Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Niekamp, Johann: Des Glaubens Ende ... : [Leichenpredigt auf Elisabeth Juliane, Herzogin zu Braunschweig-Lüneburg, geb. Herzogin zu Schleswig-Holstein, +4. Febr. 1704]. Wolfenbüttel, 1704.

Bild:
<< vorherige Seite

nigst verbunden. Es soll auch / was dafür vor dem Angesichte des allwissenden und allgegenwärtigen Hertzen-Kündigers je und je mein Seufftzen und Flehen gewesen / noch unser Wunsch bleiben: Der HErr gebe der barmhertzig-gewesenen2. Tm. 1. v. 18. Hertzoginne ELISABETH JULIANEN, daß Sie finde Barmhertzigkeit bey dem HErrn an jenem Tage! Daß Sie alsdenn hören möge diese erfreuliche Stimme und Anrede Ihres JEsu: Komm her / du Gesegnete meines Vaters / und ererbe das Reich / das dir bereitet ist von Anbeginn der Welt; denn ich bin hungrig gewesen / und du hast mich gespeiset / ich bin durstig gewesen / du hast mich geträncket / u. s. w. Er träncke Sie aus bem Brunne des lebendigen Wassers mit Wollust als mit einem Strohm! Er sey Ihr Gut / und IhrPsal. 16. v. 5. 6. Theil / er erhalte Ihr Erbtheil ewiglich! da das Looß Ihr gefallen ist auffs lieblichste / da Ihr ein schön Erbtheil worden ist. Der GOtt Abrahams / Isaac und Jacobs sey und bleibe in dem ewigen Leben Ihr GOtt / auch der nachgelassenen hohen und lieben Ihrigen / ja unser aller / GOTT und gnädiger Vater / in der Zeit und Ewigkeit!

HErr / regier zu allen Zeiten Meinen Wandel hie auff Erd / Daß ich solcher Seeligkeiten Aus Genaden fähig werd! Gib / daß ich mich acht gering / Meine Klag offt für dich bring / Sanffmuth auch am Feinde übe / Die Gerechtigkeit stets liebe. Daß ich Armen helff und diene / Immer hab ein reines Hertz / Die im Unfried stehn / versühne / Dir anhang in Freud und Schmertz.

nigst verbunden. Es soll auch / was dafür vor dem Angesichte des allwissenden und allgegenwärtigen Hertzen-Kündigers je und je mein Seufftzen und Flehen gewesen / noch unser Wunsch bleiben: Der HErr gebe der barmhertzig-gewesenen2. Tm. 1. v. 18. Hertzoginne ELISABETH JULIANEN, daß Sie finde Barmhertzigkeit bey dem HErrn an jenem Tage! Daß Sie alsdenn hören möge diese erfreuliche Stimme und Anrede Ihres JEsu: Komm her / du Gesegnete meines Vaters / und ererbe das Reich / das dir bereitet ist von Anbeginn der Welt; denn ich bin hungrig gewesen / und du hast mich gespeiset / ich bin durstig gewesen / du hast mich geträncket / u. s. w. Er träncke Sie aus bem Brunne des lebendigen Wassers mit Wollust als mit einem Strohm! Er sey Ihr Gut / und IhrPsal. 16. v. 5. 6. Theil / er erhalte Ihr Erbtheil ewiglich! da das Looß Ihr gefallen ist auffs lieblichste / da Ihr ein schön Erbtheil worden ist. Der GOtt Abrahams / Isaac und Jacobs sey und bleibe in dem ewigen Leben Ihr GOtt / auch der nachgelassenen hohen und lieben Ihrigen / ja unser aller / GOTT und gnädiger Vater / in der Zeit und Ewigkeit!

HErr / regier zu allen Zeiten Meinen Wandel hie auff Erd / Daß ich solcher Seeligkeiten Aus Genaden fähig werd! Gib / daß ich mich acht gering / Meine Klag offt für dich bring / Sanffmuth auch am Feinde übe / Die Gerechtigkeit stets liebe. Daß ich Armen helff und diene / Immer hab ein reines Hertz / Die im Unfried stehn / versühne / Dir anhang in Freud und Schmertz.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0051" n="43"/>
nigst
                     verbunden. Es soll auch / was dafür vor dem Angesichte des allwissenden und
                     allgegenwärtigen Hertzen-Kündigers je und je mein Seufftzen und Flehen gewesen /
                     noch unser Wunsch bleiben: Der HErr gebe der barmhertzig-gewesenen<note place="right">2. Tm. 1. v. 18.</note> Hertzoginne ELISABETH JULIANEN,
                     daß Sie finde Barmhertzigkeit bey dem HErrn an jenem Tage! Daß Sie alsdenn hören
                     möge diese erfreuliche Stimme und Anrede Ihres JEsu: Komm her / du Gesegnete
                     meines Vaters / und ererbe das Reich / das dir bereitet ist von Anbeginn der
                     Welt; denn ich bin hungrig gewesen / und du hast mich gespeiset / ich bin
                     durstig gewesen / du hast mich geträncket / u. s. w. Er träncke Sie aus bem
                     Brunne des lebendigen Wassers mit Wollust als mit einem Strohm! Er sey Ihr Gut /
                     und Ihr<note place="right">Psal. 16. v. 5. 6.</note> Theil / er erhalte
                     Ihr Erbtheil ewiglich! da das Looß Ihr gefallen ist auffs lieblichste / da Ihr
                     ein schön Erbtheil worden ist. Der GOtt Abrahams / Isaac und Jacobs sey und
                     bleibe in dem ewigen Leben Ihr GOtt / auch der nachgelassenen hohen und lieben
                     Ihrigen / ja unser aller / GOTT und gnädiger Vater / in der Zeit und
                     Ewigkeit!</p>
        <l>HErr / regier zu allen Zeiten Meinen Wandel hie auff Erd / Daß ich solcher
                     Seeligkeiten Aus Genaden fähig werd! Gib / daß ich mich acht gering / Meine Klag
                     offt für dich bring / Sanffmuth auch am Feinde übe / Die Gerechtigkeit stets
                     liebe.</l>
        <l>Daß ich Armen helff und diene / Immer hab ein reines Hertz / Die im Unfried stehn
                     / versühne / Dir anhang in Freud und Schmertz.
</l>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[43/0051] nigst verbunden. Es soll auch / was dafür vor dem Angesichte des allwissenden und allgegenwärtigen Hertzen-Kündigers je und je mein Seufftzen und Flehen gewesen / noch unser Wunsch bleiben: Der HErr gebe der barmhertzig-gewesenen Hertzoginne ELISABETH JULIANEN, daß Sie finde Barmhertzigkeit bey dem HErrn an jenem Tage! Daß Sie alsdenn hören möge diese erfreuliche Stimme und Anrede Ihres JEsu: Komm her / du Gesegnete meines Vaters / und ererbe das Reich / das dir bereitet ist von Anbeginn der Welt; denn ich bin hungrig gewesen / und du hast mich gespeiset / ich bin durstig gewesen / du hast mich geträncket / u. s. w. Er träncke Sie aus bem Brunne des lebendigen Wassers mit Wollust als mit einem Strohm! Er sey Ihr Gut / und Ihr Theil / er erhalte Ihr Erbtheil ewiglich! da das Looß Ihr gefallen ist auffs lieblichste / da Ihr ein schön Erbtheil worden ist. Der GOtt Abrahams / Isaac und Jacobs sey und bleibe in dem ewigen Leben Ihr GOtt / auch der nachgelassenen hohen und lieben Ihrigen / ja unser aller / GOTT und gnädiger Vater / in der Zeit und Ewigkeit! 2. Tm. 1. v. 18. Psal. 16. v. 5. 6. HErr / regier zu allen Zeiten Meinen Wandel hie auff Erd / Daß ich solcher Seeligkeiten Aus Genaden fähig werd! Gib / daß ich mich acht gering / Meine Klag offt für dich bring / Sanffmuth auch am Feinde übe / Die Gerechtigkeit stets liebe. Daß ich Armen helff und diene / Immer hab ein reines Hertz / Die im Unfried stehn / versühne / Dir anhang in Freud und Schmertz.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/niekamp_ende_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/niekamp_ende_1704/51
Zitationshilfe: Niekamp, Johann: Des Glaubens Ende ... : [Leichenpredigt auf Elisabeth Juliane, Herzogin zu Braunschweig-Lüneburg, geb. Herzogin zu Schleswig-Holstein, +4. Febr. 1704]. Wolfenbüttel, 1704, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niekamp_ende_1704/51>, abgerufen am 04.05.2024.