Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 2. Leipzig, 1764.Von dem Wahrscheinlichen. weil vermög der Bedingung diese Arten kein an-der gemeinsames Merkmal, als solche haben, die allen C zukommen, welches man vermög der Voraussetzung von D nicht sagen kann. 3. Findet man, daß alle B, D sind, hingegen auch nur ein einziges D unter eine der übrigen Arten P, Q, R etc. nicht gehört; so wird D allgemein und nothwendig von allen ausgeschlossen. Denn wenn D unter diesen Arten dem B nicht allein zu- käme, so wäre es ein gemeinsames Merkmal von allen, und daher ein Merkmal von der Gattung C. Dieses ist aber der Voraussetzung zuwider. Von diesen Fällen laufen die beyden letzten auf eines §. 178. Um nun zu zeigen, daß auf diese Art, um Alle B sind C, D. Alle A sind C, D. C ist entweder B, oder P, oder Q, oder R etc. Etliche D sind nicht P. Oder auch: Etliche C sind nicht D. Von
Von dem Wahrſcheinlichen. weil vermoͤg der Bedingung dieſe Arten kein an-der gemeinſames Merkmal, als ſolche haben, die allen C zukommen, welches man vermoͤg der Vorausſetzung von D nicht ſagen kann. 3. Findet man, daß alle B, D ſind, hingegen auch nur ein einziges D unter eine der uͤbrigen Arten P, Q, R ꝛc. nicht gehoͤrt; ſo wird D allgemein und nothwendig von allen ausgeſchloſſen. Denn wenn D unter dieſen Arten dem B nicht allein zu- kaͤme, ſo waͤre es ein gemeinſames Merkmal von allen, und daher ein Merkmal von der Gattung C. Dieſes iſt aber der Vorausſetzung zuwider. Von dieſen Faͤllen laufen die beyden letzten auf eines §. 178. Um nun zu zeigen, daß auf dieſe Art, um Alle B ſind C, D. Alle A ſind C, D. C iſt entweder B, oder P, oder Q, oder R ꝛc. Etliche D ſind nicht P. Oder auch: Etliche C ſind nicht D. Von
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Von dem Wahrſcheinlichen.
weil vermoͤg der Bedingung dieſe Arten kein an-
der gemeinſames Merkmal, als ſolche haben, die
allen C zukommen, welches man vermoͤg der
Vorausſetzung von D nicht ſagen kann.
3. Findet man, daß alle B, D ſind, hingegen auch
nur ein einziges D unter eine der uͤbrigen Arten
P, Q, R ꝛc. nicht gehoͤrt; ſo wird D allgemein
und nothwendig von allen ausgeſchloſſen. Denn
wenn D unter dieſen Arten dem B nicht allein zu-
kaͤme, ſo waͤre es ein gemeinſames Merkmal von
allen, und daher ein Merkmal von der Gattung C.
Dieſes iſt aber der Vorausſetzung zuwider.
Von dieſen Faͤllen laufen die beyden letzten auf eines
hinaus, weil man in beyden findet, daß D dem B allein,
und mit Ausſchluß der uͤbrigen Arten P, Q, R ꝛc. zu-
komme. Man ſetze nun: alle A ſeyen C, und: alle A
ſeyen D; ſo wird man, ſo oft einer der beyden letzten
Faͤlle ſtatt hat, den Schluß machen koͤnnen: alle A ſeyen
B. Denn da gehoͤrt A unter die Gattung C, weil alle
A, C ſind. Es haben aber alle A das Praͤdicat D,
welches den Arten P, Q, R ꝛc. nicht zukoͤmmt, oder der
Art B allein zukoͤmmt. Demnach gehoͤrt A ganz unter
die Art B, oder; alle A ſind B.
§. 178. Um nun zu zeigen, daß auf dieſe Art, um
den letzten Satz zu beweiſen, die Muͤhe erſpart wird,
von zwoen Jnductionen, davon hier einzelne Stuͤcke vor-
kommen, die eine complet zu machen: ſo wollen wir
die dabey gebrauchten Saͤtze zuſammennehmen. Es
ſind folgende:
Alle B ſind C, D.
Alle A ſind C, D.
C iſt entweder B, oder P, oder Q, oder R ꝛc.
Etliche D ſind nicht P.
Oder auch: Etliche C ſind nicht D.
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