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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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180 IIc (2); es bleiben 20 Im unverkaufbar auf einer Seite, und ebenso
20 IIc (2) auf der andern; Waaren zum Werth von 40 unverwandel-
bar in Geld.

Es würde uns nichts nutzen, den Rest I = 180 zu setzen; es
würde dann zwar kein Ueberschuss in I bleiben, aber nach wie vor ein
Ueberschuss von 20 in IIc (Theil 2) unverkaufbar, nicht in Geld ver-
wandelbar.

Im ersten Fall, wo II (1) größer als II (2), bleibt auf Seite von
IIc (1) ein Ueberschuss in Geld, nicht rückverwandelbar in fixes Kapital,
oder wenn der Rest Im = IIc (1) gesetzt wird, derselbe Ueberschuss
in Geld auf Seite von Im, nicht verwandelbar in Konsumtionsmittel.

Im zweiten Fall, wo IIc (1) kleiner als IIc (2), bleibt ein Deficit
in Geld auf Seite von 200 Im und IIc (2), und gleicher Ueberschuss
von Waare auf beiden Seiten, oder wenn der Rest Im = IIc (2) gesetzt
wird, ein Deficit in Geld und Ueberschuss in Waare auf Seite von IIc (2).

Setzen wir die Reste Im stets gleich IIc (1) -- da die Aufträge
die Produktion bestimmen, und es an der Reproduktion nichts ändert,
wenn dies Jahr mehr fixe Kapitalbestandtheile, nächstes mehr cirkulirende
Kapitalbestandtheile des konstanten Kapitals II und I producirt werden --
so wäre im ersten Fall Im rückverwandelbar in Konsumtionsmittel, nur
wenn I damit einen Theil des Mehrwerths von II kaufte, dieser also, statt
verzehrt zu werden, von I als Geld aufgehäuft würde; im zweiten Fall
wäre nur abzuhelfen wenn I selbst das Geld ausgäbe, also die von uns
verworfne Hypothese.

Ist IIc (1) größer als IIc (2), so ist Einfuhr fremder Waare nöthig
zur Realisirung des Geldüberschusses in Im. Ist IIc (1) kleiner als IIc (2),
so umgekehrt Ausfuhr von Waare II (Konsumtionsmittel) zur Reali-
sirung des Verschleisstheils IIc in Produktionsmitteln. In beiden Fällen
ist also auswärtiger Handel nöthig.

Gesetzt auch, es sei für Betrachtung der Reproduktion auf gleich-
bleibender Stufenleiter anzunehmen, dass die Produktivität aller Industrie-
zweige, also auch die proportionellen Werthverhältnisse ihrer Waarenpro-
dukte konstant bleiben, so würden dennoch die beiden letzterwähnten
Fälle, wo IIc (1) größer oder kleiner als IIc (2), immer Interesse bieten
für die Produktion auf erweiterter Stufenleiter, wo sie unbedingt ein-
treten können.


Marx, Kapital II. 30

180 IIc (2); es bleiben 20 Im unverkaufbar auf einer Seite, und ebenso
20 IIc (2) auf der andern; Waaren zum Werth von 40 unverwandel-
bar in Geld.

Es würde uns nichts nutzen, den Rest I = 180 zu setzen; es
würde dann zwar kein Ueberschuss in I bleiben, aber nach wie vor ein
Ueberschuss von 20 in IIc (Theil 2) unverkaufbar, nicht in Geld ver-
wandelbar.

Im ersten Fall, wo II (1) größer als II (2), bleibt auf Seite von
IIc (1) ein Ueberschuss in Geld, nicht rückverwandelbar in fixes Kapital,
oder wenn der Rest Im = IIc (1) gesetzt wird, derselbe Ueberschuss
in Geld auf Seite von Im, nicht verwandelbar in Konsumtionsmittel.

Im zweiten Fall, wo IIc (1) kleiner als IIc (2), bleibt ein Deficit
in Geld auf Seite von 200 Im und IIc (2), und gleicher Ueberschuss
von Waare auf beiden Seiten, oder wenn der Rest Im = IIc (2) gesetzt
wird, ein Deficit in Geld und Ueberschuss in Waare auf Seite von IIc (2).

Setzen wir die Reste Im stets gleich IIc (1) — da die Aufträge
die Produktion bestimmen, und es an der Reproduktion nichts ändert,
wenn dies Jahr mehr fixe Kapitalbestandtheile, nächstes mehr cirkulirende
Kapitalbestandtheile des konstanten Kapitals II und I producirt werden —
so wäre im ersten Fall Im rückverwandelbar in Konsumtionsmittel, nur
wenn I damit einen Theil des Mehrwerths von II kaufte, dieser also, statt
verzehrt zu werden, von I als Geld aufgehäuft würde; im zweiten Fall
wäre nur abzuhelfen wenn I selbst das Geld ausgäbe, also die von uns
verworfne Hypothese.

Ist IIc (1) größer als IIc (2), so ist Einfuhr fremder Waare nöthig
zur Realisirung des Geldüberschusses in Im. Ist IIc (1) kleiner als IIc (2),
so umgekehrt Ausfuhr von Waare II (Konsumtionsmittel) zur Reali-
sirung des Verschleisstheils IIc in Produktionsmitteln. In beiden Fällen
ist also auswärtiger Handel nöthig.

Gesetzt auch, es sei für Betrachtung der Reproduktion auf gleich-
bleibender Stufenleiter anzunehmen, dass die Produktivität aller Industrie-
zweige, also auch die proportionellen Werthverhältnisse ihrer Waarenpro-
dukte konstant bleiben, so würden dennoch die beiden letzterwähnten
Fälle, wo IIc (1) größer oder kleiner als IIc (2), immer Interesse bieten
für die Produktion auf erweiterter Stufenleiter, wo sie unbedingt ein-
treten können.


Marx, Kapital II. 30
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[465/0499] 180 IIc (2); es bleiben 20 Im unverkaufbar auf einer Seite, und ebenso 20 IIc (2) auf der andern; Waaren zum Werth von 40 unverwandel- bar in Geld. Es würde uns nichts nutzen, den Rest I = 180 zu setzen; es würde dann zwar kein Ueberschuss in I bleiben, aber nach wie vor ein Ueberschuss von 20 in IIc (Theil 2) unverkaufbar, nicht in Geld ver- wandelbar. Im ersten Fall, wo II (1) größer als II (2), bleibt auf Seite von IIc (1) ein Ueberschuss in Geld, nicht rückverwandelbar in fixes Kapital, oder wenn der Rest Im = IIc (1) gesetzt wird, derselbe Ueberschuss in Geld auf Seite von Im, nicht verwandelbar in Konsumtionsmittel. Im zweiten Fall, wo IIc (1) kleiner als IIc (2), bleibt ein Deficit in Geld auf Seite von 200 Im und IIc (2), und gleicher Ueberschuss von Waare auf beiden Seiten, oder wenn der Rest Im = IIc (2) gesetzt wird, ein Deficit in Geld und Ueberschuss in Waare auf Seite von IIc (2). Setzen wir die Reste Im stets gleich IIc (1) — da die Aufträge die Produktion bestimmen, und es an der Reproduktion nichts ändert, wenn dies Jahr mehr fixe Kapitalbestandtheile, nächstes mehr cirkulirende Kapitalbestandtheile des konstanten Kapitals II und I producirt werden — so wäre im ersten Fall Im rückverwandelbar in Konsumtionsmittel, nur wenn I damit einen Theil des Mehrwerths von II kaufte, dieser also, statt verzehrt zu werden, von I als Geld aufgehäuft würde; im zweiten Fall wäre nur abzuhelfen wenn I selbst das Geld ausgäbe, also die von uns verworfne Hypothese. Ist IIc (1) größer als IIc (2), so ist Einfuhr fremder Waare nöthig zur Realisirung des Geldüberschusses in Im. Ist IIc (1) kleiner als IIc (2), so umgekehrt Ausfuhr von Waare II (Konsumtionsmittel) zur Reali- sirung des Verschleisstheils IIc in Produktionsmitteln. In beiden Fällen ist also auswärtiger Handel nöthig. Gesetzt auch, es sei für Betrachtung der Reproduktion auf gleich- bleibender Stufenleiter anzunehmen, dass die Produktivität aller Industrie- zweige, also auch die proportionellen Werthverhältnisse ihrer Waarenpro- dukte konstant bleiben, so würden dennoch die beiden letzterwähnten Fälle, wo IIc (1) größer oder kleiner als IIc (2), immer Interesse bieten für die Produktion auf erweiterter Stufenleiter, wo sie unbedingt ein- treten können. Marx, Kapital II. 30

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/499>, abgerufen am 26.04.2024.