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Lohenstein, Daniel Casper von: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Bd. 1. Leipzig, 1689.

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Arminius und Thußnelda.
blastens Erzehlung ihrer erlittenen Ebentheuer und Schiffbruch. Jhre wunderbahre
Errettung durch eine ihre Schiffbruchs-Klippe vorbey-schiffende Cimbrische Fürstin.
Jhre Ankunfft bey der uhralten Stadt Gades und berühmtem Tempel des Hercules.
Dieser beyder Vertrauligkeit veranlasset diese Cimbrische Fürstin Tirchanis ihren Ur-
sprung/ ihre abgelegte Königliche Würde/ ihre Ankunfft nach Rom/ die Antretung des
Vestalischen Heiligthums zu eröffnen/ ingleichen: wie lange sie solchem beygewohnet/
auch was vor Verdruß sie über dieser abergläubisch- und scheinheiligen Lebens-Art ge-
schöpffet/ biß sie endlich aus Anstifftung der Livia daraus gestoßen/ mit harter Straf-
fe/ bey Ausschlagung des Käysers Buhlschafft/ bedräuet/ letzt doch durch ihres Bruders
Königs Frotto Gesandtschafft erlassen/ und nachgehends auf diesem ihrem Schiffe in
der Rückreise von Asblasten angetroffen worden. Asblastens Gegen-Erzehlung. Jh-
re Ankunfft im Cimbrischen Gebiethe. Königs Frotto freudige Bewillkommung/ und
wie diese wegen ihres mit Gifft getödteten Segimers in euserstes Betrübnüß verwan-
delt worden. Frotto Gemahlin durch Zauberey zum Ehbruch verleitet. Die Zaube-
rin zum Feuer verdammt. Die Königin dem Cimbrischen Fürsten als seine Buhlschafft
zu heyrathen vom Könige zugelassen. Königs Frotto Liebe gegen Asblasten stehet das
mit seiner Schwester Tirchanis gelobte Alironische Heiligthum am Wege. Dieses
Heiligthums Beschaffenheit/ und Lehre. Die irrdischen Geschöpffe herrliche und of-
fenbahre Beweißthümer einer unbegreifflichen Gottheit. Asblaste/ Tirchanis und die
oberste Priesterin suchen des Königs Liebe durch alle auf Andacht und Vermählung der
Seele mit GOtt/ auch auf die Wohlfarth seines Reichs gegründete Mittel abzulehnen.
Weißheit nicht minder der Sitz der weiblichen als männlichen Seelen. Asblaste findet
ihre fernere Gemüths-Vergnügung in Lehre und Unterricht der Alironischen Frauen;
König Frotto aber die seinige durch Ehligung Alvildens einer Sitonischen Fürstin. Py-
thagorische Lehre die andere Staffel des Alironischen Heiligthums. Die Vernunfft
im Menschen unruhiger/ als der natürliche Trieb in andern Thieren. Die Alironische
Weißheit mit keiner übrigen Strengigkeit des Leibes noch des Gemüths angefesselt.
Die Würckungen des Mißbrauchs von ihrer Art und Eigenschafft vernünfftig abzu-
sondern/ wie den Rauch vom Feuer zu saubern. Scharffsinniger Wortwechsel zwischen
Asblasten und Erato über die menschliche Gemüths-Regungen. Thußneldens Ver-
nunffts-Beylage. Die Ruhe des Gemüths der eintzige Ancker der Glückseligkeit. Kei-
ne Tiefsinnigkeit das Buch der Natur seiner unzehlbaren Geheimnüße halber zu er grü-
beln/ noch das Gemüthe der Menschen als ein Meer voller Krümmen und Strudel zu
ergründen fähig. Dritte Schule der Alironischen eitel Geheimnüße von GOtt und
seinem Wesen in sich haltenden Weißheit in Asblasten durch ein Siegel angelobter Ver-
schwiegenheit verschlossen. Wahrsagerey auf was Grund solche bestehe? Und wie sol-
che durch Asblastens erlernte Weißheit der Deutschen herrliche Siege gegen die Römer
nebst ihrer Tochter Thußneldens und Hertzog Herrmanns Vermählung zwvor bedeu-
tet. Hertzog Herrmann wird wegen des an Thußnelden erlangten hohen Preißes zum
Zweykampf gefordert. Des Deutschburgischen Schauplatzes Beschreibung. Künst-
licher und die Fürstin Thußnelde durchgehends vorbildender herrlicher Aufzug. Bey-
der des Tiberius und Hertzog Herrmanns gegen einander vorgebildete Verfassung

zum

Arminius und Thußnelda.
blaſtens Erzehlung ihrer erlittenen Ebentheuer und Schiffbruch. Jhre wunderbahre
Errettung durch eine ihre Schiffbruchs-Klippe vorbey-ſchiffende Cimbriſche Fuͤrſtin.
Jhre Ankunfft bey der uhralten Stadt Gades und beruͤhmtem Tempel des Hercules.
Dieſer beyder Vertrauligkeit veranlaſſet dieſe Cimbriſche Fuͤrſtin Tirchanis ihren Ur-
ſprung/ ihre abgelegte Koͤnigliche Wuͤrde/ ihre Ankunfft nach Rom/ die Antretung des
Veſtaliſchen Heiligthums zu eroͤffnen/ ingleichen: wie lange ſie ſolchem beygewohnet/
auch was vor Verdruß ſie uͤber dieſer aberglaͤubiſch- und ſcheinheiligen Lebens-Art ge-
ſchoͤpffet/ biß ſie endlich aus Anſtifftung der Livia daraus geſtoßen/ mit harter Straf-
fe/ bey Ausſchlagung des Kaͤyſers Buhlſchafft/ bedraͤuet/ letzt doch durch ihres Bruders
Koͤnigs Frotto Geſandtſchafft erlaſſen/ und nachgehends auf dieſem ihrem Schiffe in
der Ruͤckreiſe von Asblaſten angetroffen worden. Asblaſtens Gegen-Erzehlung. Jh-
re Ankunfft im Cimbriſchen Gebiethe. Koͤnigs Frotto freudige Bewillkommung/ und
wie dieſe wegen ihres mit Gifft getoͤdteten Segimers in euſerſtes Betruͤbnuͤß verwan-
delt worden. Frotto Gemahlin durch Zauberey zum Ehbruch verleitet. Die Zaube-
rin zum Feuer verdammt. Die Koͤnigin dem Cimbriſchen Fuͤrſten als ſeine Buhlſchafft
zu heyrathen vom Koͤnige zugelaſſen. Koͤnigs Frotto Liebe gegen Asblaſten ſtehet das
mit ſeiner Schweſter Tirchanis gelobte Alironiſche Heiligthum am Wege. Dieſes
Heiligthums Beſchaffenheit/ und Lehre. Die irrdiſchen Geſchoͤpffe herrliche und of-
fenbahre Beweißthuͤmer einer unbegreifflichen Gottheit. Asblaſte/ Tirchanis und die
oberſte Prieſterin ſuchen des Koͤnigs Liebe durch alle auf Andacht und Vermaͤhlung der
Seele mit GOtt/ auch auf die Wohlfarth ſeines Reichs gegruͤndete Mittel abzulehnen.
Weißheit nicht minder der Sitz der weiblichen als maͤnnlichen Seelen. Asblaſte findet
ihre fernere Gemuͤths-Vergnuͤgung in Lehre und Unterricht der Alironiſchen Frauen;
Koͤnig Frotto aber die ſeinige durch Ehligung Alvildens einer Sitoniſchen Fuͤrſtin. Py-
thagoriſche Lehre die andere Staffel des Alironiſchen Heiligthums. Die Vernunfft
im Menſchen unruhiger/ als der natuͤrliche Trieb in andern Thieren. Die Alironiſche
Weißheit mit keiner uͤbrigen Strengigkeit des Leibes noch des Gemuͤths angefeſſelt.
Die Wuͤrckungen des Mißbrauchs von ihrer Art und Eigenſchafft vernuͤnfftig abzu-
ſondern/ wie den Rauch vom Feuer zu ſaubern. Scharffſinniger Wortwechſel zwiſchen
Asblaſten und Erato uͤber die menſchliche Gemuͤths-Regungen. Thußneldens Ver-
nunffts-Beylage. Die Ruhe des Gemuͤths der eintzige Ancker der Gluͤckſeligkeit. Kei-
ne Tiefſinnigkeit das Buch der Natur ſeiner unzehlbaren Geheimnuͤße halber zu er gruͤ-
beln/ noch das Gemuͤthe der Menſchen als ein Meer voller Kruͤmmen und Strudel zu
ergruͤnden faͤhig. Dritte Schule der Alironiſchen eitel Geheimnuͤße von GOtt und
ſeinem Weſen in ſich haltenden Weißheit in Asblaſten durch ein Siegel angelobter Ver-
ſchwiegenheit verſchloſſen. Wahrſagerey auf was Grund ſolche beſtehe? Und wie ſol-
che durch Asblaſtens erlernte Weißheit der Deutſchen herrliche Siege gegen die Roͤmer
nebſt ihrer Tochter Thußneldens und Hertzog Herrmanns Vermaͤhlung zwvor bedeu-
tet. Hertzog Herrmann wird wegen des an Thußnelden erlangten hohen Preißes zum
Zweykampf gefordert. Des Deutſchburgiſchen Schauplatzes Beſchreibung. Kuͤnſt-
licher und die Fuͤrſtin Thußnelde durchgehends vorbildender herrlicher Aufzug. Bey-
der des Tiberius und Hertzog Herrmanns gegen einander vorgebildete Verfaſſung

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Bd. 1. Leipzig, 1689, S. 1319[1321]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_feldherr01_1689/1387>, abgerufen am 29.04.2024.