Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Leskien, August: Die Declination im Slavisch-Litauischen und Germanischen. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

i. Die Casus des Singulars.
und Locativs im Litauischen und Slavischen begreiflich macht, während dies bei
der Annahme von lauter Locativformen ganz unverständlich bleibt.

In allem bisherigen sind die preussischen Formen unberücksichtigt geblieben,
mit Absicht, weil die Declination in den Katechismen in Verwirrung gerathen ist
und erst eine Sonderung der unrichtigen von den richtigen Formen vorgenommen
werden muss. Diese sei hier kurz vorgenommen, sie ergiebt kein anderes Re-
sultat als das eben gewonnene. Oben wurde beim gen. sg. eine vergleichende
Zusammenstellung der Declination des fem. und msc. innerhalb der a-stämme
gegeben und gezeigt, dass nur im nom. sg. ein constanter Unterschied festge-
halten wird, die übrigen Casus alle gleichlauten können. Nun finden sich im
Preussischen im Dativ der msc. a-stämme zwei Formen: waldniku -- weldnikai,
die letztere dem fem. Dativ gleichlautend. Scherer hält die Form auf -u für einen
Instrum., der also missbräuchlich in dativischer Function angewendet wäre und
formell sich dem lit. instr. vilku vergliche. Lautlich ist das ohne Zweifel möglich,
denn der instr. von kas, stas lautet preuss. ku, stu, aber trotzdem ist jene Zu-
sammenstellung unrichtig, denn im Preussischen lauten auch die pronominalen
Dative stesmu, kasmu; das sind doch sicher keine Instrumentalformen und von
den lit. tamui, kamui nicht zu trennen. Wenn es ferner eine so deutliche Dativ-
form des msc., die auf -ai, gab, was sollte die Sprache oder den deutschen Ueber-
setzer veranlassen, dafür die Instrumentalform einzusetzen, für die er gar kein
Sprachbewusstsein hatte? Es ist auch hier, wie mir scheint, sicher, dass die
Formen auf -u die alten Dative des Preussischen sind, den litauischen auf -ui
gleichzusetzen und so zu erklären, die auf -ai dagegen entweder in der Sprache
wirklich vorkommende Anschlüsse an die femininale Declination oder Missver-
ständnisse des Uebersetzers. *)

*) Solche Annahmen können leicht denen, die diesen Studien ferner stehen, willkürlich
erscheinen, und es bedürfte einer besonderen Abhandlung, um die Ungeheuerlichkeit der
Uebersetzungsarbeit, wie die Katechismen sie bieten, nachzuweisen. Aber eine Notiz über
die Entstehungsgeschichte derselben wird genügen, um auch dem Gläubigsten einen Zweifel
an der Befähigung des Bearbeiters des Enchiridion, des ehrsamen Pfarrers Abel Will zu Pobeten
auf Samland, zu erwecken. Derselbe schreibt an einen Amtsbruder 1554: ".... Ehrwürdiger
lieber Herr Gevatter, es ist E. A. W. wohl wissentlich, was mir für eine Arbeit in Katechismo
von Euch anstatt und auf Befehl fürstl. Durchlaucht unsers gnädigsten Herrn ist auferlegt wor-
den. Nun hätte ich wohl verhofft, dass ich meinen Tolken (wie ich denn auch am nächsten
mit E. A. W. darum geredet) bei dieser Arbeit geruhlich hätte brauchen wollen, damit solche
Arbeit so viel schleuniger von Statten ginge, dieweil er sonderlich vor andern dieser Sprache
wohl kundig, und auch darin von Gott mit sondern Gaben begabt. Aber ich weiss E. A. W.
nicht zu bergen, dass der Weltfürst Satan (als ein sondrer Feind solcher heilsamen Werke)
mit seinem Werkzeuge solches zu hindern in keinem Wege ablassen will. Denn der Haupt-
mann in Grünhoff denselben Tolken vielfältig aufgeboten, dass er ins Schaarwerk hat ziehen
müssen und ihm auch solches Schaarwerk auferlegt, das seine Vorfahren und auch er zuvor
niemals haben thun dürfen. Nun hat er einige Schaarwerks-Tage versessen, insonderheit zu der
Zeit, wenn ich bei ihm gewesen und er mir im Dolmetschen hat corrigieren geholfen. Ueber
solchem hat ihm der Hauptmann Boten geschickt und zu sich in den Grünhoff diese ver-
gangene Woche fordern lassen, und als er nun hineingekommen, hat ihn der Hauptmann aufs
unglimpflichste angefertigt und übel abgefertigt mit Worten. Wie denn auch der arme Mann
ganz betrüblich am nächst verschienenen Sonntag geklagt und öffentlich gesagt, er törste und
konnte fort mehr in dieser Arbeit mir nicht helfen, wenn er solcher übeln Anfertigung vom

i. Die Casus des Singulars.
und Locativs im Litauischen und Slavischen begreiflich macht, während dies bei
der Annahme von lauter Locativformen ganz unverständlich bleibt.

In allem bisherigen sind die preussischen Formen unberücksichtigt geblieben,
mit Absicht, weil die Declination in den Katechismen in Verwirrung gerathen ist
und erst eine Sonderung der unrichtigen von den richtigen Formen vorgenommen
werden muss. Diese sei hier kurz vorgenommen, sie ergiebt kein anderes Re-
sultat als das eben gewonnene. Oben wurde beim gen. sg. eine vergleichende
Zusammenstellung der Declination des fem. und msc. innerhalb der a-stämme
gegeben und gezeigt, dass nur im nom. sg. ein constanter Unterschied festge-
halten wird, die übrigen Casus alle gleichlauten können. Nun finden sich im
Preussischen im Dativ der msc. a-stämme zwei Formen: waldniku — wêldnikai,
die letztere dem fem. Dativ gleichlautend. Scherer hält die Form auf -u für einen
Instrum., der also missbräuchlich in dativischer Function angewendet wäre und
formell sich dem lit. instr. vilku vergliche. Lautlich ist das ohne Zweifel möglich,
denn der instr. von kas, stas lautet preuss. ku, stu, aber trotzdem ist jene Zu-
sammenstellung unrichtig, denn im Preussischen lauten auch die pronominalen
Dative stesmu, kasmu; das sind doch sicher keine Instrumentalformen und von
den lit. támui, kámui nicht zu trennen. Wenn es ferner eine so deutliche Dativ-
form des msc., die auf -ai, gab, was sollte die Sprache oder den deutschen Ueber-
setzer veranlassen, dafür die Instrumentalform einzusetzen, für die er gar kein
Sprachbewusstsein hatte? Es ist auch hier, wie mir scheint, sicher, dass die
Formen auf -u die alten Dative des Preussischen sind, den litauischen auf -ui
gleichzusetzen und so zu erklären, die auf -ai dagegen entweder in der Sprache
wirklich vorkommende Anschlüsse an die femininale Declination oder Missver-
ständnisse des Uebersetzers. *)

*) Solche Annahmen können leicht denen, die diesen Studien ferner stehen, willkürlich
erscheinen, und es bedürfte einer besonderen Abhandlung, um die Ungeheuerlichkeit der
Uebersetzungsarbeit, wie die Katechismen sie bieten, nachzuweisen. Aber eine Notiz über
die Entstehungsgeschichte derselben wird genügen, um auch dem Gläubigsten einen Zweifel
an der Befähigung des Bearbeiters des Enchiridion, des ehrsamen Pfarrers Abel Will zu Pobeten
auf Samland, zu erwecken. Derselbe schreibt an einen Amtsbruder 1554: «.... Ehrwürdiger
lieber Herr Gevatter, es ist E. A. W. wohl wissentlich, was mir für eine Arbeit in Katechismo
von Euch anstatt und auf Befehl fürstl. Durchlaucht unsers gnädigsten Herrn ist auferlegt wor-
den. Nun hätte ich wohl verhofft, dass ich meinen Tolken (wie ich denn auch am nächsten
mit E. A. W. darum geredet) bei dieser Arbeit geruhlich hätte brauchen wollen, damit solche
Arbeit so viel schleuniger von Statten ginge, dieweil er sonderlich vor andern dieser Sprache
wohl kundig, und auch darin von Gott mit sondern Gaben begabt. Aber ich weiss E. A. W.
nicht zu bergen, dass der Weltfürst Satan (als ein sondrer Feind solcher heilsamen Werke)
mit seinem Werkzeuge solches zu hindern in keinem Wege ablassen will. Denn der Haupt-
mann in Grünhoff denselben Tolken vielfältig aufgeboten, dass er ins Schaarwerk hat ziehen
müssen und ihm auch solches Schaarwerk auferlegt, das seine Vorfahren und auch er zuvor
niemals haben thun dürfen. Nun hat er einige Schaarwerks-Tage versessen, insonderheit zu der
Zeit, wenn ich bei ihm gewesen und er mir im Dolmetschen hat corrigieren geholfen. Ueber
solchem hat ihm der Hauptmann Boten geschickt und zu sich in den Grünhoff diese ver-
gangene Woche fordern lassen, und als er nun hineingekommen, hat ihn der Hauptmann aufs
unglimpflichste angefertigt und übel abgefertigt mit Worten. Wie denn auch der arme Mann
ganz betrüblich am nächst verschienenen Sonntag geklagt und öffentlich gesagt, er törste und
konnte fort mehr in dieser Arbeit mir nicht helfen, wenn er solcher übeln Anfertigung vom
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <p><pb facs="#f0095" n="59"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#k">i. Die Casus des Singulars</hi>.</fw><lb/>
und Locativs im Litauischen und Slavischen begreiflich macht, während dies bei<lb/>
der Annahme von lauter Locativformen ganz unverständlich bleibt.</p><lb/>
                  <p>In allem bisherigen sind die preussischen Formen unberücksichtigt geblieben,<lb/>
mit Absicht, weil die Declination in den Katechismen in Verwirrung gerathen ist<lb/>
und erst eine Sonderung der unrichtigen von den richtigen Formen vorgenommen<lb/>
werden muss. Diese sei hier kurz vorgenommen, sie ergiebt kein anderes Re-<lb/>
sultat als das eben gewonnene. Oben wurde beim gen. sg. eine vergleichende<lb/>
Zusammenstellung der Declination des fem. und msc. innerhalb der <hi rendition="#i">a</hi>-stämme<lb/>
gegeben und gezeigt, dass nur im nom. sg. ein constanter Unterschied festge-<lb/>
halten wird, die übrigen Casus alle gleichlauten können. Nun finden sich im<lb/>
Preussischen im Dativ der msc. <hi rendition="#i">a</hi>-stämme zwei Formen: <hi rendition="#i">waldniku &#x2014; wêldnikai</hi>,<lb/>
die letztere dem fem. Dativ gleichlautend. Scherer hält die Form auf <hi rendition="#i">-u</hi> für einen<lb/>
Instrum., der also missbräuchlich in dativischer Function angewendet wäre und<lb/>
formell sich dem lit. instr. <hi rendition="#i">vilku</hi> vergliche. Lautlich ist das ohne Zweifel möglich,<lb/>
denn der instr. von <hi rendition="#i">kas, stas</hi> lautet preuss. <hi rendition="#i">ku, stu</hi>, aber trotzdem ist jene Zu-<lb/>
sammenstellung unrichtig, denn im Preussischen lauten auch die pronominalen<lb/>
Dative <hi rendition="#i">stesmu, kasmu</hi>; das sind doch sicher keine Instrumentalformen und von<lb/>
den lit. <hi rendition="#i">támui, kámui</hi> nicht zu trennen. Wenn es ferner eine so deutliche Dativ-<lb/>
form des msc., die auf <hi rendition="#i">-ai</hi>, gab, was sollte die Sprache oder den deutschen Ueber-<lb/>
setzer veranlassen, dafür die Instrumentalform einzusetzen, für die er gar kein<lb/>
Sprachbewusstsein hatte? Es ist auch hier, wie mir scheint, sicher, dass die<lb/>
Formen auf <hi rendition="#i">-u</hi> die alten Dative des Preussischen sind, den litauischen auf <hi rendition="#i">-ui</hi><lb/>
gleichzusetzen und so zu erklären, die auf <hi rendition="#i">-ai</hi> dagegen entweder in der Sprache<lb/>
wirklich vorkommende Anschlüsse an die femininale Declination oder Missver-<lb/>
ständnisse des Uebersetzers. <note xml:id="seg2pn_1_1" next="#seg2pn_1_2" place="foot" n="*)">Solche Annahmen können leicht denen, die diesen Studien ferner stehen, willkürlich<lb/>
erscheinen, und es bedürfte einer besonderen Abhandlung, um die Ungeheuerlichkeit der<lb/>
Uebersetzungsarbeit, wie die Katechismen sie bieten, nachzuweisen. Aber eine Notiz über<lb/>
die Entstehungsgeschichte derselben wird genügen, um auch dem Gläubigsten einen Zweifel<lb/>
an der Befähigung des Bearbeiters des Enchiridion, des ehrsamen Pfarrers Abel Will zu Pobeten<lb/>
auf Samland, zu erwecken. Derselbe schreibt an einen Amtsbruder 1554: «.... Ehrwürdiger<lb/>
lieber Herr Gevatter, es ist E. A. W. wohl wissentlich, was mir für eine Arbeit in Katechismo<lb/>
von Euch anstatt und auf Befehl fürstl. Durchlaucht unsers gnädigsten Herrn ist auferlegt wor-<lb/>
den. Nun hätte ich wohl verhofft, dass ich meinen Tolken (wie ich denn auch am nächsten<lb/>
mit E. A. W. darum geredet) bei dieser Arbeit geruhlich hätte brauchen wollen, damit solche<lb/>
Arbeit so viel schleuniger von Statten ginge, dieweil er sonderlich vor andern dieser Sprache<lb/>
wohl kundig, und auch darin von Gott mit sondern Gaben begabt. Aber ich weiss E. A. W.<lb/>
nicht zu bergen, dass der Weltfürst Satan (als ein sondrer Feind solcher heilsamen Werke)<lb/>
mit seinem Werkzeuge solches zu hindern in keinem Wege ablassen will. Denn der Haupt-<lb/>
mann in Grünhoff denselben Tolken vielfältig aufgeboten, dass er ins Schaarwerk hat ziehen<lb/>
müssen und ihm auch solches Schaarwerk auferlegt, das seine Vorfahren und auch er zuvor<lb/>
niemals haben thun dürfen. Nun hat er einige Schaarwerks-Tage versessen, insonderheit zu der<lb/>
Zeit, wenn ich bei ihm gewesen und er mir im Dolmetschen hat corrigieren geholfen. Ueber<lb/>
solchem hat ihm der Hauptmann Boten geschickt und zu sich in den Grünhoff diese ver-<lb/>
gangene Woche fordern lassen, und als er nun hineingekommen, hat ihn der Hauptmann aufs<lb/>
unglimpflichste angefertigt und übel abgefertigt mit Worten. Wie denn auch der arme Mann<lb/>
ganz betrüblich am nächst verschienenen Sonntag geklagt und öffentlich gesagt, er törste und<lb/>
konnte fort mehr in dieser Arbeit mir nicht helfen, wenn er solcher übeln Anfertigung vom</note></p><lb/>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[59/0095] i. Die Casus des Singulars. und Locativs im Litauischen und Slavischen begreiflich macht, während dies bei der Annahme von lauter Locativformen ganz unverständlich bleibt. In allem bisherigen sind die preussischen Formen unberücksichtigt geblieben, mit Absicht, weil die Declination in den Katechismen in Verwirrung gerathen ist und erst eine Sonderung der unrichtigen von den richtigen Formen vorgenommen werden muss. Diese sei hier kurz vorgenommen, sie ergiebt kein anderes Re- sultat als das eben gewonnene. Oben wurde beim gen. sg. eine vergleichende Zusammenstellung der Declination des fem. und msc. innerhalb der a-stämme gegeben und gezeigt, dass nur im nom. sg. ein constanter Unterschied festge- halten wird, die übrigen Casus alle gleichlauten können. Nun finden sich im Preussischen im Dativ der msc. a-stämme zwei Formen: waldniku — wêldnikai, die letztere dem fem. Dativ gleichlautend. Scherer hält die Form auf -u für einen Instrum., der also missbräuchlich in dativischer Function angewendet wäre und formell sich dem lit. instr. vilku vergliche. Lautlich ist das ohne Zweifel möglich, denn der instr. von kas, stas lautet preuss. ku, stu, aber trotzdem ist jene Zu- sammenstellung unrichtig, denn im Preussischen lauten auch die pronominalen Dative stesmu, kasmu; das sind doch sicher keine Instrumentalformen und von den lit. támui, kámui nicht zu trennen. Wenn es ferner eine so deutliche Dativ- form des msc., die auf -ai, gab, was sollte die Sprache oder den deutschen Ueber- setzer veranlassen, dafür die Instrumentalform einzusetzen, für die er gar kein Sprachbewusstsein hatte? Es ist auch hier, wie mir scheint, sicher, dass die Formen auf -u die alten Dative des Preussischen sind, den litauischen auf -ui gleichzusetzen und so zu erklären, die auf -ai dagegen entweder in der Sprache wirklich vorkommende Anschlüsse an die femininale Declination oder Missver- ständnisse des Uebersetzers. *) *) Solche Annahmen können leicht denen, die diesen Studien ferner stehen, willkürlich erscheinen, und es bedürfte einer besonderen Abhandlung, um die Ungeheuerlichkeit der Uebersetzungsarbeit, wie die Katechismen sie bieten, nachzuweisen. Aber eine Notiz über die Entstehungsgeschichte derselben wird genügen, um auch dem Gläubigsten einen Zweifel an der Befähigung des Bearbeiters des Enchiridion, des ehrsamen Pfarrers Abel Will zu Pobeten auf Samland, zu erwecken. Derselbe schreibt an einen Amtsbruder 1554: «.... Ehrwürdiger lieber Herr Gevatter, es ist E. A. W. wohl wissentlich, was mir für eine Arbeit in Katechismo von Euch anstatt und auf Befehl fürstl. Durchlaucht unsers gnädigsten Herrn ist auferlegt wor- den. Nun hätte ich wohl verhofft, dass ich meinen Tolken (wie ich denn auch am nächsten mit E. A. W. darum geredet) bei dieser Arbeit geruhlich hätte brauchen wollen, damit solche Arbeit so viel schleuniger von Statten ginge, dieweil er sonderlich vor andern dieser Sprache wohl kundig, und auch darin von Gott mit sondern Gaben begabt. Aber ich weiss E. A. W. nicht zu bergen, dass der Weltfürst Satan (als ein sondrer Feind solcher heilsamen Werke) mit seinem Werkzeuge solches zu hindern in keinem Wege ablassen will. Denn der Haupt- mann in Grünhoff denselben Tolken vielfältig aufgeboten, dass er ins Schaarwerk hat ziehen müssen und ihm auch solches Schaarwerk auferlegt, das seine Vorfahren und auch er zuvor niemals haben thun dürfen. Nun hat er einige Schaarwerks-Tage versessen, insonderheit zu der Zeit, wenn ich bei ihm gewesen und er mir im Dolmetschen hat corrigieren geholfen. Ueber solchem hat ihm der Hauptmann Boten geschickt und zu sich in den Grünhoff diese ver- gangene Woche fordern lassen, und als er nun hineingekommen, hat ihn der Hauptmann aufs unglimpflichste angefertigt und übel abgefertigt mit Worten. Wie denn auch der arme Mann ganz betrüblich am nächst verschienenen Sonntag geklagt und öffentlich gesagt, er törste und konnte fort mehr in dieser Arbeit mir nicht helfen, wenn er solcher übeln Anfertigung vom

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/leskien_declination_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/leskien_declination_1876/95
Zitationshilfe: Leskien, August: Die Declination im Slavisch-Litauischen und Germanischen. Leipzig, 1876, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leskien_declination_1876/95>, abgerufen am 26.04.2024.