Leyser, Polycarp: Christliches Bedencken, was von dem Exorcismo bey der Tauff, und abschaffung desselben zu halten sey. Magdeburg, 1591.15. Dieweil auch die / so genottaufft sind / nit wider Exorcisirt werden. Dieses ist richtig. Dann / warumb wolte man die Exorcisiren / welche bereit getaufft / vnd in Christi Reich eingesetzt sind? Das man aber bey der nottauff den Exorcismum aussen lesset / geschicht / Dieweil in vnsern kirchen kein Necessarium aus dem Exorcismo gemacht wird / sondern wir lassen jhn ein Adiapborum bleiben / so lange jhn andere auch dafür halten. Wann man jn aber vns nemen wil / so wehren wir vns wie S. Paulus / Galat. 2. Hieraus ist offenbar / Wie die Zerbster so gar keine erhebliche vrsach haben / warumb sie mit vnzeitiger abschaffung des Exorcismi so gross vnruhe anrichten. Solte doch einer nicht ein Keyserthumb / ja nicht die gantze Welt nemen / vnd auff solche nichtige vrsachen / einen solchen Streit in der Christenheit anfangen. Denn der HErr Christus dz ewige schreckliche Ach vnd wehe Matth. 18. vber die schreyet / die nur Einen aus den kleinen verergern / was wil denn wohl für ein grewlich Wehe gehen vber die / die so viel tausendt Christen gantz vnnötiger weise ergern: Noch dannoch hat der teuffel diese Leut also verblendet / das sie so sicher dabey sind / als wann sie gar recht vnd wohl gethan hetten / vnd wollen noch darbey gelobet sein / vnd grossen Danck verdienet haben. Aber jhre Sünde ruhet für der Thür / vnd wann sie dermal eins auffwachet / werden sie jnnen werden / das der Spruch Pauli an jhnen wahr werden wird: Wer euch aber jrr machet / der wird sein Vrteil tragen / Er sey wer er wölle. Galat. 5. Bey diesen zweyen vrsachen wil ich es wenden lassen. Dann ob wol mehr Vrsachen erzehlet können werden / inmassen von andern geschehen / dannoch / dieweil nicht allweg daran gelegen / Wie wir viel Argumenta wider die Widersacher auff ringen / sondern / wie man wenig vnd gute Argumenta recht vnd wol gebrauche / So können auch diese zwo vrsachen einem Christen gnug sein / das jenige zu erhalten / deswegen dieses Bedencken gestellet ist. Vnd stimmen diese zwo Vrsachen gar fein mit dem Spruch Zach. 8. Allein 15. Dieweil auch die / so genottaufft sind / nit wider Exorcisirt werden. Dieses ist richtig. Dann / warumb wolte man die Exorcisiren / welche bereit getaufft / vñ in Christi Reich eingesetzt sind? Das man aber bey der nottauff den Exorcismum aussen lesset / geschicht / Dieweil in vnsern kirchen kein Necessarium aus dem Exorcismo gemacht wird / sondern wir lassen jhn ein Adiapborum bleiben / so lange jhn andere auch dafür halten. Wann man jn aber vns nemen wil / so wehren wir vns wie S. Paulus / Galat. 2. Hieraus ist offenbar / Wie die Zerbster so gar keine erhebliche vrsach haben / warumb sie mit vnzeitiger abschaffung des Exorcismi so gross vnruhe anrichten. Solte doch einer nicht ein Keyserthumb / ja nicht die gantze Welt nemen / vnd auff solche nichtige vrsachen / einen solchen Streit in der Christenheit anfangen. Denn der HErr Christus dz ewige schreckliche Ach vnd wehe Matth. 18. vber die schreyet / die nur Einen aus den kleinen verergern / was wil denn wohl für ein grewlich Wehe gehen vber die / die so viel tausendt Christen gantz vnnötiger weise ergern: Noch dannoch hat der teuffel diese Leut also verblendet / das sie so sicher dabey sind / als wann sie gar recht vnd wohl gethan hetten / vnd wollen noch darbey gelobet sein / vnd grossen Danck verdienet haben. Aber jhre Sünde ruhet für der Thür / vnd wann sie dermal eins auffwachet / werden sie jnnen werden / das der Spruch Pauli an jhnen wahr werden wird: Wer euch aber jrr machet / der wird sein Vrteil tragen / Er sey wer er wölle. Galat. 5. Bey diesen zweyen vrsachen wil ich es wenden lassen. Dann ob wol mehr Vrsachen erzehlet können werden / inmassen von andern geschehen / dannoch / dieweil nicht allweg daran gelegen / Wie wir viel Argumenta wider die Widersacher auff ringen / sondern / wie man wenig vnd gute Argumenta recht vnd wol gebrauche / So können auch diese zwo vrsachen einem Christen gnug sein / das jenige zu erhalten / deswegen dieses Bedencken gestellet ist. Vnd stimmen diese zwo Vrsachen gar fein mit dem Spruch Zach. 8. Allein <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0033"/> <p>15. Dieweil auch die / so genottaufft sind / nit wider Exorcisirt werden. Dieses ist richtig. Dann / warumb wolte man die Exorcisiren / welche bereit getaufft / vñ in Christi Reich eingesetzt sind? 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Denn der HErr Christus dz ewige schreckliche Ach vnd wehe Matth. 18. vber die schreyet / die nur Einen aus den kleinen verergern / was wil denn wohl für ein grewlich Wehe gehen vber die / die so viel tausendt Christen gantz vnnötiger weise ergern: Noch dannoch hat der teuffel diese Leut also verblendet / das sie so sicher dabey sind / als wann sie gar recht vnd wohl gethan hetten / vnd wollen noch darbey gelobet sein / vnd grossen Danck verdienet haben. Aber jhre Sünde ruhet für der Thür / vnd wann sie dermal eins auffwachet / werden sie jnnen werden / das der Spruch Pauli an jhnen wahr werden wird: Wer euch aber jrr machet / der wird sein Vrteil tragen / Er sey wer er wölle. Galat. 5.</p> <p>Bey diesen zweyen vrsachen wil ich es wenden lassen. 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15. Dieweil auch die / so genottaufft sind / nit wider Exorcisirt werden. Dieses ist richtig. Dann / warumb wolte man die Exorcisiren / welche bereit getaufft / vñ in Christi Reich eingesetzt sind? Das man aber bey der nottauff den Exorcismum aussen lesset / geschicht / Dieweil in vnsern kirchen kein Necessarium aus dem Exorcismo gemacht wird / sondern wir lassen jhn ein Adiapborum bleiben / so lange jhn andere auch dafür halten. Wann man jn aber vns nemen wil / so wehren wir vns wie S. Paulus / Galat. 2.
Hieraus ist offenbar / Wie die Zerbster so gar keine erhebliche vrsach haben / warumb sie mit vnzeitiger abschaffung des Exorcismi so gross vnruhe anrichten. Solte doch einer nicht ein Keyserthumb / ja nicht die gantze Welt nemen / vnd auff solche nichtige vrsachen / einen solchen Streit in der Christenheit anfangen. Denn der HErr Christus dz ewige schreckliche Ach vnd wehe Matth. 18. vber die schreyet / die nur Einen aus den kleinen verergern / was wil denn wohl für ein grewlich Wehe gehen vber die / die so viel tausendt Christen gantz vnnötiger weise ergern: Noch dannoch hat der teuffel diese Leut also verblendet / das sie so sicher dabey sind / als wann sie gar recht vnd wohl gethan hetten / vnd wollen noch darbey gelobet sein / vnd grossen Danck verdienet haben. Aber jhre Sünde ruhet für der Thür / vnd wann sie dermal eins auffwachet / werden sie jnnen werden / das der Spruch Pauli an jhnen wahr werden wird: Wer euch aber jrr machet / der wird sein Vrteil tragen / Er sey wer er wölle. Galat. 5.
Bey diesen zweyen vrsachen wil ich es wenden lassen. Dann ob wol mehr Vrsachen erzehlet können werden / inmassen von andern geschehen / dannoch / dieweil nicht allweg daran gelegen / Wie wir viel Argumenta wider die Widersacher auff ringen / sondern / wie man wenig vnd gute Argumenta recht vnd wol gebrauche / So können auch diese zwo vrsachen einem Christen gnug sein / das jenige zu erhalten / deswegen dieses Bedencken gestellet ist. Vnd stimmen diese zwo Vrsachen gar fein mit dem Spruch Zach. 8. Allein
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Zitationshilfe: | Leyser, Polycarp: Christliches Bedencken, was von dem Exorcismo bey der Tauff, und abschaffung desselben zu halten sey. Magdeburg, 1591, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leyser_bedencken_1591/33>, abgerufen am 14.02.2025. |