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Langemann, Ludwig; Hummel, Helene: Frauenstimmrecht und Frauenemanzipation. Berlin, 1916.

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fern geblieben sind. Vieles Reden über gewiß gut ge-
meinte ideale Zwecke täuscht nicht über den Mangel an
nationalem Empfinden hinweg, gegen den wir mit dieser
Kundgebung energisch Protest erheben wollen." Jn dieser
Zeit konnte eine frauenrechtlerische Zeitung schreiben, daß
der jetzige Weltkrieg nur aus Haß, Gewinnsucht usw.
einiger interessierter Kreise entstanden sei, daß aber der
Mann des Volkes nicht wisse, wofür und warum er
andere Menschen, die ihm nichts zu leide getan haben,
umbringen solle. "Morden" nennen sie diesen heiligen
Krieg, und wir Mütter, die wir unser Herzblut draußen
haben, sollten solche Frauen unsere Führerinnen nennen?
Wir wollen ihnen nicht Gefolgschaft leisten, sie dürfen
unsere Bannerträgerinnen nicht sein! Wir vertrauen
unseren führenden Männern, daß sie achthaben auf die
Gefahr, die uns, ihren Frauen und Töchtern, in ihren
Geschlechtsgenossinnen heranwächst! Deutschlands
Mütter schufen Deutschlands Kraft und Größe,
die Frauenemanzipation verzehrt das Mark
der Völker.



Berichtigung.

Zu Seite 6 und 53; Jn Dänemark ist im Jahre 1915
das parlamentarische Frauenwahlrecht eingeführt worden.

Druck von Carl Ringer & Sohn, Berlin S. 59, Hasenheide 54.

fern geblieben sind. Vieles Reden über gewiß gut ge-
meinte ideale Zwecke täuscht nicht über den Mangel an
nationalem Empfinden hinweg, gegen den wir mit dieser
Kundgebung energisch Protest erheben wollen.“ Jn dieser
Zeit konnte eine frauenrechtlerische Zeitung schreiben, daß
der jetzige Weltkrieg nur aus Haß, Gewinnsucht usw.
einiger interessierter Kreise entstanden sei, daß aber der
Mann des Volkes nicht wisse, wofür und warum er
andere Menschen, die ihm nichts zu leide getan haben,
umbringen solle. „Morden“ nennen sie diesen heiligen
Krieg, und wir Mütter, die wir unser Herzblut draußen
haben, sollten solche Frauen unsere Führerinnen nennen?
Wir wollen ihnen nicht Gefolgschaft leisten, sie dürfen
unsere Bannerträgerinnen nicht sein! Wir vertrauen
unseren führenden Männern, daß sie achthaben auf die
Gefahr, die uns, ihren Frauen und Töchtern, in ihren
Geschlechtsgenossinnen heranwächst! Deutschlands
Mütter schufen Deutschlands Kraft und Größe,
die Frauenemanzipation verzehrt das Mark
der Völker.



Berichtigung.

Zu Seite 6 und 53; Jn Dänemark ist im Jahre 1915
das parlamentarische Frauenwahlrecht eingeführt worden.

Druck von Carl Ringer & Sohn, Berlin S. 59, Hasenheide 54.

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[156/0158] fern geblieben sind. Vieles Reden über gewiß gut ge- meinte ideale Zwecke täuscht nicht über den Mangel an nationalem Empfinden hinweg, gegen den wir mit dieser Kundgebung energisch Protest erheben wollen.“ Jn dieser Zeit konnte eine frauenrechtlerische Zeitung schreiben, daß der jetzige Weltkrieg nur aus Haß, Gewinnsucht usw. einiger interessierter Kreise entstanden sei, daß aber der Mann des Volkes nicht wisse, wofür und warum er andere Menschen, die ihm nichts zu leide getan haben, umbringen solle. „Morden“ nennen sie diesen heiligen Krieg, und wir Mütter, die wir unser Herzblut draußen haben, sollten solche Frauen unsere Führerinnen nennen? Wir wollen ihnen nicht Gefolgschaft leisten, sie dürfen unsere Bannerträgerinnen nicht sein! Wir vertrauen unseren führenden Männern, daß sie achthaben auf die Gefahr, die uns, ihren Frauen und Töchtern, in ihren Geschlechtsgenossinnen heranwächst! Deutschlands Mütter schufen Deutschlands Kraft und Größe, die Frauenemanzipation verzehrt das Mark der Völker. Berichtigung. Zu Seite 6 und 53; Jn Dänemark ist im Jahre 1915 das parlamentarische Frauenwahlrecht eingeführt worden. Druck von Carl Ringer & Sohn, Berlin S. 59, Hasenheide 54.

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Zitationshilfe: Langemann, Ludwig; Hummel, Helene: Frauenstimmrecht und Frauenemanzipation. Berlin, 1916, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/langemann_frauenstimmrecht_1916/158>, abgerufen am 29.04.2024.