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Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837.

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maelitern unsre Sitten vermengt, o, thörichter,
thörichter Joel." --

Während er abgebrochen diese Worte sprach,
waren sie in die Nähe jenes Verwundeten gekom-
men, welcher dem Alten kurz zuvor den Weg zu
seinem Sohne gezeigt hatt. Er bat in herzzerschnei-
denden Tönen ihm zu helfen, und erinnerte den
Alten an sein Versprechen, da dieser dicht an ihm
vorüber ging und trotz der Finsterniß an der Stimme
zu erkennen war.

"Vater Manasse, was hast Du versprochen?" --

""Schweig, Joel -- nichts hab' ich verspro-
chen"" -- und rascher ging er vorwärts.

Jmmer kläglicher ward das Winseln des Zurück-
bleibenden. Sie kamen zum Wagen. Sorgfältig
legte der Alte seinen Sohn in das Heu, womit der
kleine verdeckte Wagen angefüllt war, nahm die
Pferde am Zügel und brachte mit vieler Vorsicht
den Wagen aus dem Gehölz. --

"Vater Manasse, hole den Unglücklichen!"

""Schweig, kindischer Joel, kann ich das ganze
Schlachtfeld meinen kleinen Krabben aufladen, kin-
discher Joel!""

maelitern unſre Sitten vermengt, o, thörichter,
thörichter Joel.“ —

Während er abgebrochen dieſe Worte ſprach,
waren ſie in die Nähe jenes Verwundeten gekom-
men, welcher dem Alten kurz zuvor den Weg zu
ſeinem Sohne gezeigt hatt. Er bat in herzzerſchnei-
denden Tönen ihm zu helfen, und erinnerte den
Alten an ſein Verſprechen, da dieſer dicht an ihm
vorüber ging und trotz der Finſterniß an der Stimme
zu erkennen war.

„Vater Manaſſe, was haſt Du verſprochen?“ —

„„Schweig, Joel — nichts hab’ ich verſpro-
chen““ — und raſcher ging er vorwärts.

Jmmer kläglicher ward das Winſeln des Zurück-
bleibenden. Sie kamen zum Wagen. Sorgfältig
legte der Alte ſeinen Sohn in das Heu, womit der
kleine verdeckte Wagen angefüllt war, nahm die
Pferde am Zügel und brachte mit vieler Vorſicht
den Wagen aus dem Gehölz. —

„Vater Manaſſe, hole den Unglücklichen!“

„„Schweig, kindiſcher Joel, kann ich das ganze
Schlachtfeld meinen kleinen Krabben aufladen, kin-
diſcher Joel!““

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[17/0027] maelitern unſre Sitten vermengt, o, thörichter, thörichter Joel.“ — Während er abgebrochen dieſe Worte ſprach, waren ſie in die Nähe jenes Verwundeten gekom- men, welcher dem Alten kurz zuvor den Weg zu ſeinem Sohne gezeigt hatt. Er bat in herzzerſchnei- denden Tönen ihm zu helfen, und erinnerte den Alten an ſein Verſprechen, da dieſer dicht an ihm vorüber ging und trotz der Finſterniß an der Stimme zu erkennen war. „Vater Manaſſe, was haſt Du verſprochen?“ — „„Schweig, Joel — nichts hab’ ich verſpro- chen““ — und raſcher ging er vorwärts. Jmmer kläglicher ward das Winſeln des Zurück- bleibenden. Sie kamen zum Wagen. Sorgfältig legte der Alte ſeinen Sohn in das Heu, womit der kleine verdeckte Wagen angefüllt war, nahm die Pferde am Zügel und brachte mit vieler Vorſicht den Wagen aus dem Gehölz. — „Vater Manaſſe, hole den Unglücklichen!“ „„Schweig, kindiſcher Joel, kann ich das ganze Schlachtfeld meinen kleinen Krabben aufladen, kin- diſcher Joel!““

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Zitationshilfe: Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa0201_1837/27>, abgerufen am 29.04.2024.