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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 2. Berlin, 1792.

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schwach zu; dahingegen die äußern Empfindungen, wenn sie sich mit den ersten vereinigen, einen Rückblick von diesen erstern auf die Urquelle derselben verursachen.

Es ist überhaupt ein Naturgesetz, dessen Erklärung zur Transcendentalphilosophie gehört: daß die äußeren sinnlichen Empfindungen den Rückblick auf irgend eine Ursache, auf eine so mächtige als wunderbare Art befördern. Der Anblick eines gestirnten Himmels zaubert, so zu sagen, die Jdee eines Urhebers in uns hinein. Die Vernunftidee der Gränzlosigkeit nimmt durch diesen Anblick eine sinnliche Gestalt an, spinnt daher ein unbegreifliches Ganze auf eine unbegreifliche Urquelle alles Seins.

(Die Fortsetzung folgt im nächsten Stück.)




schwach zu; dahingegen die aͤußern Empfindungen, wenn sie sich mit den ersten vereinigen, einen Ruͤckblick von diesen erstern auf die Urquelle derselben verursachen.

Es ist uͤberhaupt ein Naturgesetz, dessen Erklaͤrung zur Transcendentalphilosophie gehoͤrt: daß die aͤußeren sinnlichen Empfindungen den Ruͤckblick auf irgend eine Ursache, auf eine so maͤchtige als wunderbare Art befoͤrdern. Der Anblick eines gestirnten Himmels zaubert, so zu sagen, die Jdee eines Urhebers in uns hinein. Die Vernunftidee der Graͤnzlosigkeit nimmt durch diesen Anblick eine sinnliche Gestalt an, spinnt daher ein unbegreifliches Ganze auf eine unbegreifliche Urquelle alles Seins.

(Die Fortsetzung folgt im naͤchsten Stuͤck.)



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[25/0025] schwach zu; dahingegen die aͤußern Empfindungen, wenn sie sich mit den ersten vereinigen, einen Ruͤckblick von diesen erstern auf die Urquelle derselben verursachen. Es ist uͤberhaupt ein Naturgesetz, dessen Erklaͤrung zur Transcendentalphilosophie gehoͤrt: daß die aͤußeren sinnlichen Empfindungen den Ruͤckblick auf irgend eine Ursache, auf eine so maͤchtige als wunderbare Art befoͤrdern. Der Anblick eines gestirnten Himmels zaubert, so zu sagen, die Jdee eines Urhebers in uns hinein. Die Vernunftidee der Graͤnzlosigkeit nimmt durch diesen Anblick eine sinnliche Gestalt an, spinnt daher ein unbegreifliches Ganze auf eine unbegreifliche Urquelle alles Seins. (Die Fortsetzung folgt im naͤchsten Stuͤck.)

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 2. Berlin, 1792, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0902_1792/25>, abgerufen am 27.04.2024.