Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844.

Bild:
<< vorherige Seite
Weinberl
(welcher bemerkt hat, wie Christoph sich ankleidet, zu
Fr. v. Fischer).

Aber Liebe, ich kann ja nicht transchiren und
einschenken zugleich.
Christoph
(hat den hintern Theil der spanischen Wand geöffnet und
schlüpft so in die andere Hälfte der Bühne hinüber, wo
Zangler sitzt, welcher in die Zeitung vertieft, ihn nicht
bemerkt).
Zangler
(in der Zeitung lesend).
"Verwegner Kleiderdiebstahl durch einen jungen
Menschen."
(Spricht.) Nein, was man jetzt alles
lest, die Hallunken werden immer pfiffiger.
Christoph
(hat sich an der Rückwand zur Glasthür hin und in den
Garten hinausgeschlichen).
Mad. Knorr.
Wo is denn der Cousin hinkommen?
Weinberl
(Mad. Knorr den Fasan offerirend).
Bitte sich zu bedienen. (Läßt, indem er nach dem
Fenster sieht, eine Gabel von der Schüssel und Frau v. Fi-
scher auf das Kleid fallen.)
Weinberl
(welcher bemerkt hat, wie Chriſtoph ſich ankleidet, zu
Fr. v. Fiſcher).

Aber Liebe, ich kann ja nicht tranſchiren und
einſchenken zugleich.
Chriſtoph
(hat den hintern Theil der ſpaniſchen Wand geoͤffnet und
ſchluͤpft ſo in die andere Hälfte der Buͤhne hinuͤber, wo
Zangler ſitzt, welcher in die Zeitung vertieft, ihn nicht
bemerkt).
Zangler
(in der Zeitung leſend).
„Verwegner Kleiderdiebſtahl durch einen jungen
Menſchen.“
(Spricht.) Nein, was man jetzt alles
lest, die Hallunken werden immer pfiffiger.
Chriſtoph
(hat ſich an der Ruͤckwand zur Glasthuͤr hin und in den
Garten hinausgeſchlichen).
Mad. Knorr.
Wo is denn der Cousin hinkommen?
Weinberl
(Mad. Knorr den Faſan offerirend).
Bitte ſich zu bedienen. (Laͤßt, indem er nach dem
Fenſter ſieht, eine Gabel von der Schuͤſſel und Frau v. Fi-
ſcher auf das Kleid fallen.)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0134" n="128"/>
          <sp who="#WEIN">
            <speaker> <hi rendition="#g">Weinberl</hi> </speaker><lb/>
            <stage>(welcher bemerkt hat, wie Chri&#x017F;toph &#x017F;ich ankleidet, zu<lb/>
Fr. v. Fi&#x017F;cher).</stage><lb/>
            <p>Aber Liebe, ich kann ja nicht tran&#x017F;chiren und<lb/>
ein&#x017F;chenken zugleich.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CHR">
            <speaker> <hi rendition="#g">Chri&#x017F;toph</hi> </speaker><lb/>
            <stage>(hat den hintern Theil der &#x017F;pani&#x017F;chen Wand geo&#x0364;ffnet und<lb/>
&#x017F;chlu&#x0364;pft &#x017F;o in die andere Hälfte der Bu&#x0364;hne hinu&#x0364;ber, wo<lb/>
Zangler &#x017F;itzt, welcher in die Zeitung vertieft, ihn nicht<lb/>
bemerkt).</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ZAN">
            <speaker> <hi rendition="#g">Zangler</hi> </speaker><lb/>
            <stage>(in der Zeitung le&#x017F;end).</stage><lb/>
            <p>&#x201E;Verwegner Kleiderdieb&#x017F;tahl durch einen jungen<lb/>
Men&#x017F;chen.&#x201C;</p>
            <stage>(Spricht.)</stage>
            <p>Nein, was man jetzt alles<lb/>
lest, die Hallunken werden immer pfiffiger.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CHR">
            <speaker> <hi rendition="#g">Chri&#x017F;toph</hi> </speaker><lb/>
            <stage>(hat &#x017F;ich an der Ru&#x0364;ckwand zur Glasthu&#x0364;r hin und in den<lb/>
Garten hinausge&#x017F;chlichen).</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#KNO">
            <speaker><hi rendition="#g">Mad. Knorr</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Wo is denn der <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Cousin</hi></hi> hinkommen?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WEIN">
            <speaker> <hi rendition="#g">Weinberl</hi> </speaker><lb/>
            <stage>(Mad. Knorr den Fa&#x017F;an offerirend).</stage><lb/>
            <p>Bitte &#x017F;ich zu bedienen.</p>
            <stage>(La&#x0364;ßt, indem er nach dem<lb/>
Fen&#x017F;ter &#x017F;ieht, eine Gabel von der Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el und Frau v. Fi-<lb/>
&#x017F;cher auf das Kleid fallen.)</stage>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[128/0134] Weinberl (welcher bemerkt hat, wie Chriſtoph ſich ankleidet, zu Fr. v. Fiſcher). Aber Liebe, ich kann ja nicht tranſchiren und einſchenken zugleich. Chriſtoph (hat den hintern Theil der ſpaniſchen Wand geoͤffnet und ſchluͤpft ſo in die andere Hälfte der Buͤhne hinuͤber, wo Zangler ſitzt, welcher in die Zeitung vertieft, ihn nicht bemerkt). Zangler (in der Zeitung leſend). „Verwegner Kleiderdiebſtahl durch einen jungen Menſchen.“ (Spricht.) Nein, was man jetzt alles lest, die Hallunken werden immer pfiffiger. Chriſtoph (hat ſich an der Ruͤckwand zur Glasthuͤr hin und in den Garten hinausgeſchlichen). Mad. Knorr. Wo is denn der Cousin hinkommen? Weinberl (Mad. Knorr den Faſan offerirend). Bitte ſich zu bedienen. (Laͤßt, indem er nach dem Fenſter ſieht, eine Gabel von der Schuͤſſel und Frau v. Fi- ſcher auf das Kleid fallen.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844/134
Zitationshilfe: Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844/134>, abgerufen am 03.05.2024.