Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.

Bild:
<< vorherige Seite

Von den Zinßen.
Beweißthumb nicht vorhanden/ als daß der Herr den Die-
ner/ oder der Vatter den Sohn zu Verrichtung seiner Ge-
schäfften mehrmahlen gebraucht/ und der Herr oder Vatter
eben dergleichen Handlungen deß Dieners oder Sohns gut-
geheissen habe/ so ist solches doch für ein Beweißthumb
gültig.



Acht und zwantzigstes Capitul.
Von den Zinßen.

JN underschiedlichen Contracten und Handlungen
begibt es sich auch offt/ daß nicht nur das Con-
tract
s-weiß versprochene/ sondern auch die Zinsen
darvon abzustatten sind/ dannenhar nicht aussert wegs ist/
von der Natur und Eigenschafft der Zinsen hier etwas zu-
melden.

Der Zinß ist ein Vergeltung oder Ersatzung für denZinß.
Nutzen/ so der einte von deß anderen Gut oder Gelt
zeucht.

Von Güteren mögen die Contrahenten nach belie-Zinß von
Gütern.

ben deß Zinßes übeinkommen: Vom parem Gelt aber ver-
bietet der Statt Bern Reformation Ordnung de Anno
1613. so dasselbige gegen Gült-Verschreibungen außgeli-Zinß von
Gelt.

hen wird/ mehr dann fünff von hundert jährlichen Zinß
zu bezeuhen bey Confiscation deß dritten Theils von der
außgelihenen Summ.

Ein Zinß wird erforderet/ entweders. 1. KrafftUrsachen/
daß ein
Schuld
zinßbahr.

außtrucklicher Versprächung/ in dem Schuld-Brieff ein-
verleibet/ da namlich ein Summ Gelts gegen gebührender
Verzinsung außgelihen wird: Wann aber der Schuldner

an
P

Von den Zinßen.
Beweißthumb nicht vorhanden/ als daß der Herꝛ den Die-
ner/ oder der Vatter den Sohn zu Verꝛichtung ſeiner Ge-
ſchaͤfften mehrmahlen gebraucht/ und der Herꝛ oder Vatter
eben dergleichen Handlungen deß Dieners oder Sohns gut-
geheiſſen habe/ ſo iſt ſolches doch fuͤr ein Beweißthumb
guͤltig.



Acht und zwantzigſtes Capitul.
Von den Zinßen.

JN underſchiedlichen Contracten und Handlungen
begibt es ſich auch offt/ daß nicht nur das Con-
tract
s-weiß verſprochene/ ſondern auch die Zinſen
darvon abzuſtatten ſind/ dannenhar nicht auſſert wegs iſt/
von der Natur und Eigenſchafft der Zinſen hier etwas zu-
melden.

Der Zinß iſt ein Vergeltung oder Erſatzung fuͤr denZinß.
Nutzen/ ſo der einte von deß anderen Gut oder Gelt
zeucht.

Von Guͤteren moͤgen die Contrahenten nach belie-Zinß von
Guͤtern.

ben deß Zinßes uͤbeinkommen: Vom parem Gelt aber ver-
bietet der Statt Bern Reformation Ordnung de Anno
1613. ſo daſſelbige gegen Guͤlt-Verſchreibungen außgeli-Zinß von
Gelt.

hen wird/ mehr dann fuͤnff von hundert jaͤhrlichen Zinß
zu bezeuhen bey Confiſcation deß dritten Theils von der
außgelihenen Summ.

Ein Zinß wird erforderet/ entweders. 1. KrafftUrſachen/
daß ein
Schuld
zinßbahr.

außtrucklicher Verſpraͤchung/ in dem Schuld-Brieff ein-
verleibet/ da namlich ein Summ Gelts gegen gebuͤhrender
Verzinſung außgelihen wird: Wann aber der Schuldner

an
P
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0129" n="113"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Zinßen.</hi></fw><lb/>
Beweißthumb nicht vorhanden/ als daß der Her&#xA75B; den Die-<lb/>
ner/ oder der Vatter den Sohn zu Ver&#xA75B;ichtung &#x017F;einer Ge-<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;fften mehrmahlen gebraucht/ und der Her&#xA75B; oder Vatter<lb/>
eben dergleichen Handlungen deß Dieners oder Sohns gut-<lb/>
gehei&#x017F;&#x017F;en habe/ &#x017F;o i&#x017F;t &#x017F;olches doch fu&#x0364;r ein Beweißthumb<lb/>
gu&#x0364;ltig.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Acht und zwantzig&#x017F;tes Capitul.<lb/>
Von den Zinßen.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">J</hi>N under&#x017F;chiedlichen <hi rendition="#aq">Contract</hi>en und Handlungen<lb/>
begibt es &#x017F;ich auch offt/ daß nicht nur das <hi rendition="#aq">Con-<lb/>
tract</hi>s-weiß ver&#x017F;prochene/ &#x017F;ondern auch die Zin&#x017F;en<lb/>
darvon abzu&#x017F;tatten &#x017F;ind/ dannenhar nicht au&#x017F;&#x017F;ert wegs i&#x017F;t/<lb/>
von der <hi rendition="#aq">Natur</hi> und Eigen&#x017F;chafft der Zin&#x017F;en hier etwas zu-<lb/>
melden.</p><lb/>
          <p>Der Zinß i&#x017F;t ein Vergeltung oder Er&#x017F;atzung fu&#x0364;r den<note place="right">Zinß.</note><lb/>
Nutzen/ &#x017F;o der einte von deß anderen Gut oder Gelt<lb/>
zeucht.</p><lb/>
          <p>Von Gu&#x0364;teren mo&#x0364;gen die <hi rendition="#aq">Contrahen</hi>ten nach belie-<note place="right">Zinß von<lb/>
Gu&#x0364;tern.</note><lb/>
ben deß Zinßes u&#x0364;beinkommen: Vom parem Gelt aber ver-<lb/>
bietet der Statt Bern <hi rendition="#aq">Reformation</hi> Ordnung <hi rendition="#aq">de Anno</hi><lb/>
1613. &#x017F;o da&#x017F;&#x017F;elbige gegen Gu&#x0364;lt-Ver&#x017F;chreibungen außgeli-<note place="right">Zinß von<lb/>
Gelt.</note><lb/>
hen wird/ mehr dann fu&#x0364;nff von hundert ja&#x0364;hrlichen Zinß<lb/>
zu bezeuhen bey <hi rendition="#aq">Confi&#x017F;cation</hi> deß dritten Theils von der<lb/>
außgelihenen Summ.</p><lb/>
          <p>Ein Zinß wird erforderet/ entweders. 1. Krafft<note place="right">Ur&#x017F;achen/<lb/>
daß ein<lb/>
Schuld<lb/>
zinßbahr.</note><lb/>
außtrucklicher Ver&#x017F;pra&#x0364;chung/ in dem Schuld-Brieff ein-<lb/>
verleibet/ da namlich ein Summ Gelts gegen gebu&#x0364;hrender<lb/>
Verzin&#x017F;ung außgelihen wird: Wann aber der Schuldner<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">P</fw><fw place="bottom" type="catch">an</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[113/0129] Von den Zinßen. Beweißthumb nicht vorhanden/ als daß der Herꝛ den Die- ner/ oder der Vatter den Sohn zu Verꝛichtung ſeiner Ge- ſchaͤfften mehrmahlen gebraucht/ und der Herꝛ oder Vatter eben dergleichen Handlungen deß Dieners oder Sohns gut- geheiſſen habe/ ſo iſt ſolches doch fuͤr ein Beweißthumb guͤltig. Acht und zwantzigſtes Capitul. Von den Zinßen. JN underſchiedlichen Contracten und Handlungen begibt es ſich auch offt/ daß nicht nur das Con- tracts-weiß verſprochene/ ſondern auch die Zinſen darvon abzuſtatten ſind/ dannenhar nicht auſſert wegs iſt/ von der Natur und Eigenſchafft der Zinſen hier etwas zu- melden. Der Zinß iſt ein Vergeltung oder Erſatzung fuͤr den Nutzen/ ſo der einte von deß anderen Gut oder Gelt zeucht. Zinß. Von Guͤteren moͤgen die Contrahenten nach belie- ben deß Zinßes uͤbeinkommen: Vom parem Gelt aber ver- bietet der Statt Bern Reformation Ordnung de Anno 1613. ſo daſſelbige gegen Guͤlt-Verſchreibungen außgeli- hen wird/ mehr dann fuͤnff von hundert jaͤhrlichen Zinß zu bezeuhen bey Confiſcation deß dritten Theils von der außgelihenen Summ. Zinß von Guͤtern. Zinß von Gelt. Ein Zinß wird erforderet/ entweders. 1. Krafft außtrucklicher Verſpraͤchung/ in dem Schuld-Brieff ein- verleibet/ da namlich ein Summ Gelts gegen gebuͤhrender Verzinſung außgelihen wird: Wann aber der Schuldner an Urſachen/ daß ein Schuld zinßbahr. P

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/129
Zitationshilfe: Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/129>, abgerufen am 05.05.2024.