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Allgemeine Zeitung, Nr. 159, 7. Juni 1860.

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nicht reif sey. "Wir werden ja selbst kaum fertig." soll einer Deputation
Bastide geantwortet haben. Da regte sich auch Louis Napoleon, der damals
noch in London sich befand.

Eine am Morgen des 12 Jun. an den Straßenecken von Palermo ange-
heftete anonyme Proclamation gieng alle Candidaten der Krone durch: der
neunjährige Sohn des Großherzogs von Toscana würde eine Regentschaft
nöthig machen; würde ein Sohn von Karl Albert gewählt, so würde die ita-
lienische Unabhängigkeit und Ligue (der italienischen Fürsten) zerschmelzen, die
Berfassung Italiens würde schlimmer als bisher; der Fürst von Canino
"wäre der Gegenstand der Eifersucht der italienischen Patrioten;" der Herzog
von Leuchtenberg wäre kein Italiener und ein Günstling Rußlands. Bleibt
daher nur übrig -- Louis Napoleon! Durch seine Lebenserfahrungen, durch
seine liberalen Vorgänge, seine militärische und andere Bildung, durch sein
Bermögen biete er alle Bürgschaften; mit keinem regierenden Hause ver-
wandt, werde er unabhängig seyn. Diese von London ausgegangene Pro-
clamation machte einige Tage von sich reden, aber nicht mehr. (Und nun ist
dieser Napoleon zur Vermittelung von dem König von Neapel aufge-
rufen.)

Endlich wurde fast einstimmig der Herzog von Genua, der (seitdem ge-
storbene) zweite Sohn Karl Alberts gewählt. Als später eine zweite Deputa-
tion in Paris erschien um Hülfe zu flehen, ließ sie der erste Präsident Napo-
leon gar nicht vor.

Damals hatten die Sicilianer bekanntlich den Oberbefehl an den Polen
Mieroslawski übergeben. Der Hauptkampf fand bei Catania statt. Reuchlin
gibt einen ausführlichen Bericht darüber, nach dem den Schweizern das Ver-
dienst zukam die Sache entschieden zu haben. Helfferich, der ein Jahr nach
der Schlacht Catania besuchte, schreibt:

In Catania machten sich zum erstenmal die Folgen der Revolution für
das Auge bemerkbar: in den höher gelegenen Theilen der Stadt sah man es
den Häusern an daß sie mit stürmender Hand genommen werden mußten.
Hier hatte Filangieri seinen dritten Lorbeerkranz gepflückt, und seinem König
eine rebellische Stadt erobert die als bedeutender Handelsplatz sehr eifrigen
Antheil an dem Aufstand nahm, und ziemlich schwer wog in der Wagschale
des Befreinngskampfes. Gleich zu Anfang, als der Courier aus Palermo
die Nachricht brachte die Verfassung von 1812 sey proclamirt, hatte das Mi-
litär ohne eigentliche Veranlassung von der Schießwaffe Gebrauch gemacht,
wobei der auch als Cicerone bekannte Gastwirth zur Krone, Abate, das Leben
verlor. Eine Kugel traf ihn während er mit einem Freund über die Straße
gieng. Nach dem Abzug des Militärs wußten die Catanier durch einige
zwanzig Kanonen die neapolitanischen Kriegsschiffe, so oft sie sich dem Hafen
näherten, in Respect zu erhalten. Als Taormina gefallen war, versuchte
Mieroslawski in Catania sich zu halten. Ungefähr 6 Miglien davon waren
gute Befestigungen angelegt, hinter denen jedoch die Hausen Bewaffneter aus
den Gebirgen nicht lange Stand hielten. Die Armee der Sicilianer zog sich
aus allen Stellungen zurück, bei weitem die meisten, nicht um Catania zu
halten, sondern um davonzulaufen, oder die Straße nach Palermo zu er-
reichen. Von der Aetnaseite war die Stadt durch sehr feste gemanerte Bar-
ricaden vertheidigt; die Schweizer nahmen die erste derselben. Nun sollten
auch die neapolitanischen Truppen dran; diese wurden jedoch wiederholt zu-
rückgeschlagen, und es blieb zuletzt nichts übrig als die Schweizer, die bereits
in Biwacht lagen, zu holen, die dann auch mit dem Bajonnett der Sache ein
rasches Ende machten.

So erzählte uns ein Maler, der von einem Oberst den Auftrag erhielt
die Scene zu malen. Der Bericht den Filangieri an seinen König sandte,
und den ich der Vergleichung wegen nachlas, lautet allerdings anders: der
neapolitanischen Tapferkeit wird darin das größte Lob gespendet. Doch heißt
es auch hier zuletzt, das vierte Schweizerregiment habe die Barricaden ge-
nommen. Gegen 60 Kanonen sollen dem Sieger in die Hände gefallen seyn.
Hört man die Sicilianer vom ersten bis zum letzten, so wären die neapolita-
nischen Truppen niemals mit ihnen fertig geworden, und die Unterwerfung
der Insel lediglich das Werk der Schweizer. Und dennoch, so oft ich einen
fragte was er denn gethan als es zum Schlagen kam, ward mir regelmäßig
die Antwort: "Tags zuvor hatten wir uns geflüchtet!" Von der unaus-
löschlichen Schmach die in dem naiven Bekenntniß lag, schienen die guten
Leute gar keine Ahnung zu haben. Der Wahlspruch des Süditalieners, dem
in diesem Punkt allein die Kölnischen "Funken" den Vorrang streitig machen,
war und ist und wird noch eine geraume Zeit bleiben:

Un bel fuggir tutta la vita onora.

Auf die Sicilianer aber findet noch ganz besonders das prächtige Epi-
gramm eine Anwendung:

Fuggire non e vergogna,
E salvazione di vita:
Se noi siam uccisi oggi,
Chi difendra la patria domani! *)

Die Sicilianer behaupten nun freilich: das Fersengeld das sie gegeben,
habe der König von Neapel mit 6 Millionen Ducaten bezahlt, und die geprie-
senen Siege des Principe di Satriano seyen weiter nichts als ebenso viele
gelungene Bestechungsversuche. Was wahr daran ist, wage ich nicht zu ent-
scheiden, und wird sich überhaupt schwer ermitteln lassen; dagegen leidet es
nicht den mindesten Zweifel daß die neapolitanischen Truppen ihren Sieges-
lauf durch Plünderung und Diebereien aller Art bezeichneten. In Catania
währte die Plünderung mehrere Tage, und selbst die in ihrer Art einzige
Kunstsammlung des Prinzen Ignazio Biscari blieb nicht verschont. Der
Obergeneral, um seine Verwendung angegangen, mußte sich selbst ins Mittel
legen, und befehlen daß die bereits nach einem Kriegsdampfschiff geschleppten
Basen und Bronzen wieder ihrem rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben wur-
den. ... Nach einer Aeußerung des sehr unterrichteten Aufsehers über das
Theater von Taormina hätte der Besitzer des Museums nichts besseres ver-
dient, da derjenige der die Sammlung anlegte, einen ganz vortrefflichen
Marmortorso des Jupiter aus einer Zelle des Theaters von Taormina ent-
wenden, und aussprengen ließ: derselbe sey in dem griechischen Theater von
Catania ausgegraben worden. ...

Wie war es nur möglich daß die königlichen Truppen von Messina her
in ganz ungewöhnlich kurzer Frist nach Catania marschirten, da doch, wie ich
nun mit eigenen Augen mich überzeugt habe, Taormina und die nächstgelege-
nen Berge so vortreffliche Positionen darbieten daß fünfhundert tüchtige
Schützen eine ganze Armee tage-, wenn nicht wochenlang aufhalten können?
Mit dieser Frage richtete ich mich an meine Begleiter, von denen ich, wie
gewöhnlich, im Verlauf des Gesprächs zu hören bekam: sie haben sich den
Tag vor der Ankunft der Reapolitaner auf die Beine gemacht. Ueber den
Hergang des Gefechts erfuhr ich folgendes: In Taormina commandirte einer
der vielen Revolutionsobersten, die vom Kriegshandwerk wenig oder gar nichts
verstanden, und das fuggire für die erste Eigenschaft eines guten Feldherrn
hielten. Derselbe hatte wiederholt an die provisorische Regierung in Palermo
geschrieben, er habe zwölftausend Mann unter seinen Befehlen, und werde
den Posten unter allen Umständen halten. Wie Filangieri jedoch mit seinen
zwanzigtausend Mann herankam, waren die Sicilianer auf fünfhundert zu-
sammengeschmolzen, und unter diesen befand sich ein großer Theil halbreifer
Jungen, die mit vielem Behagen ihre Soldatenlöhnung verzehrten. Führer
und Truppe verschwanden schon nach den ersten Schüssen, und glaubten es
dem Vaterlande schuldig zu seyn ihr theures Leben in Sicherheit zu bringen.
Verrath soll dabei im Spiel gewesen seyn. Aber noch ein weit größeres Uebel
kam zu Tage. Unter den Kämpfern für die sicilische Unabhängigkeit befanden
sich eine Menge Uebelthäter, denen die Revolution die Kerkerthüren geöffnet
hatte. Andere waren zwar keine bestraften Verbrecher, jedoch nur darum
nicht weil sie sich den Nachforschungen der Polizei zu entziehen wußten, oder
erst durch den Krieg zu solchen geworden waren. Nur die wenigsten wußten
wofür sie eigentlich die Waffen trugen, jedenfalls kam bei den meisten der
Haß gegen die Neapolitaner fast ganz allein, die Liebe zur Freiheit kaum noch
merkbar in Betracht. Je mehr sich der Kampf in die Länge zog, desto un-
verhohlener und frecher traten die bösen Lüste und Begierden hervor. Der
Bodensatz unter den Vaterlandsvertheidigern, der die beste Sache herabwür-
digen und verderben mußte, gieng zuletzt in der Niederträchtigkeit so weit die
Franzosen und Polen, welche Gut und Blut für die sicilische Freiheit ein-
setzten, zu überfallen und auszuplündern. Einige derselben die sich zur Wehre
setzten, wurden sogar ermordet. Und mit solchen Scheusalen sollten die Aus-
wärtigen unter einer und derselben Fahne dienen! Die Franzosen nament-
lich, wenigstens die besseren unter ihnen, hatten längst schon das Treiben so
satt, daß nur die Stimme der Ehre sie zurückzuhalten vermochte. Bei Taor-
mina trat noch ein besonderer Unstern hinzu. War es Zufall, war es Ver-
rath, daß gerade in dem Augenblick wo die Neapolitaner anrückten, die fran-
zösische Legion, in kleine Abtheilungen zerstreut und auf meist verlornen
Posten, nichts auszurichten vermochte? Selbst in dieser durchaus ungünsti-
gen Stellung ließen es die Einzelnen an heldenmäßigem Widerstand nicht
fehlen. Auf der Fahrstraße die sich am Meer hinzieht, war, nachdem die
Sicilianer bereits das Weite gesucht hatten, ein Fähnlein von sechzehn Fran-
zosen zurückgeblieben. Diese Braven hielten die Uebermacht auf, solange sie
Munition hatten, und als die letzte Patrone verschossen war, stürzten sie sich
mit gefälltem Bajonnett auf ihre Gegner, und fanden alle einen ruhmvollen
Tod. Drei andere Franzosen lagen krank im Spital. Wie diese hörten die
königlichen Truppen stehen schon vor einem der Stadtthore, kleideten sie sich
an, nahmen ihre Flinten und schossen, bis auch sie von der Uebermacht er-
drückt wurden.



Türkei.

Vorgestern wurde auf der hohen Pforte im Bei-
seyn der Minister und sämmtlicher hohen Beamten ein kaiserl. Irade verlesen,
welcher, in den kräftigsten Ausdrücken, strenge Sparsamkeit in allen Zweigen
der Verwaltung predigt. Für alle außerordentlichen Ausgaben soll künftighin

*) Das steht kürzer und besser im Hudibras:
Who bravely fights, and runs away,
May live to fight another day.

nicht reif ſey. „Wir werden ja ſelbſt kaum fertig.“ ſoll einer Deputation
Baſtide geantwortet haben. Da regte ſich auch Louis Napoleon, der damals
noch in London ſich befand.

Eine am Morgen des 12 Jun. an den Straßenecken von Palermo ange-
heftete anonyme Proclamation gieng alle Candidaten der Krone durch: der
neunjährige Sohn des Großherzogs von Toscana würde eine Regentſchaft
nöthig machen; würde ein Sohn von Karl Albert gewählt, ſo würde die ita-
lieniſche Unabhängigkeit und Ligue (der italieniſchen Fürſten) zerſchmelzen, die
Berfaſſung Italiens würde ſchlimmer als bisher; der Fürſt von Canino
„wäre der Gegenſtand der Eiferſucht der italieniſchen Patrioten;“ der Herzog
von Leuchtenberg wäre kein Italiener und ein Günſtling Rußlands. Bleibt
daher nur übrig — Louis Napoleon! Durch ſeine Lebenserfahrungen, durch
ſeine liberalen Vorgänge, ſeine militäriſche und andere Bildung, durch ſein
Bermögen biete er alle Bürgſchaften; mit keinem regierenden Hauſe ver-
wandt, werde er unabhängig ſeyn. Dieſe von London ausgegangene Pro-
clamation machte einige Tage von ſich reden, aber nicht mehr. (Und nun iſt
dieſer Napoleon zur Vermittelung von dem König von Neapel aufge-
rufen.)

Endlich wurde faſt einſtimmig der Herzog von Genua, der (ſeitdem ge-
ſtorbene) zweite Sohn Karl Alberts gewählt. Als ſpäter eine zweite Deputa-
tion in Paris erſchien um Hülfe zu flehen, ließ ſie der erſte Präſident Napo-
leon gar nicht vor.

Damals hatten die Sicilianer bekanntlich den Oberbefehl an den Polen
Mieroſlawski übergeben. Der Hauptkampf fand bei Catania ſtatt. Reuchlin
gibt einen ausführlichen Bericht darüber, nach dem den Schweizern das Ver-
dienſt zukam die Sache entſchieden zu haben. Helfferich, der ein Jahr nach
der Schlacht Catania beſuchte, ſchreibt:

In Catania machten ſich zum erſtenmal die Folgen der Revolution für
das Auge bemerkbar: in den höher gelegenen Theilen der Stadt ſah man es
den Häuſern an daß ſie mit ſtürmender Hand genommen werden mußten.
Hier hatte Filangieri ſeinen dritten Lorbeerkranz gepflückt, und ſeinem König
eine rebelliſche Stadt erobert die als bedeutender Handelsplatz ſehr eifrigen
Antheil an dem Aufſtand nahm, und ziemlich ſchwer wog in der Wagſchale
des Befreinngskampfes. Gleich zu Anfang, als der Courier aus Palermo
die Nachricht brachte die Verfaſſung von 1812 ſey proclamirt, hatte das Mi-
litär ohne eigentliche Veranlaſſung von der Schießwaffe Gebrauch gemacht,
wobei der auch als Cicerone bekannte Gaſtwirth zur Krone, Abáte, das Leben
verlor. Eine Kugel traf ihn während er mit einem Freund über die Straße
gieng. Nach dem Abzug des Militärs wußten die Catanier durch einige
zwanzig Kanonen die neapolitaniſchen Kriegsſchiffe, ſo oft ſie ſich dem Hafen
näherten, in Reſpect zu erhalten. Als Taormina gefallen war, verſuchte
Mieroſlawski in Catania ſich zu halten. Ungefähr 6 Miglien davon waren
gute Befeſtigungen angelegt, hinter denen jedoch die Hauſen Bewaffneter aus
den Gebirgen nicht lange Stand hielten. Die Armee der Sicilianer zog ſich
aus allen Stellungen zurück, bei weitem die meiſten, nicht um Catania zu
halten, ſondern um davonzulaufen, oder die Straße nach Palermo zu er-
reichen. Von der Aetnaſeite war die Stadt durch ſehr feſte gemanerte Bar-
ricaden vertheidigt; die Schweizer nahmen die erſte derſelben. Nun ſollten
auch die neapolitaniſchen Truppen dran; dieſe wurden jedoch wiederholt zu-
rückgeſchlagen, und es blieb zuletzt nichts übrig als die Schweizer, die bereits
in Biwacht lagen, zu holen, die dann auch mit dem Bajonnett der Sache ein
raſches Ende machten.

So erzählte uns ein Maler, der von einem Oberſt den Auftrag erhielt
die Scene zu malen. Der Bericht den Filangieri an ſeinen König ſandte,
und den ich der Vergleichung wegen nachlas, lautet allerdings anders: der
neapolitaniſchen Tapferkeit wird darin das größte Lob geſpendet. Doch heißt
es auch hier zuletzt, das vierte Schweizerregiment habe die Barricaden ge-
nommen. Gegen 60 Kanonen ſollen dem Sieger in die Hände gefallen ſeyn.
Hört man die Sicilianer vom erſten bis zum letzten, ſo wären die neapolita-
niſchen Truppen niemals mit ihnen fertig geworden, und die Unterwerfung
der Inſel lediglich das Werk der Schweizer. Und dennoch, ſo oft ich einen
fragte was er denn gethan als es zum Schlagen kam, ward mir regelmäßig
die Antwort: „Tags zuvor hatten wir uns geflüchtet!“ Von der unaus-
löſchlichen Schmach die in dem naiven Bekenntniß lag, ſchienen die guten
Leute gar keine Ahnung zu haben. Der Wahlſpruch des Süditalieners, dem
in dieſem Punkt allein die Kölniſchen „Funken“ den Vorrang ſtreitig machen,
war und iſt und wird noch eine geraume Zeit bleiben:

Un bel fuggir tutta la vita onora.

Auf die Sicilianer aber findet noch ganz beſonders das prächtige Epi-
gramm eine Anwendung:

Fuggire non è vergogna,
É salvazione di vita:
Se noi siam uccisi oggi,
Chi difendrà la patria domani! *)

Die Sicilianer behaupten nun freilich: das Ferſengeld das ſie gegeben,
habe der König von Neapel mit 6 Millionen Ducaten bezahlt, und die geprie-
ſenen Siege des Principe di Satriano ſeyen weiter nichts als ebenſo viele
gelungene Beſtechungsverſuche. Was wahr daran iſt, wage ich nicht zu ent-
ſcheiden, und wird ſich überhaupt ſchwer ermitteln laſſen; dagegen leidet es
nicht den mindeſten Zweifel daß die neapolitaniſchen Truppen ihren Sieges-
lauf durch Plünderung und Diebereien aller Art bezeichneten. In Catania
währte die Plünderung mehrere Tage, und ſelbſt die in ihrer Art einzige
Kunſtſammlung des Prinzen Ignazio Biscari blieb nicht verſchont. Der
Obergeneral, um ſeine Verwendung angegangen, mußte ſich ſelbſt ins Mittel
legen, und befehlen daß die bereits nach einem Kriegsdampfſchiff geſchleppten
Baſen und Bronzen wieder ihrem rechtmäßigen Beſitzer zurückgegeben wur-
den. ... Nach einer Aeußerung des ſehr unterrichteten Aufſehers über das
Theater von Taormina hätte der Beſitzer des Muſeums nichts beſſeres ver-
dient, da derjenige der die Sammlung anlegte, einen ganz vortrefflichen
Marmortorſo des Jupiter aus einer Zelle des Theaters von Taormina ent-
wenden, und ausſprengen ließ: derſelbe ſey in dem griechiſchen Theater von
Catania ausgegraben worden. ...

Wie war es nur möglich daß die königlichen Truppen von Meſſina her
in ganz ungewöhnlich kurzer Friſt nach Catania marſchirten, da doch, wie ich
nun mit eigenen Augen mich überzeugt habe, Taormina und die nächſtgelege-
nen Berge ſo vortreffliche Poſitionen darbieten daß fünfhundert tüchtige
Schützen eine ganze Armee tage-, wenn nicht wochenlang aufhalten können?
Mit dieſer Frage richtete ich mich an meine Begleiter, von denen ich, wie
gewöhnlich, im Verlauf des Geſprächs zu hören bekam: ſie haben ſich den
Tag vor der Ankunft der Reapolitaner auf die Beine gemacht. Ueber den
Hergang des Gefechts erfuhr ich folgendes: In Taormina commandirte einer
der vielen Revolutionsoberſten, die vom Kriegshandwerk wenig oder gar nichts
verſtanden, und das fuggire für die erſte Eigenſchaft eines guten Feldherrn
hielten. Derſelbe hatte wiederholt an die proviſoriſche Regierung in Palermo
geſchrieben, er habe zwölftauſend Mann unter ſeinen Befehlen, und werde
den Poſten unter allen Umſtänden halten. Wie Filangieri jedoch mit ſeinen
zwanzigtauſend Mann herankam, waren die Sicilianer auf fünfhundert zu-
ſammengeſchmolzen, und unter dieſen befand ſich ein großer Theil halbreifer
Jungen, die mit vielem Behagen ihre Soldatenlöhnung verzehrten. Führer
und Truppe verſchwanden ſchon nach den erſten Schüſſen, und glaubten es
dem Vaterlande ſchuldig zu ſeyn ihr theures Leben in Sicherheit zu bringen.
Verrath ſoll dabei im Spiel geweſen ſeyn. Aber noch ein weit größeres Uebel
kam zu Tage. Unter den Kämpfern für die ſiciliſche Unabhängigkeit befanden
ſich eine Menge Uebelthäter, denen die Revolution die Kerkerthüren geöffnet
hatte. Andere waren zwar keine beſtraften Verbrecher, jedoch nur darum
nicht weil ſie ſich den Nachforſchungen der Polizei zu entziehen wußten, oder
erſt durch den Krieg zu ſolchen geworden waren. Nur die wenigſten wußten
wofür ſie eigentlich die Waffen trugen, jedenfalls kam bei den meiſten der
Haß gegen die Neapolitaner faſt ganz allein, die Liebe zur Freiheit kaum noch
merkbar in Betracht. Je mehr ſich der Kampf in die Länge zog, deſto un-
verhohlener und frecher traten die böſen Lüſte und Begierden hervor. Der
Bodenſatz unter den Vaterlandsvertheidigern, der die beſte Sache herabwür-
digen und verderben mußte, gieng zuletzt in der Niederträchtigkeit ſo weit die
Franzoſen und Polen, welche Gut und Blut für die ſiciliſche Freiheit ein-
ſetzten, zu überfallen und auszuplündern. Einige derſelben die ſich zur Wehre
ſetzten, wurden ſogar ermordet. Und mit ſolchen Scheuſalen ſollten die Aus-
wärtigen unter einer und derſelben Fahne dienen! Die Franzoſen nament-
lich, wenigſtens die beſſeren unter ihnen, hatten längſt ſchon das Treiben ſo
ſatt, daß nur die Stimme der Ehre ſie zurückzuhalten vermochte. Bei Taor-
mina trat noch ein beſonderer Unſtern hinzu. War es Zufall, war es Ver-
rath, daß gerade in dem Augenblick wo die Neapolitaner anrückten, die fran-
zöſiſche Legion, in kleine Abtheilungen zerſtreut und auf meiſt verlornen
Poſten, nichts auszurichten vermochte? Selbſt in dieſer durchaus ungünſti-
gen Stellung ließen es die Einzelnen an heldenmäßigem Widerſtand nicht
fehlen. Auf der Fahrſtraße die ſich am Meer hinzieht, war, nachdem die
Sicilianer bereits das Weite geſucht hatten, ein Fähnlein von ſechzehn Fran-
zoſen zurückgeblieben. Dieſe Braven hielten die Uebermacht auf, ſolange ſie
Munition hatten, und als die letzte Patrone verſchoſſen war, ſtürzten ſie ſich
mit gefälltem Bajonnett auf ihre Gegner, und fanden alle einen ruhmvollen
Tod. Drei andere Franzoſen lagen krank im Spital. Wie dieſe hörten die
königlichen Truppen ſtehen ſchon vor einem der Stadtthore, kleideten ſie ſich
an, nahmen ihre Flinten und ſchoſſen, bis auch ſie von der Uebermacht er-
drückt wurden.



Türkei.

Vorgeſtern wurde auf der hohen Pforte im Bei-
ſeyn der Miniſter und ſämmtlicher hohen Beamten ein kaiſerl. Irade verleſen,
welcher, in den kräftigſten Ausdrücken, ſtrenge Sparſamkeit in allen Zweigen
der Verwaltung predigt. Für alle außerordentlichen Ausgaben ſoll künftighin

*) Das ſteht kürzer und beſſer im Hudibras:
Who bravely fights, and runs away,
May live to fight another day.
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[2655/0011] nicht reif ſey. „Wir werden ja ſelbſt kaum fertig.“ ſoll einer Deputation Baſtide geantwortet haben. Da regte ſich auch Louis Napoleon, der damals noch in London ſich befand. Eine am Morgen des 12 Jun. an den Straßenecken von Palermo ange- heftete anonyme Proclamation gieng alle Candidaten der Krone durch: der neunjährige Sohn des Großherzogs von Toscana würde eine Regentſchaft nöthig machen; würde ein Sohn von Karl Albert gewählt, ſo würde die ita- lieniſche Unabhängigkeit und Ligue (der italieniſchen Fürſten) zerſchmelzen, die Berfaſſung Italiens würde ſchlimmer als bisher; der Fürſt von Canino „wäre der Gegenſtand der Eiferſucht der italieniſchen Patrioten;“ der Herzog von Leuchtenberg wäre kein Italiener und ein Günſtling Rußlands. Bleibt daher nur übrig — Louis Napoleon! Durch ſeine Lebenserfahrungen, durch ſeine liberalen Vorgänge, ſeine militäriſche und andere Bildung, durch ſein Bermögen biete er alle Bürgſchaften; mit keinem regierenden Hauſe ver- wandt, werde er unabhängig ſeyn. Dieſe von London ausgegangene Pro- clamation machte einige Tage von ſich reden, aber nicht mehr. (Und nun iſt dieſer Napoleon zur Vermittelung von dem König von Neapel aufge- rufen.) Endlich wurde faſt einſtimmig der Herzog von Genua, der (ſeitdem ge- ſtorbene) zweite Sohn Karl Alberts gewählt. Als ſpäter eine zweite Deputa- tion in Paris erſchien um Hülfe zu flehen, ließ ſie der erſte Präſident Napo- leon gar nicht vor. Damals hatten die Sicilianer bekanntlich den Oberbefehl an den Polen Mieroſlawski übergeben. Der Hauptkampf fand bei Catania ſtatt. Reuchlin gibt einen ausführlichen Bericht darüber, nach dem den Schweizern das Ver- dienſt zukam die Sache entſchieden zu haben. Helfferich, der ein Jahr nach der Schlacht Catania beſuchte, ſchreibt: In Catania machten ſich zum erſtenmal die Folgen der Revolution für das Auge bemerkbar: in den höher gelegenen Theilen der Stadt ſah man es den Häuſern an daß ſie mit ſtürmender Hand genommen werden mußten. Hier hatte Filangieri ſeinen dritten Lorbeerkranz gepflückt, und ſeinem König eine rebelliſche Stadt erobert die als bedeutender Handelsplatz ſehr eifrigen Antheil an dem Aufſtand nahm, und ziemlich ſchwer wog in der Wagſchale des Befreinngskampfes. Gleich zu Anfang, als der Courier aus Palermo die Nachricht brachte die Verfaſſung von 1812 ſey proclamirt, hatte das Mi- litär ohne eigentliche Veranlaſſung von der Schießwaffe Gebrauch gemacht, wobei der auch als Cicerone bekannte Gaſtwirth zur Krone, Abáte, das Leben verlor. Eine Kugel traf ihn während er mit einem Freund über die Straße gieng. Nach dem Abzug des Militärs wußten die Catanier durch einige zwanzig Kanonen die neapolitaniſchen Kriegsſchiffe, ſo oft ſie ſich dem Hafen näherten, in Reſpect zu erhalten. Als Taormina gefallen war, verſuchte Mieroſlawski in Catania ſich zu halten. Ungefähr 6 Miglien davon waren gute Befeſtigungen angelegt, hinter denen jedoch die Hauſen Bewaffneter aus den Gebirgen nicht lange Stand hielten. Die Armee der Sicilianer zog ſich aus allen Stellungen zurück, bei weitem die meiſten, nicht um Catania zu halten, ſondern um davonzulaufen, oder die Straße nach Palermo zu er- reichen. Von der Aetnaſeite war die Stadt durch ſehr feſte gemanerte Bar- ricaden vertheidigt; die Schweizer nahmen die erſte derſelben. Nun ſollten auch die neapolitaniſchen Truppen dran; dieſe wurden jedoch wiederholt zu- rückgeſchlagen, und es blieb zuletzt nichts übrig als die Schweizer, die bereits in Biwacht lagen, zu holen, die dann auch mit dem Bajonnett der Sache ein raſches Ende machten. So erzählte uns ein Maler, der von einem Oberſt den Auftrag erhielt die Scene zu malen. Der Bericht den Filangieri an ſeinen König ſandte, und den ich der Vergleichung wegen nachlas, lautet allerdings anders: der neapolitaniſchen Tapferkeit wird darin das größte Lob geſpendet. Doch heißt es auch hier zuletzt, das vierte Schweizerregiment habe die Barricaden ge- nommen. Gegen 60 Kanonen ſollen dem Sieger in die Hände gefallen ſeyn. Hört man die Sicilianer vom erſten bis zum letzten, ſo wären die neapolita- niſchen Truppen niemals mit ihnen fertig geworden, und die Unterwerfung der Inſel lediglich das Werk der Schweizer. Und dennoch, ſo oft ich einen fragte was er denn gethan als es zum Schlagen kam, ward mir regelmäßig die Antwort: „Tags zuvor hatten wir uns geflüchtet!“ Von der unaus- löſchlichen Schmach die in dem naiven Bekenntniß lag, ſchienen die guten Leute gar keine Ahnung zu haben. Der Wahlſpruch des Süditalieners, dem in dieſem Punkt allein die Kölniſchen „Funken“ den Vorrang ſtreitig machen, war und iſt und wird noch eine geraume Zeit bleiben: Un bel fuggir tutta la vita onora. Auf die Sicilianer aber findet noch ganz beſonders das prächtige Epi- gramm eine Anwendung: Fuggire non è vergogna, É salvazione di vita: Se noi siam uccisi oggi, Chi difendrà la patria domani! *) Die Sicilianer behaupten nun freilich: das Ferſengeld das ſie gegeben, habe der König von Neapel mit 6 Millionen Ducaten bezahlt, und die geprie- ſenen Siege des Principe di Satriano ſeyen weiter nichts als ebenſo viele gelungene Beſtechungsverſuche. Was wahr daran iſt, wage ich nicht zu ent- ſcheiden, und wird ſich überhaupt ſchwer ermitteln laſſen; dagegen leidet es nicht den mindeſten Zweifel daß die neapolitaniſchen Truppen ihren Sieges- lauf durch Plünderung und Diebereien aller Art bezeichneten. In Catania währte die Plünderung mehrere Tage, und ſelbſt die in ihrer Art einzige Kunſtſammlung des Prinzen Ignazio Biscari blieb nicht verſchont. Der Obergeneral, um ſeine Verwendung angegangen, mußte ſich ſelbſt ins Mittel legen, und befehlen daß die bereits nach einem Kriegsdampfſchiff geſchleppten Baſen und Bronzen wieder ihrem rechtmäßigen Beſitzer zurückgegeben wur- den. ... Nach einer Aeußerung des ſehr unterrichteten Aufſehers über das Theater von Taormina hätte der Beſitzer des Muſeums nichts beſſeres ver- dient, da derjenige der die Sammlung anlegte, einen ganz vortrefflichen Marmortorſo des Jupiter aus einer Zelle des Theaters von Taormina ent- wenden, und ausſprengen ließ: derſelbe ſey in dem griechiſchen Theater von Catania ausgegraben worden. ... Wie war es nur möglich daß die königlichen Truppen von Meſſina her in ganz ungewöhnlich kurzer Friſt nach Catania marſchirten, da doch, wie ich nun mit eigenen Augen mich überzeugt habe, Taormina und die nächſtgelege- nen Berge ſo vortreffliche Poſitionen darbieten daß fünfhundert tüchtige Schützen eine ganze Armee tage-, wenn nicht wochenlang aufhalten können? Mit dieſer Frage richtete ich mich an meine Begleiter, von denen ich, wie gewöhnlich, im Verlauf des Geſprächs zu hören bekam: ſie haben ſich den Tag vor der Ankunft der Reapolitaner auf die Beine gemacht. Ueber den Hergang des Gefechts erfuhr ich folgendes: In Taormina commandirte einer der vielen Revolutionsoberſten, die vom Kriegshandwerk wenig oder gar nichts verſtanden, und das fuggire für die erſte Eigenſchaft eines guten Feldherrn hielten. Derſelbe hatte wiederholt an die proviſoriſche Regierung in Palermo geſchrieben, er habe zwölftauſend Mann unter ſeinen Befehlen, und werde den Poſten unter allen Umſtänden halten. Wie Filangieri jedoch mit ſeinen zwanzigtauſend Mann herankam, waren die Sicilianer auf fünfhundert zu- ſammengeſchmolzen, und unter dieſen befand ſich ein großer Theil halbreifer Jungen, die mit vielem Behagen ihre Soldatenlöhnung verzehrten. Führer und Truppe verſchwanden ſchon nach den erſten Schüſſen, und glaubten es dem Vaterlande ſchuldig zu ſeyn ihr theures Leben in Sicherheit zu bringen. Verrath ſoll dabei im Spiel geweſen ſeyn. Aber noch ein weit größeres Uebel kam zu Tage. Unter den Kämpfern für die ſiciliſche Unabhängigkeit befanden ſich eine Menge Uebelthäter, denen die Revolution die Kerkerthüren geöffnet hatte. Andere waren zwar keine beſtraften Verbrecher, jedoch nur darum nicht weil ſie ſich den Nachforſchungen der Polizei zu entziehen wußten, oder erſt durch den Krieg zu ſolchen geworden waren. Nur die wenigſten wußten wofür ſie eigentlich die Waffen trugen, jedenfalls kam bei den meiſten der Haß gegen die Neapolitaner faſt ganz allein, die Liebe zur Freiheit kaum noch merkbar in Betracht. Je mehr ſich der Kampf in die Länge zog, deſto un- verhohlener und frecher traten die böſen Lüſte und Begierden hervor. Der Bodenſatz unter den Vaterlandsvertheidigern, der die beſte Sache herabwür- digen und verderben mußte, gieng zuletzt in der Niederträchtigkeit ſo weit die Franzoſen und Polen, welche Gut und Blut für die ſiciliſche Freiheit ein- ſetzten, zu überfallen und auszuplündern. Einige derſelben die ſich zur Wehre ſetzten, wurden ſogar ermordet. Und mit ſolchen Scheuſalen ſollten die Aus- wärtigen unter einer und derſelben Fahne dienen! Die Franzoſen nament- lich, wenigſtens die beſſeren unter ihnen, hatten längſt ſchon das Treiben ſo ſatt, daß nur die Stimme der Ehre ſie zurückzuhalten vermochte. Bei Taor- mina trat noch ein beſonderer Unſtern hinzu. War es Zufall, war es Ver- rath, daß gerade in dem Augenblick wo die Neapolitaner anrückten, die fran- zöſiſche Legion, in kleine Abtheilungen zerſtreut und auf meiſt verlornen Poſten, nichts auszurichten vermochte? Selbſt in dieſer durchaus ungünſti- gen Stellung ließen es die Einzelnen an heldenmäßigem Widerſtand nicht fehlen. Auf der Fahrſtraße die ſich am Meer hinzieht, war, nachdem die Sicilianer bereits das Weite geſucht hatten, ein Fähnlein von ſechzehn Fran- zoſen zurückgeblieben. Dieſe Braven hielten die Uebermacht auf, ſolange ſie Munition hatten, und als die letzte Patrone verſchoſſen war, ſtürzten ſie ſich mit gefälltem Bajonnett auf ihre Gegner, und fanden alle einen ruhmvollen Tod. Drei andere Franzoſen lagen krank im Spital. Wie dieſe hörten die königlichen Truppen ſtehen ſchon vor einem der Stadtthore, kleideten ſie ſich an, nahmen ihre Flinten und ſchoſſen, bis auch ſie von der Uebermacht er- drückt wurden. Türkei. &#x1D763; Pera, 25 Mai. Vorgeſtern wurde auf der hohen Pforte im Bei- ſeyn der Miniſter und ſämmtlicher hohen Beamten ein kaiſerl. Irade verleſen, welcher, in den kräftigſten Ausdrücken, ſtrenge Sparſamkeit in allen Zweigen der Verwaltung predigt. Für alle außerordentlichen Ausgaben ſoll künftighin *) Das ſteht kürzer und beſſer im Hudibras: Who bravely fights, and runs away, May live to fight another day.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2021-01-12T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 159, 7. Juni 1860, S. 2655. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine159_1860/11>, abgerufen am 29.05.2024.