Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Müller-Breslau, Heinrich: Die neueren Methoden der Festigkeitslehre und der Statik der Baukonstruktionen. Leipzig, 1886.

Bild:
<< vorherige Seite

[Formel 1] , beziehungsweise [Formel 2] .

Hat man nun mittelst der auf Seite 104 entwickelten Gleichung
[Formel 3] den Werth Dth berechnet, wobei mit Bezugnahme auf Seite 111: [Formel 4]
gesetzt werden darf, so vermag man die Verschiebung d eines
jeden Punktes der Stabachse festzustellen.

5) Nicht immer ist es bei Bögen mit Zwischengelenken nöthig, die
Aenderungen Dth zu berechnen. Ein Beispiel hierfür bietet die Lösung
der folgenden (der Aufgabe 2 auf Seite 30 gegenüber zu stellenden) Auf-
gabe: Gesucht wird die Biegungsfläche eines über 3 Oeffnungen
gespannten kontinuirlichen Bogens mit 4 Gelenken A, D, G
und L
(Fig. 92). *)

Die senkrechten Verschiebungen der Stützpunkte A, B, C, D seien

[Abbildung] Fig. 92.
= 0. Es soll, wie unter 2), mit Einzellasten w an Stelle der Belastung
z gerechnet werden.

Man zeichne mit der Polentfernung [Formel 5] :

das Momentenpolygon A' N G' für den einfachen Balken A'G' mit den
Lasten w1 bis w5,

*) Bei B und C sind keine Gelenke angeordnet, die einzelnen Bögen sind
vielmehr über den Auflagern fest mit einander verbunden. Ein besonderer
Fall dieses Bogenträgers ist der bekannte Gerber'sche Balken (auch kon-
tinuirlicher Gelenkträger genannt).
Müller-Breslau, Die neueren Methoden der Festigkeitslehre. 8

[Formel 1] , beziehungsweise [Formel 2] .

Hat man nun mittelst der auf Seite 104 entwickelten Gleichung
[Formel 3] den Werth Δϑ berechnet, wobei mit Bezugnahme auf Seite 111: [Formel 4]
gesetzt werden darf, so vermag man die Verschiebung δ eines
jeden Punktes der Stabachse festzustellen.

5) Nicht immer ist es bei Bögen mit Zwischengelenken nöthig, die
Aenderungen Δϑ zu berechnen. Ein Beispiel hierfür bietet die Lösung
der folgenden (der Aufgabe 2 auf Seite 30 gegenüber zu stellenden) Auf-
gabe: Gesucht wird die Biegungsfläche eines über 3 Oeffnungen
gespannten kontinuirlichen Bogens mit 4 Gelenken A, D, G
und L
(Fig. 92). *)

Die senkrechten Verschiebungen der Stützpunkte A, B, C, D seien

[Abbildung] Fig. 92.
= 0. Es soll, wie unter 2), mit Einzellasten w an Stelle der Belastung
z gerechnet werden.

Man zeichne mit der Polentfernung [Formel 5] :

das Momentenpolygon A' N G' für den einfachen Balken A'G' mit den
Lasten w1 bis w5,

*) Bei B und C sind keine Gelenke angeordnet, die einzelnen Bögen sind
vielmehr über den Auflagern fest mit einander verbunden. Ein besonderer
Fall dieses Bogenträgers ist der bekannte Gerber’sche Balken (auch kon-
tinuirlicher Gelenkträger genannt).
Müller-Breslau, Die neueren Methoden der Festigkeitslehre. 8
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0125" n="113"/> <hi rendition="#c"><formula/>, beziehungsweise <formula/>.</hi> </p><lb/>
            <p>Hat man nun mittelst der auf Seite 104 entwickelten Gleichung<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> den Werth &#x0394;&#x03D1; berechnet, wobei mit Bezugnahme auf Seite 111: <formula/><lb/>
gesetzt werden darf, so vermag man die Verschiebung &#x03B4; eines<lb/>
jeden Punktes der Stabachse festzustellen.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#b">5)</hi> Nicht immer ist es bei Bögen mit Zwischengelenken nöthig, die<lb/>
Aenderungen &#x0394;&#x03D1; zu berechnen. Ein Beispiel hierfür bietet die Lösung<lb/>
der folgenden (der Aufgabe 2 auf Seite 30 gegenüber zu stellenden) <hi rendition="#b">Auf-<lb/>
gabe: Gesucht wird die Biegungsfläche eines über 3 Oeffnungen<lb/>
gespannten kontinuirlichen Bogens mit 4 Gelenken <hi rendition="#i">A, D, G</hi><lb/>
und <hi rendition="#i">L</hi></hi> (Fig. 92). <note place="foot" n="*)">Bei <hi rendition="#i">B</hi> und <hi rendition="#i">C</hi> sind keine Gelenke angeordnet, die einzelnen Bögen sind<lb/>
vielmehr über den Auflagern fest mit einander verbunden. Ein besonderer<lb/>
Fall dieses Bogenträgers ist der bekannte <hi rendition="#g">Gerber</hi>&#x2019;sche Balken (auch kon-<lb/>
tinuirlicher Gelenkträger genannt).</note></p><lb/>
            <p>Die senkrechten Verschiebungen der Stützpunkte <hi rendition="#i">A, B, C, D</hi> seien<lb/><figure><head>Fig. 92.</head></figure><lb/>
= 0. Es soll, wie unter 2), mit Einzellasten <hi rendition="#i">w</hi> an Stelle der Belastung<lb/><hi rendition="#i">z</hi> gerechnet werden.</p><lb/>
            <p>Man zeichne mit der Polentfernung <formula/>:</p><lb/>
            <p>das Momentenpolygon <hi rendition="#i">A' N G'</hi> für den einfachen Balken <hi rendition="#i">A'G'</hi> mit den<lb/>
Lasten <hi rendition="#i">w</hi><hi rendition="#sub">1</hi> bis <hi rendition="#i">w</hi><hi rendition="#sub">5</hi>,</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Müller-Breslau</hi>, Die neueren Methoden der Festigkeitslehre. 8</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[113/0125] [FORMEL], beziehungsweise [FORMEL]. Hat man nun mittelst der auf Seite 104 entwickelten Gleichung [FORMEL] den Werth Δϑ berechnet, wobei mit Bezugnahme auf Seite 111: [FORMEL] gesetzt werden darf, so vermag man die Verschiebung δ eines jeden Punktes der Stabachse festzustellen. 5) Nicht immer ist es bei Bögen mit Zwischengelenken nöthig, die Aenderungen Δϑ zu berechnen. Ein Beispiel hierfür bietet die Lösung der folgenden (der Aufgabe 2 auf Seite 30 gegenüber zu stellenden) Auf- gabe: Gesucht wird die Biegungsfläche eines über 3 Oeffnungen gespannten kontinuirlichen Bogens mit 4 Gelenken A, D, G und L (Fig. 92). *) Die senkrechten Verschiebungen der Stützpunkte A, B, C, D seien [Abbildung Fig. 92.] = 0. Es soll, wie unter 2), mit Einzellasten w an Stelle der Belastung z gerechnet werden. Man zeichne mit der Polentfernung [FORMEL]: das Momentenpolygon A' N G' für den einfachen Balken A'G' mit den Lasten w1 bis w5, *) Bei B und C sind keine Gelenke angeordnet, die einzelnen Bögen sind vielmehr über den Auflagern fest mit einander verbunden. Ein besonderer Fall dieses Bogenträgers ist der bekannte Gerber’sche Balken (auch kon- tinuirlicher Gelenkträger genannt). Müller-Breslau, Die neueren Methoden der Festigkeitslehre. 8

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_festigkeitslehre_1886
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_festigkeitslehre_1886/125
Zitationshilfe: Müller-Breslau, Heinrich: Die neueren Methoden der Festigkeitslehre und der Statik der Baukonstruktionen. Leipzig, 1886, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_festigkeitslehre_1886/125>, abgerufen am 28.04.2024.