Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite
Güldenes Schwerd.

Letztlich: Kan zwar nit in Abred ste-
hen/ daß mein Wolffgangus gegen kindli-
che Pflicht und Gehorsam etwa anstosse;
weilen gleichwohl er mein eygenes Fleisch
und Blut ist/ kan ich ihme den Nahmen
eines NB. wahren Sohns nit absprechen/
und vom vätterlichen Tisch zum Saw-
Trog verweisen.

Antwort: Nun wird die Victori bald
da seyn. Dieser Acker ist die Catholische
Kirch/ warauff guter Weitzen/ so die Kin-
der deß Reichs/
und zugleich Unkraut/ so
die schalckhafftige Kinder seynd/
sich
nothwendig herfür thun/ Matth. 13. Diesen
Unkraut-bringenden Acker aber haltest und
behaltestu für einen NB. wahren Acker/
und thuest gar recht darahn; ergo muß du
auch die Catholische Kirch/ dem etwaigen
Unkraut der Ungerechten/ so mit dem gu-
ten Weitzen der Außerwöhlten unaußbleib-
lich hervorwachset/ ungeachtet/ für eine
wahre Kirch halten; es muß/ sagt Cyprian.
Ep.
51. Unser Glaub oder Liebe nit be-
behindert werden/ daß/ weilen in der
Kirchen
Unkraut sehen/ selbst von der
Kirchen abweichen.

Dieser Blum- und Baum-Garten ist

die
Guͤldenes Schwerd.

Letztlich: Kan zwar nit in Abred ſte-
hen/ daß mein Wolffgangus gegen kindli-
che Pflicht und Gehorſam etwa anſtoſſe;
weilen gleichwohl er mein eygenes Fleiſch
und Blut iſt/ kan ich ihme den Nahmen
eines NB. wahren Sohns nit abſprechen/
und vom vaͤtterlichen Tiſch zum Saw-
Trog verweiſen.

Antwort: Nun wird die Victori bald
da ſeyn. Dieſer Acker iſt die Catholiſche
Kirch/ warauff guter Weitzen/ ſo die Kin-
der deß Reichs/
und zugleich Unkraut/ ſo
die ſchalckhafftige Kinder ſeynd/
ſich
nothwendig herfuͤr thun/ Matth. 13. Dieſen
Unkraut-bringenden Acker aber halteſt und
behalteſtu fuͤr einen NB. wahren Acker/
und thueſt gar recht darahn; ergo muß du
auch die Catholiſche Kirch/ dem etwaigen
Unkraut der Ungerechten/ ſo mit dem gu-
ten Weitzen der Außerwoͤhlten unaußbleib-
lich hervorwachſet/ ungeachtet/ fuͤr eine
wahre Kirch halten; es muß/ ſagt Cyprian.
Ep.
51. Unſer Glaub oder Liebe nit be-
behindert werden/ daß/ weilen in der
Kirchen
Unkraut ſehen/ ſelbſt von der
Kirchen abweichen.

Dieſer Blum- und Baum-Garten iſt

die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0029" n="17"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Gu&#x0364;ldenes Schwerd.</hi> </fw><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Letztlich:</hi> Kan zwar nit in Abred &#x017F;te-<lb/>
hen/ daß mein <hi rendition="#aq">Wolffgangus</hi> gegen kindli-<lb/>
che Pflicht und Gehor&#x017F;am etwa an&#x017F;to&#x017F;&#x017F;e;<lb/>
weilen gleichwohl er mein eygenes Flei&#x017F;ch<lb/>
und Blut i&#x017F;t/ kan ich ihme den Nahmen<lb/>
eines <hi rendition="#aq">NB.</hi> <hi rendition="#fr">wahren Sohns</hi> nit ab&#x017F;prechen/<lb/>
und vom va&#x0364;tterlichen Ti&#x017F;ch zum Saw-<lb/>
Trog verwei&#x017F;en.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Antwort:</hi> Nun wird die <hi rendition="#aq">Victori</hi> bald<lb/>
da &#x017F;eyn. Die&#x017F;er Acker i&#x017F;t die Catholi&#x017F;che<lb/>
Kirch/ warauff guter Weitzen/ &#x017F;o <hi rendition="#fr">die Kin-<lb/>
der deß Reichs/</hi> und zugleich Unkraut/ <hi rendition="#fr">&#x017F;o<lb/>
die &#x017F;chalckhafftige Kinder &#x017F;eynd/</hi> &#x017F;ich<lb/>
nothwendig herfu&#x0364;r thun/ <hi rendition="#aq">Matth.</hi> 13. Die&#x017F;en<lb/>
Unkraut-bringenden Acker aber halte&#x017F;t und<lb/>
behalte&#x017F;tu fu&#x0364;r einen <hi rendition="#aq">NB.</hi> <hi rendition="#fr">wahren</hi> Acker/<lb/>
und thue&#x017F;t gar recht darahn; <hi rendition="#aq">ergo</hi> muß du<lb/>
auch die Catholi&#x017F;che Kirch/ dem etwaigen<lb/>
Unkraut der Ungerechten/ &#x017F;o mit dem gu-<lb/>
ten Weitzen der Außerwo&#x0364;hlten unaußbleib-<lb/>
lich hervorwach&#x017F;et/ ungeachtet/ fu&#x0364;r eine<lb/><hi rendition="#fr">wahre</hi> Kirch halten; <hi rendition="#fr">es muß/</hi> &#x017F;agt <hi rendition="#aq">Cyprian.<lb/>
Ep.</hi> 51. U<hi rendition="#fr">n&#x017F;er Glaub oder Liebe nit be-<lb/>
behindert werden/ daß/ weilen in der<lb/>
Kirchen</hi> U<hi rendition="#fr">nkraut &#x017F;ehen/ &#x017F;elb&#x017F;t von der<lb/>
Kirchen abweichen.</hi></p><lb/>
          <p>Die&#x017F;er Blum- und Baum-Garten i&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[17/0029] Guͤldenes Schwerd. Letztlich: Kan zwar nit in Abred ſte- hen/ daß mein Wolffgangus gegen kindli- che Pflicht und Gehorſam etwa anſtoſſe; weilen gleichwohl er mein eygenes Fleiſch und Blut iſt/ kan ich ihme den Nahmen eines NB. wahren Sohns nit abſprechen/ und vom vaͤtterlichen Tiſch zum Saw- Trog verweiſen. Antwort: Nun wird die Victori bald da ſeyn. Dieſer Acker iſt die Catholiſche Kirch/ warauff guter Weitzen/ ſo die Kin- der deß Reichs/ und zugleich Unkraut/ ſo die ſchalckhafftige Kinder ſeynd/ ſich nothwendig herfuͤr thun/ Matth. 13. Dieſen Unkraut-bringenden Acker aber halteſt und behalteſtu fuͤr einen NB. wahren Acker/ und thueſt gar recht darahn; ergo muß du auch die Catholiſche Kirch/ dem etwaigen Unkraut der Ungerechten/ ſo mit dem gu- ten Weitzen der Außerwoͤhlten unaußbleib- lich hervorwachſet/ ungeachtet/ fuͤr eine wahre Kirch halten; es muß/ ſagt Cyprian. Ep. 51. Unſer Glaub oder Liebe nit be- behindert werden/ daß/ weilen in der Kirchen Unkraut ſehen/ ſelbſt von der Kirchen abweichen. Dieſer Blum- und Baum-Garten iſt die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/29
Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/29>, abgerufen am 08.10.2024.