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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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der Verführung der Jugend.
löser seyn nach dem Willen des Vaters, und"
ich habe Freudigkeit dich täglich zu meiner Er-"
leuchtung, Heiligung und Erlösung zu brauchen."
O da kan dir dein Seligmacher in seinem Reich
alles so innig, lebendig und fühlbar und dermassen
vergnüglich und wohlthuend machen, daß es dir im
Geist eben so hertzlich wohl und noch ungleich bes-
ser seyn wird, als andern, die mit der lustigsten
Gesellschafft in Gärten, Wäldern und Feldern,
unter Geigen und Pfeiffen, Springen und Tan-
tzen, von einer Comödien und Gasterey zur andern
spatziereten. Ja mittlerweil da diese an den dür-
ren Welt-Knochen gelecket und aus den stinckenden
Lust-Pfützen gesoffen; hast du Wasser aus Eden
getruncken, das in dir zum Brunn geworden, und
ins ewige Leben quillet, Joh. 4, 14. Deine See-
le hat himmlische safftige Speise genossen, und JE-
sus hat dir einen Tisch, der ein englisch Wolleben
und ein Vorhimmel auf Erden ist, gegen deine
Feinde bereitet, Psalm 23, 5. Und ach wie unse-
lig ist, der dessen durch der Höllen eindringenden
Gewalt und Zwang im Fleisch der Natur entbeh-
ren will und muß.

Bleibe du derowegen in JEsu, und bitte stets
um einen starcken Muth, daß du Christi Liebe und
Ehre allen Creaturen vorziehest, und vertraue ihm,
Luc. 22, 32. Hebr. 10, 23. Pfalm 27 3. 71, 16.
2 Tim. 2, 19. 1 Petr. 5, 10. 2 Tim. 4, 7. 8.
Ach die Straffe der Unbeständigen und Verzagten
lautet allzuschrecklich. Offenb. 21, 8. Hebr. 10, 38.
Psalm 125, 5.

§. 10.
S 3

der Verfuͤhrung der Jugend.
loͤſer ſeyn nach dem Willen des Vaters, und“
ich habe Freudigkeit dich taͤglich zu meiner Er-“
leuchtung, Heiligung und Erloͤſung zu brauchen.‟
O da kan dir dein Seligmacher in ſeinem Reich
alles ſo innig, lebendig und fuͤhlbar und dermaſſen
vergnuͤglich und wohlthuend machen, daß es dir im
Geiſt eben ſo hertzlich wohl und noch ungleich beſ-
ſer ſeyn wird, als andern, die mit der luſtigſten
Geſellſchafft in Gaͤrten, Waͤldern und Feldern,
unter Geigen und Pfeiffen, Springen und Tan-
tzen, von einer Comoͤdien und Gaſterey zur andern
ſpatziereten. Ja mittlerweil da dieſe an den duͤr-
ren Welt-Knochen gelecket und aus den ſtinckenden
Luſt-Pfuͤtzen geſoffen; haſt du Waſſer aus Eden
getruncken, das in dir zum Brunn geworden, und
ins ewige Leben quillet, Joh. 4, 14. Deine See-
le hat himmliſche ſafftige Speiſe genoſſen, und JE-
ſus hat dir einen Tiſch, der ein engliſch Wolleben
und ein Vorhimmel auf Erden iſt, gegen deine
Feinde bereitet, Pſalm 23, 5. Und ach wie unſe-
lig iſt, der deſſen durch der Hoͤllen eindringenden
Gewalt und Zwang im Fleiſch der Natur entbeh-
ren will und muß.

Bleibe du derowegen in JEſu, und bitte ſtets
um einen ſtarcken Muth, daß du Chriſti Liebe und
Ehre allen Creaturen vorzieheſt, und vertraue ihm,
Luc. 22, 32. Hebr. 10, 23. Pfalm 27 3. 71, 16.
2 Tim. 2, 19. 1 Petr. 5, 10. 2 Tim. 4, 7. 8.
Ach die Straffe der Unbeſtaͤndigen und Verzagten
lautet allzuſchrecklich. Offenb. 21, 8. Hebr. 10, 38.
Pſalm 125, 5.

§. 10.
S 3
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[277/0295] der Verfuͤhrung der Jugend. loͤſer ſeyn nach dem Willen des Vaters, und“ ich habe Freudigkeit dich taͤglich zu meiner Er-“ leuchtung, Heiligung und Erloͤſung zu brauchen.‟ O da kan dir dein Seligmacher in ſeinem Reich alles ſo innig, lebendig und fuͤhlbar und dermaſſen vergnuͤglich und wohlthuend machen, daß es dir im Geiſt eben ſo hertzlich wohl und noch ungleich beſ- ſer ſeyn wird, als andern, die mit der luſtigſten Geſellſchafft in Gaͤrten, Waͤldern und Feldern, unter Geigen und Pfeiffen, Springen und Tan- tzen, von einer Comoͤdien und Gaſterey zur andern ſpatziereten. Ja mittlerweil da dieſe an den duͤr- ren Welt-Knochen gelecket und aus den ſtinckenden Luſt-Pfuͤtzen geſoffen; haſt du Waſſer aus Eden getruncken, das in dir zum Brunn geworden, und ins ewige Leben quillet, Joh. 4, 14. Deine See- le hat himmliſche ſafftige Speiſe genoſſen, und JE- ſus hat dir einen Tiſch, der ein engliſch Wolleben und ein Vorhimmel auf Erden iſt, gegen deine Feinde bereitet, Pſalm 23, 5. Und ach wie unſe- lig iſt, der deſſen durch der Hoͤllen eindringenden Gewalt und Zwang im Fleiſch der Natur entbeh- ren will und muß. Bleibe du derowegen in JEſu, und bitte ſtets um einen ſtarcken Muth, daß du Chriſti Liebe und Ehre allen Creaturen vorzieheſt, und vertraue ihm, Luc. 22, 32. Hebr. 10, 23. Pfalm 27 3. 71, 16. 2 Tim. 2, 19. 1 Petr. 5, 10. 2 Tim. 4, 7. 8. Ach die Straffe der Unbeſtaͤndigen und Verzagten lautet allzuſchrecklich. Offenb. 21, 8. Hebr. 10, 38. Pſalm 125, 5. §. 10. S 3

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/295>, abgerufen am 29.04.2024.