hören, durch die sie von der Gnade gefüh- ret worden; wie willig war sie, unter der Gnade alle Steine des Anstosses aus dem Wege zu räumen, vor denen sie gewarnet worden, und alle Mittel und Anweisungen zu gebrauchen, die ihr zum Fortgang in der Heiligung und zum Treuseyn bis zum To- de angepriesen wurden; wie herzlich suchte sie sich in denen öffentlichen Versammlungen mit dem kleinen Häuflein der JEsum su- chenden Seelen zu vereinigen, in dem ge- meinschaftlichen Gebet dem HErrn den Wohlstand der Kirche überhaupt, das An- liegen ihres noch in dem Tode sich befinden- den Nächsten vorzutragen.
So wird einer Seele das Wort des Le- bens, und der öffentliche Vortrag desselben theuer, welchen GOtt zu einem Mittel an derselben gemacht, sie aus der Sicherheit aufzuwecken, und zu der blutigen Versöh- nung in Christo zu leiten. Da werden die jetzt neugebohrnen Kinder recht begierig nach dieser lauteren Milch, damit sie durch die- selbe in der Gnade wachsen und zunehmen, und von dem Kinder- in das Jünglinge- und von diesem ins Männliche Alter tretten möchten. O wie viele Menschen fehlen hie! die sich (aber gewiß fälschlich) einbil- den, sie haben nun als völlig Wiederge- bohrne, als Seelen, die über alles hinaus
seyen,
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Thaten der Gnade. IV. Stuͤck.
hoͤren, durch die ſie von der Gnade gefuͤh- ret worden; wie willig war ſie, unter der Gnade alle Steine des Anſtoſſes aus dem Wege zu raͤumen, vor denen ſie gewarnet worden, und alle Mittel und Anweiſungen zu gebrauchen, die ihr zum Fortgang in der Heiligung und zum Treuſeyn bis zum To- de angeprieſen wurden; wie herzlich ſuchte ſie ſich in denen oͤffentlichen Verſammlungen mit dem kleinen Haͤuflein der JEſum ſu- chenden Seelen zu vereinigen, in dem ge- meinſchaftlichen Gebet dem HErrn den Wohlſtand der Kirche uͤberhaupt, das An- liegen ihres noch in dem Tode ſich befinden- den Naͤchſten vorzutragen.
So wird einer Seele das Wort des Le- bens, und der oͤffentliche Vortrag deſſelben theuer, welchen GOtt zu einem Mittel an derſelben gemacht, ſie aus der Sicherheit aufzuwecken, und zu der blutigen Verſoͤh- nung in Chriſto zu leiten. Da werden die jetzt neugebohrnen Kinder recht begierig nach dieſer lauteren Milch, damit ſie durch die- ſelbe in der Gnade wachſen und zunehmen, und von dem Kinder- in das Juͤnglinge- und von dieſem ins Maͤnnliche Alter tretten moͤchten. O wie viele Menſchen fehlen hie! die ſich (aber gewiß faͤlſchlich) einbil- den, ſie haben nun als voͤllig Wiederge- bohrne, als Seelen, die uͤber alles hinaus
ſeyen,
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Thaten der Gnade. IV. Stuͤck.
hoͤren, durch die ſie von der Gnade gefuͤh-
ret worden; wie willig war ſie, unter der
Gnade alle Steine des Anſtoſſes aus dem
Wege zu raͤumen, vor denen ſie gewarnet
worden, und alle Mittel und Anweiſungen
zu gebrauchen, die ihr zum Fortgang in der
Heiligung und zum Treuſeyn bis zum To-
de angeprieſen wurden; wie herzlich ſuchte
ſie ſich in denen oͤffentlichen Verſammlungen
mit dem kleinen Haͤuflein der JEſum ſu-
chenden Seelen zu vereinigen, in dem ge-
meinſchaftlichen Gebet dem HErrn den
Wohlſtand der Kirche uͤberhaupt, das An-
liegen ihres noch in dem Tode ſich befinden-
den Naͤchſten vorzutragen.
So wird einer Seele das Wort des Le-
bens, und der oͤffentliche Vortrag deſſelben
theuer, welchen GOtt zu einem Mittel an
derſelben gemacht, ſie aus der Sicherheit
aufzuwecken, und zu der blutigen Verſoͤh-
nung in Chriſto zu leiten. Da werden die
jetzt neugebohrnen Kinder recht begierig nach
dieſer lauteren Milch, damit ſie durch die-
ſelbe in der Gnade wachſen und zunehmen,
und von dem Kinder- in das Juͤnglinge- und
von dieſem ins Maͤnnliche Alter tretten
moͤchten. O wie viele Menſchen fehlen
hie! die ſich (aber gewiß faͤlſchlich) einbil-
den, ſie haben nun als voͤllig Wiederge-
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Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_wiedergebohrne_1759/409>, abgerufen am 17.06.2024.
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