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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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mit seiner Braut der Kirche.
Menschen Bekehrung sind die heilige Engele beschäfftiget, sonderlich
derjenigen, die zu so hohem Grad der Gemeinschafft Christi außer-
kohren sind.

6. Verß 9. Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüffte Abrahams
seines Herrn und schwur ihme über dieser Sach
Es ist in GOTT ein
hoch-theuerer Ernst und ewig vester Rath-Schluß wer Christi Braut
solle seyn und wie sie beschaffen seyn müsse.

7. Verß 10. Also nahm der Knecht zehen Cameele von den Cameelen
seines Herrn und zog hin. Er hatte aber auch von allerley Gütern seines
Herrn in seiner Hand. Und er machte sich auf und zog in Mesopotamien,
zu der Stadt Nachors.
GOTT gebraucht hohe und niedere, sonder-
bare und allgemeine Mittel, fürnemlich viele Wohlthaten und Gna-
den-Züge die Seelen zu locken und aus dem Verderben herum zu
hohlen: Diese wohnen denn zwischen zweyen Ewigkeiten als gewal-
tigen Strömen; Die erste ist vor der Welt in GOttes Rath-
Schlüssen, darinnen er sie zuvor versehen und verordnet hat gleich-
förmig zu werden dem Ebenbild seines Sohns Rom. 8. auch alle nö-
thige Gnaden, Fegungen, Reinigung dazu bestimmet, ehe noch ein
Stäubgen von der Braut seines Sohnes vorhanden ware. Der
andere Strohm ist denn die künfftige unendliche Ewigkeit, darinn
die Vollendung aller Dingen geschehen soll.

8. Verß 11. Und er ließ die Cameele sich niederknien aussen für der
Stadt bey einem Wasser-Brunnen um die Abend-Zeit zur Zeit wann die
Weiber herausgehen, die Wasser schöpffen.
Die Predig des Evange-
liums ist der lautere Wasser-Brunnen da GOTT seine Schaafe
tränckt und daselbst wird gemeiniglich der Anfang gemacht zur Ver-
löbniß mit JEsu Christo.

9. Verß 12. Und sprach: HErr du meines Herrn Abrahams, begegne
mir doch heut und thue Barmhertzigkeit an meinem Herrn Abraham.

Geistliche Braut-Werber müssen ungemein sich im Gebet üben, wie
Paulus gethan, sonst richten sie weniger als nichts aus; also daß
die Leute vom puren blossen Predigen nur ärger werden; es muß al-
les von GOtt erbetten seyn, der Heil. Geist muß die Hertzen len-
cken.

10. Verß 13. Siehe, ich stehe hier bey dem Wasser-Brunne und die
Töchter der Leute dieser Stadt gehen heraus Wasser zu schöpffen.

14. So müsse es geschehen, daß die Dirne zu deren ich sprechen werde:

Neige
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mit ſeiner Braut der Kirche.
Menſchen Bekehrung ſind die heilige Engele beſchaͤfftiget, ſonderlich
derjenigen, die zu ſo hohem Grad der Gemeinſchafft Chriſti außer-
kohren ſind.

6. Verß 9. Da legte der Knecht ſeine Hand unter die Huͤffte Abrahams
ſeines Herrn und ſchwur ihme uͤber dieſer Sach
Es iſt in GOTT ein
hoch-theuerer Ernſt und ewig veſter Rath-Schluß wer Chriſti Braut
ſolle ſeyn und wie ſie beſchaffen ſeyn muͤſſe.

7. Verß 10. Alſo nahm der Knecht zehen Cameele von den Cameelen
ſeines Herrn und zog hin. Er hatte aber auch von allerley Guͤtern ſeines
Herrn in ſeiner Hand. Und er machte ſich auf und zog in Meſopotamien,
zu der Stadt Nachors.
GOTT gebraucht hohe und niedere, ſonder-
bare und allgemeine Mittel, fuͤrnemlich viele Wohlthaten und Gna-
den-Zuͤge die Seelen zu locken und aus dem Verderben herum zu
hohlen: Dieſe wohnen denn zwiſchen zweyen Ewigkeiten als gewal-
tigen Stroͤmen; Die erſte iſt vor der Welt in GOttes Rath-
Schluͤſſen, darinnen er ſie zuvor verſehen und verordnet hat gleich-
foͤrmig zu werden dem Ebenbild ſeines Sohns Rom. 8. auch alle noͤ-
thige Gnaden, Fegungen, Reinigung dazu beſtimmet, ehe noch ein
Staͤubgen von der Braut ſeines Sohnes vorhanden ware. Der
andere Strohm iſt denn die kuͤnfftige unendliche Ewigkeit, darinn
die Vollendung aller Dingen geſchehen ſoll.

8. Verß 11. Und er ließ die Cameele ſich niederknien auſſen fuͤr der
Stadt bey einem Waſſer-Brunnen um die Abend-Zeit zur Zeit wann die
Weiber herausgehen, die Waſſer ſchoͤpffen.
Die Predig des Evange-
liums iſt der lautere Waſſer-Brunnen da GOTT ſeine Schaafe
traͤnckt und daſelbſt wird gemeiniglich der Anfang gemacht zur Ver-
loͤbniß mit JEſu Chriſto.

9. Verß 12. Und ſprach: HErr du meines Herrn Abrahams, begegne
mir doch heut und thue Barmhertzigkeit an meinem Herrn Abraham.

Geiſtliche Braut-Werber muͤſſen ungemein ſich im Gebet uͤben, wie
Paulus gethan, ſonſt richten ſie weniger als nichts aus; alſo daß
die Leute vom puren bloſſen Predigen nur aͤrger werden; es muß al-
les von GOtt erbetten ſeyn, der Heil. Geiſt muß die Hertzen len-
cken.

10. Verß 13. Siehe, ich ſtehe hier bey dem Waſſer-Brunne und die
Toͤchter der Leute dieſer Stadt gehen heraus Waſſer zu ſchoͤpffen.

14. So muͤſſe es geſchehen, daß die Dirne zu deren ich ſprechen werde:

Neige
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[1229/1325] mit ſeiner Braut der Kirche. Menſchen Bekehrung ſind die heilige Engele beſchaͤfftiget, ſonderlich derjenigen, die zu ſo hohem Grad der Gemeinſchafft Chriſti außer- kohren ſind. 6. Verß 9. Da legte der Knecht ſeine Hand unter die Huͤffte Abrahams ſeines Herrn und ſchwur ihme uͤber dieſer Sach Es iſt in GOTT ein hoch-theuerer Ernſt und ewig veſter Rath-Schluß wer Chriſti Braut ſolle ſeyn und wie ſie beſchaffen ſeyn muͤſſe. 7. Verß 10. Alſo nahm der Knecht zehen Cameele von den Cameelen ſeines Herrn und zog hin. Er hatte aber auch von allerley Guͤtern ſeines Herrn in ſeiner Hand. Und er machte ſich auf und zog in Meſopotamien, zu der Stadt Nachors. GOTT gebraucht hohe und niedere, ſonder- bare und allgemeine Mittel, fuͤrnemlich viele Wohlthaten und Gna- den-Zuͤge die Seelen zu locken und aus dem Verderben herum zu hohlen: Dieſe wohnen denn zwiſchen zweyen Ewigkeiten als gewal- tigen Stroͤmen; Die erſte iſt vor der Welt in GOttes Rath- Schluͤſſen, darinnen er ſie zuvor verſehen und verordnet hat gleich- foͤrmig zu werden dem Ebenbild ſeines Sohns Rom. 8. auch alle noͤ- thige Gnaden, Fegungen, Reinigung dazu beſtimmet, ehe noch ein Staͤubgen von der Braut ſeines Sohnes vorhanden ware. Der andere Strohm iſt denn die kuͤnfftige unendliche Ewigkeit, darinn die Vollendung aller Dingen geſchehen ſoll. 8. Verß 11. Und er ließ die Cameele ſich niederknien auſſen fuͤr der Stadt bey einem Waſſer-Brunnen um die Abend-Zeit zur Zeit wann die Weiber herausgehen, die Waſſer ſchoͤpffen. Die Predig des Evange- liums iſt der lautere Waſſer-Brunnen da GOTT ſeine Schaafe traͤnckt und daſelbſt wird gemeiniglich der Anfang gemacht zur Ver- loͤbniß mit JEſu Chriſto. 9. Verß 12. Und ſprach: HErr du meines Herrn Abrahams, begegne mir doch heut und thue Barmhertzigkeit an meinem Herrn Abraham. Geiſtliche Braut-Werber muͤſſen ungemein ſich im Gebet uͤben, wie Paulus gethan, ſonſt richten ſie weniger als nichts aus; alſo daß die Leute vom puren bloſſen Predigen nur aͤrger werden; es muß al- les von GOtt erbetten ſeyn, der Heil. Geiſt muß die Hertzen len- cken. 10. Verß 13. Siehe, ich ſtehe hier bey dem Waſſer-Brunne und die Toͤchter der Leute dieſer Stadt gehen heraus Waſſer zu ſchoͤpffen. 14. So muͤſſe es geſchehen, daß die Dirne zu deren ich ſprechen werde: Neige Q q q q q q q 3

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1325>, abgerufen am 30.04.2024.