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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Mogador.
den atlantischen Ocean. Hier stand die phönikische Stadt Lix, von
welcher Ruinen noch vorhanden sind.

Die sehr verfallene Stadt beginnt sich wieder zu heben und
zählt derzeit über 10.000 Einwohner, worunter 1000 Juden und 200
Europäer. Im Allgemeinen ist die Stadt unansehnlich, ihre Strassen
sind enge und schmutzig, doch ist der Marktplatz leidlich hübsch
und von Arkaden umgeben, welche noch aus der Zeit stammen, als
(im XVII. Jahrhundert) Larache den Portugiesen gehörte.

Früher war Larache der Hauptsitz der fremden Vertreter in
Marokko; es hat wiederholte Belagerungen und Beschiessungen aus-
zuhalten gehabt. So wurde es 1829 von der österreichischen Escadre
unter Bandiera bombardirt, ein unternommener Landungsversuch
missglückte jedoch.

Hauptausfuhrartikel bilden Häute und Schafwolle, welche letztere
als die beste im Reiche gilt.




Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 93

Mogador.
den atlantischen Ocean. Hier stand die phönikische Stadt Lix, von
welcher Ruinen noch vorhanden sind.

Die sehr verfallene Stadt beginnt sich wieder zu heben und
zählt derzeit über 10.000 Einwohner, worunter 1000 Juden und 200
Europäer. Im Allgemeinen ist die Stadt unansehnlich, ihre Strassen
sind enge und schmutzig, doch ist der Marktplatz leidlich hübsch
und von Arkaden umgeben, welche noch aus der Zeit stammen, als
(im XVII. Jahrhundert) Larache den Portugiesen gehörte.

Früher war Larache der Hauptsitz der fremden Vertreter in
Marokko; es hat wiederholte Belagerungen und Beschiessungen aus-
zuhalten gehabt. So wurde es 1829 von der österreichischen Escadre
unter Bandiera bombardirt, ein unternommener Landungsversuch
missglückte jedoch.

Hauptausfuhrartikel bilden Häute und Schafwolle, welche letztere
als die beste im Reiche gilt.




Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 93
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[737/0753] Mogador. den atlantischen Ocean. Hier stand die phönikische Stadt Lix, von welcher Ruinen noch vorhanden sind. Die sehr verfallene Stadt beginnt sich wieder zu heben und zählt derzeit über 10.000 Einwohner, worunter 1000 Juden und 200 Europäer. Im Allgemeinen ist die Stadt unansehnlich, ihre Strassen sind enge und schmutzig, doch ist der Marktplatz leidlich hübsch und von Arkaden umgeben, welche noch aus der Zeit stammen, als (im XVII. Jahrhundert) Larache den Portugiesen gehörte. Früher war Larache der Hauptsitz der fremden Vertreter in Marokko; es hat wiederholte Belagerungen und Beschiessungen aus- zuhalten gehabt. So wurde es 1829 von der österreichischen Escadre unter Bandiera bombardirt, ein unternommener Landungsversuch missglückte jedoch. Hauptausfuhrartikel bilden Häute und Schafwolle, welche letztere als die beste im Reiche gilt. Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 93

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 737. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/753>, abgerufen am 28.04.2024.