ders nicht, als per Sie angeredet: Z. B. Biche seyen Sie doch artig! Alcmene, bellen Sie doch nicht so!"
Eben diss gilt auch von den Leib- und Schlacht- Pferden grosser Fürsten, von Alexander des Grossen Bucephal an biss auf die lahm, steif und todt gefütterte Leib-Pferde Friedrichs des Grossen. Doch genug davon.
Wenn die Vorliebe vor diese Geschöpfe sich auf Treue, Gehorsam, Muth und würkliche Verdienste thierischer Art gründet, so ist ihnen ihr günstiges Schicksal, wenn es auch, Men- schen gegenüber berechnet, beneidenswürdig scheinet, zu gönnen. Bey vielen ist es aber nur ein eben so blinder glücklicher Zufall, als wornach die Grossen ihre menschliche Favori- ten wählen; und alsdann verdienen beyde die Grabschrift, welche der Graf von Clermont seinem geliebten Hund Citron durch seinen vertrauten und lustigen Hofprediger setzen liess:
Cy git Citron, qui, sans peut-etre, Avoit plus de sens que son Maitre.
Man kann dahin auch wohl die Abgötterey rechnen, welche wenigstens vor Zeiten mit
ders nicht, als per Sie angeredet: Z. B. Biche seyen Sie doch artig! Alcmene, bellen Sie doch nicht so!„
Eben diſs gilt auch von den Leib- und Schlacht- Pferden groſser Fürsten, von Alexander des Groſsen Bucephal an biſs auf die lahm, steif und todt gefütterte Leib-Pferde Friedrichs des Groſsen. Doch genug davon.
Wenn die Vorliebe vor diese Geschöpfe sich auf Treue, Gehorsam, Muth und würkliche Verdienste thierischer Art gründet, so ist ihnen ihr günstiges Schicksal, wenn es auch, Men- schen gegenüber berechnet, beneidenswürdig scheinet, zu gönnen. Bey vielen ist es aber nur ein eben so blinder glücklicher Zufall, als wornach die Groſsen ihre menschliche Favori- ten wählen; und alsdann verdienen beyde die Grabschrift, welche der Graf von Clermont seinem geliebten Hund Citron durch seinen vertrauten und lustigen Hofprediger setzen lieſs:
Cy git Citron, qui, sans peut-être, Avoit plus de sens que son Maitre.
Man kann dahin auch wohl die Abgötterey rechnen, welche wenigstens vor Zeiten mit
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ders nicht, als per Sie angeredet: Z. B. Biche
seyen Sie doch artig! Alcmene, bellen Sie
doch nicht so!„
Eben diſs gilt auch von den Leib- und Schlacht-
Pferden groſser Fürsten, von Alexander des
Groſsen Bucephal an biſs auf die lahm, steif
und todt gefütterte Leib-Pferde Friedrichs des
Groſsen. Doch genug davon.
Wenn die Vorliebe vor diese Geschöpfe sich
auf Treue, Gehorsam, Muth und würkliche
Verdienste thierischer Art gründet, so ist ihnen
ihr günstiges Schicksal, wenn es auch, Men-
schen gegenüber berechnet, beneidenswürdig
scheinet, zu gönnen. Bey vielen ist es aber
nur ein eben so blinder glücklicher Zufall, als
wornach die Groſsen ihre menschliche Favori-
ten wählen; und alsdann verdienen beyde die
Grabschrift, welche der Graf von Clermont
seinem geliebten Hund Citron durch seinen
vertrauten und lustigen Hofprediger setzen lieſs:
Cy git Citron, qui, sans peut-être,
Avoit plus de sens que son Maitre.
Man kann dahin auch wohl die Abgötterey
rechnen, welche wenigstens vor Zeiten mit
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Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 1. Zürich, 1796, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_politische01_1796/160>, abgerufen am 16.06.2024.
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