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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Zehendes Hundert.
Hat man mir nach Gottes Willen
Müssen/ in das Grab verfüllen!
Steh vnd dencke weiter dran
Wie der Tod so arg gethan!
Fragt dich wer/ was du gelesen
Der nicht bald dabey gewesen/
Sprich: Von hinnen nicht gar weit
Steht ein Sarckvoll Redligkeit.

3.
Weiber.
Wer ohne Weiber künte seyn/ wär frey von vielerley Be-
schwerden:
Wer ohne Weiber wolte seyn/ wär aber nicht viel nütz auff Erden.
4.
Der Mann deß Weibes Haupt.
DEr Mann ist seines Weibes Haupt;
Wer weiß ob Virna solches glaubt?
Sie spricht: Was solln zwey Haupter mir/
Jch wär ja sonst ein Wunderthier.
5.
Das Jahr 1649.
Gott/ Der DV hast gegönnt/ DWIer so haben können
Von aVssen gVte RVh; aCh gIb sIe nVn Von Innen.
6.
Paten-Zettel.
Für Leid/ Creutz/ Noth vnd Tod/ die dir/ O liebes Kind/
Jn dieser schnöden Welt zu dulden etwa sind/
Jst Jesu Christi Blut dein aller-bestes Heil;
Dadurch der Himmel dir verschrieben ist zu theil.
16. Unab-

Zehendes Hundert.
Hat man mir nach Gottes Willen
Muͤſſen/ in das Grab verfuͤllen!
Steh vnd dencke weiter dran
Wie der Tod ſo arg gethan!
Fragt dich wer/ was du geleſen
Der nicht bald dabey geweſen/
Sprich: Von hinnen nicht gar weit
Steht ein Sarckvoll Redligkeit.

3.
Weiber.
Wer ohne Weiber kuͤnte ſeyn/ waͤr frey von vielerley Be-
ſchwerden:
Wer ohne Weiber wolte ſeyn/ waͤr aber nicht viel nuͤtz auff Erden.
4.
Der Mann deß Weibes Haupt.
DEr Mann iſt ſeines Weibes Haupt;
Wer weiß ob Virna ſolches glaubt?
Sie ſpricht: Was ſolln zwey Haupter mir/
Jch waͤr ja ſonſt ein Wunderthier.
5.
Das Jahr 1649.
Gott/ Der DV haſt gegoͤnnt/ DWIer ſo haben koͤnnen
Von aVſſen gVte RVh; aCh gIb ſIe nVn Von Innen.
6.
Paten-Zettel.
Fuͤr Leid/ Creutz/ Noth vnd Tod/ die dir/ O liebes Kind/
Jn dieſer ſchnoͤden Welt zu dulden etwa ſind/
Jſt Jeſu Chriſti Blut dein aller-beſtes Heil;
Dadurch der Himmel dir verſchrieben iſt zu theil.
16. Unab-
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[219/0253] Zehendes Hundert. Hat man mir nach Gottes Willen Muͤſſen/ in das Grab verfuͤllen! Steh vnd dencke weiter dran Wie der Tod ſo arg gethan! Fragt dich wer/ was du geleſen Der nicht bald dabey geweſen/ Sprich: Von hinnen nicht gar weit Steht ein Sarckvoll Redligkeit. 3. Weiber. Wer ohne Weiber kuͤnte ſeyn/ waͤr frey von vielerley Be- ſchwerden: Wer ohne Weiber wolte ſeyn/ waͤr aber nicht viel nuͤtz auff Erden. 4. Der Mann deß Weibes Haupt. DEr Mann iſt ſeines Weibes Haupt; Wer weiß ob Virna ſolches glaubt? Sie ſpricht: Was ſolln zwey Haupter mir/ Jch waͤr ja ſonſt ein Wunderthier. 5. Das Jahr 1649. Gott/ Der DV haſt gegoͤnnt/ Daß WIer ſo haben koͤnnen Von aVſſen gVte RVh; aCh gIb ſIe nVn Von Innen. 6. Paten-Zettel. Fuͤr Leid/ Creutz/ Noth vnd Tod/ die dir/ O liebes Kind/ Jn dieſer ſchnoͤden Welt zu dulden etwa ſind/ Jſt Jeſu Chriſti Blut dein aller-beſtes Heil; Dadurch der Himmel dir verſchrieben iſt zu theil. 16. Unab-

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/253>, abgerufen am 20.05.2024.