Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.von der menschlichen Natur geführt / (als ob sie nicht anderst mit der göttlichen vereinigt were / als wie die Planeten / mit jhren orbibus / vnnd die Statt Antorff mit dem Meer) damit verworffen haben / vnnd lehren wöllen / daß die menschliche Natur nicht vereinigt were mit einem theil vnnd stuck der Göttlichen / so vil / nemlich / sie nach art jres Leibs annimpt / gleich wie ein Planet mit einem / vnd dem kleinsten theil seines orbis / vnnd die Statt Antorff mit einem / vnd dem kleinsten stuck des Meers / (so vil / nemlich / deren jedes raum am selbigen einnimpt) vereinigt sind: sonder / daß die gantze menschliche Natur mit der gantzen Göttlichen were vereinigt / also daß man jene von diser / weder im Himmel / noch auff Erden soll trennen. Nun mag des Hanfelds Colloquent / Martinus / vrtheilen / welcher theil vnterschidlicher / dem wort Gottes gemesser / vnd tröstlicher von disem Pag. 192.vnd andern Artickeln vnsers Glaubens rede: ob wir ein newe Allmächtigkeit vnnd Allenthalbenheit der menschlichen Natur machen: vnnd ob wir disen Artickel von sitzen zur Rechten Gottes / mit den vorgehenden von der Empfengnus / Leiden / Tod / vnnd Himmelfahrt Christi vermischen. Er vrtheile aber nach Gottes wort / so würdt er sich den Hanfeld nicht mehr so bald blenden / vnd vom rechten auff die jrrweg abführen lassen. Bericht von ettlichen Sprüchen heiliger Schrifft / welche Hanfeld wider die
göttliche Maiestet des Menschen Christi anzeucht. ES kompt Hanfeld schier am end seines Büchlins auch auff ettliche Sprüch der H. Schrifft / vnd will beweisen / ob wir wol dieselbige für vnser stärckstes Fundament der Allmacht vnnd Gegenwart des Menschen Christi halten / wie sie dannoch darauß nicht darthun Pag. 310.können. Vnnd schreibt erstlich also: Der Spruch Johan. 8. Ehe dann Abraham war / bin jch: muß notwendig allein von der Göttlichen Natur verstanden / vnd auff dise allein das wörtlin ICH gezogen werden / sonst müßte Christus wahrer Mensch geboren sein gewesen vor Abra- von der menschlichen Natur geführt / (als ob sie nicht anderst mit der göttlichen vereinigt were / als wie die Planeten / mit jhren orbibus / vnnd die Statt Antorff mit dem Meer) damit verworffen haben / vnnd lehren wöllen / daß die menschliche Natur nicht vereinigt were mit einem theil vnnd stuck der Göttlichen / so vil / nemlich / sie nach art jres Leibs annimpt / gleich wie ein Planet mit einem / vnd dem kleinsten theil seines orbis / vnnd die Statt Antorff mit einem / vnd dem kleinsten stuck des Meers / (so vil / nemlich / deren jedes raum am selbigen einnimpt) vereinigt sind: sonder / daß die gantze menschliche Natur mit der gantzen Göttlichen were vereinigt / also daß man jene von diser / weder im Himmel / noch auff Erden soll trennen. Nun mag des Hanfelds Colloquent / Martinus / vrtheilen / welcher theil vnterschidlicher / dem wort Gottes gemesser / vnd tröstlicher von disem Pag. 192.vnd andern Artickeln vnsers Glaubens rede: ob wir ein newe Allmächtigkeit vnnd Allenthalbenheit der menschlichen Natur machen: vnnd ob wir disen Artickel von sitzen zur Rechten Gottes / mit den vorgehenden von der Empfengnus / Leiden / Tod / vnnd Himmelfahrt Christi vermischen. Er vrtheile aber nach Gottes wort / so würdt er sich den Hanfeld nicht mehr so bald blenden / vnd vom rechten auff die jrrweg abführen lassen. Bericht von ettlichen Sprüchen heiliger Schrifft / welche Hanfeld wider die
göttliche Maiestet des Menschen Christi anzeucht. ES kompt Hanfeld schier am end seines Büchlins auch auff ettliche Sprüch der H. Schrifft / vñ will beweisen / ob wir wol dieselbige für vnser stärckstes Fundament der Allmacht vnnd Gegenwart des Menschen Christi halten / wie sie dannoch darauß nicht darthun Pag. 310.können. Vnnd schreibt erstlich also: Der Spruch Johan. 8. Ehe dann Abraham war / bin jch: muß notwendig allein von der Göttlichen Natur verstanden / vnd auff dise allein das wörtlin ICH gezogen werden / sonst müßte Christus wahrer Mensch geboren sein gewesen vor Abra- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0026" n="24"/> von der menschlichen Natur geführt / (als ob sie nicht anderst mit der göttlichen vereinigt were / als wie die Planeten / mit jhren orbibus / vnnd die Statt Antorff mit dem Meer) damit verworffen haben / vnnd lehren wöllen / daß die menschliche Natur nicht vereinigt were mit einem theil vnnd stuck der Göttlichen / so vil / nemlich / sie nach art jres Leibs annimpt / gleich wie ein Planet mit einem / vnd dem kleinsten theil seines orbis / vnnd die Statt Antorff mit einem / vnd dem kleinsten stuck des Meers / (so vil / nemlich / deren jedes raum am selbigen einnimpt) vereinigt sind: sonder / daß die gantze menschliche Natur mit der gantzen Göttlichen were vereinigt / also daß man jene von diser / weder im Himmel / noch auff Erden soll trennen.</p> <note place="left">Pag. 190.</note> <p>Nun mag des Hanfelds Colloquent / Martinus / vrtheilen / welcher theil vnterschidlicher / dem wort Gottes gemesser / vnd tröstlicher von disem <note place="left">Pag. 192.</note>vnd andern Artickeln vnsers Glaubens rede: ob wir ein newe Allmächtigkeit vnnd Allenthalbenheit der menschlichen Natur machen: vnnd ob wir disen Artickel von sitzen zur Rechten Gottes / mit den vorgehenden von der Empfengnus / Leiden / Tod / vnnd Himmelfahrt Christi vermischen. Er vrtheile aber nach Gottes wort / so würdt er sich den Hanfeld nicht mehr so bald blenden / vnd vom rechten auff die jrrweg abführen lassen.</p> </div> <div> <head>Bericht von ettlichen Sprüchen heiliger Schrifft / welche Hanfeld wider die göttliche Maiestet des Menschen Christi anzeucht.</head><lb/> <p>ES kompt Hanfeld schier am end seines Büchlins auch auff ettliche Sprüch der H. Schrifft / vñ will beweisen / ob wir wol dieselbige für vnser stärckstes Fundament der Allmacht vnnd Gegenwart des Menschen Christi halten / wie sie dannoch darauß nicht darthun <note place="left">Pag. 310.</note>können. Vnnd schreibt erstlich also: Der Spruch Johan. 8. Ehe dann Abraham war / bin jch: muß notwendig allein von der Göttlichen Natur verstanden / vnd auff dise allein das wörtlin ICH gezogen werden / sonst müßte Christus wahrer Mensch geboren sein gewesen vor Abra- </p> </div> </body> </text> </TEI> [24/0026]
von der menschlichen Natur geführt / (als ob sie nicht anderst mit der göttlichen vereinigt were / als wie die Planeten / mit jhren orbibus / vnnd die Statt Antorff mit dem Meer) damit verworffen haben / vnnd lehren wöllen / daß die menschliche Natur nicht vereinigt were mit einem theil vnnd stuck der Göttlichen / so vil / nemlich / sie nach art jres Leibs annimpt / gleich wie ein Planet mit einem / vnd dem kleinsten theil seines orbis / vnnd die Statt Antorff mit einem / vnd dem kleinsten stuck des Meers / (so vil / nemlich / deren jedes raum am selbigen einnimpt) vereinigt sind: sonder / daß die gantze menschliche Natur mit der gantzen Göttlichen were vereinigt / also daß man jene von diser / weder im Himmel / noch auff Erden soll trennen.
Nun mag des Hanfelds Colloquent / Martinus / vrtheilen / welcher theil vnterschidlicher / dem wort Gottes gemesser / vnd tröstlicher von disem vnd andern Artickeln vnsers Glaubens rede: ob wir ein newe Allmächtigkeit vnnd Allenthalbenheit der menschlichen Natur machen: vnnd ob wir disen Artickel von sitzen zur Rechten Gottes / mit den vorgehenden von der Empfengnus / Leiden / Tod / vnnd Himmelfahrt Christi vermischen. Er vrtheile aber nach Gottes wort / so würdt er sich den Hanfeld nicht mehr so bald blenden / vnd vom rechten auff die jrrweg abführen lassen.
Pag. 192. Bericht von ettlichen Sprüchen heiliger Schrifft / welche Hanfeld wider die göttliche Maiestet des Menschen Christi anzeucht.
ES kompt Hanfeld schier am end seines Büchlins auch auff ettliche Sprüch der H. Schrifft / vñ will beweisen / ob wir wol dieselbige für vnser stärckstes Fundament der Allmacht vnnd Gegenwart des Menschen Christi halten / wie sie dannoch darauß nicht darthun können. Vnnd schreibt erstlich also: Der Spruch Johan. 8. Ehe dann Abraham war / bin jch: muß notwendig allein von der Göttlichen Natur verstanden / vnd auff dise allein das wörtlin ICH gezogen werden / sonst müßte Christus wahrer Mensch geboren sein gewesen vor Abra-
Pag. 310.
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/26>, abgerufen am 27.07.2024. |