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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Darstellung des Flusseisens.

In dem Aufrisse einer Bessemerhütte wird man also regelmässig
verschiedene, terrassenartig hinter einander aufsteigende Höhenlagen für
die Aufstellung der einzelnen Apparate antreffen, deren Anzahl ver-
schieden ist, je nachdem man mit oder ohne vertiefte Giessgrube
arbeitet und je nachdem das Schmelzen des Roheisens zu ebener Erde
oder ebenfalls auf einer erhöhten Ebene vorgenommen wird.

Ziemlich erhebliche Abweichungen findet man jedoch in dem
Grundrisse der verschiedenen Anlagen.

Bei allen älteren und überhaupt bei den meisten der in der Jetzt-
zeit bestehenden Bessemerhütten dient ein hydraulischer Drehkrahn
(S. 825) zur Bewegung der Giesspfanne, in welche der Inhalt der Birne

[Abbildung] Fig. 263.
ausgegossen wird, um nach den einzelnen Gussformen vertheilt zu
werden. Letztere also sind im Kreise aufgestellt; die Giessgrube ist
durch einen Kreisbogen begrenzt.

Bei der ältesten Anordnung dieser Art, dem englischen System,
stehen, wie die Skizze Fig. 263 erkennen lässt, zwei Birnen a a ein-
ander diametral gegenüber, und die Giessgrube b, beziehentlich der
zum Aufstellen der Gussformen verfügbare Raum, falls eine eigentliche
Giessgrube nicht vorhanden ist, hat demnach halbkreisförmigen Grund-
riss. An dem Rande der Giessgrube stehen zwei, seltener drei hydrau-
lische Krahne, welche das Einsetzen und Ausheben der Gussformen,
Fortschaffen der Blöcke u. s. w. zu besorgen haben. Die Kreise c c be-
zeichnen die Stellung dieser Krahne; innerhalb der Giessgrube sieht
man die aufgestellten Gussformen durch kleine Quadrate angedeutet.

Die Darstellung des Flusseisens.

In dem Aufrisse einer Bessemerhütte wird man also regelmässig
verschiedene, terrassenartig hinter einander aufsteigende Höhenlagen für
die Aufstellung der einzelnen Apparate antreffen, deren Anzahl ver-
schieden ist, je nachdem man mit oder ohne vertiefte Giessgrube
arbeitet und je nachdem das Schmelzen des Roheisens zu ebener Erde
oder ebenfalls auf einer erhöhten Ebene vorgenommen wird.

Ziemlich erhebliche Abweichungen findet man jedoch in dem
Grundrisse der verschiedenen Anlagen.

Bei allen älteren und überhaupt bei den meisten der in der Jetzt-
zeit bestehenden Bessemerhütten dient ein hydraulischer Drehkrahn
(S. 825) zur Bewegung der Giesspfanne, in welche der Inhalt der Birne

[Abbildung] Fig. 263.
ausgegossen wird, um nach den einzelnen Gussformen vertheilt zu
werden. Letztere also sind im Kreise aufgestellt; die Giessgrube ist
durch einen Kreisbogen begrenzt.

Bei der ältesten Anordnung dieser Art, dem englischen System,
stehen, wie die Skizze Fig. 263 erkennen lässt, zwei Birnen a a ein-
ander diametral gegenüber, und die Giessgrube b, beziehentlich der
zum Aufstellen der Gussformen verfügbare Raum, falls eine eigentliche
Giessgrube nicht vorhanden ist, hat demnach halbkreisförmigen Grund-
riss. An dem Rande der Giessgrube stehen zwei, seltener drei hydrau-
lische Krahne, welche das Einsetzen und Ausheben der Gussformen,
Fortschaffen der Blöcke u. s. w. zu besorgen haben. Die Kreise c c be-
zeichnen die Stellung dieser Krahne; innerhalb der Giessgrube sieht
man die aufgestellten Gussformen durch kleine Quadrate angedeutet.

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[896/0984] Die Darstellung des Flusseisens. In dem Aufrisse einer Bessemerhütte wird man also regelmässig verschiedene, terrassenartig hinter einander aufsteigende Höhenlagen für die Aufstellung der einzelnen Apparate antreffen, deren Anzahl ver- schieden ist, je nachdem man mit oder ohne vertiefte Giessgrube arbeitet und je nachdem das Schmelzen des Roheisens zu ebener Erde oder ebenfalls auf einer erhöhten Ebene vorgenommen wird. Ziemlich erhebliche Abweichungen findet man jedoch in dem Grundrisse der verschiedenen Anlagen. Bei allen älteren und überhaupt bei den meisten der in der Jetzt- zeit bestehenden Bessemerhütten dient ein hydraulischer Drehkrahn (S. 825) zur Bewegung der Giesspfanne, in welche der Inhalt der Birne [Abbildung Fig. 263.] ausgegossen wird, um nach den einzelnen Gussformen vertheilt zu werden. Letztere also sind im Kreise aufgestellt; die Giessgrube ist durch einen Kreisbogen begrenzt. Bei der ältesten Anordnung dieser Art, dem englischen System, stehen, wie die Skizze Fig. 263 erkennen lässt, zwei Birnen a a ein- ander diametral gegenüber, und die Giessgrube b, beziehentlich der zum Aufstellen der Gussformen verfügbare Raum, falls eine eigentliche Giessgrube nicht vorhanden ist, hat demnach halbkreisförmigen Grund- riss. An dem Rande der Giessgrube stehen zwei, seltener drei hydrau- lische Krahne, welche das Einsetzen und Ausheben der Gussformen, Fortschaffen der Blöcke u. s. w. zu besorgen haben. Die Kreise c c be- zeichnen die Stellung dieser Krahne; innerhalb der Giessgrube sieht man die aufgestellten Gussformen durch kleine Quadrate angedeutet.

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 896. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/984>, abgerufen am 05.05.2024.