Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Zweiter Theil. Eisenach, 1761.II. Brief. Einschluß an Fräulein Julianen von dem Hrn. v. N. Kargfeld, den 19 Sept. Hochwohlgebohrnes Fräulein, Gnädiges Fräulein, Wenn Ihnen mein letzter Auftritt in Wilmershausen misfällig gewesen ist; so bitte ich dieserwegen hundert Millionen mal um Verzeihung. Der Henker hole! es war nicht böse gemeint. Ich wollte wie Sir Carl zum ersten male als ein Gespenste erscheinen; aber der Magister und der sappermentische Jeremias verdarben den ganzen Handel. Zum Unglück verstand Ihre Frau Mama keinen Spaß, und so mußte denn freilich alles contrair gehen. Ich höre auch, daß ich damals einen kleinen Rausch soll gehabt haben - - II. Brief. Einschluß an Fräulein Julianen von dem Hrn. v. N. Kargfeld, den 19 Sept. Hochwohlgebohrnes Fräulein, Gnädiges Fräulein, Wenn Ihnen mein letzter Auftritt in Wilmershausen misfällig gewesen ist; so bitte ich dieserwegen hundert Millionen mal um Verzeihung. Der Henker hole! es war nicht böse gemeint. Ich wollte wie Sir Carl zum ersten male als ein Gespenste erscheinen; aber der Magister und der sappermentische Jeremias verdarben den ganzen Handel. Zum Unglück verstand Ihre Frau Mama keinen Spaß, und so mußte denn freilich alles contrair gehen. Ich höre auch, daß ich damals einen kleinen Rausch soll gehabt haben – – <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0007" n="5"/> <div type="letter" n="1"> <head> <hi rendition="#fr">II. Brief.</hi> </head> <head> <hi rendition="#fr">Einschluß an Fräulein Julianen von dem Hrn. v. N.</hi> </head> <opener> <dateline>Kargfeld, den 19 Sept.</dateline><lb/> <salute> <hi rendition="#fr">Hochwohlgebohrnes Fräulein,<lb/> Gnädiges Fräulein,</hi> </salute> </opener> <p>Wenn Ihnen mein letzter Auftritt in Wilmershausen misfällig gewesen ist; so bitte ich dieserwegen hundert Millionen mal um Verzeihung.</p> <p>Der Henker hole! es war nicht böse gemeint. Ich wollte wie Sir Carl zum ersten male als ein Gespenste erscheinen; aber der Magister und der sappermentische Jeremias verdarben den ganzen Handel. Zum Unglück verstand Ihre Frau Mama keinen Spaß, und so mußte denn freilich alles contrair gehen. Ich höre auch, daß ich damals einen kleinen Rausch soll gehabt haben – – </p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0007]
II. Brief. Einschluß an Fräulein Julianen von dem Hrn. v. N. Kargfeld, den 19 Sept.
Hochwohlgebohrnes Fräulein,
Gnädiges Fräulein, Wenn Ihnen mein letzter Auftritt in Wilmershausen misfällig gewesen ist; so bitte ich dieserwegen hundert Millionen mal um Verzeihung.
Der Henker hole! es war nicht böse gemeint. Ich wollte wie Sir Carl zum ersten male als ein Gespenste erscheinen; aber der Magister und der sappermentische Jeremias verdarben den ganzen Handel. Zum Unglück verstand Ihre Frau Mama keinen Spaß, und so mußte denn freilich alles contrair gehen. Ich höre auch, daß ich damals einen kleinen Rausch soll gehabt haben – –
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Zitationshilfe: | Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Zweiter Theil. Eisenach, 1761, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_grandison02_1761/7>, abgerufen am 30.11.2023. |