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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

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Histor. medii aevi.

Jn diese Classe gehören auch| die Genealogien des Churfürstl.
Bäyerischen und Pfältzischen Geschlechts/ so P. L. Hoffmann mit
den alten Fabulanten von dem alten Fränckischen König Clodo-
vaeo
herführet; Die Deduction des Hochfürstlichen Würtem-
bergischen Stammes von den Römern oder Thusciern/ oder auch
von einem Fränckischen König Virtungo beym Reusnero; Der
Hochfürstlichen Badischen Familie von den Gothischen Königen/
durch Hermannum, einen Veronischen Marckgraffen/ beym
Henniges und Reusnero; Des Hochfürstlichen Heßischen Ge-
schlechts von Salvio Brabone, einem Tungrischen Fürsten; Der
Hochfürstlichen Ascanischen Familie von denen Ursinen zu Rom
bey Brotuffio, oder wohl gar von dem Trojanischen Ascanio; Der
Salmischen Fürsten von dem Austrasischen Herrn Symmetrio,
welchen S. Maternus, der erste Trierische Bischoff/ von den Tod-
ten soll erwecket haben; Der Nassauischen Fürsten und Graffen
von Nasua, der zu Julii Caesaris Zeiten Praefectus am Rhein soll
gewesen seyn; Der Ursinischen Fürsten zu Rom von dem Frän-
ckischen König Clodovaeo, wie sie bey Egnatio zu finden; Des
Hauses Morosini zu Venedig von dem Poeten Virgilio, wie sie
Angelus de Crassis auffgezeichnet; Der Stolbergischen Graf-
fen von denen Colonnen zu Rom; Der Graffen Reussen vom
Käyser Henrico Aucupe, denen Colonnen/ oder gar von Druso
Germanico;
Der Lippischen Graffen von denen Ursinen; Der
Graffen von Vehlen von dem Römer Velnio; Der Graffen von
Wassenaer von Claudio Civili.

Den Schluß kan hier machen die Wendische/ oder so genann-
te Vandalische Genealogie von Anthyrio, der Alexandri M.
Kriegs-Oberster soll gewesen seyn/ biß auff den König Wizla-
fen/ wie sie insonderheit aus alter Mönchs-Tradition bey Cran-
zio
zu finden/ und von Nic. Marescallo aus seinem ingenio ver-
mehret worden. Sie ist umb desto gewisser unter die Fabeln zu
rechnen/ weil sie den nun gantz ausgemachten Jrrthum zum
Grunde setzet/ und die Vandalos mit den Wenden confundiret.

Genea-
S
Hiſtor. medii ævi.

Jn dieſe Claſſe gehoͤren auch| die Genealogien des Churfuͤrſtl.
Baͤyeriſchen und Pfaͤltziſchen Geſchlechts/ ſo P. L. Hoffmann mit
den alten Fabulanten von dem alten Fraͤnckiſchen Koͤnig Clodo-
væo
herfuͤhret; Die Deduction des Hochfuͤrſtlichen Wuͤrtem-
bergiſchen Stammes von den Roͤmern oder Thuſciern/ oder auch
von einem Fraͤnckiſchen Koͤnig Virtungo beym Reuſnero; Der
Hochfuͤrſtlichen Badiſchen Familie von den Gothiſchen Koͤnigen/
durch Hermannum, einen Veroniſchen Marckgraffen/ beym
Henniges und Reuſnero; Des Hochfuͤrſtlichen Heßiſchen Ge-
ſchlechts von Salvio Brabone, einem Tungriſchen Fuͤrſten; Der
Hochfuͤrſtlichen Aſcaniſchen Familie von denen Urſinen zu Rom
bey Brotuffio, oder wohl gar von dem Trojaniſchen Aſcanio; Der
Salmiſchen Fuͤrſten von dem Auſtraſiſchen Herrn Symmetrio,
welchen S. Maternus, der erſte Trieriſche Biſchoff/ von den Tod-
ten ſoll erwecket haben; Der Naſſauiſchen Fuͤrſten und Graffen
von Naſua, der zu Julii Cæſaris Zeiten Præfectus am Rhein ſoll
geweſen ſeyn; Der Urſiniſchen Fuͤrſten zu Rom von dem Fraͤn-
ckiſchen Koͤnig Clodovæo, wie ſie bey Egnatio zu finden; Des
Hauſes Moroſini zu Venedig von dem Poeten Virgilio, wie ſie
Angelus de Crasſis auffgezeichnet; Der Stolbergiſchen Graf-
fen von denen Colonnen zu Rom; Der Graffen Reuſſen vom
Kaͤyſer Henrico Aucupe, denen Colonnen/ oder gar von Druſo
Germanico;
Der Lippiſchen Graffen von denen Urſinen; Der
Graffen von Vehlen von dem Roͤmer Velnio; Der Graffen von
Waſſenaer von Claudio Civili.

Den Schluß kan hier machen die Wendiſche/ oder ſo genann-
te Vandaliſche Genealogie von Anthyrio, der Alexandri M.
Kriegs-Oberſter ſoll geweſen ſeyn/ biß auff den Koͤnig Wizla-
fen/ wie ſie inſonderheit aus alter Moͤnchs-Tradition bey Cran-
zio
zu finden/ und von Nic. Mareſcallo aus ſeinem ingenio ver-
mehret worden. Sie iſt umb deſto gewiſſer unter die Fabeln zu
rechnen/ weil ſie den nun gantz ausgemachten Jrrthum zum
Grunde ſetzet/ und die Vandalos mit den Wenden confundiret.

Genea-
S
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[137/0147] Hiſtor. medii ævi. Jn dieſe Claſſe gehoͤren auch| die Genealogien des Churfuͤrſtl. Baͤyeriſchen und Pfaͤltziſchen Geſchlechts/ ſo P. L. Hoffmann mit den alten Fabulanten von dem alten Fraͤnckiſchen Koͤnig Clodo- væo herfuͤhret; Die Deduction des Hochfuͤrſtlichen Wuͤrtem- bergiſchen Stammes von den Roͤmern oder Thuſciern/ oder auch von einem Fraͤnckiſchen Koͤnig Virtungo beym Reuſnero; Der Hochfuͤrſtlichen Badiſchen Familie von den Gothiſchen Koͤnigen/ durch Hermannum, einen Veroniſchen Marckgraffen/ beym Henniges und Reuſnero; Des Hochfuͤrſtlichen Heßiſchen Ge- ſchlechts von Salvio Brabone, einem Tungriſchen Fuͤrſten; Der Hochfuͤrſtlichen Aſcaniſchen Familie von denen Urſinen zu Rom bey Brotuffio, oder wohl gar von dem Trojaniſchen Aſcanio; Der Salmiſchen Fuͤrſten von dem Auſtraſiſchen Herrn Symmetrio, welchen S. Maternus, der erſte Trieriſche Biſchoff/ von den Tod- ten ſoll erwecket haben; Der Naſſauiſchen Fuͤrſten und Graffen von Naſua, der zu Julii Cæſaris Zeiten Præfectus am Rhein ſoll geweſen ſeyn; Der Urſiniſchen Fuͤrſten zu Rom von dem Fraͤn- ckiſchen Koͤnig Clodovæo, wie ſie bey Egnatio zu finden; Des Hauſes Moroſini zu Venedig von dem Poeten Virgilio, wie ſie Angelus de Crasſis auffgezeichnet; Der Stolbergiſchen Graf- fen von denen Colonnen zu Rom; Der Graffen Reuſſen vom Kaͤyſer Henrico Aucupe, denen Colonnen/ oder gar von Druſo Germanico; Der Lippiſchen Graffen von denen Urſinen; Der Graffen von Vehlen von dem Roͤmer Velnio; Der Graffen von Waſſenaer von Claudio Civili. Den Schluß kan hier machen die Wendiſche/ oder ſo genann- te Vandaliſche Genealogie von Anthyrio, der Alexandri M. Kriegs-Oberſter ſoll geweſen ſeyn/ biß auff den Koͤnig Wizla- fen/ wie ſie inſonderheit aus alter Moͤnchs-Tradition bey Cran- zio zu finden/ und von Nic. Mareſcallo aus ſeinem ingenio ver- mehret worden. Sie iſt umb deſto gewiſſer unter die Fabeln zu rechnen/ weil ſie den nun gantz ausgemachten Jrrthum zum Grunde ſetzet/ und die Vandalos mit den Wenden confundiret. Genea- S

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Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/147>, abgerufen am 30.04.2024.