Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.

Bild:
<< vorherige Seite

vergingen noch viele, viele Stunden, als plötzlich das Wunder geschah, das die Prinzessin sich und ihrer neuen Liebe gewünscht. Der Sturm fing an abzunehmen und schwieg endlich vollständig.

Damit war aber noch nicht geholfen. Das Fahrzeug war und blieb ein Spielball des Meeres, das sich unabsehbar nach allen Seiten ausdehnte. Man war aller Mittel beraubt, es zu lenken. Da gewahrte man plötzlich einen Punkt hinter sich am Saume des Gesichtskreises, der sich immer mehr vergrößerte. Es war ein Schiff - daran konnte nicht gezweifelt werden.

Alles war auf der kleinen Feluke von neuem Muthe beseelt. Graf Albrecht sagte leise zu Thomas: "Das Schiff steuert gerade auf uns los, - das fehlte noch zu unserem Unglück, daß Dom Vedras mit seiner Galeere auf uns zukäme!"

Nach und nach war das Schiff, das ziemlich groß war, so nahe gekommen, daß man Alles darauf deutlich erkennen konnte. "Das ist ein venetianisches Handelsschiff," sagte Olaf Thorson, und er hatte Recht.

vergingen noch viele, viele Stunden, als plötzlich das Wunder geschah, das die Prinzessin sich und ihrer neuen Liebe gewünscht. Der Sturm fing an abzunehmen und schwieg endlich vollständig.

Damit war aber noch nicht geholfen. Das Fahrzeug war und blieb ein Spielball des Meeres, das sich unabsehbar nach allen Seiten ausdehnte. Man war aller Mittel beraubt, es zu lenken. Da gewahrte man plötzlich einen Punkt hinter sich am Saume des Gesichtskreises, der sich immer mehr vergrößerte. Es war ein Schiff – daran konnte nicht gezweifelt werden.

Alles war auf der kleinen Feluke von neuem Muthe beseelt. Graf Albrecht sagte leise zu Thomas: „Das Schiff steuert gerade auf uns los, – das fehlte noch zu unserem Unglück, daß Dom Vedras mit seiner Galeere auf uns zukäme!“

Nach und nach war das Schiff, das ziemlich groß war, so nahe gekommen, daß man Alles darauf deutlich erkennen konnte. „Das ist ein venetianisches Handelsschiff,“ sagte Olaf Thorson, und er hatte Recht.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <p><pb facs="#f0158" n="150"/>
vergingen noch viele, viele Stunden, als plötzlich das Wunder geschah, das die Prinzessin sich und ihrer neuen Liebe gewünscht. Der Sturm fing an abzunehmen und schwieg endlich vollständig.</p>
        <p>Damit war aber noch nicht geholfen. Das Fahrzeug war und blieb ein Spielball des Meeres, das sich unabsehbar nach allen Seiten ausdehnte. Man war aller Mittel beraubt, es zu lenken. Da gewahrte man plötzlich einen Punkt hinter sich am Saume des Gesichtskreises, der sich immer mehr vergrößerte. Es war ein Schiff &#x2013; daran konnte nicht gezweifelt werden.</p>
        <p>Alles war auf der kleinen Feluke von neuem Muthe beseelt. Graf Albrecht sagte leise zu Thomas: &#x201E;Das Schiff steuert gerade auf uns los, &#x2013; das fehlte noch zu unserem Unglück, daß Dom Vedras mit seiner Galeere auf uns zukäme!&#x201C;</p>
        <p>Nach und nach war das Schiff, das ziemlich groß war, so nahe gekommen, daß man Alles darauf deutlich erkennen konnte. &#x201E;Das ist ein venetianisches Handelsschiff,&#x201C; sagte Olaf Thorson, und er hatte Recht.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[150/0158] vergingen noch viele, viele Stunden, als plötzlich das Wunder geschah, das die Prinzessin sich und ihrer neuen Liebe gewünscht. Der Sturm fing an abzunehmen und schwieg endlich vollständig. Damit war aber noch nicht geholfen. Das Fahrzeug war und blieb ein Spielball des Meeres, das sich unabsehbar nach allen Seiten ausdehnte. Man war aller Mittel beraubt, es zu lenken. Da gewahrte man plötzlich einen Punkt hinter sich am Saume des Gesichtskreises, der sich immer mehr vergrößerte. Es war ein Schiff – daran konnte nicht gezweifelt werden. Alles war auf der kleinen Feluke von neuem Muthe beseelt. Graf Albrecht sagte leise zu Thomas: „Das Schiff steuert gerade auf uns los, – das fehlte noch zu unserem Unglück, daß Dom Vedras mit seiner Galeere auf uns zukäme!“ Nach und nach war das Schiff, das ziemlich groß war, so nahe gekommen, daß man Alles darauf deutlich erkennen konnte. „Das ist ein venetianisches Handelsschiff,“ sagte Olaf Thorson, und er hatte Recht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-26T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-26T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt von Wikisource.

Quelle der Scans: Wikimedia Commons.

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882/158
Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882/158>, abgerufen am 01.05.2024.