Der Neunte Abschnitt. Synthetische Wiederhohlung des gantzen Wercks.
Nachdem ich nun also das hauptsächlich- ste angeführt habe, was die Entstehung derer Flötzgebürge, ihre innerliche Beschaf- fenheit, und die darinne enthaltene Metalle und Mineralien betrift, so will ich noch gantz kürtzlich und Auszugs weise, die gantze Sa- che wiederhohlen. Jch habe gesagt, daß un- ser Erdboden, Anfangs vor der geschehenen Scheidung eine aufgelöste Erde gewesen, wel- che in einer grossen Menge Wasser geschwom- men. Diese Erde schlug sich bey der Schöp- fung nieder, und das Wasser wurde theils in das Meer und die Seen, theils in den Abgrund und Mittelpunct der Erde versam- let. Der Erdboden wurde trocken und be- stand aus flachen Lande, und denenjenigen Bergen welche jetzo noch sind und wegen ih- rer Höhe, innerlichen Structur, und andern Dingen von denenjenigen unterschieden, wel- che wir jetzo als Flötzgebürge kennen. Die- ser Erdboden litte von Zeit zu Zeit verschie- dene Veränderungen, welche aber keine Hauptveränderung in dem gantzen machten. Nach der Zeit aber ereignete sich eine allge- meine Ueberschwemmung dieses grossen Kör- pers, deren erste Ursache wir nicht anders als nur muthmaßlich angeben können. Genug
aber
Der Neunte Abſchnitt. Synthetiſche Wiederhohlung des gantzen Wercks.
Nachdem ich nun alſo das hauptſaͤchlich- ſte angefuͤhrt habe, was die Entſtehung derer Floͤtzgebuͤrge, ihre innerliche Beſchaf- fenheit, und die darinne enthaltene Metalle und Mineralien betrift, ſo will ich noch gantz kuͤrtzlich und Auszugs weiſe, die gantze Sa- che wiederhohlen. Jch habe geſagt, daß un- ſer Erdboden, Anfangs vor der geſchehenen Scheidung eine aufgeloͤſte Erde geweſen, wel- che in einer groſſen Menge Waſſer geſchwom- men. Dieſe Erde ſchlug ſich bey der Schoͤp- fung nieder, und das Waſſer wurde theils in das Meer und die Seen, theils in den Abgrund und Mittelpunct der Erde verſam- let. Der Erdboden wurde trocken und be- ſtand aus flachen Lande, und denenjenigen Bergen welche jetzo noch ſind und wegen ih- rer Hoͤhe, innerlichen Structur, und andern Dingen von denenjenigen unterſchieden, wel- che wir jetzo als Floͤtzgebuͤrge kennen. Die- ſer Erdboden litte von Zeit zu Zeit verſchie- dene Veraͤnderungen, welche aber keine Hauptveraͤnderung in dem gantzen machten. Nach der Zeit aber ereignete ſich eine allge- meine Ueberſchwemmung dieſes groſſen Koͤr- pers, deren erſte Urſache wir nicht anders als nur muthmaßlich angeben koͤnnen. Genug
aber
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Der Neunte Abſchnitt.
Synthetiſche Wiederhohlung des
gantzen Wercks.
Nachdem ich nun alſo das hauptſaͤchlich-
ſte angefuͤhrt habe, was die Entſtehung
derer Floͤtzgebuͤrge, ihre innerliche Beſchaf-
fenheit, und die darinne enthaltene Metalle
und Mineralien betrift, ſo will ich noch gantz
kuͤrtzlich und Auszugs weiſe, die gantze Sa-
che wiederhohlen. Jch habe geſagt, daß un-
ſer Erdboden, Anfangs vor der geſchehenen
Scheidung eine aufgeloͤſte Erde geweſen, wel-
che in einer groſſen Menge Waſſer geſchwom-
men. Dieſe Erde ſchlug ſich bey der Schoͤp-
fung nieder, und das Waſſer wurde theils
in das Meer und die Seen, theils in den
Abgrund und Mittelpunct der Erde verſam-
let. Der Erdboden wurde trocken und be-
ſtand aus flachen Lande, und denenjenigen
Bergen welche jetzo noch ſind und wegen ih-
rer Hoͤhe, innerlichen Structur, und andern
Dingen von denenjenigen unterſchieden, wel-
che wir jetzo als Floͤtzgebuͤrge kennen. Die-
ſer Erdboden litte von Zeit zu Zeit verſchie-
dene Veraͤnderungen, welche aber keine
Hauptveraͤnderung in dem gantzen machten.
Nach der Zeit aber ereignete ſich eine allge-
meine Ueberſchwemmung dieſes groſſen Koͤr-
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als nur muthmaßlich angeben koͤnnen. Genug
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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/331>, abgerufen am 11.02.2025.
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