diesem Falle selbstthätig, so lange keine Belastung vorhanden ist und der Luft unterhalb des Kol- bens Auslass gegeben ist. Bei voller Belastung der Schale be- darf es dagegen einer nur ver- hältnissmässig geringen Luftver- dünnung unter dem Kolben, um jene zu heben; und wenn Nie- dergang der mit den entleerten Wagen belasteten Schale statt- finden soll, so braucht die Luft unterhalb des Kolbens nur so weit verdichtet zu werden, als dem Uebergewichte des Kolbens entspricht.
In anderen Fällen hat man die Gewichtsausgleichung derartig bemessen, dass auch die nur mit den leeren Karren beladene Schale etwas schwerer ist als der Kolben und selbstthätig sinkt, sobald sie sich selbst überlassen wird. Es ist mithin nur für den Aufgang der Schale eine Thätig- keit der Luftpumpe zur Verdün- nung der Luft unter dem Kolben erforderlich. Die Einrichtung wird hierdurch etwas vereinfacht, wenn auch selbstverständlich in Rück- sicht auf die nunmehr erforder- liche stärkere Luftverdünnung eine Arbeitsersparung nicht da- durch erreicht wird; der Wir- kungsgrad des Aufzuges dürfte sogar etwas ungünstiger als bei der letzteren Anordnung aus- fallen.
Das im unteren Theile des Cylinders angebrachte Zweigrohr e dient zur Zuführung, beziehent- lich zum Ansaugen der Luft unter dem Kolben. Man bedient sich hierzu einer Zwillingsma- schine ohne Schwungrad mit zwei Dampf- und zwei Luftpumpen- cylindern. Letztere sind einfach- wirkend und daher an der einen Seite mit Saugventil, an der gegen- überliegenden Seite mit Druck-
[Abbildung]
Fig. 145.
[Abbildung]
Fig. 146.
Pneumatische Gichtaufzüge.
diesem Falle selbstthätig, so lange keine Belastung vorhanden ist und der Luft unterhalb des Kol- bens Auslass gegeben ist. Bei voller Belastung der Schale be- darf es dagegen einer nur ver- hältnissmässig geringen Luftver- dünnung unter dem Kolben, um jene zu heben; und wenn Nie- dergang der mit den entleerten Wagen belasteten Schale statt- finden soll, so braucht die Luft unterhalb des Kolbens nur so weit verdichtet zu werden, als dem Uebergewichte des Kolbens entspricht.
In anderen Fällen hat man die Gewichtsausgleichung derartig bemessen, dass auch die nur mit den leeren Karren beladene Schale etwas schwerer ist als der Kolben und selbstthätig sinkt, sobald sie sich selbst überlassen wird. Es ist mithin nur für den Aufgang der Schale eine Thätig- keit der Luftpumpe zur Verdün- nung der Luft unter dem Kolben erforderlich. Die Einrichtung wird hierdurch etwas vereinfacht, wenn auch selbstverständlich in Rück- sicht auf die nunmehr erforder- liche stärkere Luftverdünnung eine Arbeitsersparung nicht da- durch erreicht wird; der Wir- kungsgrad des Aufzuges dürfte sogar etwas ungünstiger als bei der letzteren Anordnung aus- fallen.
Das im unteren Theile des Cylinders angebrachte Zweigrohr e dient zur Zuführung, beziehent- lich zum Ansaugen der Luft unter dem Kolben. Man bedient sich hierzu einer Zwillingsma- schine ohne Schwungrad mit zwei Dampf- und zwei Luftpumpen- cylindern. Letztere sind einfach- wirkend und daher an der einen Seite mit Saugventil, an der gegen- überliegenden Seite mit Druck-
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Fig. 145.
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[457/0517]
Pneumatische Gichtaufzüge.
diesem Falle selbstthätig, so lange
keine Belastung vorhanden ist
und der Luft unterhalb des Kol-
bens Auslass gegeben ist. Bei
voller Belastung der Schale be-
darf es dagegen einer nur ver-
hältnissmässig geringen Luftver-
dünnung unter dem Kolben, um
jene zu heben; und wenn Nie-
dergang der mit den entleerten
Wagen belasteten Schale statt-
finden soll, so braucht die Luft
unterhalb des Kolbens nur so
weit verdichtet zu werden, als
dem Uebergewichte des Kolbens
entspricht.
In anderen Fällen hat man
die Gewichtsausgleichung derartig
bemessen, dass auch die nur mit
den leeren Karren beladene
Schale etwas schwerer ist als
der Kolben und selbstthätig sinkt,
sobald sie sich selbst überlassen
wird. Es ist mithin nur für den
Aufgang der Schale eine Thätig-
keit der Luftpumpe zur Verdün-
nung der Luft unter dem Kolben
erforderlich. Die Einrichtung wird
hierdurch etwas vereinfacht, wenn
auch selbstverständlich in Rück-
sicht auf die nunmehr erforder-
liche stärkere Luftverdünnung
eine Arbeitsersparung nicht da-
durch erreicht wird; der Wir-
kungsgrad des Aufzuges dürfte
sogar etwas ungünstiger als bei
der letzteren Anordnung aus-
fallen.
Das im unteren Theile des
Cylinders angebrachte Zweigrohr
e dient zur Zuführung, beziehent-
lich zum Ansaugen der Luft
unter dem Kolben. Man bedient
sich hierzu einer Zwillingsma-
schine ohne Schwungrad mit zwei
Dampf- und zwei Luftpumpen-
cylindern. Letztere sind einfach-
wirkend und daher an der einen
Seite mit Saugventil, an der gegen-
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[Abbildung Fig. 145.]
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/517>, abgerufen am 06.05.2024.
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