Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mesmer, Franz Anton: Abhandlung über die Entdeckung des thierischen Magnetismus. Carlsruhe, 1781.

Bild:
<< vorherige Seite

sen, mich ganz der wichtigen Bekanntschafft der
Gelehrten und Aerzte dieser Hauptstadt zu über-
lassen, biß ich mich endlich, um ihre zuvorkom-
mende Höflichkeit, womit sie mich überhäufften,
zu erwiedern, genöthigt sahe, ihre Neugier-
de zu befriedigen, und von meinem System zu
sprechen. Sie stutzten über seine Beschaffenheit
und Wirkungen, und wünschten meine Erklä-
rung darüber. Jch gab Jhnen auch dieselbe in
meinen 19 kurzen Sätzen.*) Diese schienen
Jhnen in gar keiner Verbindung mit denen bißher
bekannten Kenntnissen zu stehen. Jch fühlte
wirklich selbst, die Schwierigkeit, durch blosse
Vernunft-Schlüsse, das Daseyn eines Princi-
piums zu beweisen, von dem man noch gar kei-
nen Begriff hatte, und willigte, in dieser Rück-
sicht, in die Forderung, die Wahrheit und den

che Schlüsse und Boßheit dieses Schreibens,
verdienen übrigens nichts als Verachtung.
Man darf es nur lesen, um sich davon zu
überzeugen.
*) Diese nemliche Sätze, wurden 1776, von
Herrn Elliot, Englischen Gesandten auf
dem Reichstag zu Regensburg, nach Londen
der Königlichen Gesellschafft überschickt. Jch
hatte sie diesem Herrn, auf sein Verlangen
mitgetheilt, da er von mir sehr viele Versu-
che in München und Regensburg gesehen
hatte.

ſen, mich ganz der wichtigen Bekanntſchafft der
Gelehrten und Aerzte dieſer Hauptſtadt zu uͤber-
laſſen, biß ich mich endlich, um ihre zuvorkom-
mende Hoͤflichkeit, womit ſie mich uͤberhaͤufften,
zu erwiedern, genoͤthigt ſahe, ihre Neugier-
de zu befriedigen, und von meinem Syſtem zu
ſprechen. Sie ſtutzten uͤber ſeine Beſchaffenheit
und Wirkungen, und wuͤnſchten meine Erklaͤ-
rung daruͤber. Jch gab Jhnen auch dieſelbe in
meinen 19 kurzen Saͤtzen.*) Dieſe ſchienen
Jhnen in gar keiner Verbindung mit denen bißher
bekannten Kenntniſſen zu ſtehen. Jch fuͤhlte
wirklich ſelbſt, die Schwierigkeit, durch bloſſe
Vernunft-Schluͤſſe, das Daſeyn eines Princi-
piums zu beweiſen, von dem man noch gar kei-
nen Begriff hatte, und willigte, in dieſer Ruͤck-
ſicht, in die Forderung, die Wahrheit und den

che Schluͤſſe und Boßheit dieſes Schreibens,
verdienen uͤbrigens nichts als Verachtung.
Man darf es nur leſen, um ſich davon zu
uͤberzeugen.
*) Dieſe nemliche Saͤtze, wurden 1776, von
Herrn Elliot, Engliſchen Geſandten auf
dem Reichstag zu Regensburg, nach Londen
der Koͤniglichen Geſellſchafft uͤberſchickt. Jch
hatte ſie dieſem Herrn, auf ſein Verlangen
mitgetheilt, da er von mir ſehr viele Verſu-
che in Muͤnchen und Regensburg geſehen
hatte.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0051" n="47"/>
&#x017F;en, mich ganz der wichtigen Bekannt&#x017F;chafft der<lb/>
Gelehrten und Aerzte die&#x017F;er Haupt&#x017F;tadt zu u&#x0364;ber-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en, biß ich mich endlich, um ihre zuvorkom-<lb/>
mende Ho&#x0364;flichkeit, womit &#x017F;ie mich u&#x0364;berha&#x0364;ufften,<lb/>
zu erwiedern, geno&#x0364;thigt &#x017F;ahe, ihre Neugier-<lb/>
de zu befriedigen, und von meinem Sy&#x017F;tem zu<lb/>
&#x017F;prechen. Sie &#x017F;tutzten u&#x0364;ber &#x017F;eine Be&#x017F;chaffenheit<lb/>
und Wirkungen, und wu&#x0364;n&#x017F;chten meine Erkla&#x0364;-<lb/>
rung daru&#x0364;ber. Jch gab Jhnen auch die&#x017F;elbe in<lb/>
meinen 19 kurzen Sa&#x0364;tzen.<note place="foot" n="*)">Die&#x017F;e nemliche Sa&#x0364;tze, wurden 1776, von<lb/>
Herrn <hi rendition="#fr">Elliot</hi>, Engli&#x017F;chen Ge&#x017F;andten auf<lb/>
dem Reichstag zu Regensburg, nach Londen<lb/>
der Ko&#x0364;niglichen Ge&#x017F;ell&#x017F;chafft u&#x0364;ber&#x017F;chickt. Jch<lb/>
hatte &#x017F;ie die&#x017F;em Herrn, auf &#x017F;ein Verlangen<lb/>
mitgetheilt, da er von mir &#x017F;ehr viele Ver&#x017F;u-<lb/>
che in Mu&#x0364;nchen und Regensburg ge&#x017F;ehen<lb/>
hatte.</note> Die&#x017F;e &#x017F;chienen<lb/>
Jhnen in gar keiner <choice><sic>Verbindnng</sic><corr>Verbindung</corr></choice> mit denen bißher<lb/>
bekannten Kenntni&#x017F;&#x017F;en zu &#x017F;tehen. Jch fu&#x0364;hlte<lb/>
wirklich &#x017F;elb&#x017F;t, die Schwierigkeit, durch blo&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Vernunft-Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, das Da&#x017F;eyn eines Princi-<lb/>
piums zu bewei&#x017F;en, von dem man noch gar kei-<lb/>
nen Begriff hatte, und willigte, in die&#x017F;er <choice><sic>Ruck-</sic><corr>Ru&#x0364;ck-</corr></choice><lb/>
&#x017F;icht, in die Forderung, die Wahrheit und den<lb/><note xml:id="ID_02" prev="#ID_01" place="foot" n="*)">che Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e und Boßheit die&#x017F;es Schreibens,<lb/>
verdienen u&#x0364;brigens nichts als Verachtung.<lb/>
Man darf es nur le&#x017F;en, um &#x017F;ich davon zu<lb/>
u&#x0364;berzeugen.</note>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[47/0051] ſen, mich ganz der wichtigen Bekanntſchafft der Gelehrten und Aerzte dieſer Hauptſtadt zu uͤber- laſſen, biß ich mich endlich, um ihre zuvorkom- mende Hoͤflichkeit, womit ſie mich uͤberhaͤufften, zu erwiedern, genoͤthigt ſahe, ihre Neugier- de zu befriedigen, und von meinem Syſtem zu ſprechen. Sie ſtutzten uͤber ſeine Beſchaffenheit und Wirkungen, und wuͤnſchten meine Erklaͤ- rung daruͤber. Jch gab Jhnen auch dieſelbe in meinen 19 kurzen Saͤtzen. *) Dieſe ſchienen Jhnen in gar keiner Verbindung mit denen bißher bekannten Kenntniſſen zu ſtehen. Jch fuͤhlte wirklich ſelbſt, die Schwierigkeit, durch bloſſe Vernunft-Schluͤſſe, das Daſeyn eines Princi- piums zu beweiſen, von dem man noch gar kei- nen Begriff hatte, und willigte, in dieſer Ruͤck- ſicht, in die Forderung, die Wahrheit und den *) *) Dieſe nemliche Saͤtze, wurden 1776, von Herrn Elliot, Engliſchen Geſandten auf dem Reichstag zu Regensburg, nach Londen der Koͤniglichen Geſellſchafft uͤberſchickt. Jch hatte ſie dieſem Herrn, auf ſein Verlangen mitgetheilt, da er von mir ſehr viele Verſu- che in Muͤnchen und Regensburg geſehen hatte. *) che Schluͤſſe und Boßheit dieſes Schreibens, verdienen uͤbrigens nichts als Verachtung. Man darf es nur leſen, um ſich davon zu uͤberzeugen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

lebendige-ethik.net: Bereitstellung der Texttranskription von lebendige-ethik.net. (2013-01-16T10:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-16T10:54:31Z)
Frederike Neuber, Susanne Wind, Matthias Boenig, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2016-12-07T10:54:31Z)



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mesmer_magnetismus_1781
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mesmer_magnetismus_1781/51
Zitationshilfe: Mesmer, Franz Anton: Abhandlung über die Entdeckung des thierischen Magnetismus. Carlsruhe, 1781, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mesmer_magnetismus_1781/51>, abgerufen am 28.04.2024.