen getrennt. In
dieſem Falle beſteht die Zu-
führungsvorrichtung aus einem
horizontal gelagerten Haspel,
während die Ablegevorrichtung
die verſchiedenſte Geſtalt an-
nimmt. Bei der Maſchine von
Wood beſteht z. B. letztere aus
einem Arm, welcher an einer
Kette ohne Ende am Umfange
einer viereckigen Plattform ge-
führt wird. Gewöhnlich bewegen
ſich beide Vorrichtungen um
dieſelbe Achſe. Die Zuführung

[Abbildung] Fig. 96.

Einpferdige Getreidemähmafchine „Premier“ mit
eiſernem Geſtelle von R. Hornsby & Sons—Grantham. — Schnitt-
breite 1.35 Meter, Gewicht 298 Kilogr.; Preis 380 Mark, 190 fl.

wird durch ein einfaches an einer Stange befeſtigtes Brett, das Raff- oder Sammel-
brett, die Ablage durch eine Harke vermittelt. Die Raff- und Harkenarme rotiren um
eine ſenkrechte Achſe und erhalten ihren Weg durch eine Führungscurve vorgezeichnet.
Je zwei Harken und zwei dazwiſchen angebrachte Raffbretter bilden ein Kreuz, deſſen

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[251/0269] Die Ernte. häufig durch Rundeiſenſtangen, welche vom Theiler ausgehen, erhöht, um zu verhüten, daß die Getreidehalme über den Rand der Plattform fallen. Die Anordnung der Plattform läßt ſich aus der Fig. 97 (ſ. S. 252) erſehen, welche die Getreidemähe- maſchine „Governor“ mit Selbſtablage von R. Hornsby & Sons —Grantham darſtellt. Die Plattform hat den Zweck, das abgeſchnittene Getreide vor der Ablage zu ſammeln. Die größte Mannigfaltig- keit ergiebt ſich in der Con- ſtruction der Zuführungs- und Ablegevorrichtung. Erſtere hat die Beſtimmung das Getreide gegen den Schneide- apparat zu biegen, damit es ſicher von den Meſſern erfaßt werden kann, letztere hat das auf der Plattform ſich an- ſammelnde Getreide in Garben ſeitwärts zu legen, damit die Bahn für den nächſten Gang der Maſchine frei wird. Bei wenigen Maſchinen ſind beide Vorrichtungen getrennt. In dieſem Falle beſteht die Zu- führungsvorrichtung aus einem horizontal gelagerten Haspel, während die Ablegevorrichtung die verſchiedenſte Geſtalt an- nimmt. Bei der Maſchine von Wood beſteht z. B. letztere aus einem Arm, welcher an einer Kette ohne Ende am Umfange einer viereckigen Plattform ge- führt wird. Gewöhnlich bewegen ſich beide Vorrichtungen um dieſelbe Achſe. Die Zuführung [Abbildung Fig. 96. Einpferdige Getreidemähmafchine „Premier“ mit eiſernem Geſtelle von R. Hornsby & Sons—Grantham. — Schnitt- breite 1.35 Meter, Gewicht 298 Kilogr.; Preis 380 Mark, 190 fl.] wird durch ein einfaches an einer Stange befeſtigtes Brett, das Raff- oder Sammel- brett, die Ablage durch eine Harke vermittelt. Die Raff- und Harkenarme rotiren um eine ſenkrechte Achſe und erhalten ihren Weg durch eine Führungscurve vorgezeichnet. Je zwei Harken und zwei dazwiſchen angebrachte Raffbretter bilden ein Kreuz, deſſen

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft01_1875/269>, abgerufen am 28.04.2024.