Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Mittelmeerbecken.

Ueber Venedig exportiren ferner die leistungsfähigen Stearinkerzenfabriken
des Venezianischen nach Süditalien und dem Auslande.

Es ist natürlich, dass bei diesem grossen Ueberwiegen der Einfuhr gegen-
über der Ausfuhr ein grosser Theil der Schiffe den Hafen Venedig in Ballast ver-
lassen muss. Von den englischen Dampfern, welche im Hafenverkehre Venedigs
an der Spitze stehen, geht fast die Hälfte unbeladen aus. Nach der englischen
zeigen die stärkste Frequenz die italienische und dann die österreichisch-ungari-
sche Flagge. Von Segelschiffen erscheinen in Venedig neben italienischen nur
österreichisch-ungarische.

Schiffsverkehr von Venedig:

[Tabelle]

Dazu kommen 1888 10 Segler mit 86 t, welche der grossen Fischerei
angehörten.

Von den Schiffahrtsgesellschaften, welche Venedig regelmässig anlaufen,
versieht die "Societa Navigazione Generale Italiana" den Verkehr mit der Levante,
den Häfen des Schwarzen und des Mittelländischen Meeres. Der Oesterreichisch-
ungarische Lloyd verbindet Venedig mit Triest; man bedient sich seiner auch
nicht ungern für Frachten über Triest hinaus, obwohl die Waaren in letzterer
Stadt umgeladen werden müssen. Weniger beliebt ist die englische Peninsular
and Oriental. Cy, welche den Verkehr mit Indochina versieht.

Aber es muss nochmals hervorgehoben werden, dass Venedig nicht Kopfstation
einer Dampfschiffahrtslinie ist, dass daher die für Venedig bestimmten oder von
dort abgehenden Waaren umgeschifft werden müssen, was eine Verschlechterung
der Güter und Verzögerungen in der Spedition zur Folge hat.

Consulate: Vereinigte Staaten von Amerika, Argentina, Belgien, Bolivia,
Chile, Columbia, Costarica, Dänemark, Deutsches Reich, Dominikanische Republik,
Frankreich, Japan, Monaco, Niederlande, Oesterreich-Ungarn, Peru, Portugal,
Russland, Schweden und Norwegen, Schweiz, Spanien, Türkei, Uruguay, Venezuela.



Das Mittelmeerbecken.

Ueber Venedig exportiren ferner die leistungsfähigen Stearinkerzenfabriken
des Venezianischen nach Süditalien und dem Auslande.

Es ist natürlich, dass bei diesem grossen Ueberwiegen der Einfuhr gegen-
über der Ausfuhr ein grosser Theil der Schiffe den Hafen Venedig in Ballast ver-
lassen muss. Von den englischen Dampfern, welche im Hafenverkehre Venedigs
an der Spitze stehen, geht fast die Hälfte unbeladen aus. Nach der englischen
zeigen die stärkste Frequenz die italienische und dann die österreichisch-ungari-
sche Flagge. Von Segelschiffen erscheinen in Venedig neben italienischen nur
österreichisch-ungarische.

Schiffsverkehr von Venedig:

[Tabelle]

Dazu kommen 1888 10 Segler mit 86 t, welche der grossen Fischerei
angehörten.

Von den Schiffahrtsgesellschaften, welche Venedig regelmässig anlaufen,
versieht die „Società Navigazione Generale Italiana“ den Verkehr mit der Levante,
den Häfen des Schwarzen und des Mittelländischen Meeres. Der Oesterreichisch-
ungarische Lloyd verbindet Venedig mit Triest; man bedient sich seiner auch
nicht ungern für Frachten über Triest hinaus, obwohl die Waaren in letzterer
Stadt umgeladen werden müssen. Weniger beliebt ist die englische Peninsular
and Oriental. Cy, welche den Verkehr mit Indochina versieht.

Aber es muss nochmals hervorgehoben werden, dass Venedig nicht Kopfstation
einer Dampfschiffahrtslinie ist, dass daher die für Venedig bestimmten oder von
dort abgehenden Waaren umgeschifft werden müssen, was eine Verschlechterung
der Güter und Verzögerungen in der Spedition zur Folge hat.

Consulate: Vereinigte Staaten von Amerika, Argentina, Belgien, Bolivia,
Chile, Columbia, Costarica, Dänemark, Deutsches Reich, Dominikanische Republik,
Frankreich, Japan, Monaco, Niederlande, Oesterreich-Ungarn, Peru, Portugal,
Russland, Schweden und Norwegen, Schweiz, Spanien, Türkei, Uruguay, Venezuela.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0070" n="50"/>
          <fw place="top" type="header">Das Mittelmeerbecken.</fw><lb/>
          <p>Ueber Venedig exportiren ferner die leistungsfähigen Stearinkerzenfabriken<lb/>
des Venezianischen nach Süditalien und dem Auslande.</p><lb/>
          <p>Es ist natürlich, dass bei diesem grossen Ueberwiegen der Einfuhr gegen-<lb/>
über der Ausfuhr ein grosser Theil der Schiffe den Hafen Venedig in Ballast ver-<lb/>
lassen muss. Von den englischen Dampfern, welche im Hafenverkehre Venedigs<lb/>
an der Spitze stehen, geht fast die Hälfte unbeladen aus. Nach der englischen<lb/>
zeigen die stärkste Frequenz die italienische und dann die österreichisch-ungari-<lb/>
sche Flagge. Von Segelschiffen erscheinen in Venedig neben italienischen nur<lb/>
österreichisch-ungarische.</p><lb/>
          <p>Schiffsverkehr von Venedig:</p><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell>
                <gap reason="insignificant"/>
              </cell>
            </row>
          </table>
          <p>Dazu kommen 1888 10 Segler mit 86 <hi rendition="#i">t</hi>, welche der grossen Fischerei<lb/>
angehörten.</p><lb/>
          <p>Von den Schiffahrtsgesellschaften, welche Venedig regelmässig anlaufen,<lb/>
versieht die &#x201E;Società Navigazione Generale Italiana&#x201C; den Verkehr mit der Levante,<lb/>
den Häfen des Schwarzen und des Mittelländischen Meeres. Der Oesterreichisch-<lb/>
ungarische Lloyd verbindet Venedig mit Triest; man bedient sich seiner auch<lb/>
nicht ungern für Frachten über Triest hinaus, obwohl die Waaren in letzterer<lb/>
Stadt umgeladen werden müssen. Weniger beliebt ist die englische Peninsular<lb/>
and Oriental. Cy, welche den Verkehr mit Indochina versieht.</p><lb/>
          <p>Aber es muss nochmals hervorgehoben werden, dass Venedig nicht Kopfstation<lb/>
einer Dampfschiffahrtslinie ist, dass daher die für Venedig bestimmten oder von<lb/>
dort abgehenden Waaren umgeschifft werden müssen, was eine Verschlechterung<lb/>
der Güter und Verzögerungen in der Spedition zur Folge hat.</p><lb/>
          <p>Consulate: Vereinigte Staaten von Amerika, Argentina, Belgien, Bolivia,<lb/>
Chile, Columbia, Costarica, Dänemark, Deutsches Reich, Dominikanische Republik,<lb/>
Frankreich, Japan, Monaco, Niederlande, Oesterreich-Ungarn, Peru, Portugal,<lb/>
Russland, Schweden und Norwegen, Schweiz, Spanien, Türkei, Uruguay, Venezuela.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[50/0070] Das Mittelmeerbecken. Ueber Venedig exportiren ferner die leistungsfähigen Stearinkerzenfabriken des Venezianischen nach Süditalien und dem Auslande. Es ist natürlich, dass bei diesem grossen Ueberwiegen der Einfuhr gegen- über der Ausfuhr ein grosser Theil der Schiffe den Hafen Venedig in Ballast ver- lassen muss. Von den englischen Dampfern, welche im Hafenverkehre Venedigs an der Spitze stehen, geht fast die Hälfte unbeladen aus. Nach der englischen zeigen die stärkste Frequenz die italienische und dann die österreichisch-ungari- sche Flagge. Von Segelschiffen erscheinen in Venedig neben italienischen nur österreichisch-ungarische. Schiffsverkehr von Venedig: _ Dazu kommen 1888 10 Segler mit 86 t, welche der grossen Fischerei angehörten. Von den Schiffahrtsgesellschaften, welche Venedig regelmässig anlaufen, versieht die „Società Navigazione Generale Italiana“ den Verkehr mit der Levante, den Häfen des Schwarzen und des Mittelländischen Meeres. Der Oesterreichisch- ungarische Lloyd verbindet Venedig mit Triest; man bedient sich seiner auch nicht ungern für Frachten über Triest hinaus, obwohl die Waaren in letzterer Stadt umgeladen werden müssen. Weniger beliebt ist die englische Peninsular and Oriental. Cy, welche den Verkehr mit Indochina versieht. Aber es muss nochmals hervorgehoben werden, dass Venedig nicht Kopfstation einer Dampfschiffahrtslinie ist, dass daher die für Venedig bestimmten oder von dort abgehenden Waaren umgeschifft werden müssen, was eine Verschlechterung der Güter und Verzögerungen in der Spedition zur Folge hat. Consulate: Vereinigte Staaten von Amerika, Argentina, Belgien, Bolivia, Chile, Columbia, Costarica, Dänemark, Deutsches Reich, Dominikanische Republik, Frankreich, Japan, Monaco, Niederlande, Oesterreich-Ungarn, Peru, Portugal, Russland, Schweden und Norwegen, Schweiz, Spanien, Türkei, Uruguay, Venezuela.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/70
Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/70>, abgerufen am 07.05.2024.