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Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.

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Caput XVI.
senhafft/ als es sich bey öffentlichen Stadt- und
Lands-Rechnungen gebühret/ verwaltet.

vid. Fritsch. de Peccat. Princip. Conclus.
30. §. 2.

Wann auch an seines Herrn Waaren sich eini-
ger Ubermaß befände/ hat ein Diener sich dessen
gleichfalls nicht anzumassen/ sondern es gehöret sol-
cher ebenfalls seinem Patrono zu.

per l. 8. C. de Rei vindic. l. 3. C. arbitr.
tut.

Jn Summa, ein Handels-Diener kan in vie-
len Stücken unrecht handeln/ dadurch er straff-
würdig wird/ und zwar/ bestehet solches in Thun
und Unterlassen.

Zu jenem zehlen wir/ wann er mehr thut/ als
ihm befohlen/ oder daß er ein Ding anders wohin
verwendet/ als worzu es sein Herr deputirt und ge-
widmet hat.

L. 1. ff. de Administr. Rer. ad Civit.

Oder/ so er etwas zu Schaden kommen läst/
welches er wohl hätte in Acht nehmen und verwah-
ren sollen.

Menoch. Cons. 118. n. 16. lib. 2.

Das Unterlassen bestehet/ wann er dasjenige
nicht thut/ was sein Amt erfordert/ welches dann ei-
ne Nachlässigkeit genennet wird.

per L. magna ff. de V. S.

Als zum Exempel: Wann sein Herr Wein im
Keller/ oder Korn und andere verderbliche Waa-
ren auf dem Boden/ oder in seinem Magazin liegend
hätte/ und er/ der Diener/ sehe nicht fleissig dar-

nach/

Caput XVI.
ſenhafft/ als es ſich bey oͤffentlichen Stadt- und
Lands-Rechnungen gebuͤhret/ verwaltet.

vid. Fritſch. de Peccat. Princip. Concluſ.
30. §. 2.

Wann auch an ſeines Herꝛn Waaren ſich eini-
ger Ubermaß befaͤnde/ hat ein Diener ſich deſſen
gleichfalls nicht anzumaſſen/ ſondern es gehoͤret ſol-
cher ebenfalls ſeinem Patrono zu.

per l. 8. C. de Rei vindic. l. 3. C. arbitr.
tut.

Jn Summa, ein Handels-Diener kan in vie-
len Stuͤcken unrecht handeln/ dadurch er ſtraff-
wuͤrdig wird/ und zwar/ beſtehet ſolches in Thun
und Unterlaſſen.

Zu jenem zehlen wir/ wann er mehr thut/ als
ihm befohlen/ oder daß er ein Ding anders wohin
verwendet/ als worzu es ſein Herꝛ deputirt und ge-
widmet hat.

L. 1. ff. de Adminiſtr. Rer. ad Civit.

Oder/ ſo er etwas zu Schaden kommen laͤſt/
welches er wohl haͤtte in Acht nehmen und verwah-
ren ſollen.

Menoch. Conſ. 118. n. 16. lib. 2.

Das Unterlaſſen beſtehet/ wann er dasjenige
nicht thut/ was ſein Amt erfordert/ welches dann ei-
ne Nachlaͤſſigkeit genennet wird.

per L. magna ff. de V. S.

Als zum Exempel: Wann ſein Herꝛ Wein im
Keller/ oder Korn und andere verderbliche Waa-
ren auf dem Boden/ oder in ſeinem Magazin liegend
haͤtte/ und er/ der Diener/ ſehe nicht fleiſſig dar-

nach/
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[554/0580] Caput XVI. ſenhafft/ als es ſich bey oͤffentlichen Stadt- und Lands-Rechnungen gebuͤhret/ verwaltet. vid. Fritſch. de Peccat. Princip. Concluſ. 30. §. 2. Wann auch an ſeines Herꝛn Waaren ſich eini- ger Ubermaß befaͤnde/ hat ein Diener ſich deſſen gleichfalls nicht anzumaſſen/ ſondern es gehoͤret ſol- cher ebenfalls ſeinem Patrono zu. per l. 8. C. de Rei vindic. l. 3. C. arbitr. tut. Jn Summa, ein Handels-Diener kan in vie- len Stuͤcken unrecht handeln/ dadurch er ſtraff- wuͤrdig wird/ und zwar/ beſtehet ſolches in Thun und Unterlaſſen. Zu jenem zehlen wir/ wann er mehr thut/ als ihm befohlen/ oder daß er ein Ding anders wohin verwendet/ als worzu es ſein Herꝛ deputirt und ge- widmet hat. L. 1. ff. de Adminiſtr. Rer. ad Civit. Oder/ ſo er etwas zu Schaden kommen laͤſt/ welches er wohl haͤtte in Acht nehmen und verwah- ren ſollen. Menoch. Conſ. 118. n. 16. lib. 2. Das Unterlaſſen beſtehet/ wann er dasjenige nicht thut/ was ſein Amt erfordert/ welches dann ei- ne Nachlaͤſſigkeit genennet wird. per L. magna ff. de V. S. Als zum Exempel: Wann ſein Herꝛ Wein im Keller/ oder Korn und andere verderbliche Waa- ren auf dem Boden/ oder in ſeinem Magazin liegend haͤtte/ und er/ der Diener/ ſehe nicht fleiſſig dar- nach/

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715, S. 554. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_handelsdiener_1715/580>, abgerufen am 15.05.2024.