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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.

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gleich so steinern erschaffen worden, wo käme
denn an solcher die Muschelschaale her? viel-
weniger dienet es zur Ausflucht, daß man
noch nicht wisse, wo und in welchem Meere
solche gefunden werden: denn, ist ein Theil
der Natur-Geschichte noch sehr wenig unter-
sucht und entdeckt, so ist es gewiß die Geschich-
te des Meeres. Wir dürfen uns auch eben
nicht daran kehren, daß der Herr Verfasser
sagt: Der Zustand in welchen wir den mei-
sten Theil dieser Cörper finden, oder der
Klumpen der dergleichen Gestalt hat,
zeiget klährlich genug an, daß es niemals
Thiere oder Pflantzen gewesen sind. Es

sind
mitten durch den Orthoceratiten zerschnitten hat.
Seine Länge ist hier ordentlich gezeichnet, man kon
dessen Kammern gantz genau unterscheiden, c. c. zei-
get dessen inwendige Röhre an, diese ist von dessen
Grund-Linie an, bis an d. mit einen blaßbrannen
Spath erfüllet. Von d. bis gantz oben hinaus ist
dieser Spath röthlich. Die Kammern selbst sind
von unten a. bis an g. gantz schwartzbraun, von g.
bis b. lichtebraun, von b. bis g. wieder schwartz-
braun, von g. bis b. lichtebraun, von b. bis d. wie-
der schwartzbraun, und von d. bis gantz in die Spitze,
Quartz. f. sind blaulichte Flecken in dem Marmor,
h. aber sind dergleichen Jsabellfarbne, und welches
wohl zu mercken, so hat sich in eben diesem Stücke
Marmor, auch ein Polythalamium gefunden, wel-
ches Fig. D. hier vorgestellet ist. Jch hoffe, daß beyde
Zeichnungen meinen Leser nicht gantz unangenehm
seyn werden, in Ansehung, daß solche, besonders
was die Käfermuschel anlangt, die Sache schön er-
läutern.

gleich ſo ſteinern erſchaffen worden, wo kaͤme
denn an ſolcher die Muſchelſchaale her? viel-
weniger dienet es zur Ausflucht, daß man
noch nicht wiſſe, wo und in welchem Meere
ſolche gefunden werden: denn, iſt ein Theil
der Natur-Geſchichte noch ſehr wenig unter-
ſucht und entdeckt, ſo iſt es gewiß die Geſchich-
te des Meeres. Wir duͤrfen uns auch eben
nicht daran kehren, daß der Herr Verfaſſer
ſagt: Der Zuſtand in welchen wir den mei-
ſten Theil dieſer Coͤrper finden, oder der
Klumpen der dergleichen Geſtalt hat,
zeiget klaͤhrlich genug an, daß es niemals
Thiere oder Pflantzen geweſen ſind. Es

ſind
mitten durch den Orthoceratiten zerſchnitten hat.
Seine Laͤnge iſt hier ordentlich gezeichnet, man kon
deſſen Kammern gantz genau unterſcheiden, c. c. zei-
get deſſen inwendige Roͤhre an, dieſe iſt von deſſen
Grund-Linie an, bis an d. mit einen blaßbrannen
Spath erfuͤllet. Von d. bis gantz oben hinaus iſt
dieſer Spath roͤthlich. Die Kammern ſelbſt ſind
von unten a. bis an g. gantz ſchwartzbraun, von g.
bis b. lichtebraun, von b. bis g. wieder ſchwartz-
braun, von g. bis b. lichtebraun, von b. bis d. wie-
der ſchwartzbraun, und von d. bis gantz in die Spitze,
Quartz. f. ſind blaulichte Flecken in dem Marmor,
h. aber ſind dergleichen Jſabellfarbne, und welches
wohl zu mercken, ſo hat ſich in eben dieſem Stuͤcke
Marmor, auch ein Polythalamium gefunden, wel-
ches Fig. D. hier vorgeſtellet iſt. Jch hoffe, daß beyde
Zeichnungen meinen Leſer nicht gantz unangenehm
ſeyn werden, in Anſehung, daß ſolche, beſonders
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laͤutern.
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[74/0154] gleich ſo ſteinern erſchaffen worden, wo kaͤme denn an ſolcher die Muſchelſchaale her? viel- weniger dienet es zur Ausflucht, daß man noch nicht wiſſe, wo und in welchem Meere ſolche gefunden werden: denn, iſt ein Theil der Natur-Geſchichte noch ſehr wenig unter- ſucht und entdeckt, ſo iſt es gewiß die Geſchich- te des Meeres. Wir duͤrfen uns auch eben nicht daran kehren, daß der Herr Verfaſſer ſagt: Der Zuſtand in welchen wir den mei- ſten Theil dieſer Coͤrper finden, oder der Klumpen der dergleichen Geſtalt hat, zeiget klaͤhrlich genug an, daß es niemals Thiere oder Pflantzen geweſen ſind. Es ſind mitten durch den Orthoceratiten zerſchnitten hat. Seine Laͤnge iſt hier ordentlich gezeichnet, man kon deſſen Kammern gantz genau unterſcheiden, c. c. zei- get deſſen inwendige Roͤhre an, dieſe iſt von deſſen Grund-Linie an, bis an d. mit einen blaßbrannen Spath erfuͤllet. Von d. bis gantz oben hinaus iſt dieſer Spath roͤthlich. Die Kammern ſelbſt ſind von unten a. bis an g. gantz ſchwartzbraun, von g. bis b. lichtebraun, von b. bis g. wieder ſchwartz- braun, von g. bis b. lichtebraun, von b. bis d. wie- der ſchwartzbraun, und von d. bis gantz in die Spitze, Quartz. f. ſind blaulichte Flecken in dem Marmor, h. aber ſind dergleichen Jſabellfarbne, und welches wohl zu mercken, ſo hat ſich in eben dieſem Stuͤcke Marmor, auch ein Polythalamium gefunden, wel- ches Fig. D. hier vorgeſtellet iſt. Jch hoffe, daß beyde Zeichnungen meinen Leſer nicht gantz unangenehm ſeyn werden, in Anſehung, daß ſolche, beſonders was die Kaͤfermuſchel anlangt, die Sache ſchoͤn er- laͤutern.

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Zitationshilfe: Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/154>, abgerufen am 26.05.2024.