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Allgemeine Zeitung, Nr. 5, 5. Januar 1830.

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[Spaltenumbruch]

Gerichtliche Bekanntmachung.

[1188] Amortisations-Dekret.

Matthias Huber, Privatier dahier, besaß zwei Staats-
schulden-Tilgungs-Spezialkassa-Obligationen, und zwar die eine
ad 2000 fl. Nro. 6399. Coons-Nro. 17,191, dd. München den
16 Dec. 1825, die andere ad 1800 fl. Nro. 7279. Coons-
Nro. 19,395, dd.
München den 19 April 1826. Beide Urkun-
den betrafen nur baare Anlehen, enthielten nach 4 Proz.
die Zinszeit von den angegebenen Daten, und lauteten auf be-
nannten Huber.

Diese Obligationen sind zu Verlust gegangen, und nachdem
sich die Negozianten L. S. Lilienthal und Gebrüder Lichten-
stein dahier durch gerichtliche Cessionen dd. 4 Sept. l. J. als
dermalige Eigenthümer derselben legitimirten, so wird auf Anru-
fen dieser Cessionarien die Aufforderung an die Jnhaber der be-
zeichneten Urkunden dahin erlassen, dieselben innerhalb sechs
Monaten
a dato hierorts vorzulegen, und ihre Ansprüche
hierauf anzumelden, als außerdem gedachte Urkunden für kraft-
los erklärt werden würden.

Den 17 Nov. 1829.

Königl. bayer. Kreis- und Stadtgericht München.

Allweyer, Direktor.

Haage, Access.



[1299] Se. königl. Majestät von Sachsen haben allergnädigst
zu genehmigen geruht, daß der, bis jezt von der zur königlichen
Gemäldegallerie gehörigen sogenannten Doublettensammlung, ein-
genommene Saal auf der Brühlischen Terrasse, vom künftigen
Jahre an für die zu haltenden öffentlichen Ausstellungen von
Gegenständen der Kunst und Jndustrie eingerichtet und benuzt
werde.

Jndem nun die unterzeichnete Generaldirektion hierdurch be-
kannt macht, daß auch
in dem Jahre 1830
eine öffentliche Ausstellung von Kunstwerken

von derselben veranstaltet und
am 1 August gedachten Jahres
eröfnet werden wird; fügt dieselbe die Versicherung hinzu, daß
der Eingangs gedachte Saal weit mehr Raum und weit günstigere
Gelegenheit zu angemessener Aufstellung der eingehenden Kunst-
werke darbieten werde, als die zeitherigen Ausstellungssäle ge-
währen konnten. Sie gründet hierauf die Hofnung, daß sich
Künstler und Kunstfreunde desto mehr beeifern werden, diese Aus-
stellung mit recht vielen und recht bedeutenden Kunstwerken zu
bereichern; muß aber auch die Bemerkung um desto angelegentli-
cher zur Berüksichtigung empfehlen, daß die möglichst zwekmäßige
Aufstellung und Anordnung von dem zeitigen Eingange der für
selbige bestimmten Arbeiten hauptsächlich abhänge, und daß da-
her nur solchen verdienstlichen Werken die Aufnahme und Auf-
führung im Katalog zugesichert werden könne, welche längstens
bis zum
26 Julius 1830
nebst einer kurzen Beschreibung des Gegenstandes und mit deut-
licher Angabe des Tauf- und Familiennamens, ingleichen des
Wohnorts der Verfertiger, bei der königl. Akademie der bilden-
den Künste allhier eingehen werden.

Dresden, am 25 Nov. 1829.

Generaldirektion der königl. Akademie
der bildenden Künste.



[6] Bekanntmachung.

Meine erst kürzlich nach Geneve und La Chaur de fonds ge-
machte Reise, auf der ich Gelegenheit hatte, meine Waaren auf
dem Plaze selbst von der ersten Hand einzukaufen, sezt mich in
den Stand, die billigsten Preise zusichern zu können; und hiemit
empfehle ich also mein vollständig assortirtes Waarenlager von
[Spaltenumbruch] Taschenuhren, die sich durch Schönheit, Güte und den neuesten
Geschmak auszeichnen, bestens. Namentlich bin ich sehr gut mit
wohlfeilen goldenen Damenuhren versehen, wie mit andern, laut
nachstehender Preise:

Alles 18karätig Gold. @ Flache Herren- und Damen-Repetiruhren
@ in Rubinen gehend mit Voussage a la
@ Breguet, und gewöhnlich von _ _ 100 -- 150 fl.

@ Flache goldene, ohne Repetition, in Rubi-
@ nen gehend. _ _ 77 -- 140 --

@ Dito silberne in Rubinen gehend _ _ 30 -- 50 --

@ Goldene Repetiruhren ohne Stein _ _ 55 -- 77 --

@ Goldene gewöhnl. Uhren ohne Stein _ _ 33 -- 50 --

@ Goldene Damenuhren mit silb. und goldenen
@ Zifferblättern, mit Guirlanden a Savo-
@ nette und Gläsern, auch mit emaillirten
@ Gehäusen _ _ 25 -- 66 --

@ Sekundenuhren in gold. und silb. Gehäusen _ _ 60 -- 110 --

Gewöhnliche silberne Uhren _ _ 6 -- 15 --

-- -- -- mit Repetition _ _ 25 -- 33 --

Für die Güte meiner in Edelsteinen gehenden flachen Taschen-
uhren kan ich um so mehr mit dem vollsten Vertrauen garanti-
ren, da sie meistens alle, sowol von mir selbst, als in meiner
Werkstätte verfertigt werden. Namentlich gebe ich mich auch da-
mit ab, die Rubinen und Edelsteine zu bohren, die Hohlziegel
und Rouleaux, zu den Cylinder, Duplex, Anker und Ressort-
Hemmungen (Echappemens) zu bearbeiten. Da ich nun nebst
den Steinarbeiten auch diese Gänge (den des Virguls eben-
falls) gründlich und nach Regeln von Berthoud, Breguet, Jür-
gensen etc. zu machen verstehe, so ertheile ich jungen lernbegieri-
gen Künstlern, für ein angemessenes Lehrgeld, gerne Unter-
richt in diesem höhern Zweige und ausgedehnterm Reiche der Uhr-
macherkunst.

Gerne möchte ich noch in Erinnerung bringen, daß ich schad-
haft gewordene goldene und silberne Zifferblätter in kurzer Zeit
reparire, und ihnen die vorige Schönheit und blendende Weiße
wieder zu geben verstehe. Auch bin ich mit ganz neuen silbernen
Zifferblättern versehen, und seze sie nach Wunsch des Besizers
auf Uhren, die vorher emaillirte Zifferblätter hatten, und dis so
schnell, daß der Eigenthümer seine Uhr höchstens einige Tage
entbehren müßte. Auch in jedes Fach der Reparatur einschlagende
Gegenstände werde ich stets aufs Pünktlichste besorgen. Ferner
empfehle ich noch meine Pendules und Stokuhren in Bronze,
Alabaster und Holzkästen, nach der neuesten Mode und Erfindun-
gen, mit Fontainen, Wasserwerken, Springbrunnen, gehenden
Mühlrädern und beweglichen Telegraphen etc., besonders glaube
ich meine Alabasteruhren anrühmen zu dürfen, von denen ich im
Stande bin, die billigsten Preise zu versprechen, da ich die Ala-
basterkästen jezt im Lande selbst verfertigen lasse, die den Parisern
in Schönheit und Eleganz keineswegs nachstehen. Auf diese Art
fällt der Eingangszoll von 40 fl. pr. Centner weg, daher es leicht
zu begreifen, warum ich meine Preise bedeutend herabsezen kan.
Wünschte Jemand sich selbst von dieser im Lande neuen Fabrika-
tion, von verschiedenen Alabasterwaaren, als Uhrkästen, Va-
sen etc. zu überzeugen, der kan sie taglich im Hildenbrandt'schen
Hause in Mezingen unter Urach einsehen. Auch den Herren Uhr-
machern biete ich nun in diesem Zweige der Uhrmacherei meine
Dienste an, da ich sie ja triftig genug überzeugen kan, wie
viel wohlfeiler sie diese Uhren von mir beziehen können, als
von Paris bei dem bedeutenden Eingangszoll. Jch kan mit Wer-
kern zu 8 Tagen und 24 Stunden in Alabasterkästen dienen, sowol
in vierekigen als mit Säulen von jeder beliebigen Größe und
Form. Mit Fournituren, besonders mit äußerst wohlfeilen Zif-
ferblättern, bin ich wohl versehen; auch habe ich eine gebrauchte,
doch noch gute Räder-Einschneidmaschine, um billigen Preis ab-
zugeben. Schließlich für das mir geschenkte Zutrauen dankend,
lade ich ferner zu gefälligem Zuspruch und Abnahme gehorsamst
ein. Meine Wohnung ist in der Eberhardsstraße in Stuttgart
Nro. 375.

Adolph Hildenbrandt, Uhrmacher.



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Gerichtliche Bekanntmachung.

[1188] Amortiſations-Dekret.

Matthias Huber, Privatier dahier, beſaß zwei Staats-
ſchulden-Tilgungs-Spezialkaſſa-Obligationen, und zwar die eine
ad 2000 fl. Nro. 6399. Coons-Nro. 17,191, dd. München den
16 Dec. 1825, die andere ad 1800 fl. Nro. 7279. Coons-
Nro. 19,395, dd.
München den 19 April 1826. Beide Urkun-
den betrafen nur baare Anlehen, enthielten nach 4 Proz.
die Zinszeit von den angegebenen Daten, und lauteten auf be-
nannten Huber.

Dieſe Obligationen ſind zu Verluſt gegangen, und nachdem
ſich die Negozianten L. S. Lilienthal und Gebrüder Lichten-
ſtein dahier durch gerichtliche Ceſſionen dd. 4 Sept. l. J. als
dermalige Eigenthümer derſelben legitimirten, ſo wird auf Anru-
fen dieſer Ceſſionarien die Aufforderung an die Jnhaber der be-
zeichneten Urkunden dahin erlaſſen, dieſelben innerhalb ſechs
Monaten
a dato hierorts vorzulegen, und ihre Anſprüche
hierauf anzumelden, als außerdem gedachte Urkunden für kraft-
los erklärt werden würden.

Den 17 Nov. 1829.

Königl. bayer. Kreis- und Stadtgericht München.

Allweyer, Direktor.

Haage, Acceſſ.



[1299] Se. königl. Majeſtät von Sachſen haben allergnädigſt
zu genehmigen geruht, daß der, bis jezt von der zur königlichen
Gemäldegallerie gehörigen ſogenannten Doublettenſammlung, ein-
genommene Saal auf der Brühliſchen Terraſſe, vom künftigen
Jahre an für die zu haltenden öffentlichen Ausſtellungen von
Gegenſtänden der Kunſt und Jnduſtrie eingerichtet und benuzt
werde.

Jndem nun die unterzeichnete Generaldirektion hierdurch be-
kannt macht, daß auch
in dem Jahre 1830
eine öffentliche Ausſtellung von Kunſtwerken

von derſelben veranſtaltet und
am 1 Auguſt gedachten Jahres
eröfnet werden wird; fügt dieſelbe die Verſicherung hinzu, daß
der Eingangs gedachte Saal weit mehr Raum und weit günſtigere
Gelegenheit zu angemeſſener Aufſtellung der eingehenden Kunſt-
werke darbieten werde, als die zeitherigen Ausſtellungsſäle ge-
währen konnten. Sie gründet hierauf die Hofnung, daß ſich
Künſtler und Kunſtfreunde deſto mehr beeifern werden, dieſe Aus-
ſtellung mit recht vielen und recht bedeutenden Kunſtwerken zu
bereichern; muß aber auch die Bemerkung um deſto angelegentli-
cher zur Berükſichtigung empfehlen, daß die möglichſt zwekmäßige
Aufſtellung und Anordnung von dem zeitigen Eingange der für
ſelbige beſtimmten Arbeiten hauptſächlich abhänge, und daß da-
her nur ſolchen verdienſtlichen Werken die Aufnahme und Auf-
führung im Katalog zugeſichert werden könne, welche längſtens
bis zum
26 Julius 1830
nebſt einer kurzen Beſchreibung des Gegenſtandes und mit deut-
licher Angabe des Tauf- und Familiennamens, ingleichen des
Wohnorts der Verfertiger, bei der königl. Akademie der bilden-
den Künſte allhier eingehen werden.

Dresden, am 25 Nov. 1829.

Generaldirektion der königl. Akademie
der bildenden Künſte.



[6] Bekanntmachung.

Meine erſt kürzlich nach Geneve und La Chaur de fonds ge-
machte Reiſe, auf der ich Gelegenheit hatte, meine Waaren auf
dem Plaze ſelbſt von der erſten Hand einzukaufen, ſezt mich in
den Stand, die billigſten Preiſe zuſichern zu können; und hiemit
empfehle ich alſo mein vollſtändig aſſortirtes Waarenlager von
[Spaltenumbruch] Taſchenuhren, die ſich durch Schönheit, Güte und den neueſten
Geſchmak auszeichnen, beſtens. Namentlich bin ich ſehr gut mit
wohlfeilen goldenen Damenuhren verſehen, wie mit andern, laut
nachſtehender Preiſe:

Alles 18karätig Gold. @ Flache Herren- und Damen-Repetiruhren
@ in Rubinen gehend mit Voussage à la
@ Breguet, und gewöhnlich von _ _ 100 — 150 fl.

@ Flache goldene, ohne Repetition, in Rubi-
@ nen gehend. _ _ 77 — 140 —

@ Dito ſilberne in Rubinen gehend _ _ 30 — 50 —

@ Goldene Repetiruhren ohne Stein _ _ 55 — 77 —

@ Goldene gewöhnl. Uhren ohne Stein _ _ 33 — 50 —

@ Goldene Damenuhren mit ſilb. und goldenen
@ Zifferblättern, mit Guirlanden à Savo-
@ nette und Gläſern, auch mit emaillirten
@ Gehäuſen _ _ 25 — 66 —

@ Sekundenuhren in gold. und ſilb. Gehäuſen _ _ 60 — 110 —

Gewöhnliche ſilberne Uhren _ _ 6 — 15 —

— — — mit Repetition _ _ 25 — 33 —

Für die Güte meiner in Edelſteinen gehenden flachen Taſchen-
uhren kan ich um ſo mehr mit dem vollſten Vertrauen garanti-
ren, da ſie meiſtens alle, ſowol von mir ſelbſt, als in meiner
Werkſtätte verfertigt werden. Namentlich gebe ich mich auch da-
mit ab, die Rubinen und Edelſteine zu bohren, die Hohlziegel
und Rouleaux, zu den Cylinder, Duplex, Anker und Reſſort-
Hemmungen (Echappemens) zu bearbeiten. Da ich nun nebſt
den Steinarbeiten auch dieſe Gänge (den des Virguls eben-
falls) gründlich und nach Regeln von Berthoud, Breguet, Jür-
genſen ꝛc. zu machen verſtehe, ſo ertheile ich jungen lernbegieri-
gen Künſtlern, für ein angemeſſenes Lehrgeld, gerne Unter-
richt in dieſem höhern Zweige und ausgedehnterm Reiche der Uhr-
macherkunſt.

Gerne möchte ich noch in Erinnerung bringen, daß ich ſchad-
haft gewordene goldene und ſilberne Zifferblätter in kurzer Zeit
reparire, und ihnen die vorige Schönheit und blendende Weiße
wieder zu geben verſtehe. Auch bin ich mit ganz neuen ſilbernen
Zifferblättern verſehen, und ſeze ſie nach Wunſch des Beſizers
auf Uhren, die vorher emaillirte Zifferblätter hatten, und dis ſo
ſchnell, daß der Eigenthümer ſeine Uhr höchſtens einige Tage
entbehren müßte. Auch in jedes Fach der Reparatur einſchlagende
Gegenſtände werde ich ſtets aufs Pünktlichſte beſorgen. Ferner
empfehle ich noch meine Pendules und Stokuhren in Bronze,
Alabaſter und Holzkäſten, nach der neueſten Mode und Erfindun-
gen, mit Fontainen, Waſſerwerken, Springbrunnen, gehenden
Mühlrädern und beweglichen Telegraphen ꝛc., beſonders glaube
ich meine Alabaſteruhren anrühmen zu dürfen, von denen ich im
Stande bin, die billigſten Preiſe zu verſprechen, da ich die Ala-
baſterkäſten jezt im Lande ſelbſt verfertigen laſſe, die den Pariſern
in Schönheit und Eleganz keineswegs nachſtehen. Auf dieſe Art
fällt der Eingangszoll von 40 fl. pr. Centner weg, daher es leicht
zu begreifen, warum ich meine Preiſe bedeutend herabſezen kan.
Wünſchte Jemand ſich ſelbſt von dieſer im Lande neuen Fabrika-
tion, von verſchiedenen Alabaſterwaaren, als Uhrkäſten, Va-
ſen ꝛc. zu überzeugen, der kan ſie taglich im Hildenbrandt’ſchen
Hauſe in Mezingen unter Urach einſehen. Auch den Herren Uhr-
machern biete ich nun in dieſem Zweige der Uhrmacherei meine
Dienſte an, da ich ſie ja triftig genug überzeugen kan, wie
viel wohlfeiler ſie dieſe Uhren von mir beziehen können, als
von Paris bei dem bedeutenden Eingangszoll. Jch kan mit Wer-
kern zu 8 Tagen und 24 Stunden in Alabaſterkäſten dienen, ſowol
in vierekigen als mit Säulen von jeder beliebigen Größe und
Form. Mit Fournituren, beſonders mit äußerſt wohlfeilen Zif-
ferblättern, bin ich wohl verſehen; auch habe ich eine gebrauchte,
doch noch gute Räder-Einſchneidmaſchine, um billigen Preis ab-
zugeben. Schließlich für das mir geſchenkte Zutrauen dankend,
lade ich ferner zu gefälligem Zuſpruch und Abnahme gehorſamſt
ein. Meine Wohnung iſt in der Eberhardsſtraße in Stuttgart
Nro. 375.

Adolph Hildenbrandt, Uhrmacher.



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[4/0012] Gerichtliche Bekanntmachung. [1188] Amortiſations-Dekret. Matthias Huber, Privatier dahier, beſaß zwei Staats- ſchulden-Tilgungs-Spezialkaſſa-Obligationen, und zwar die eine ad 2000 fl. Nro. 6399. Coons-Nro. 17,191, dd. München den 16 Dec. 1825, die andere ad 1800 fl. Nro. 7279. Coons- Nro. 19,395, dd. München den 19 April 1826. Beide Urkun- den betrafen nur baare Anlehen, enthielten nach 4 Proz. die Zinszeit von den angegebenen Daten, und lauteten auf be- nannten Huber. Dieſe Obligationen ſind zu Verluſt gegangen, und nachdem ſich die Negozianten L. S. Lilienthal und Gebrüder Lichten- ſtein dahier durch gerichtliche Ceſſionen dd. 4 Sept. l. J. als dermalige Eigenthümer derſelben legitimirten, ſo wird auf Anru- fen dieſer Ceſſionarien die Aufforderung an die Jnhaber der be- zeichneten Urkunden dahin erlaſſen, dieſelben innerhalb ſechs Monaten a dato hierorts vorzulegen, und ihre Anſprüche hierauf anzumelden, als außerdem gedachte Urkunden für kraft- los erklärt werden würden. Den 17 Nov. 1829. Königl. bayer. Kreis- und Stadtgericht München. Allweyer, Direktor. Haage, Acceſſ. [1299] Se. königl. Majeſtät von Sachſen haben allergnädigſt zu genehmigen geruht, daß der, bis jezt von der zur königlichen Gemäldegallerie gehörigen ſogenannten Doublettenſammlung, ein- genommene Saal auf der Brühliſchen Terraſſe, vom künftigen Jahre an für die zu haltenden öffentlichen Ausſtellungen von Gegenſtänden der Kunſt und Jnduſtrie eingerichtet und benuzt werde. Jndem nun die unterzeichnete Generaldirektion hierdurch be- kannt macht, daß auch in dem Jahre 1830 eine öffentliche Ausſtellung von Kunſtwerken von derſelben veranſtaltet und am 1 Auguſt gedachten Jahres eröfnet werden wird; fügt dieſelbe die Verſicherung hinzu, daß der Eingangs gedachte Saal weit mehr Raum und weit günſtigere Gelegenheit zu angemeſſener Aufſtellung der eingehenden Kunſt- werke darbieten werde, als die zeitherigen Ausſtellungsſäle ge- währen konnten. Sie gründet hierauf die Hofnung, daß ſich Künſtler und Kunſtfreunde deſto mehr beeifern werden, dieſe Aus- ſtellung mit recht vielen und recht bedeutenden Kunſtwerken zu bereichern; muß aber auch die Bemerkung um deſto angelegentli- cher zur Berükſichtigung empfehlen, daß die möglichſt zwekmäßige Aufſtellung und Anordnung von dem zeitigen Eingange der für ſelbige beſtimmten Arbeiten hauptſächlich abhänge, und daß da- her nur ſolchen verdienſtlichen Werken die Aufnahme und Auf- führung im Katalog zugeſichert werden könne, welche längſtens bis zum 26 Julius 1830 nebſt einer kurzen Beſchreibung des Gegenſtandes und mit deut- licher Angabe des Tauf- und Familiennamens, ingleichen des Wohnorts der Verfertiger, bei der königl. Akademie der bilden- den Künſte allhier eingehen werden. Dresden, am 25 Nov. 1829. Generaldirektion der königl. Akademie der bildenden Künſte. [6] Bekanntmachung. Meine erſt kürzlich nach Geneve und La Chaur de fonds ge- machte Reiſe, auf der ich Gelegenheit hatte, meine Waaren auf dem Plaze ſelbſt von der erſten Hand einzukaufen, ſezt mich in den Stand, die billigſten Preiſe zuſichern zu können; und hiemit empfehle ich alſo mein vollſtändig aſſortirtes Waarenlager von Taſchenuhren, die ſich durch Schönheit, Güte und den neueſten Geſchmak auszeichnen, beſtens. Namentlich bin ich ſehr gut mit wohlfeilen goldenen Damenuhren verſehen, wie mit andern, laut nachſtehender Preiſe: Alles 18karätig Gold. @ Flache Herren- und Damen-Repetiruhren @ in Rubinen gehend mit Voussage à la @ Breguet, und gewöhnlich von _ _ 100 — 150 fl. @ Flache goldene, ohne Repetition, in Rubi- @ nen gehend. _ _ 77 — 140 — @ Dito ſilberne in Rubinen gehend _ _ 30 — 50 — @ Goldene Repetiruhren ohne Stein _ _ 55 — 77 — @ Goldene gewöhnl. Uhren ohne Stein _ _ 33 — 50 — @ Goldene Damenuhren mit ſilb. und goldenen @ Zifferblättern, mit Guirlanden à Savo- @ nette und Gläſern, auch mit emaillirten @ Gehäuſen _ _ 25 — 66 — @ Sekundenuhren in gold. und ſilb. Gehäuſen _ _ 60 — 110 — Gewöhnliche ſilberne Uhren _ _ 6 — 15 — — — — mit Repetition _ _ 25 — 33 — Für die Güte meiner in Edelſteinen gehenden flachen Taſchen- uhren kan ich um ſo mehr mit dem vollſten Vertrauen garanti- ren, da ſie meiſtens alle, ſowol von mir ſelbſt, als in meiner Werkſtätte verfertigt werden. Namentlich gebe ich mich auch da- mit ab, die Rubinen und Edelſteine zu bohren, die Hohlziegel und Rouleaux, zu den Cylinder, Duplex, Anker und Reſſort- Hemmungen (Echappemens) zu bearbeiten. Da ich nun nebſt den Steinarbeiten auch dieſe Gänge (den des Virguls eben- falls) gründlich und nach Regeln von Berthoud, Breguet, Jür- genſen ꝛc. zu machen verſtehe, ſo ertheile ich jungen lernbegieri- gen Künſtlern, für ein angemeſſenes Lehrgeld, gerne Unter- richt in dieſem höhern Zweige und ausgedehnterm Reiche der Uhr- macherkunſt. Gerne möchte ich noch in Erinnerung bringen, daß ich ſchad- haft gewordene goldene und ſilberne Zifferblätter in kurzer Zeit reparire, und ihnen die vorige Schönheit und blendende Weiße wieder zu geben verſtehe. Auch bin ich mit ganz neuen ſilbernen Zifferblättern verſehen, und ſeze ſie nach Wunſch des Beſizers auf Uhren, die vorher emaillirte Zifferblätter hatten, und dis ſo ſchnell, daß der Eigenthümer ſeine Uhr höchſtens einige Tage entbehren müßte. Auch in jedes Fach der Reparatur einſchlagende Gegenſtände werde ich ſtets aufs Pünktlichſte beſorgen. Ferner empfehle ich noch meine Pendules und Stokuhren in Bronze, Alabaſter und Holzkäſten, nach der neueſten Mode und Erfindun- gen, mit Fontainen, Waſſerwerken, Springbrunnen, gehenden Mühlrädern und beweglichen Telegraphen ꝛc., beſonders glaube ich meine Alabaſteruhren anrühmen zu dürfen, von denen ich im Stande bin, die billigſten Preiſe zu verſprechen, da ich die Ala- baſterkäſten jezt im Lande ſelbſt verfertigen laſſe, die den Pariſern in Schönheit und Eleganz keineswegs nachſtehen. Auf dieſe Art fällt der Eingangszoll von 40 fl. pr. Centner weg, daher es leicht zu begreifen, warum ich meine Preiſe bedeutend herabſezen kan. Wünſchte Jemand ſich ſelbſt von dieſer im Lande neuen Fabrika- tion, von verſchiedenen Alabaſterwaaren, als Uhrkäſten, Va- ſen ꝛc. zu überzeugen, der kan ſie taglich im Hildenbrandt’ſchen Hauſe in Mezingen unter Urach einſehen. Auch den Herren Uhr- machern biete ich nun in dieſem Zweige der Uhrmacherei meine Dienſte an, da ich ſie ja triftig genug überzeugen kan, wie viel wohlfeiler ſie dieſe Uhren von mir beziehen können, als von Paris bei dem bedeutenden Eingangszoll. Jch kan mit Wer- kern zu 8 Tagen und 24 Stunden in Alabaſterkäſten dienen, ſowol in vierekigen als mit Säulen von jeder beliebigen Größe und Form. Mit Fournituren, beſonders mit äußerſt wohlfeilen Zif- ferblättern, bin ich wohl verſehen; auch habe ich eine gebrauchte, doch noch gute Räder-Einſchneidmaſchine, um billigen Preis ab- zugeben. Schließlich für das mir geſchenkte Zutrauen dankend, lade ich ferner zu gefälligem Zuſpruch und Abnahme gehorſamſt ein. Meine Wohnung iſt in der Eberhardsſtraße in Stuttgart Nro. 375. Adolph Hildenbrandt, Uhrmacher.

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-02-11T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 5, 5. Januar 1830, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine05_1830/12>, abgerufen am 26.05.2024.