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Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.

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Die weitere Verwendung der Principien u. s. w.

5. Nehmen wir in dem zuvor behandelten Beispiele
m1=m2=m und a=b (Fig. 147), so erhalten wir einen
sehr anschaulichen Fall. Der dynamische Zustand ändert
sich nicht mehr, wenn [Formel 1] , d. h. wenn die
Beschleunigungen der Massen an der Grundlinie und am
Scheitel durch und gegeben sind. Bei Beginn
der Zerrung wächst [ph] so lange, während gleichzeitig die
Beschleunigung der Scheitelmasse um den doppelten
Betrag vermindert wird, bis zwischen beiden das Ver-
hältniss 2:1 besteht.

Wir betrachten nun
noch das Gleichge-
wicht
an einem sche-
matischen Hebel, der
aus drei Massen m1,
m2 und M besteht, von

[Abbildung] Fig. 147.
welchen die letztere wieder sehr gross, oder mit sehr
grossen Massen elastisch verbunden sein soll. Wir
denken uns an m1 und m2 nach der Richtung m1 m2
[Abbildung] Fig. 148.
zwei gleiche entgegengesetzte Kräfte s, -- s angreifend,
oder den Massen m1, m2 verkehrt proportionale Be-
schleunigungen gesetzt. Die Dehnung der Verbindung
m1 m2 erzeugt wieder den Massen m1, m2 verkehrt
proportionale Beschleunigungen, welche die erstern
heben und Gleichgewicht bedingen. Ebenso denken
wir uns an m1 M die gleichen entgegengesetzten Kräfte

Die weitere Verwendung der Principien u. s. w.

5. Nehmen wir in dem zuvor behandelten Beispiele
m1=m2=m und a=b (Fig. 147), so erhalten wir einen
sehr anschaulichen Fall. Der dynamische Zustand ändert
sich nicht mehr, wenn [Formel 1] , d. h. wenn die
Beschleunigungen der Massen an der Grundlinie und am
Scheitel durch und gegeben sind. Bei Beginn
der Zerrung wächst [φ] so lange, während gleichzeitig die
Beschleunigung der Scheitelmasse um den doppelten
Betrag vermindert wird, bis zwischen beiden das Ver-
hältniss 2:1 besteht.

Wir betrachten nun
noch das Gleichge-
wicht
an einem sche-
matischen Hebel, der
aus drei Massen m1,
m2 und M besteht, von

[Abbildung] Fig. 147.
welchen die letztere wieder sehr gross, oder mit sehr
grossen Massen elastisch verbunden sein soll. Wir
denken uns an m1 und m2 nach der Richtung m1 m2
[Abbildung] Fig. 148.
zwei gleiche entgegengesetzte Kräfte s, — s angreifend,
oder den Massen m1, m2 verkehrt proportionale Be-
schleunigungen gesetzt. Die Dehnung der Verbindung
m1 m2 erzeugt wieder den Massen m1, m2 verkehrt
proportionale Beschleunigungen, welche die erstern
heben und Gleichgewicht bedingen. Ebenso denken
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[249/0261] Die weitere Verwendung der Principien u. s. w. 5. Nehmen wir in dem zuvor behandelten Beispiele m1=m2=m und a=b (Fig. 147), so erhalten wir einen sehr anschaulichen Fall. Der dynamische Zustand ändert sich nicht mehr, wenn [FORMEL], d. h. wenn die Beschleunigungen der Massen an der Grundlinie und am Scheitel durch [FORMEL] und [FORMEL] gegeben sind. Bei Beginn der Zerrung wächst φ so lange, während gleichzeitig die Beschleunigung der Scheitelmasse um den doppelten Betrag vermindert wird, bis zwischen beiden das Ver- hältniss 2:1 besteht. Wir betrachten nun noch das Gleichge- wicht an einem sche- matischen Hebel, der aus drei Massen m1, m2 und M besteht, von [Abbildung Fig. 147.] welchen die letztere wieder sehr gross, oder mit sehr grossen Massen elastisch verbunden sein soll. Wir denken uns an m1 und m2 nach der Richtung m1 m2 [Abbildung Fig. 148.] zwei gleiche entgegengesetzte Kräfte s, — s angreifend, oder den Massen m1, m2 verkehrt proportionale Be- schleunigungen gesetzt. Die Dehnung der Verbindung m1 m2 erzeugt wieder den Massen m1, m2 verkehrt proportionale Beschleunigungen, welche die erstern heben und Gleichgewicht bedingen. Ebenso denken wir uns an m1 M die gleichen entgegengesetzten Kräfte

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Zitationshilfe: Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/261>, abgerufen am 09.05.2024.