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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Das Herdfrischen.
Formzacken nach aussen geneigt; in anderen Fällen findet man wohl
einen Formzacken mit einer schwachen Neigung nach einwärts; u. s. f.

Der Boden wird häufig durch Wasser gekühlt; eine einfache Vor-
richtung dafür zeigt die Abbildung.

In Fig. 214a stellt der Stab rechts einen Roheisenbarren dar,
welcher auf Rollen allmählich in das Feuer vorgeschoben wird, um
hier abzuschmelzen; von links her ist eine Zange mit einem Stücke
der schon gezängten und in einzelne Theile zerlegten Luppe in das

[Abbildung]

Fig. 214a.

[Abbildung] Feuer geschoben, damit letztere, welche zum Ausschmieden bestimmt
ist, auf Schweisshitze erwärmt werde.

Ein oder auch zwei Feuer gemeinschaftlich befinden sich unter
einem von Säulen getragenen oder durch Mauerwerk unterstützten
Rauchfang mit Schornstein. Häufig
allerdings benutzt man die abzie-
henden Gase zum Vorwärmen des
zu verfrischenden Roheisens und,
sofern man erhitzten Wind anwen-
det, auch zur Heizung desselben.
In diesem Falle muss das Feuer
überwölbt und mit der Esse durch
einen Feuerkanal verbunden sein,
in welchem die betreffenden Vor-
richtungen -- Vorglühherd, Wind-
erhitzungsapparat --angeordnet wer-

[Abbildung]

Fig. 214b.

[Abbildung] den. Fig. 215 auf S. 762 zeigt die Einrichtung eines derartigen Frisch-
feuers aus den fünfziger Jahren. 1) A ist das eigentliche Frischfeuer
oder der Herd; B der Vorglühherd für das Roheisen, welches durch
die an der Längswand befindliche Thür eingesetzt wird; C der aus
horizontalen Röhren bestehende Winderhitzungsapparat; D die Esse.
Gewöhnlich ist neben dem Winderhitzungsapparate noch ein zweiter
Kanal angebracht, durch welchen die Gase der Esse zugeführt werden
können, wenn mit kaltem Winde geblasen werden soll.

Die Abmessungen der Feuer sind in verschiedenen Gegenden und

1) Tunner, Stabeisen- und Stahlbereitung in Frischherden.
Ledebur, Handbuch. 49

Das Herdfrischen.
Formzacken nach aussen geneigt; in anderen Fällen findet man wohl
einen Formzacken mit einer schwachen Neigung nach einwärts; u. s. f.

Der Boden wird häufig durch Wasser gekühlt; eine einfache Vor-
richtung dafür zeigt die Abbildung.

In Fig. 214a stellt der Stab rechts einen Roheisenbarren dar,
welcher auf Rollen allmählich in das Feuer vorgeschoben wird, um
hier abzuschmelzen; von links her ist eine Zange mit einem Stücke
der schon gezängten und in einzelne Theile zerlegten Luppe in das

[Abbildung]

Fig. 214a.

[Abbildung] Feuer geschoben, damit letztere, welche zum Ausschmieden bestimmt
ist, auf Schweisshitze erwärmt werde.

Ein oder auch zwei Feuer gemeinschaftlich befinden sich unter
einem von Säulen getragenen oder durch Mauerwerk unterstützten
Rauchfang mit Schornstein. Häufig
allerdings benutzt man die abzie-
henden Gase zum Vorwärmen des
zu verfrischenden Roheisens und,
sofern man erhitzten Wind anwen-
det, auch zur Heizung desselben.
In diesem Falle muss das Feuer
überwölbt und mit der Esse durch
einen Feuerkanal verbunden sein,
in welchem die betreffenden Vor-
richtungen — Vorglühherd, Wind-
erhitzungsapparat —angeordnet wer-

[Abbildung]

Fig. 214b.

[Abbildung] den. Fig. 215 auf S. 762 zeigt die Einrichtung eines derartigen Frisch-
feuers aus den fünfziger Jahren. 1) A ist das eigentliche Frischfeuer
oder der Herd; B der Vorglühherd für das Roheisen, welches durch
die an der Längswand befindliche Thür eingesetzt wird; C der aus
horizontalen Röhren bestehende Winderhitzungsapparat; D die Esse.
Gewöhnlich ist neben dem Winderhitzungsapparate noch ein zweiter
Kanal angebracht, durch welchen die Gase der Esse zugeführt werden
können, wenn mit kaltem Winde geblasen werden soll.

Die Abmessungen der Feuer sind in verschiedenen Gegenden und

1) Tunner, Stabeisen- und Stahlbereitung in Frischherden.
Ledebur, Handbuch. 49
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[761/0833] Das Herdfrischen. Formzacken nach aussen geneigt; in anderen Fällen findet man wohl einen Formzacken mit einer schwachen Neigung nach einwärts; u. s. f. Der Boden wird häufig durch Wasser gekühlt; eine einfache Vor- richtung dafür zeigt die Abbildung. In Fig. 214a stellt der Stab rechts einen Roheisenbarren dar, welcher auf Rollen allmählich in das Feuer vorgeschoben wird, um hier abzuschmelzen; von links her ist eine Zange mit einem Stücke der schon gezängten und in einzelne Theile zerlegten Luppe in das [Abbildung Fig. 214a.] [Abbildung] Feuer geschoben, damit letztere, welche zum Ausschmieden bestimmt ist, auf Schweisshitze erwärmt werde. Ein oder auch zwei Feuer gemeinschaftlich befinden sich unter einem von Säulen getragenen oder durch Mauerwerk unterstützten Rauchfang mit Schornstein. Häufig allerdings benutzt man die abzie- henden Gase zum Vorwärmen des zu verfrischenden Roheisens und, sofern man erhitzten Wind anwen- det, auch zur Heizung desselben. In diesem Falle muss das Feuer überwölbt und mit der Esse durch einen Feuerkanal verbunden sein, in welchem die betreffenden Vor- richtungen — Vorglühherd, Wind- erhitzungsapparat —angeordnet wer- [Abbildung Fig. 214b.] [Abbildung] den. Fig. 215 auf S. 762 zeigt die Einrichtung eines derartigen Frisch- feuers aus den fünfziger Jahren. 1) A ist das eigentliche Frischfeuer oder der Herd; B der Vorglühherd für das Roheisen, welches durch die an der Längswand befindliche Thür eingesetzt wird; C der aus horizontalen Röhren bestehende Winderhitzungsapparat; D die Esse. Gewöhnlich ist neben dem Winderhitzungsapparate noch ein zweiter Kanal angebracht, durch welchen die Gase der Esse zugeführt werden können, wenn mit kaltem Winde geblasen werden soll. Die Abmessungen der Feuer sind in verschiedenen Gegenden und 1) Tunner, Stabeisen- und Stahlbereitung in Frischherden. Ledebur, Handbuch. 49

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 761. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/833>, abgerufen am 28.04.2024.