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Lohenstein, Daniel Casper von: Cleopatra. Breslau, 1661.

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Anmerckungen.
Sachen/ insonderheit Sicilien/ vermöge ihres Bundes/ begehr-
te/ ward von ihm überzogen; und nach dem des Lepidus Heer
zum Caesar übersiel/ bath er ihn in einem schwartzen Trauer-
Kleide umbs Leben. Xiphilin. Epitom. Dion. lib. 49. p.
m.
55. Augustus aber verbannete ihn nach Circae auf ewig.
Sveton. Vit. August. §. 16. Wiewol desthalben nach des
Augustus Tode zimlich schimpflich von ihm geredet ward:
Pompejum imagine pacis, sed Lepidum specie A-
micitiae deceptos. Tacit. lib. 1. Annal. c.
2.

v. 128. Was hat Numantia.) besiehe von dieser Stadt
Ruhms-würdigen Tapfferkeit/ Florum lib. 2. cap. 18.

v. 134. Schwam Caesar nicht.) Welcher gestalt C. Julius
Caesar bey der Stadt Pharos in Egypten/ als ihn di meiney-
digen Egyptier zu tödten vermeinten/ entschwommen/ be-
schreibet Sveton. in Julio. c. 64. Flor. lib. 4. cap. 2. nnd
Xiphilin. in vita Jul. Caesar. p. m. 19.

v. 136. Leander hat den Tod.) Leander/ ein Jüngling aus
der Stadt Abydus/ war in di zu Sestus am Hellespont woh-
nende Ero verlibt/ und schwam zur Nachzeit etliche mal über
selbiges enge Meer zu ihr/ ward aber endlich von den ungestü-
men Wellen ersäuffet. Solches beschreibet Musaeus in einem
grichischen Gedichte.

v. 138. Das Capitol erhielt das schon verlohrne Rom.)
Als di Gallier di Römer bei dem Flusse Alliam aufs Haupt
geschlagen/ begab sich Manlius aus der verlassenen Stadt
Rom ins Capitolium/ wehrte sich daselbst so tapffer/ biß Ca-
millus unversehns di Römer entsetzte. Besihe hiervon Flo-
rum lib. 1. cap.
13.

v. 145. Rom ruft nicht euer Ochsen an.) Ayis oder
Osiris ist des Jupiters und Niobe Sohn/ der Argiver König
und der Isis Eh-Mann gewest. Diesen haben di Egyptier in
gestalt eines lebendigen Ochsen/ welcher am Leibe schwartz|/
an der Stirne und Rücken weiß/ am Schwantze zweyfärbicht
war/ als einen Gott verehret. Wie Plinius lib. 8. cap. 46.
ausführlich erzehlet/ und Tacit. lib. 5. histor. cap. 3. ge-
dencket: Bos immolatur, quem AEgyptii Apim coluut.

Deßhal-
G v

Anmerckungen.
Sachen/ inſonderheit Sicilien/ vermoͤge ihres Bundes/ begehr-
te/ ward von ihm uͤberzogen; und nach dem des Lepidus Heer
zum Cæſar uͤberſiel/ bath er ihn in einem ſchwartzen Trauer-
Kleide umbs Leben. Xiphilin. Epitom. Dion. lib. 49. p.
m.
55. Auguſtus aber verbannete ihn nach Circæ auf ewig.
Sveton. Vit. Auguſt. §. 16. Wiewol deſthalben nach des
Auguſtus Tode zimlich ſchimpflich von ihm geredet ward:
Pompejum imagine pacis, ſed Lepidum ſpecie A-
micitiæ deceptos. Tacit. lib. 1. Annal. c.
2.

v. 128. Was hat Numantia.) beſiehe von dieſer Stadt
Ruhms-wuͤrdigen Tapfferkeit/ Florum lib. 2. cap. 18.

v. 134. Schwam Cæſar nicht.) Welcher geſtalt C. Julius
Cæſar bey der Stadt Pharos in Egypten/ als ihn di meiney-
digen Egyptier zu toͤdten vermeinten/ entſchwommen/ be-
ſchreibet Sveton. in Julio. c. 64. Flor. lib. 4. cap. 2. nnd
Xiphilin. in vitâ Jul. Cæſar. p. m. 19.

v. 136. Leander hat den Tod.) Leander/ ein Juͤngling aus
der Stadt Abydus/ war in di zu Seſtus am Helleſpont woh-
nende Ero verlibt/ und ſchwam zur Nachzeit etliche mal uͤber
ſelbiges enge Meer zu ihr/ ward aber endlich von den ungeſtuͤ-
men Wellen erſaͤuffet. Solches beſchreibet Muſæus in einem
grichiſchen Gedichte.

v. 138. Das Capitol erhielt das ſchon verlohrne Rom.)
Als di Gallier di Roͤmer bei dem Fluſſe Alliam aufs Haupt
geſchlagen/ begab ſich Manlius aus der verlaſſenen Stadt
Rom ins Capitolium/ wehrte ſich daſelbſt ſo tapffer/ biß Ca-
millus unverſehns di Roͤmer entſetzte. Beſihe hiervon Flo-
rum lib. 1. cap.
13.

v. 145. Rom ruft nicht euer Ochſen an.) Ayis oder
Oſiris iſt des Jupiters und Niobe Sohn/ der Argiver Koͤnig
und der Iſis Eh-Mann geweſt. Dieſen haben di Egyptier in
geſtalt eines lebendigen Ochſen/ welcher am Leibe ſchwartz|/
an der Stirne und Ruͤcken weiß/ am Schwantze zweyfaͤrbicht
war/ als einen Gott verehret. Wie Plinius lib. 8. cap. 46.
ausfuͤhrlich erzehlet/ und Tacit. lib. 5. hiſtor. cap. 3. ge-
dencket: Bos immolatur, quem Ægyptii Apim coluut.

Deßhal-
G v
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[0135] Anmerckungen. Sachen/ inſonderheit Sicilien/ vermoͤge ihres Bundes/ begehr- te/ ward von ihm uͤberzogen; und nach dem des Lepidus Heer zum Cæſar uͤberſiel/ bath er ihn in einem ſchwartzen Trauer- Kleide umbs Leben. Xiphilin. Epitom. Dion. lib. 49. p. m. 55. Auguſtus aber verbannete ihn nach Circæ auf ewig. Sveton. Vit. Auguſt. §. 16. Wiewol deſthalben nach des Auguſtus Tode zimlich ſchimpflich von ihm geredet ward: Pompejum imagine pacis, ſed Lepidum ſpecie A- micitiæ deceptos. Tacit. lib. 1. Annal. c. 2. v. 128. Was hat Numantia.) beſiehe von dieſer Stadt Ruhms-wuͤrdigen Tapfferkeit/ Florum lib. 2. cap. 18. v. 134. Schwam Cæſar nicht.) Welcher geſtalt C. Julius Cæſar bey der Stadt Pharos in Egypten/ als ihn di meiney- digen Egyptier zu toͤdten vermeinten/ entſchwommen/ be- ſchreibet Sveton. in Julio. c. 64. Flor. lib. 4. cap. 2. nnd Xiphilin. in vitâ Jul. Cæſar. p. m. 19. v. 136. Leander hat den Tod.) Leander/ ein Juͤngling aus der Stadt Abydus/ war in di zu Seſtus am Helleſpont woh- nende Ero verlibt/ und ſchwam zur Nachzeit etliche mal uͤber ſelbiges enge Meer zu ihr/ ward aber endlich von den ungeſtuͤ- men Wellen erſaͤuffet. Solches beſchreibet Muſæus in einem grichiſchen Gedichte. v. 138. Das Capitol erhielt das ſchon verlohrne Rom.) Als di Gallier di Roͤmer bei dem Fluſſe Alliam aufs Haupt geſchlagen/ begab ſich Manlius aus der verlaſſenen Stadt Rom ins Capitolium/ wehrte ſich daſelbſt ſo tapffer/ biß Ca- millus unverſehns di Roͤmer entſetzte. Beſihe hiervon Flo- rum lib. 1. cap. 13. v. 145. Rom ruft nicht euer Ochſen an.) Ayis oder Oſiris iſt des Jupiters und Niobe Sohn/ der Argiver Koͤnig und der Iſis Eh-Mann geweſt. Dieſen haben di Egyptier in geſtalt eines lebendigen Ochſen/ welcher am Leibe ſchwartz|/ an der Stirne und Ruͤcken weiß/ am Schwantze zweyfaͤrbicht war/ als einen Gott verehret. Wie Plinius lib. 8. cap. 46. ausfuͤhrlich erzehlet/ und Tacit. lib. 5. hiſtor. cap. 3. ge- dencket: Bos immolatur, quem Ægyptii Apim coluut. Deßhal- G v

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Cleopatra. Breslau, 1661, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_cleopatra_1661/135>, abgerufen am 28.04.2024.