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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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pel mit Gold und Silber/ und anderen kostlichkeiten gezieret/ also daß es sche[unleserliches Material]nte/ er wolte es König Salomon nachthun. Und aber es sind dennoch etliche herrliche ding/ in dem anderen Tempel/ welche der erste hatte/ nicht mehr zugegen gewesen: Alß das vom Himmel Bil herzliche ding waren alt mehr im anderen Tempel die in Salomo[unleserliches Material] waren. fallende feür / welches immerdar im Tempel erhalten und auffbehalten worden/ dardurch auch die Opfer verzehrt und auffgefressen wurden. Es ware nicht mehr vorhanden die Arch oder bundslade/ neben welcher die blübende ruhten Ahrons und das inn einem Guldenen geschier auffbehaltene manna stunde/ und in welcher Tafflen deß von Gott selbsten geschribenen gesazes lagen. Diß alles Was das Vrim und Thumim gewesen. manglete nach der Babylonischen gefängnuß/ samt dem Urim und Thumim liecht und recht (wie es D. Luther übersezet) welches nicht sonderlich bekant/ was es gewesen. Einmal ware es nicht die 12. Edelgestein/ auff des Hohen-Priesters brustblat / wie die Rabbinen schreiben/ welche bald wülkig bald hell und glänzend sollen gewesen sein / je nach dem Gott der Herr etwas bejahete oder verwurffe. Dann dis Urim und Thumim / nicht der Menschen kunstwerk/ sonder Gottes ohnmittelbare gab ware/ und lage innwendig in dem brustblat/ so an einem ort aufgienge. Es ware aber ohne zweifel ein Vorbild auff Jesum Christum der uns gemacht ist von Gott zur weißheit/ gerechtigkeit/ heiligung und erlöung. 1. Cor. 1. v. 30.

Alß nun Salomon 40. Jahr Regiert und unvergleichlich kostlich hof gehalten/ wie dann die Königin auß Arabia dessetwegen naher Jerusalem kommen/ die weißheit und herrlichkeit Salomonis zu hören und zusehen/ hat er fast das 60 Jahr seines Alters erretchend/ diese Welt gesegnet.

Zelten der weisen. Joseph. l 8. Zu solcher zeit könte man wol sagen/ es sejen zeiten der weisen und deren sich auff weißheit gelegt/ gewesen. Dann nicht allein Salomon/ Hiram, die Königin auß Arabia/ Sesostris der Aegyptier König/ und andere sich auffweißheit gelegt haben/ sonder es wurden sonderbar auffgericht beides bej den Hebreern der Propheten/ und bey den Griechen der Poeten Schul. In der Kirchen under dem Volk Gottes waren treffliche Praeceptores und lehrmeister die Propheten Gad/ Nathan, Asaph, Hemau, Ieduthun, Etham, Achias. Homerus. Solin. c. 43. Bejden Heidenließ sich hören der kunstreiche versmacher Homerus.

pel mit Gold und Silber/ und anderen kostlichkeiten gezieret/ also daß es sche[unleserliches Material]nte/ er wolte es König Salomon nachthun. Und aber es sind dennoch etliche herrliche ding/ in dem anderen Tempel/ welche der erste hatte/ nicht mehr zugegen gewesen: Alß das vom Himmel Bil herzliche ding waren alt mehr im anderen Tempel die in Salomo[unleserliches Material] waren. fallende feür / welches im̃erdar im Tempel erhalten und auffbehalten worden/ dardurch auch die Opfer verzehrt und auffgefressen wurden. Es ware nicht mehr vorhanden die Arch oder bundslade/ neben welcher die blübende ruhten Ahrons und das iñ einem Guldenen geschier auffbehaltene manna stunde/ und in welcher Tafflen deß von Gott selbsten geschribenen gesazes lagen. Diß alles Was das Vrim und Thumim gewesen. manglete nach der Babylonischen gefängnuß/ samt dem Urim und Thumim liecht und recht (wie es D. Luther übersezet) welches nicht sonderlich bekant/ was es gewesen. Einmal ware es nicht die 12. Edelgestein/ auff des Hohen-Priesters brustblat / wie die Rabbinen schreiben/ welche bald wülkig bald hell und glänzend sollen gewesen sein / je nach dem Gott der Herr etwas bejahete oder verwurffe. Dann dis Urim und Thumim / nicht der Menschen kunstwerk/ sonder Gottes ohnmittelbare gab ware/ und lage innwendig in dem brustblat/ so an einem ort aufgienge. Es ware aber ohne zweifel ein Vorbild auff Jesum Christum der uns gemacht ist von Gott zur weißheit/ gerechtigkeit/ heiligung und erlöung. 1. Cor. 1. v. 30.

Alß nun Salomon 40. Jahr Regiert und unvergleichlich kostlich hof gehalten/ wie dann die Königin auß Arabia dessetwegen naher Jerusalem kommen/ die weißheit und herrlichkeit Salomonis zu hören und zusehen/ hat er fast das 60 Jahr seines Alters erretchend/ diese Welt gesegnet.

Zelten der weisen. Joseph. l 8. Zu solcher zeit könte man wol sagen/ es sejen zeiten der weisen und derẽ sich auff weißheit gelegt/ gewesen. Dañ nicht allein Salomon/ Hiram, die Königin auß Arabia/ Sesostris der Aegyptier König/ und andere sich auffweißheit gelegt haben/ sonder es wurden sonderbar auffgericht beides bej den Hebreern der Propheten/ und bey den Griechen der Poeten Schul. In der Kirchen under dem Volk Gottes waren treffliche Praeceptores und lehrmeister die Propheten Gad/ Nathan, Asaph, Hemau, Ieduthun, Etham, Achias. Homerus. Solin. c. 43. Bejden Heidenließ sich hören der kunstreiche versmacher Homerus.

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[55/0085] pel mit Gold und Silber/ und anderen kostlichkeiten gezieret/ also daß es sche_ nte/ er wolte es König Salomon nachthun. Und aber es sind dennoch etliche herrliche ding/ in dem anderen Tempel/ welche der erste hatte/ nicht mehr zugegen gewesen: Alß das vom Himmel fallende feür / welches im̃erdar im Tempel erhalten und auffbehalten worden/ dardurch auch die Opfer verzehrt und auffgefressen wurden. Es ware nicht mehr vorhanden die Arch oder bundslade/ neben welcher die blübende ruhten Ahrons und das iñ einem Guldenen geschier auffbehaltene manna stunde/ und in welcher Tafflen deß von Gott selbsten geschribenen gesazes lagen. Diß alles manglete nach der Babylonischen gefängnuß/ samt dem Urim und Thumim liecht und recht (wie es D. Luther übersezet) welches nicht sonderlich bekant/ was es gewesen. Einmal ware es nicht die 12. Edelgestein/ auff des Hohen-Priesters brustblat / wie die Rabbinen schreiben/ welche bald wülkig bald hell und glänzend sollen gewesen sein / je nach dem Gott der Herr etwas bejahete oder verwurffe. Dann dis Urim und Thumim / nicht der Menschen kunstwerk/ sonder Gottes ohnmittelbare gab ware/ und lage innwendig in dem brustblat/ so an einem ort aufgienge. Es ware aber ohne zweifel ein Vorbild auff Jesum Christum der uns gemacht ist von Gott zur weißheit/ gerechtigkeit/ heiligung und erlöung. 1. Cor. 1. v. 30. Bil herzliche ding waren alt mehr im anderen Tempel die in Salomo_ waren. Was das Vrim und Thumim gewesen. Alß nun Salomon 40. Jahr Regiert und unvergleichlich kostlich hof gehalten/ wie dann die Königin auß Arabia dessetwegen naher Jerusalem kommen/ die weißheit und herrlichkeit Salomonis zu hören und zusehen/ hat er fast das 60 Jahr seines Alters erretchend/ diese Welt gesegnet. Zu solcher zeit könte man wol sagen/ es sejen zeiten der weisen und derẽ sich auff weißheit gelegt/ gewesen. Dañ nicht allein Salomon/ Hiram, die Königin auß Arabia/ Sesostris der Aegyptier König/ und andere sich auffweißheit gelegt haben/ sonder es wurden sonderbar auffgericht beides bej den Hebreern der Propheten/ und bey den Griechen der Poeten Schul. In der Kirchen under dem Volk Gottes waren treffliche Praeceptores und lehrmeister die Propheten Gad/ Nathan, Asaph, Hemau, Ieduthun, Etham, Achias. Bejden Heidenließ sich hören der kunstreiche versmacher Homerus. Zelten der weisen. Joseph. l 8. Homerus. Solin. c. 43.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/85>, abgerufen am 14.05.2024.