Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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Cap. 6. Die sechste Quelle

dich abhält von der lebendigen Erkännt-
niß JEsu Christi/ von der aufmercksa-
men Anhörung und Erlernung dessen/
was dir gut ist/ von dem fleißigen Le-
sen und Forschen der Heiligen Schrifft
und andern nützlichen Büchern/ u. s. w.
dir auch wohl gar zweiffelhafft machet/
was man dir von guten Vermahnungen
giebt/ ob es auch GOTT so gemeynet
habe/ 1 Mos. 3, 2. zu eben diesem Ende
bedienet er sich auch der allgemeinen
sündlichen Vorurtheilen der Kinder die-
ser Welt/ z. Ex. du hast/ liebes Kind!
schon von Natur eine starcke Neigung
zu bösen Gedancken/ wann nun dazu
kommt das gemeine Vorurtheil: Ge-
dancken sind Zoll-frey; so sucht der Teuf-
fel dardurch deine verderbte Natur zu
privilegiren/ den Verstand damit zu
blenden/ daß du deinen sündlichen Ge-
dancken die Herrschafft lassest. Und so
macht er es auch mit den andern Vor-
urtheilen/ wann es z. Ex. heißt: GOtt
nimmt es nicht so genau/ wer unter den
Wölffen ist/ muß mitheulen/ sonst kan
man nicht durch die Welt kommen/ u.
s. w. O liebes Kind! hüte dich um dei-
nes Heyls willen vor dergleichen greuli-
chen Schlangea-Saamen des Teuffels/
der ein Ertz-Lügner ist: Es ist alles
Lug und Trug.

§. 3.

Cap. 6. Die ſechſte Quelle

dich abhaͤlt von der lebendigen Erkaͤnnt-
niß JEſu Chriſti/ von der aufmerckſa-
men Anhoͤrung und Erlernung deſſen/
was dir gut iſt/ von dem fleißigen Le-
ſen und Forſchen der Heiligen Schrifft
und andern nuͤtzlichen Buͤchern/ u. ſ. w.
dir auch wohl gar zweiffelhafft machet/
was man dir von guten Vermahnungen
giebt/ ob es auch GOTT ſo gemeynet
habe/ 1 Moſ. 3, 2. zu eben dieſem Ende
bedienet er ſich auch der allgemeinen
ſuͤndlichen Vorurtheilen der Kinder die-
ſer Welt/ z. Ex. du haſt/ liebes Kind!
ſchon von Natur eine ſtarcke Neigung
zu boͤſen Gedancken/ wann nun dazu
kommt das gemeine Vorurtheil: Ge-
dancken ſind Zoll-frey; ſo ſucht der Teuf-
fel dardurch deine verderbte Natur zu
privilegiren/ den Verſtand damit zu
blenden/ daß du deinen ſuͤndlichen Ge-
dancken die Herrſchafft laſſeſt. Und ſo
macht er es auch mit den andern Vor-
urtheilen/ wann es z. Ex. heißt: GOtt
nimmt es nicht ſo genau/ wer unter den
Woͤlffen iſt/ muß mitheulen/ ſonſt kan
man nicht durch die Welt kommen/ u.
ſ. w. O liebes Kind! huͤte dich um dei-
nes Heyls willen vor dergleichen greuli-
chen Schlangea-Saamen des Teuffels/
der ein Ertz-Luͤgner iſt: Es iſt alles
Lug und Trug.

§. 3.

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[312/0330] Cap. 6. Die ſechſte Quelle dich abhaͤlt von der lebendigen Erkaͤnnt- niß JEſu Chriſti/ von der aufmerckſa- men Anhoͤrung und Erlernung deſſen/ was dir gut iſt/ von dem fleißigen Le- ſen und Forſchen der Heiligen Schrifft und andern nuͤtzlichen Buͤchern/ u. ſ. w. dir auch wohl gar zweiffelhafft machet/ was man dir von guten Vermahnungen giebt/ ob es auch GOTT ſo gemeynet habe/ 1 Moſ. 3, 2. zu eben dieſem Ende bedienet er ſich auch der allgemeinen ſuͤndlichen Vorurtheilen der Kinder die- ſer Welt/ z. Ex. du haſt/ liebes Kind! ſchon von Natur eine ſtarcke Neigung zu boͤſen Gedancken/ wann nun dazu kommt das gemeine Vorurtheil: Ge- dancken ſind Zoll-frey; ſo ſucht der Teuf- fel dardurch deine verderbte Natur zu privilegiren/ den Verſtand damit zu blenden/ daß du deinen ſuͤndlichen Ge- dancken die Herrſchafft laſſeſt. Und ſo macht er es auch mit den andern Vor- urtheilen/ wann es z. Ex. heißt: GOtt nimmt es nicht ſo genau/ wer unter den Woͤlffen iſt/ muß mitheulen/ ſonſt kan man nicht durch die Welt kommen/ u. ſ. w. O liebes Kind! huͤte dich um dei- nes Heyls willen vor dergleichen greuli- chen Schlangea-Saamen des Teuffels/ der ein Ertz-Luͤgner iſt: Es iſt alles Lug und Trug. §. 3.

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Zitationshilfe:	Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/330>, abgerufen am 29.04.2024.

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