Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Pferdezucht.
concav im Naserücken, die Stirn breit und eckig, das Auge, groß und frei unter
dem vorliegenden Augenbogen hervortretend, zeigt Intelligenz und Treue; die Nüstern
werden zitternd und weit geöffnet, die Lippen sind fein und glatt, die Ohren, zwischen
denen der Schopf herunterhängt, der das Auge leicht verschleiert und dem Kopfe etwas
zierlich Coquettes gibt, sind klein und beweglich; der Hals mit seichtem Ausschnitte
aus dem Widerriste emporsteigend, lang, scharf contourirt, hübsch gerundet und in
leichter Verbindung am Kopfe angesetzt, wird bei rascher Bewegung zum Hirschhalse;
die Mähne dünn, seidenartig; der Widerrist hoch, trocken, zurückliegend; die Schultern
genügend lang und schräg und keineswegs, was man ja gewöhnlich den Orientalen
[Abbildung] Fig. 165.

Perserpferd.

vorzuwerfen hat, in jeder Richtung unbefriedigend; die Brustdimensionen geräumig,
der Leib gerundet; die Flanken- und Nierenpartie kurz; der Rücken fest; die Kruppe
lang, gerade, mit hochangesetztem, bogenähnlich getragenem, feinhaarigem Schweife;
die Beine trocken, wie aus gehämmertem Eisen, mit harten Knochen, breiten Gelenken
und klaren Sehnen, ohne Behang, endigen in kleinen, festen Hufen; fügt man hierzu
ein äußerst feines Deckhaar, das das Adernetz hindurchschimmern läßt, und eine leichte

Die Pferdezucht.
concav im Naſerücken, die Stirn breit und eckig, das Auge, groß und frei unter
dem vorliegenden Augenbogen hervortretend, zeigt Intelligenz und Treue; die Nüſtern
werden zitternd und weit geöffnet, die Lippen ſind fein und glatt, die Ohren, zwiſchen
denen der Schopf herunterhängt, der das Auge leicht verſchleiert und dem Kopfe etwas
zierlich Coquettes gibt, ſind klein und beweglich; der Hals mit ſeichtem Ausſchnitte
aus dem Widerriſte emporſteigend, lang, ſcharf contourirt, hübſch gerundet und in
leichter Verbindung am Kopfe angeſetzt, wird bei raſcher Bewegung zum Hirſchhalſe;
die Mähne dünn, ſeidenartig; der Widerriſt hoch, trocken, zurückliegend; die Schultern
genügend lang und ſchräg und keineswegs, was man ja gewöhnlich den Orientalen
[Abbildung] Fig. 165.

Perſerpferd.

vorzuwerfen hat, in jeder Richtung unbefriedigend; die Bruſtdimenſionen geräumig,
der Leib gerundet; die Flanken- und Nierenpartie kurz; der Rücken feſt; die Kruppe
lang, gerade, mit hochangeſetztem, bogenähnlich getragenem, feinhaarigem Schweife;
die Beine trocken, wie aus gehämmertem Eiſen, mit harten Knochen, breiten Gelenken
und klaren Sehnen, ohne Behang, endigen in kleinen, feſten Hufen; fügt man hierzu
ein äußerſt feines Deckhaar, das das Adernetz hindurchſchimmern läßt, und eine leichte

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0247" n="231"/><fw place="top" type="header">Die Pferdezucht.</fw><lb/>
concav im Na&#x017F;erücken, die Stirn breit und eckig, das Auge, groß und frei unter<lb/>
dem vorliegenden Augenbogen hervortretend, zeigt Intelligenz und Treue; die Nü&#x017F;tern<lb/>
werden zitternd und weit geöffnet, die Lippen &#x017F;ind fein und glatt, die Ohren, zwi&#x017F;chen<lb/>
denen der Schopf herunterhängt, der das Auge leicht ver&#x017F;chleiert und dem Kopfe etwas<lb/>
zierlich Coquettes gibt, &#x017F;ind klein und beweglich; der Hals mit &#x017F;eichtem Aus&#x017F;chnitte<lb/>
aus dem Widerri&#x017F;te empor&#x017F;teigend, lang, &#x017F;charf contourirt, hüb&#x017F;ch gerundet und in<lb/>
leichter Verbindung am Kopfe ange&#x017F;etzt, wird bei ra&#x017F;cher Bewegung zum Hir&#x017F;chhal&#x017F;e;<lb/>
die Mähne dünn, &#x017F;eidenartig; der Widerri&#x017F;t hoch, trocken, zurückliegend; die Schultern<lb/>
genügend lang und &#x017F;chräg und keineswegs, was man ja gewöhnlich den Orientalen<lb/><figure><head>Fig. 165. </head><p>Per&#x017F;erpferd.</p></figure><lb/>
vorzuwerfen hat, in jeder Richtung unbefriedigend; die Bru&#x017F;tdimen&#x017F;ionen geräumig,<lb/>
der Leib gerundet; die Flanken- und Nierenpartie kurz; der Rücken fe&#x017F;t; die Kruppe<lb/>
lang, gerade, mit hochange&#x017F;etztem, bogenähnlich getragenem, feinhaarigem Schweife;<lb/>
die Beine trocken, wie aus gehämmertem Ei&#x017F;en, mit harten Knochen, breiten Gelenken<lb/>
und klaren Sehnen, ohne Behang, endigen in kleinen, fe&#x017F;ten Hufen; fügt man hierzu<lb/>
ein äußer&#x017F;t feines Deckhaar, das das Adernetz hindurch&#x017F;chimmern läßt, und eine leichte<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[231/0247] Die Pferdezucht. concav im Naſerücken, die Stirn breit und eckig, das Auge, groß und frei unter dem vorliegenden Augenbogen hervortretend, zeigt Intelligenz und Treue; die Nüſtern werden zitternd und weit geöffnet, die Lippen ſind fein und glatt, die Ohren, zwiſchen denen der Schopf herunterhängt, der das Auge leicht verſchleiert und dem Kopfe etwas zierlich Coquettes gibt, ſind klein und beweglich; der Hals mit ſeichtem Ausſchnitte aus dem Widerriſte emporſteigend, lang, ſcharf contourirt, hübſch gerundet und in leichter Verbindung am Kopfe angeſetzt, wird bei raſcher Bewegung zum Hirſchhalſe; die Mähne dünn, ſeidenartig; der Widerriſt hoch, trocken, zurückliegend; die Schultern genügend lang und ſchräg und keineswegs, was man ja gewöhnlich den Orientalen [Abbildung Fig. 165. Perſerpferd.] vorzuwerfen hat, in jeder Richtung unbefriedigend; die Bruſtdimenſionen geräumig, der Leib gerundet; die Flanken- und Nierenpartie kurz; der Rücken feſt; die Kruppe lang, gerade, mit hochangeſetztem, bogenähnlich getragenem, feinhaarigem Schweife; die Beine trocken, wie aus gehämmertem Eiſen, mit harten Knochen, breiten Gelenken und klaren Sehnen, ohne Behang, endigen in kleinen, feſten Hufen; fügt man hierzu ein äußerſt feines Deckhaar, das das Adernetz hindurchſchimmern läßt, und eine leichte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft03_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft03_1876/247
Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft03_1876/247>, abgerufen am 28.04.2024.