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Liszt, Franz von: Das deutsche Reichsstrafrecht. Berlin u. a., 1881.

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Viertes Buch. III. Delikte geg. den Gang der Staatsverw.

IV. Uebertretung

1. der vom Kaiser zur Verhütung des Zusammen-
stoßens der Schiffe auf See
erlassenen Verordnung vom
7. Januar 1880,3 in Kraft vom 1. September 1880 (über
das Führen von Lichtern, Schallsignalen und Mäßigung der
Geschwindigkeit bei Nebel, über das Ausweichen der Schiffe
usw.);

2. der vom Kaiser über das Verhalten der Schiffer
nach einem Zusammenstoße von Schiffen auf See

erlassenen Verordnung vom 15. März 1876 (jeder Schiffer
hat dem Anderen den zur Abwendung oder Verringerung der
nachteiligen Folgen des Zusammenstoßes erforderlichen Bei-
stand zu leisten, soweit er dazu ohne erhebliche Gefahr für
das eigene Schiff und die darauf befindlichen Personen im
Stande ist; und ihm unter derselben Voraussetzung die nö-
tige Auskunft über Namen und Heimat wie Kurs des eigenen
Schiffes zu geben);

3. der kaiserlichen Not- und Lootsen-Signalord-
nung
für Schiffe auf See und auf den Küstengewässern vom
14. August 1876.

Strafe nach §. 145 StGB.: Geldstrafe bis zu
1500 Mark.

V. Verletzung der durch das Gesetz vom 27. Dezember
1872, betreffend die Verpflichtung deutscher Kauf-
fahrteischiffe zur Mitnahme hülfsbedürftiger See-
leute
, getroffenen Anordnungen. Strafe: Geldstrafe bis
zu 150 Mark oder Haft.

VI. Uebertretung der Bestimmungen der Strandungs-
ordnung
vom 17. Mai 1876.

3 Damit ist die Verordnung vom 23. Dezember 1871 beseitigt.
Viertes Buch. III. Delikte geg. den Gang der Staatsverw.

IV. Uebertretung

1. der vom Kaiſer zur Verhütung des Zuſammen-
ſtoßens der Schiffe auf See
erlaſſenen Verordnung vom
7. Januar 1880,3 in Kraft vom 1. September 1880 (über
das Führen von Lichtern, Schallſignalen und Mäßigung der
Geſchwindigkeit bei Nebel, über das Ausweichen der Schiffe
uſw.);

2. der vom Kaiſer über das Verhalten der Schiffer
nach einem Zuſammenſtoße von Schiffen auf See

erlaſſenen Verordnung vom 15. März 1876 (jeder Schiffer
hat dem Anderen den zur Abwendung oder Verringerung der
nachteiligen Folgen des Zuſammenſtoßes erforderlichen Bei-
ſtand zu leiſten, ſoweit er dazu ohne erhebliche Gefahr für
das eigene Schiff und die darauf befindlichen Perſonen im
Stande iſt; und ihm unter derſelben Vorausſetzung die nö-
tige Auskunft über Namen und Heimat wie Kurs des eigenen
Schiffes zu geben);

3. der kaiſerlichen Not- und Lootſen-Signalord-
nung
für Schiffe auf See und auf den Küſtengewäſſern vom
14. Auguſt 1876.

Strafe nach §. 145 StGB.: Geldſtrafe bis zu
1500 Mark.

V. Verletzung der durch das Geſetz vom 27. Dezember
1872, betreffend die Verpflichtung deutſcher Kauf-
fahrteiſchiffe zur Mitnahme hülfsbedürftiger See-
leute
, getroffenen Anordnungen. Strafe: Geldſtrafe bis
zu 150 Mark oder Haft.

VI. Uebertretung der Beſtimmungen der Strandungs-
ordnung
vom 17. Mai 1876.

3 Damit iſt die Verordnung vom 23. Dezember 1871 beſeitigt.
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[452/0478] Viertes Buch. III. Delikte geg. den Gang der Staatsverw. IV. Uebertretung 1. der vom Kaiſer zur Verhütung des Zuſammen- ſtoßens der Schiffe auf See erlaſſenen Verordnung vom 7. Januar 1880, 3 in Kraft vom 1. September 1880 (über das Führen von Lichtern, Schallſignalen und Mäßigung der Geſchwindigkeit bei Nebel, über das Ausweichen der Schiffe uſw.); 2. der vom Kaiſer über das Verhalten der Schiffer nach einem Zuſammenſtoße von Schiffen auf See erlaſſenen Verordnung vom 15. März 1876 (jeder Schiffer hat dem Anderen den zur Abwendung oder Verringerung der nachteiligen Folgen des Zuſammenſtoßes erforderlichen Bei- ſtand zu leiſten, ſoweit er dazu ohne erhebliche Gefahr für das eigene Schiff und die darauf befindlichen Perſonen im Stande iſt; und ihm unter derſelben Vorausſetzung die nö- tige Auskunft über Namen und Heimat wie Kurs des eigenen Schiffes zu geben); 3. der kaiſerlichen Not- und Lootſen-Signalord- nung für Schiffe auf See und auf den Küſtengewäſſern vom 14. Auguſt 1876. Strafe nach §. 145 StGB.: Geldſtrafe bis zu 1500 Mark. V. Verletzung der durch das Geſetz vom 27. Dezember 1872, betreffend die Verpflichtung deutſcher Kauf- fahrteiſchiffe zur Mitnahme hülfsbedürftiger See- leute, getroffenen Anordnungen. Strafe: Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder Haft. VI. Uebertretung der Beſtimmungen der Strandungs- ordnung vom 17. Mai 1876. 3 Damit iſt die Verordnung vom 23. Dezember 1871 beſeitigt.

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Zitationshilfe: Liszt, Franz von: Das deutsche Reichsstrafrecht. Berlin u. a., 1881, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liszt_reichsstrafrecht_1881/478>, abgerufen am 27.04.2024.