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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Verarbeitung des Flusseisens. Heizgruben.
derselben herbeiführen, wenn man sie, in engen aus schlechten Wärme-
leitern gebildeten Räumen, die immer wieder für die Blöcke des nächsten
Einsatzes benutzt werden und deren Wände deshalb ununterbrochen
warm bleiben, einige Zeit sich selbst überlässt.

Dieses Verfahren, von John Gjers im Jahre 1882 zuerst auf den
Darlington Steel and Iron Works ausgebildet, ist seitdem bereits auf
verschiedenen grösseren Eisenwerken eingeführt worden und wird vor-
aussichtlich in nicht ferner Zeit überall da zur Anwendung gelangen,
wo die Betriebsverhältnisse die letztere ermöglichen.

[Abbildung] Fig. 292.
[Abbildung] Fig. 293.

Gjers benutzt für den genannten Zweck grubenförmige, mit feuer-
festen Steinen eingefasste Räume 1), deren jeder nur einen einzigen
Block aufnimmt und daher im Durchmesser und in der Höhe nur
wenig grösser ist als dieser. Fig. 292 und 293 zeigen die Einrichtung
einer Gruppe von acht solcher Gruben. Sie sind, wie erwähnt, durch
Mauerwerk von feuerfesten Ziegeln eingefasst und oben durch je einen
Deckel geschlossen, welcher aus einem eisernen Rahmen mit ein-

1) Gjers nennt diese Räume soaking pits -- Durchweichungsgruben. Die Be-
zeichnung Heizgruben oder Selbstheizgruben dürfte für die deutsche Sprech-
weise besser geeignet sein als die wörtliche Uebersetzung.

Die Verarbeitung des Flusseisens. Heizgruben.
derselben herbeiführen, wenn man sie, in engen aus schlechten Wärme-
leitern gebildeten Räumen, die immer wieder für die Blöcke des nächsten
Einsatzes benutzt werden und deren Wände deshalb ununterbrochen
warm bleiben, einige Zeit sich selbst überlässt.

Dieses Verfahren, von John Gjers im Jahre 1882 zuerst auf den
Darlington Steel and Iron Works ausgebildet, ist seitdem bereits auf
verschiedenen grösseren Eisenwerken eingeführt worden und wird vor-
aussichtlich in nicht ferner Zeit überall da zur Anwendung gelangen,
wo die Betriebsverhältnisse die letztere ermöglichen.

[Abbildung] Fig. 292.
[Abbildung] Fig. 293.

Gjers benutzt für den genannten Zweck grubenförmige, mit feuer-
festen Steinen eingefasste Räume 1), deren jeder nur einen einzigen
Block aufnimmt und daher im Durchmesser und in der Höhe nur
wenig grösser ist als dieser. Fig. 292 und 293 zeigen die Einrichtung
einer Gruppe von acht solcher Gruben. Sie sind, wie erwähnt, durch
Mauerwerk von feuerfesten Ziegeln eingefasst und oben durch je einen
Deckel geschlossen, welcher aus einem eisernen Rahmen mit ein-

1) Gjers nennt diese Räume soaking pits — Durchweichungsgruben. Die Be-
zeichnung Heizgruben oder Selbstheizgruben dürfte für die deutsche Sprech-
weise besser geeignet sein als die wörtliche Uebersetzung.
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[979/1067] Die Verarbeitung des Flusseisens. Heizgruben. derselben herbeiführen, wenn man sie, in engen aus schlechten Wärme- leitern gebildeten Räumen, die immer wieder für die Blöcke des nächsten Einsatzes benutzt werden und deren Wände deshalb ununterbrochen warm bleiben, einige Zeit sich selbst überlässt. Dieses Verfahren, von John Gjers im Jahre 1882 zuerst auf den Darlington Steel and Iron Works ausgebildet, ist seitdem bereits auf verschiedenen grösseren Eisenwerken eingeführt worden und wird vor- aussichtlich in nicht ferner Zeit überall da zur Anwendung gelangen, wo die Betriebsverhältnisse die letztere ermöglichen. [Abbildung Fig. 292.] [Abbildung Fig. 293.] Gjers benutzt für den genannten Zweck grubenförmige, mit feuer- festen Steinen eingefasste Räume 1), deren jeder nur einen einzigen Block aufnimmt und daher im Durchmesser und in der Höhe nur wenig grösser ist als dieser. Fig. 292 und 293 zeigen die Einrichtung einer Gruppe von acht solcher Gruben. Sie sind, wie erwähnt, durch Mauerwerk von feuerfesten Ziegeln eingefasst und oben durch je einen Deckel geschlossen, welcher aus einem eisernen Rahmen mit ein- 1) Gjers nennt diese Räume soaking pits — Durchweichungsgruben. Die Be- zeichnung Heizgruben oder Selbstheizgruben dürfte für die deutsche Sprech- weise besser geeignet sein als die wörtliche Uebersetzung.

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 979. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/1067>, abgerufen am 29.04.2024.