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Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 3. Leipzig u. a., 1777.

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VIII. Abschnitt. I. Fragment.

Man sollte glauben, der Charakter des bildenden Künstlers sollte in seinem Hauptsinn, dem
Auge -- und der physiognomische Charakter des Tonkünstlers im Ohre seyn. Die Ohren der Vir-
tuosen hab' ich noch nicht zu untersuchen Gelegenheit gehabt. Doch zwey unter dreyen waren
obenher sehr dünne, und beynah ohne Rand. Menschenforscher -- sammelt hierüber genaue Beob-
achtungen. Fürsten -- ihr könnt's den Menschenforschern erleichtern. Thut's, und ihr thut
etwas Gutes.

[Abbildung]
Zweytes
VIII. Abſchnitt. I. Fragment.

Man ſollte glauben, der Charakter des bildenden Kuͤnſtlers ſollte in ſeinem Hauptſinn, dem
Auge — und der phyſiognomiſche Charakter des Tonkuͤnſtlers im Ohre ſeyn. Die Ohren der Vir-
tuoſen hab’ ich noch nicht zu unterſuchen Gelegenheit gehabt. Doch zwey unter dreyen waren
obenher ſehr duͤnne, und beynah ohne Rand. Menſchenforſcher — ſammelt hieruͤber genaue Beob-
achtungen. Fuͤrſten — ihr koͤnnt’s den Menſchenforſchern erleichtern. Thut’s, und ihr thut
etwas Gutes.

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Zweytes
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[196/0324] VIII. Abſchnitt. I. Fragment. Man ſollte glauben, der Charakter des bildenden Kuͤnſtlers ſollte in ſeinem Hauptſinn, dem Auge — und der phyſiognomiſche Charakter des Tonkuͤnſtlers im Ohre ſeyn. Die Ohren der Vir- tuoſen hab’ ich noch nicht zu unterſuchen Gelegenheit gehabt. Doch zwey unter dreyen waren obenher ſehr duͤnne, und beynah ohne Rand. Menſchenforſcher — ſammelt hieruͤber genaue Beob- achtungen. Fuͤrſten — ihr koͤnnt’s den Menſchenforſchern erleichtern. Thut’s, und ihr thut etwas Gutes. [Abbildung] Zweytes

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Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 3. Leipzig u. a., 1777, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente03_1777/324>, abgerufen am 29.04.2024.