Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Allgemeine Zeitung, Nr. 74, 14. März 1848.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] sind würdig des Volkes das Ihr repräsentirt, und dieser Aera der Frei-
heit in welche Frankreich zuerst eingetreten ist, und wo alle vernünfrigen
Nationen, die frei seyn wollen, ihr nachfolgen werden. (Ja! Ja!) Sitz
der Philosophie und der hohen Studien weiß Euer Deutschland wohl was
die Freiheit werth ist, und wir sind versichert daß sie dieselbe durch sich
selbst
erringen wird ohne andere Hülfe als dieses lebende Beispiel das
wir dem Volk geben -- ein Beispiel das allen beweisen muß daß die
Freiheit das erste der Güter und die erste Nothwendigkeit für den Men-
schen ist. Deutschland überstürzt sich nicht, es geht, aber wenn Deutsch-
land geht, so kommt es ans Ziel. (Bravo! Bravo!) In Erwartung des
Tages wo Deutschland, stark durch sich selbst, als eine große Nation die
es ist, sich in seiner Macht constituirt, und diese großen Ideen der Freiheit
verkündigt die es mit einer neuen Glorie umgeben werden, nimmt Frank-
reich den lebendigsten Antheil an den wichtigen Ereignissen die sich auf
dem Boden des alten Germaniens vorbereiten. (Bravo! Bravo!) Frank-
reich zollt mit Freuden allen Versuchen der Freiheit seinen Beifall. Die
Freiheit nähert und vereinigt die Völker. Von dem Tage an wo die
Nationen wissen werden daß sie Schwestern sind, wird es, wie Ihr gesagt
nur noch eine Republik auf Erden geben, und wir werden alle rufen
können: "Hoch die Freiheit!"
Ein Mitglied der Deputirten: "Mögen die
französischen und die deutschen Fahnen stets vereinigt bleiben."
Hr. Cre-
mieux:
"Wir empfangen diese Doppelfahne, wie wir schon die franzö-
sische und amerikanische Doppelfahne empfangen haben. So bilden sich
die Bünde der Völker."
Zum Abschied ließ die Deputation die fran-
zösische Republik leben, und begab sich dann unter die Juliussäule, wo
patriotische Lieder, deutsche und französische, abgesungen wurden. Wenn
die Deputation gemeint war eine propagandistische Demonstration zu
machen, so ist zu bemerken daß die Antwort des Hrn. Cremieux vorsich-
tig und wenigstens für den Anfang nicht aufmunternd war.

Auch eine Deputation der Neger und Mulatten der französischen
Colonien wartete der provisorischen Regierung auf, um ihren Dank aus-
zusprechen für die bevorstehende Abschaffung der Sklaverei, und Hr.
Cremieux führte nochmals Namens seiner Collegen das Wort. Er er-
innerte an das Emancipationsdecret des Nationalconvents das jetzt
endlich zur Wahrheit werden solle, nachdem Napoleon das kaum gebro-
chene Joch wiederhergestellt habe, was er den "Irrthum eines großen
Mannes" nannte. Als er geendet trat ein Mitglied der Deputation, ein
Polytechniker, auf ihn zu und sagte: "Sie wissen daß wir unter uns
einen großen Märtyrer der Freiheit zählen. Einer unsrer Landsleute
hat vor langer Zeit, als Opfer seiner Liebe für das öffentliche Wohl in
den Colonien, das Brandmal der Ehrlosigkeit auf seine Schultern be-
kommen. Wir haben den feurigen Wunsch daß Sie, wenn die Sache
möglich ist, erklären möchten daß den Personen die Sie nach Martinique
schicken um die Republik auszurufen, dieser Patriot beigegeben werde
der sich so hochherzig für das Vaterland geopfert hat. Auf demselben
Platz wo der Henker ihm das Mal der Ehrlosigkeit auf die Schultern
brannte, möge er die Freiheit seinen Brüdern verkündigen."
Hr. Cre-
mieux versprach diesen edlen Wunsch bei der provisorischen Regierung
kräftigst zu unterstützen, und versicherte zum voraus daß er alle Liebe und
Achtung für Bissette habe.

Der Herzog von Aumale hat sich am 3 März mit folgender Pro-
clamation in Algier verabschiedet: "Einwohner von Algerien! Treu
meinen Pflichten als Bürger und Soldat, bin ich auf meinem Posten ge-
blieben solange ich meine Anwesenheit dem Dienst des Landes nützlich
glauben konnte. Diese Lage existirt nicht mehr. Der Hr. General
Cavaignac ist zum Generalstatthalter von Algerien ernannt. Bis zu
seiner Ankunft in Algier werden die Verrichtungen des Generalstatthal-
ters von dem Hrn. General Changarnier versehen werden. In Unter-
werfung unter den Nationalwillen scheide ich, aber aus der Ferne des
Exils werden alle meine Wünsche für eure Wohlfahrt seyn und den
Ruhm Frankreichs, dem ich gern länger gedient hätte. Heinrich
von Orleans.
"

Mit besorgtem Blick folgt man der Börse und
den Schritten des Finanzministers. Die öffentliche Erklärung welche
Garnier-Pages bei seinem Amtsantritt veröffentlichte, ist männlich und
ernst gehalten, fern von allem Bombast, der nirgends weniger taugt als
in einer so nüchternen Sache. Indeß wünscht man mehr einen guten Er-
folg, als daß man ihn hofft, denn wenn man ihm auch die nöthige Ener-
gie und guten Willen zutraut, so hat er doch zu wenig praktische Erfah-
rung, und der provisorische Charakter der Regierung ist großen Maß-
regeln durchaus schädlich, denn er kann das Uebel nicht an der Wurzel
[Spaltenumbruch] angreifen. Schon die Maßregel der provisorischen Escomptecomptoire ist
verfehlt; man muß sie um jeden Preis mit baar Geld ausstatten, werin
auch die Herbeischaffung desselben jetzt noch so kostspielig seyn sollte.
Dazu aber fehlt es der provisorischen Regierung an Macht; sie kann nie-
manden ein Faustpfand in den Nationalforsten anbieten, denn die Dar-
leiher würden fragen, welche Befugniß sie dazu haben. Ebenso kann sie
den Eisenbahncompagnien nicht aufhelfen, weil sie keine Verpflichtungen
für Hunderte von Millionen übernehmen kann. Geschieht aber nicht iu
kurzem etwas, so kommt der Bau ins Stocken und Tausende werden
brodlos. Hiezu kommt das unselige Versprechen einer Garantie der Ar-
beit. Die Minenarbeiter in den Kohlenminen von Anzin haben statt 11/2
Fr. täglich 3 Fr. verlangt, was die Compagnien nicht bezahlen können:
4000 haben jetzt die Arbeit verweigert, und wenn dieß nur eine kurze
Zeit fortdauert, so kommt noch die zehnfache Anzahl anderer Arbeiter
gleichfalls außer Brod. Kurz die finanzielle Gestaltung der Dinge ist
im Augenblick sehr trüb, und ergreift man nicht bald die durchgreifend-
sten Schritte, so wird das Unglück unabsehbar.

Die Finanzdecrete der Re-
gierung haben sehr ungünstigen Eindruck im Publicum gemacht, beson-
ders jenes in Betreff der Heimzahlungen der Sparcassen. Es wird
als eine schreiende Ungerechtigkeit betrachtet daß man die Einleger nö-
thigen will 3procentige Renteneinschreibungen al pari für einen Theil
ihrer eingelegten Summen anzunehmen, während der Curs derselben so
niedrig steht. -- General Subervic tritt entschieden vom Kriegsministe-
rium zurück. Aber jetzt wird General Lamoriciere als sein Nachfolger
bezeichnet. Man versichert, dieser verlange 100,000 Mann im marsch-
fertigen Stand, zu welchem Zweck kann ich nicht angeben. Hr. Guizot
soll an einen seiner Freunde hier geschrieben haben, er habe Hoffnung
Professor der Geschichte in England zu werden.

Italien.

Die Gazzetta di Firenze vom 8 März enthält eine Angabe aus
Neapel vom 2 d. M., wornach das neue Ministerium aus folgenden
Namen gebildet werden sollte, welche aber noch der königlichen Bestäti-
gung harrten: Fürst v. Cariati, Conseilspräsident; Spinelli, Minister
des Auswärtigen; Vignale, der Gnade und Justiz; Winspeare, des
Kriegs; Lavalle, der Finanzen; Savarese, des Handels und der öffentli-
chen Werke. -- Nach der Florentiner Alba vom 9 März hätte ein an
diesem Tag in Livorno eingelaufenes Dampfboot aus Neapel die Nach-
richt mitgebracht daß Mons. Cocle, der vormalige Beichtvater des Kö-
nigs, verhaftet worden.

Handels- und Börsennachrichten.

Madrid, 4 März. 3proc. auf 50 T. (n. d. B. 25 5/8 3/4 G.,
23 P.), 5proc. 15 P. (n. d. B. 133/4 P.), unverz. Schuld 51/2 P., Cou-
pons 11 P. Wechselcurse: Paris 5.16 P, London 47.70 P., Marseille
5.9 G.

London, 9 März. Die englischen Fonds sind heut abermals gefallen:
die Consols schlossen zu 80 7/8 auf Rechnung.

Paris, 10 März. 3proc. 50.50, 41/2proc. 72, 5proc. 77, Bankactien
1850, Bank v. Algier 900, belg. 5proc. 75, röm. 74, piem. 800, Vers.
E.-B. rechte 125, linke 100, Paris-Orleans 820, Rouen 465, Lyon 300,
Straßburg 347.50, Nordbahn 353.75, Rouen-Havre 250, Mars.-Avignon
305, Straßburg-Basel 98.75, Orl.-Vierzon 342.50, Bordeaur 400, Tours-
Nantes 332.50.

Amsterdam, 10 März. 21/2proc. 381/2, 3proc. 463/4, 4proc. 601/4,
Metall. 21/2proc. 30, Ard. 81/4. Curs auf London 11.80 k. P. Curs auf
Hamburg 341/4 nom. -- Das Fallen der französischen Fonds vermehrte die
Nothverkäufe und führte das abermalige Fallen herbei.

Augsburg, 13 März. (5, fl. Augsburger Corrent = 6 fl. süddeutsche
Vereinswährung i. e. 241/2 fl. Fuß.) Amsterdam 1 Monat 83 1/8 G. Ham-
burg 1 M 72 7/8 P. Wien in 20ern 1 M. 99 1/8 P. Triest 1 M. 99 P.
Frankfurt a. M. 1 M. 99 5/8 G. Nürnberg 1 M. 99 5/8 P. Berlin 1 M.
1041/4 P. Leipzig 1 M. 1041/4 P. London 1 M. 10.2 P. Paris 1 M.
118 G. Lyon 1 M. 118 P. Marseille 1 M. 118 P. Mailand 1 M.
P. Genua 1 M. 51 3/8 P. Livorno 1 M. 61 P. Venedig 1 M. 601/2 P.

Berlin, 10 März Inländische Fonds: Staatsschuldsch. 841/4 G.
Seeh.-Pram.-Sch. 881/4 P. Eisenbahnactien: Berl.-Anhalt A. 91 a 92
bz. Berl.-Hamb. 70 bz. u. G. Berl.-Stettin 84 a 88 bz. Köln-Minden 691/2
a 71 bz. u. G. Mecklenb. 33 G. Niederschl.-Märk. 611/2 a 65 bz. Oberschl.
B. 80 excl. div. P. Potsd.-Magdeb. 73 G. Rh.-Stm. 55 bz. u. P. Thü-
ringer. 55 bz. Quittungsbogen: Berg.-Märk. 50 P. Berl.-Anh. B.
83 a
85 bz. u. G. Magdeb.-Wittenb. 461/2 a 47 bz. Starg.-Posen 56 a
60 bz. Die Börse hatte ein bedeutend besseres Aussehen als dieser Tage,
die Curse der meisten Effecten nahmen einen beträchtlichen Aufschwung.

Wien, 11 März. 5proc. Metall. 83, 4proc. 71, 3proc. 54, 21/2proc.
41, 1834er 500fl.-Loose 138, 1839er 250fl.-Loose 93, Bankactien 1225,
Nordbahn 93, Gloggnitz 82, Benedig-Mailand 60, Livorno 531/2, Pesth 64.



Verantwortliche Redaction:
Dr. Gustav Kolb. Dr. C. A. Mebold.
Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung in Stuttgart.

[Spaltenumbruch] ſind würdig des Volkes das Ihr repräſentirt, und dieſer Aera der Frei-
heit in welche Frankreich zuerſt eingetreten iſt, und wo alle vernünfrigen
Nationen, die frei ſeyn wollen, ihr nachfolgen werden. (Ja! Ja!) Sitz
der Philoſophie und der hohen Studien weiß Euer Deutſchland wohl was
die Freiheit werth iſt, und wir ſind verſichert daß ſie dieſelbe durch ſich
ſelbſt
erringen wird ohne andere Hülfe als dieſes lebende Beiſpiel das
wir dem Volk geben — ein Beiſpiel das allen beweiſen muß daß die
Freiheit das erſte der Güter und die erſte Nothwendigkeit für den Men-
ſchen iſt. Deutſchland überſtürzt ſich nicht, es geht, aber wenn Deutſch-
land geht, ſo kommt es ans Ziel. (Bravo! Bravo!) In Erwartung des
Tages wo Deutſchland, ſtark durch ſich ſelbſt, als eine große Nation die
es iſt, ſich in ſeiner Macht conſtituirt, und dieſe großen Ideen der Freiheit
verkündigt die es mit einer neuen Glorie umgeben werden, nimmt Frank-
reich den lebendigſten Antheil an den wichtigen Ereigniſſen die ſich auf
dem Boden des alten Germaniens vorbereiten. (Bravo! Bravo!) Frank-
reich zollt mit Freuden allen Verſuchen der Freiheit ſeinen Beifall. Die
Freiheit nähert und vereinigt die Völker. Von dem Tage an wo die
Nationen wiſſen werden daß ſie Schweſtern ſind, wird es, wie Ihr geſagt
nur noch eine Republik auf Erden geben, und wir werden alle rufen
können: „Hoch die Freiheit!“
Ein Mitglied der Deputirten: „Mögen die
franzöſiſchen und die deutſchen Fahnen ſtets vereinigt bleiben.“
Hr. Cre-
mieux:
„Wir empfangen dieſe Doppelfahne, wie wir ſchon die franzö-
ſiſche und amerikaniſche Doppelfahne empfangen haben. So bilden ſich
die Bünde der Völker.“
Zum Abſchied ließ die Deputation die fran-
zöſiſche Republik leben, und begab ſich dann unter die Juliusſäule, wo
patriotiſche Lieder, deutſche und franzöſiſche, abgeſungen wurden. Wenn
die Deputation gemeint war eine propagandiſtiſche Demonſtration zu
machen, ſo iſt zu bemerken daß die Antwort des Hrn. Cremieux vorſich-
tig und wenigſtens für den Anfang nicht aufmunternd war.

Auch eine Deputation der Neger und Mulatten der franzöſiſchen
Colonien wartete der proviſoriſchen Regierung auf, um ihren Dank aus-
zuſprechen für die bevorſtehende Abſchaffung der Sklaverei, und Hr.
Cremieux führte nochmals Namens ſeiner Collegen das Wort. Er er-
innerte an das Emancipationsdecret des Nationalconvents das jetzt
endlich zur Wahrheit werden ſolle, nachdem Napoleon das kaum gebro-
chene Joch wiederhergeſtellt habe, was er den „Irrthum eines großen
Mannes“ nannte. Als er geendet trat ein Mitglied der Deputation, ein
Polytechniker, auf ihn zu und ſagte: „Sie wiſſen daß wir unter uns
einen großen Märtyrer der Freiheit zählen. Einer unſrer Landsleute
hat vor langer Zeit, als Opfer ſeiner Liebe für das öffentliche Wohl in
den Colonien, das Brandmal der Ehrloſigkeit auf ſeine Schultern be-
kommen. Wir haben den feurigen Wunſch daß Sie, wenn die Sache
möglich iſt, erklären möchten daß den Perſonen die Sie nach Martinique
ſchicken um die Republik auszurufen, dieſer Patriot beigegeben werde
der ſich ſo hochherzig für das Vaterland geopfert hat. Auf demſelben
Platz wo der Henker ihm das Mal der Ehrloſigkeit auf die Schultern
brannte, möge er die Freiheit ſeinen Brüdern verkündigen.“
Hr. Cre-
mieux verſprach dieſen edlen Wunſch bei der proviſoriſchen Regierung
kräftigſt zu unterſtützen, und verſicherte zum voraus daß er alle Liebe und
Achtung für Biſſette habe.

Der Herzog von Aumale hat ſich am 3 März mit folgender Pro-
clamation in Algier verabſchiedet: „Einwohner von Algerien! Treu
meinen Pflichten als Bürger und Soldat, bin ich auf meinem Poſten ge-
blieben ſolange ich meine Anweſenheit dem Dienſt des Landes nützlich
glauben konnte. Dieſe Lage exiſtirt nicht mehr. Der Hr. General
Cavaignac iſt zum Generalſtatthalter von Algerien ernannt. Bis zu
ſeiner Ankunft in Algier werden die Verrichtungen des Generalſtatthal-
ters von dem Hrn. General Changarnier verſehen werden. In Unter-
werfung unter den Nationalwillen ſcheide ich, aber aus der Ferne des
Exils werden alle meine Wünſche für eure Wohlfahrt ſeyn und den
Ruhm Frankreichs, dem ich gern länger gedient hätte. Heinrich
von Orleans.

Mit beſorgtem Blick folgt man der Börſe und
den Schritten des Finanzminiſters. Die öffentliche Erklärung welche
Garnier-Pagès bei ſeinem Amtsantritt veröffentlichte, iſt männlich und
ernſt gehalten, fern von allem Bombaſt, der nirgends weniger taugt als
in einer ſo nüchternen Sache. Indeß wünſcht man mehr einen guten Er-
folg, als daß man ihn hofft, denn wenn man ihm auch die nöthige Ener-
gie und guten Willen zutraut, ſo hat er doch zu wenig praktiſche Erfah-
rung, und der proviſoriſche Charakter der Regierung iſt großen Maß-
regeln durchaus ſchädlich, denn er kann das Uebel nicht an der Wurzel
[Spaltenumbruch] angreifen. Schon die Maßregel der proviſoriſchen Escomptecomptoire iſt
verfehlt; man muß ſie um jeden Preis mit baar Geld ausſtatten, werin
auch die Herbeiſchaffung desſelben jetzt noch ſo koſtſpielig ſeyn ſollte.
Dazu aber fehlt es der proviſoriſchen Regierung an Macht; ſie kann nie-
manden ein Fauſtpfand in den Nationalforſten anbieten, denn die Dar-
leiher würden fragen, welche Befugniß ſie dazu haben. Ebenſo kann ſie
den Eiſenbahncompagnien nicht aufhelfen, weil ſie keine Verpflichtungen
für Hunderte von Millionen übernehmen kann. Geſchieht aber nicht iu
kurzem etwas, ſo kommt der Bau ins Stocken und Tauſende werden
brodlos. Hiezu kommt das unſelige Verſprechen einer Garantie der Ar-
beit. Die Minenarbeiter in den Kohlenminen von Anzin haben ſtatt 1½
Fr. täglich 3 Fr. verlangt, was die Compagnien nicht bezahlen können:
4000 haben jetzt die Arbeit verweigert, und wenn dieß nur eine kurze
Zeit fortdauert, ſo kommt noch die zehnfache Anzahl anderer Arbeiter
gleichfalls außer Brod. Kurz die finanzielle Geſtaltung der Dinge iſt
im Augenblick ſehr trüb, und ergreift man nicht bald die durchgreifend-
ſten Schritte, ſo wird das Unglück unabſehbar.

Die Finanzdecrete der Re-
gierung haben ſehr ungünſtigen Eindruck im Publicum gemacht, beſon-
ders jenes in Betreff der Heimzahlungen der Sparcaſſen. Es wird
als eine ſchreiende Ungerechtigkeit betrachtet daß man die Einleger nö-
thigen will 3procentige Renteneinſchreibungen al pari für einen Theil
ihrer eingelegten Summen anzunehmen, während der Curs derſelben ſo
niedrig ſteht. — General Subervic tritt entſchieden vom Kriegsminiſte-
rium zurück. Aber jetzt wird General Lamoricière als ſein Nachfolger
bezeichnet. Man verſichert, dieſer verlange 100,000 Mann im marſch-
fertigen Stand, zu welchem Zweck kann ich nicht angeben. Hr. Guizot
ſoll an einen ſeiner Freunde hier geſchrieben haben, er habe Hoffnung
Profeſſor der Geſchichte in England zu werden.

Italien.

Die Gazzetta di Firenze vom 8 März enthält eine Angabe aus
Neapel vom 2 d. M., wornach das neue Miniſterium aus folgenden
Namen gebildet werden ſollte, welche aber noch der königlichen Beſtäti-
gung harrten: Fürſt v. Cariati, Conſeilspräſident; Spinelli, Miniſter
des Auswärtigen; Vignale, der Gnade und Juſtiz; Winſpeare, des
Kriegs; Lavalle, der Finanzen; Savareſe, des Handels und der öffentli-
chen Werke. — Nach der Florentiner Alba vom 9 März hätte ein an
dieſem Tag in Livorno eingelaufenes Dampfboot aus Neapel die Nach-
richt mitgebracht daß Monſ. Cocle, der vormalige Beichtvater des Kö-
nigs, verhaftet worden.

Handels- und Börſennachrichten.

Madrid, 4 März. 3proc. auf 50 T. (n. d. B. 25⅝ ¾ G.,
23 P.), 5proc. 15 P. (n. d. B. 13¾ P.), unverz. Schuld 5½ P., Cou-
pons 11 P. Wechſelcurſe: Paris 5.16 P, London 47.70 P., Marſeille
5.9 G.

London, 9 März. Die engliſchen Fonds ſind heut abermals gefallen:
die Conſols ſchloſſen zu 80⅞ auf Rechnung.

Paris, 10 März. 3proc. 50.50, 4½proc. 72, 5proc. 77, Bankactien
1850, Bank v. Algier 900, belg. 5proc. 75, röm. 74, piem. 800, Verſ.
E.-B. rechte 125, linke 100, Paris-Orleans 820, Rouen 465, Lyon 300,
Straßburg 347.50, Nordbahn 353.75, Rouen-Havre 250, Marſ.-Avignon
305, Straßburg-Baſel 98.75, Orl.-Vierzon 342.50, Bordeaur 400, Tours-
Nantes 332.50.

Amſterdam, 10 März. 2½proc. 38½, 3proc. 46¾, 4proc. 60¼,
Metall. 2½proc. 30, Ard. 8¼. Curs auf London 11.80 k. P. Curs auf
Hamburg 34¼ nom. — Das Fallen der franzöſiſchen Fonds vermehrte die
Nothverkäufe und führte das abermalige Fallen herbei.

Augsburg, 13 März. (5, fl. Augsburger Corrent = 6 fl. ſüddeutſche
Vereinswährung i. e. 24½ fl. Fuß.) Amſterdam 1 Monat 83⅛ G. Ham-
burg 1 M 72⅞ P. Wien in 20ern 1 M. 99⅛ P. Trieſt 1 M. 99 P.
Frankfurt a. M. 1 M. 99⅝ G. Nürnberg 1 M. 99⅝ P. Berlin 1 M.
104¼ P. Leipzig 1 M. 104¼ P. London 1 M. 10.2 P. Paris 1 M.
118 G. Lyon 1 M. 118 P. Marſeille 1 M. 118 P. Mailand 1 M.
P. Genua 1 M. 51⅜ P. Livorno 1 M. 61 P. Venedig 1 M. 60½ P.

Berlin, 10 März Inländiſche Fonds: Staatsſchuldſch. 84¼ G.
Seeh.-Pram.-Sch. 88¼ P. Eiſenbahnactien: Berl.-Anhalt A. 91 à 92
bz. Berl.-Hamb. 70 bz. u. G. Berl.-Stettin 84 à 88 bz. Köln-Minden 69½
à 71 bz. u. G. Mecklenb. 33 G. Niederſchl.-Märk. 61½ à 65 bz. Oberſchl.
B. 80 excl. div. P. Potsd.-Magdeb. 73 G. Rh.-Stm. 55 bz. u. P. Thü-
ringer. 55 bz. Quittungsbogen: Berg.-Märk. 50 P. Berl.-Anh. B.
83 à
85 bz. u. G. Magdeb.-Wittenb. 46½ à 47 bz. Starg.-Poſen 56 à
60 bz. Die Börſe hatte ein bedeutend beſſeres Ausſehen als dieſer Tage,
die Curſe der meiſten Effecten nahmen einen beträchtlichen Aufſchwung.

Wien, 11 März. 5proc. Metall. 83, 4proc. 71, 3proc. 54, 2½proc.
41, 1834er 500fl.-Looſe 138, 1839er 250fl.-Looſe 93, Bankactien 1225,
Nordbahn 93, Gloggnitz 82, Benedig-Mailand 60, Livorno 53½, Peſth 64.



Verantwortliche Redaction:
Dr. Guſtav Kolb. Dr. C. A. Mebold.
Verlag der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung in Stuttgart.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jPoliticalNews" n="1">
        <div n="2">
          <div type="jArticle" n="3">
            <p><cit><quote><pb facs="#f0008" n="1176"/><cb/>
&#x017F;ind würdig des Volkes das Ihr reprä&#x017F;entirt, und die&#x017F;er Aera der Frei-<lb/>
heit in welche Frankreich zuer&#x017F;t eingetreten i&#x017F;t, und wo alle vernünfrigen<lb/>
Nationen, die frei &#x017F;eyn wollen, ihr nachfolgen werden. (Ja! Ja!) Sitz<lb/>
der Philo&#x017F;ophie und der hohen Studien weiß Euer Deut&#x017F;chland wohl was<lb/>
die Freiheit werth i&#x017F;t, und wir &#x017F;ind ver&#x017F;ichert daß &#x017F;ie die&#x017F;elbe <hi rendition="#g">durch &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t</hi> erringen wird ohne andere Hülfe als die&#x017F;es lebende Bei&#x017F;piel das<lb/>
wir dem Volk geben &#x2014; ein Bei&#x017F;piel das allen bewei&#x017F;en muß daß die<lb/>
Freiheit das er&#x017F;te der Güter und die er&#x017F;te Nothwendigkeit für den Men-<lb/>
&#x017F;chen i&#x017F;t. Deut&#x017F;chland über&#x017F;türzt &#x017F;ich nicht, es geht, aber wenn Deut&#x017F;ch-<lb/>
land geht, &#x017F;o kommt es ans Ziel. (Bravo! Bravo!) In Erwartung des<lb/>
Tages wo Deut&#x017F;chland, &#x017F;tark durch &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t, als eine große Nation die<lb/>
es i&#x017F;t, &#x017F;ich in &#x017F;einer Macht con&#x017F;tituirt, und die&#x017F;e großen Ideen der Freiheit<lb/>
verkündigt die es mit einer neuen Glorie umgeben werden, nimmt Frank-<lb/>
reich den lebendig&#x017F;ten Antheil an den wichtigen Ereigni&#x017F;&#x017F;en die &#x017F;ich auf<lb/>
dem Boden des alten Germaniens vorbereiten. (Bravo! Bravo!) Frank-<lb/>
reich zollt mit Freuden allen Ver&#x017F;uchen der Freiheit &#x017F;einen Beifall. Die<lb/>
Freiheit nähert und vereinigt die Völker. Von dem Tage an wo die<lb/>
Nationen wi&#x017F;&#x017F;en werden daß &#x017F;ie Schwe&#x017F;tern &#x017F;ind, wird es, wie Ihr ge&#x017F;agt<lb/>
nur noch eine Republik auf Erden geben, und wir werden alle rufen<lb/>
können: &#x201E;Hoch die Freiheit!&#x201C;</quote></cit> Ein Mitglied der Deputirten: <cit><quote>&#x201E;Mögen die<lb/>
franzö&#x017F;i&#x017F;chen und die deut&#x017F;chen Fahnen &#x017F;tets vereinigt bleiben.&#x201C;</quote></cit> Hr. <hi rendition="#g">Cre-<lb/>
mieux:</hi> <cit><quote>&#x201E;Wir empfangen die&#x017F;e Doppelfahne, wie wir &#x017F;chon die franzö-<lb/>
&#x017F;i&#x017F;che und amerikani&#x017F;che Doppelfahne empfangen haben. So bilden &#x017F;ich<lb/>
die Bünde der Völker.&#x201C;</quote></cit> Zum Ab&#x017F;chied ließ die Deputation die fran-<lb/>&#x017F;i&#x017F;che Republik leben, und begab &#x017F;ich dann unter die Julius&#x017F;äule, wo<lb/>
patrioti&#x017F;che Lieder, deut&#x017F;che und franzö&#x017F;i&#x017F;che, abge&#x017F;ungen wurden. Wenn<lb/>
die Deputation gemeint war eine propagandi&#x017F;ti&#x017F;che Demon&#x017F;tration zu<lb/>
machen, &#x017F;o i&#x017F;t zu bemerken daß die Antwort des Hrn. Cremieux vor&#x017F;ich-<lb/>
tig und wenig&#x017F;tens für den Anfang nicht aufmunternd war.</p><lb/>
            <p>Auch eine Deputation der Neger und Mulatten der franzö&#x017F;i&#x017F;chen<lb/>
Colonien wartete der provi&#x017F;ori&#x017F;chen Regierung auf, um ihren Dank aus-<lb/>
zu&#x017F;prechen für die bevor&#x017F;tehende Ab&#x017F;chaffung der Sklaverei, und Hr.<lb/>
Cremieux führte nochmals Namens &#x017F;einer Collegen das Wort. Er er-<lb/>
innerte an das Emancipationsdecret des Nationalconvents das jetzt<lb/>
endlich zur Wahrheit werden &#x017F;olle, nachdem Napoleon das kaum gebro-<lb/>
chene Joch wiederherge&#x017F;tellt habe, was er den &#x201E;Irrthum eines großen<lb/>
Mannes&#x201C; nannte. Als er geendet trat ein Mitglied der Deputation, ein<lb/>
Polytechniker, auf ihn zu und &#x017F;agte: <cit><quote>&#x201E;Sie wi&#x017F;&#x017F;en daß wir unter uns<lb/>
einen großen Märtyrer der Freiheit zählen. Einer un&#x017F;rer Landsleute<lb/>
hat vor langer Zeit, als Opfer &#x017F;einer Liebe für das öffentliche Wohl in<lb/>
den Colonien, das Brandmal der Ehrlo&#x017F;igkeit auf &#x017F;eine Schultern be-<lb/>
kommen. Wir haben den feurigen Wun&#x017F;ch daß Sie, wenn die Sache<lb/>
möglich i&#x017F;t, erklären möchten daß den Per&#x017F;onen die Sie nach Martinique<lb/>
&#x017F;chicken um die Republik auszurufen, die&#x017F;er Patriot beigegeben werde<lb/>
der &#x017F;ich &#x017F;o hochherzig für das Vaterland geopfert hat. Auf dem&#x017F;elben<lb/>
Platz wo der Henker ihm das Mal der Ehrlo&#x017F;igkeit auf die Schultern<lb/>
brannte, möge er die Freiheit &#x017F;einen Brüdern verkündigen.&#x201C;</quote></cit> Hr. Cre-<lb/>
mieux ver&#x017F;prach die&#x017F;en edlen Wun&#x017F;ch bei der provi&#x017F;ori&#x017F;chen Regierung<lb/>
kräftig&#x017F;t zu unter&#x017F;tützen, und ver&#x017F;icherte zum voraus daß er alle Liebe und<lb/>
Achtung für Bi&#x017F;&#x017F;ette habe.</p><lb/>
            <p>Der Herzog von Aumale hat &#x017F;ich am 3 März mit folgender Pro-<lb/>
clamation in Algier verab&#x017F;chiedet: <cit><quote>&#x201E;Einwohner von Algerien! Treu<lb/>
meinen Pflichten als Bürger und Soldat, bin ich auf meinem Po&#x017F;ten ge-<lb/>
blieben &#x017F;olange ich meine Anwe&#x017F;enheit dem Dien&#x017F;t des Landes nützlich<lb/>
glauben konnte. Die&#x017F;e Lage exi&#x017F;tirt nicht mehr. Der Hr. General<lb/>
Cavaignac i&#x017F;t zum General&#x017F;tatthalter von Algerien ernannt. Bis zu<lb/>
&#x017F;einer Ankunft in Algier werden die Verrichtungen des General&#x017F;tatthal-<lb/>
ters von dem Hrn. General Changarnier ver&#x017F;ehen werden. In Unter-<lb/>
werfung unter den Nationalwillen &#x017F;cheide ich, aber aus der Ferne des<lb/>
Exils werden alle meine Wün&#x017F;che für eure Wohlfahrt &#x017F;eyn und den<lb/>
Ruhm Frankreichs, dem ich gern länger gedient hätte. <hi rendition="#g">Heinrich<lb/>
von Orleans.</hi>&#x201C;</quote></cit></p>
          </div><lb/>
          <div type="jArticle" n="3">
            <dateline><hi rendition="#b">* Paris,</hi> 9 März.</dateline>
            <p>Mit be&#x017F;orgtem Blick folgt man der Bör&#x017F;e und<lb/>
den Schritten des Finanzmini&#x017F;ters. Die öffentliche Erklärung welche<lb/>
Garnier-Pagès bei &#x017F;einem Amtsantritt veröffentlichte, i&#x017F;t männlich und<lb/>
ern&#x017F;t gehalten, fern von allem Bomba&#x017F;t, der nirgends weniger taugt als<lb/>
in einer &#x017F;o nüchternen Sache. Indeß wün&#x017F;cht man mehr einen guten Er-<lb/>
folg, als daß man ihn hofft, denn wenn man ihm auch die nöthige Ener-<lb/>
gie und guten Willen zutraut, &#x017F;o hat er doch zu wenig prakti&#x017F;che Erfah-<lb/>
rung, und der provi&#x017F;ori&#x017F;che Charakter der Regierung i&#x017F;t großen Maß-<lb/>
regeln durchaus &#x017F;chädlich, denn er kann das Uebel nicht an der Wurzel<lb/><cb/>
angreifen. Schon die Maßregel der provi&#x017F;ori&#x017F;chen Escomptecomptoire i&#x017F;t<lb/>
verfehlt; man muß &#x017F;ie um jeden Preis mit baar Geld aus&#x017F;tatten, werin<lb/>
auch die Herbei&#x017F;chaffung des&#x017F;elben jetzt noch &#x017F;o ko&#x017F;t&#x017F;pielig &#x017F;eyn &#x017F;ollte.<lb/>
Dazu aber fehlt es der provi&#x017F;ori&#x017F;chen Regierung an Macht; &#x017F;ie kann nie-<lb/>
manden ein Fau&#x017F;tpfand in den Nationalfor&#x017F;ten anbieten, denn die Dar-<lb/>
leiher würden fragen, welche Befugniß &#x017F;ie dazu haben. Eben&#x017F;o kann &#x017F;ie<lb/>
den Ei&#x017F;enbahncompagnien nicht aufhelfen, weil &#x017F;ie keine Verpflichtungen<lb/>
für Hunderte von Millionen übernehmen kann. Ge&#x017F;chieht aber nicht iu<lb/>
kurzem etwas, &#x017F;o kommt der Bau ins Stocken und Tau&#x017F;ende werden<lb/>
brodlos. Hiezu kommt das un&#x017F;elige Ver&#x017F;prechen einer Garantie der Ar-<lb/>
beit. Die Minenarbeiter in den Kohlenminen von Anzin haben &#x017F;tatt 1½<lb/>
Fr. täglich 3 Fr. verlangt, was die Compagnien nicht bezahlen können:<lb/>
4000 haben jetzt die Arbeit verweigert, und wenn dieß nur eine kurze<lb/>
Zeit fortdauert, &#x017F;o kommt noch die zehnfache Anzahl anderer Arbeiter<lb/>
gleichfalls außer Brod. Kurz die finanzielle Ge&#x017F;taltung der Dinge <hi rendition="#g">i&#x017F;t</hi><lb/>
im Augenblick &#x017F;ehr trüb, und ergreift man nicht bald die durchgreifend-<lb/>
&#x017F;ten Schritte, &#x017F;o wird das Unglück unab&#x017F;ehbar.</p>
          </div><lb/>
          <div type="jArticle" n="3">
            <dateline># <hi rendition="#b">Paris,</hi> 10 März 5 Uhr Abends.</dateline>
            <p>Die Finanzdecrete der Re-<lb/>
gierung haben &#x017F;ehr ungün&#x017F;tigen Eindruck im Publicum gemacht, be&#x017F;on-<lb/>
ders jenes in Betreff der Heimzahlungen der Sparca&#x017F;&#x017F;en. Es wird<lb/>
als eine &#x017F;chreiende Ungerechtigkeit betrachtet daß man die Einleger nö-<lb/>
thigen will 3procentige Rentenein&#x017F;chreibungen <hi rendition="#aq">al pari</hi> für einen Theil<lb/>
ihrer eingelegten Summen anzunehmen, während der Curs der&#x017F;elben &#x017F;o<lb/>
niedrig &#x017F;teht. &#x2014; General Subervic tritt ent&#x017F;chieden vom Kriegsmini&#x017F;te-<lb/>
rium zurück. Aber jetzt wird General Lamoricière als &#x017F;ein Nachfolger<lb/>
bezeichnet. Man ver&#x017F;ichert, die&#x017F;er verlange 100,000 Mann im mar&#x017F;ch-<lb/>
fertigen Stand, zu welchem Zweck kann ich nicht angeben. Hr. Guizot<lb/>
&#x017F;oll an einen &#x017F;einer Freunde hier ge&#x017F;chrieben haben, er habe Hoffnung<lb/>
Profe&#x017F;&#x017F;or der Ge&#x017F;chichte in England zu werden.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Italien.</hi> </head><lb/>
          <div type="jArticle" n="3">
            <p>Die <hi rendition="#g">Gazzetta di Firenze</hi> vom 8 März enthält eine Angabe aus<lb/><hi rendition="#g">Neapel</hi> vom 2 d. M., wornach das neue Mini&#x017F;terium aus folgenden<lb/>
Namen gebildet werden &#x017F;ollte, welche aber noch der königlichen Be&#x017F;täti-<lb/>
gung harrten: Für&#x017F;t v. <hi rendition="#g">Cariati,</hi> Con&#x017F;eilsprä&#x017F;ident; Spinelli, Mini&#x017F;ter<lb/>
des Auswärtigen; Vignale, der Gnade und Ju&#x017F;tiz; Win&#x017F;peare, des<lb/>
Kriegs; Lavalle, der Finanzen; Savare&#x017F;e, des Handels und der öffentli-<lb/>
chen Werke. &#x2014; Nach der Florentiner <hi rendition="#g">Alba</hi> vom 9 März hätte ein an<lb/>
die&#x017F;em Tag in Livorno eingelaufenes Dampfboot aus Neapel die Nach-<lb/>
richt mitgebracht daß Mon&#x017F;. Cocle, der vormalige Beichtvater des Kö-<lb/>
nigs, verhaftet worden.</p>
          </div>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="jFinancialNews" n="1">
        <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Handels- und Bör&#x017F;ennachrichten.</hi> </hi> </head><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Madrid,</hi> 4 März. 3proc. <formula notation="TeX">22\frac{9}{16}</formula> auf 50 T. (n. d. B. 25&#x215D; ¾ G.,<lb/>
23 P.), 5proc. 15 P. (n. d. B. 13¾ P.), unverz. Schuld 5½ P., Cou-<lb/>
pons 11 P. Wech&#x017F;elcur&#x017F;e: Paris 5.16 P, London 47.70 P., Mar&#x017F;eille<lb/>
5.9 G.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#b">London,</hi> 9 März. Die engli&#x017F;chen Fonds &#x017F;ind heut abermals gefallen:<lb/>
die Con&#x017F;ols &#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en zu 80&#x215E; auf Rechnung.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#b">Paris,</hi> 10 März. 3proc. 50.50, 4½proc. 72, 5proc. 77, Bankactien<lb/>
1850, Bank v. Algier 900, belg. 5proc. 75, röm. 74, piem. 800, Ver&#x017F;.<lb/>
E.-B. rechte 125, linke 100, Paris-Orleans 820, Rouen 465, Lyon 300,<lb/>
Straßburg 347.50, Nordbahn 353.75, Rouen-Havre 250, Mar&#x017F;.-Avignon<lb/>
305, Straßburg-Ba&#x017F;el 98.75, Orl.-Vierzon 342.50, Bordeaur 400, Tours-<lb/>
Nantes 332.50.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#b">Am&#x017F;terdam,</hi> 10 März. 2½proc. 38½, 3proc. 46¾, 4proc. 60¼,<lb/>
Metall. 2½proc. 30, Ard. 8¼. Curs auf London 11.80 k. P. Curs auf<lb/>
Hamburg 34¼ nom. &#x2014; Das Fallen der franzö&#x017F;i&#x017F;chen Fonds vermehrte die<lb/>
Nothverkäufe und führte das abermalige Fallen herbei.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#b">Augsburg,</hi> 13 März. (5, fl. Augsburger Corrent = 6 fl. &#x017F;üddeut&#x017F;che<lb/>
Vereinswährung i. e. 24½ fl. Fuß.) Am&#x017F;terdam 1 Monat 83&#x215B; G. Ham-<lb/>
burg 1 M 72&#x215E; P. Wien in 20ern 1 M. 99&#x215B; P. Trie&#x017F;t 1 M. 99 P.<lb/>
Frankfurt a. M. 1 M. 99&#x215D; G. Nürnberg 1 M. 99&#x215D; P. Berlin 1 M.<lb/>
104¼ P. Leipzig 1 M. 104¼ P. London 1 M. 10.2 P. Paris 1 M.<lb/>
118 G. Lyon 1 M. 118 P. Mar&#x017F;eille 1 M. 118 P. Mailand 1 M. <formula notation="TeX">60\frac{1}{16}</formula><lb/>
P. Genua 1 M. 51&#x215C; P. Livorno 1 M. 61 P. Venedig 1 M. 60½ P.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 10 März <hi rendition="#g">Inländi&#x017F;che Fonds:</hi> Staats&#x017F;chuld&#x017F;ch. 84¼ G.<lb/>
Seeh.-Pram.-Sch. 88¼ P. <hi rendition="#g">Ei&#x017F;enbahnactien:</hi> Berl.-Anhalt <hi rendition="#aq">A. 91 à</hi> 92<lb/>
bz. Berl.-Hamb. 70 bz. u. G. Berl.-Stettin 84 <hi rendition="#aq">à</hi> 88 bz. Köln-Minden 69½<lb/><hi rendition="#aq">à</hi> 71 bz. u. G. Mecklenb. 33 G. Nieder&#x017F;chl.-Märk. 61½ <hi rendition="#aq">à</hi> 65 bz. Ober&#x017F;chl.<lb/><hi rendition="#aq">B. 80 excl. div.</hi> P. Potsd.-Magdeb. 73 G. Rh.-Stm. 55 bz. u. P. Thü-<lb/>
ringer. 55 bz. <hi rendition="#g">Quittungsbogen:</hi> Berg.-Märk. 50 P. Berl.-Anh. <hi rendition="#aq">B.<lb/>
83 à</hi> 85 bz. u. G. Magdeb.-Wittenb. 46½ <hi rendition="#aq">à</hi> 47 bz. Starg.-Po&#x017F;en 56 <hi rendition="#aq">à</hi><lb/>
60 bz. Die Bör&#x017F;e hatte ein bedeutend be&#x017F;&#x017F;eres Aus&#x017F;ehen als die&#x017F;er Tage,<lb/>
die Cur&#x017F;e der mei&#x017F;ten Effecten nahmen einen beträchtlichen Auf&#x017F;chwung.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#b">Wien,</hi> 11 März. 5proc. Metall. 83, 4proc. 71, 3proc. 54, 2½proc.<lb/>
41, 1834er 500fl.-Loo&#x017F;e 138, 1839er 250fl.-Loo&#x017F;e 93, Bankactien 1225,<lb/>
Nordbahn 93, Gloggnitz 82, Benedig-Mailand 60, Livorno 53½, Pe&#x017F;th 64.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div type="jEditorialStaff" n="1">
        <head> <hi rendition="#c">Verantwortliche Redaction:</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Dr.</hi> <hi rendition="#b">Gu&#x017F;tav Kolb.</hi> <hi rendition="#aq">Dr.</hi> <hi rendition="#b">C. A. Mebold.</hi> </head>
      </div><lb/>
      <div type="imprint" n="1">
        <head> <hi rendition="#c">Verlag der <hi rendition="#b">J. G. Cotta&#x2019;</hi>&#x017F;chen Buchhandlung in Stuttgart.</hi> </head>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1176/0008] ſind würdig des Volkes das Ihr repräſentirt, und dieſer Aera der Frei- heit in welche Frankreich zuerſt eingetreten iſt, und wo alle vernünfrigen Nationen, die frei ſeyn wollen, ihr nachfolgen werden. (Ja! Ja!) Sitz der Philoſophie und der hohen Studien weiß Euer Deutſchland wohl was die Freiheit werth iſt, und wir ſind verſichert daß ſie dieſelbe durch ſich ſelbſt erringen wird ohne andere Hülfe als dieſes lebende Beiſpiel das wir dem Volk geben — ein Beiſpiel das allen beweiſen muß daß die Freiheit das erſte der Güter und die erſte Nothwendigkeit für den Men- ſchen iſt. Deutſchland überſtürzt ſich nicht, es geht, aber wenn Deutſch- land geht, ſo kommt es ans Ziel. (Bravo! Bravo!) In Erwartung des Tages wo Deutſchland, ſtark durch ſich ſelbſt, als eine große Nation die es iſt, ſich in ſeiner Macht conſtituirt, und dieſe großen Ideen der Freiheit verkündigt die es mit einer neuen Glorie umgeben werden, nimmt Frank- reich den lebendigſten Antheil an den wichtigen Ereigniſſen die ſich auf dem Boden des alten Germaniens vorbereiten. (Bravo! Bravo!) Frank- reich zollt mit Freuden allen Verſuchen der Freiheit ſeinen Beifall. Die Freiheit nähert und vereinigt die Völker. Von dem Tage an wo die Nationen wiſſen werden daß ſie Schweſtern ſind, wird es, wie Ihr geſagt nur noch eine Republik auf Erden geben, und wir werden alle rufen können: „Hoch die Freiheit!“ Ein Mitglied der Deputirten: „Mögen die franzöſiſchen und die deutſchen Fahnen ſtets vereinigt bleiben.“ Hr. Cre- mieux: „Wir empfangen dieſe Doppelfahne, wie wir ſchon die franzö- ſiſche und amerikaniſche Doppelfahne empfangen haben. So bilden ſich die Bünde der Völker.“ Zum Abſchied ließ die Deputation die fran- zöſiſche Republik leben, und begab ſich dann unter die Juliusſäule, wo patriotiſche Lieder, deutſche und franzöſiſche, abgeſungen wurden. Wenn die Deputation gemeint war eine propagandiſtiſche Demonſtration zu machen, ſo iſt zu bemerken daß die Antwort des Hrn. Cremieux vorſich- tig und wenigſtens für den Anfang nicht aufmunternd war. Auch eine Deputation der Neger und Mulatten der franzöſiſchen Colonien wartete der proviſoriſchen Regierung auf, um ihren Dank aus- zuſprechen für die bevorſtehende Abſchaffung der Sklaverei, und Hr. Cremieux führte nochmals Namens ſeiner Collegen das Wort. Er er- innerte an das Emancipationsdecret des Nationalconvents das jetzt endlich zur Wahrheit werden ſolle, nachdem Napoleon das kaum gebro- chene Joch wiederhergeſtellt habe, was er den „Irrthum eines großen Mannes“ nannte. Als er geendet trat ein Mitglied der Deputation, ein Polytechniker, auf ihn zu und ſagte: „Sie wiſſen daß wir unter uns einen großen Märtyrer der Freiheit zählen. Einer unſrer Landsleute hat vor langer Zeit, als Opfer ſeiner Liebe für das öffentliche Wohl in den Colonien, das Brandmal der Ehrloſigkeit auf ſeine Schultern be- kommen. Wir haben den feurigen Wunſch daß Sie, wenn die Sache möglich iſt, erklären möchten daß den Perſonen die Sie nach Martinique ſchicken um die Republik auszurufen, dieſer Patriot beigegeben werde der ſich ſo hochherzig für das Vaterland geopfert hat. Auf demſelben Platz wo der Henker ihm das Mal der Ehrloſigkeit auf die Schultern brannte, möge er die Freiheit ſeinen Brüdern verkündigen.“ Hr. Cre- mieux verſprach dieſen edlen Wunſch bei der proviſoriſchen Regierung kräftigſt zu unterſtützen, und verſicherte zum voraus daß er alle Liebe und Achtung für Biſſette habe. Der Herzog von Aumale hat ſich am 3 März mit folgender Pro- clamation in Algier verabſchiedet: „Einwohner von Algerien! Treu meinen Pflichten als Bürger und Soldat, bin ich auf meinem Poſten ge- blieben ſolange ich meine Anweſenheit dem Dienſt des Landes nützlich glauben konnte. Dieſe Lage exiſtirt nicht mehr. Der Hr. General Cavaignac iſt zum Generalſtatthalter von Algerien ernannt. Bis zu ſeiner Ankunft in Algier werden die Verrichtungen des Generalſtatthal- ters von dem Hrn. General Changarnier verſehen werden. In Unter- werfung unter den Nationalwillen ſcheide ich, aber aus der Ferne des Exils werden alle meine Wünſche für eure Wohlfahrt ſeyn und den Ruhm Frankreichs, dem ich gern länger gedient hätte. Heinrich von Orleans.“ * Paris, 9 März.Mit beſorgtem Blick folgt man der Börſe und den Schritten des Finanzminiſters. Die öffentliche Erklärung welche Garnier-Pagès bei ſeinem Amtsantritt veröffentlichte, iſt männlich und ernſt gehalten, fern von allem Bombaſt, der nirgends weniger taugt als in einer ſo nüchternen Sache. Indeß wünſcht man mehr einen guten Er- folg, als daß man ihn hofft, denn wenn man ihm auch die nöthige Ener- gie und guten Willen zutraut, ſo hat er doch zu wenig praktiſche Erfah- rung, und der proviſoriſche Charakter der Regierung iſt großen Maß- regeln durchaus ſchädlich, denn er kann das Uebel nicht an der Wurzel angreifen. Schon die Maßregel der proviſoriſchen Escomptecomptoire iſt verfehlt; man muß ſie um jeden Preis mit baar Geld ausſtatten, werin auch die Herbeiſchaffung desſelben jetzt noch ſo koſtſpielig ſeyn ſollte. Dazu aber fehlt es der proviſoriſchen Regierung an Macht; ſie kann nie- manden ein Fauſtpfand in den Nationalforſten anbieten, denn die Dar- leiher würden fragen, welche Befugniß ſie dazu haben. Ebenſo kann ſie den Eiſenbahncompagnien nicht aufhelfen, weil ſie keine Verpflichtungen für Hunderte von Millionen übernehmen kann. Geſchieht aber nicht iu kurzem etwas, ſo kommt der Bau ins Stocken und Tauſende werden brodlos. Hiezu kommt das unſelige Verſprechen einer Garantie der Ar- beit. Die Minenarbeiter in den Kohlenminen von Anzin haben ſtatt 1½ Fr. täglich 3 Fr. verlangt, was die Compagnien nicht bezahlen können: 4000 haben jetzt die Arbeit verweigert, und wenn dieß nur eine kurze Zeit fortdauert, ſo kommt noch die zehnfache Anzahl anderer Arbeiter gleichfalls außer Brod. Kurz die finanzielle Geſtaltung der Dinge iſt im Augenblick ſehr trüb, und ergreift man nicht bald die durchgreifend- ſten Schritte, ſo wird das Unglück unabſehbar. # Paris, 10 März 5 Uhr Abends.Die Finanzdecrete der Re- gierung haben ſehr ungünſtigen Eindruck im Publicum gemacht, beſon- ders jenes in Betreff der Heimzahlungen der Sparcaſſen. Es wird als eine ſchreiende Ungerechtigkeit betrachtet daß man die Einleger nö- thigen will 3procentige Renteneinſchreibungen al pari für einen Theil ihrer eingelegten Summen anzunehmen, während der Curs derſelben ſo niedrig ſteht. — General Subervic tritt entſchieden vom Kriegsminiſte- rium zurück. Aber jetzt wird General Lamoricière als ſein Nachfolger bezeichnet. Man verſichert, dieſer verlange 100,000 Mann im marſch- fertigen Stand, zu welchem Zweck kann ich nicht angeben. Hr. Guizot ſoll an einen ſeiner Freunde hier geſchrieben haben, er habe Hoffnung Profeſſor der Geſchichte in England zu werden. Italien. Die Gazzetta di Firenze vom 8 März enthält eine Angabe aus Neapel vom 2 d. M., wornach das neue Miniſterium aus folgenden Namen gebildet werden ſollte, welche aber noch der königlichen Beſtäti- gung harrten: Fürſt v. Cariati, Conſeilspräſident; Spinelli, Miniſter des Auswärtigen; Vignale, der Gnade und Juſtiz; Winſpeare, des Kriegs; Lavalle, der Finanzen; Savareſe, des Handels und der öffentli- chen Werke. — Nach der Florentiner Alba vom 9 März hätte ein an dieſem Tag in Livorno eingelaufenes Dampfboot aus Neapel die Nach- richt mitgebracht daß Monſ. Cocle, der vormalige Beichtvater des Kö- nigs, verhaftet worden. Handels- und Börſennachrichten. Madrid, 4 März. 3proc. [FORMEL] auf 50 T. (n. d. B. 25⅝ ¾ G., 23 P.), 5proc. 15 P. (n. d. B. 13¾ P.), unverz. Schuld 5½ P., Cou- pons 11 P. Wechſelcurſe: Paris 5.16 P, London 47.70 P., Marſeille 5.9 G. London, 9 März. Die engliſchen Fonds ſind heut abermals gefallen: die Conſols ſchloſſen zu 80⅞ auf Rechnung. Paris, 10 März. 3proc. 50.50, 4½proc. 72, 5proc. 77, Bankactien 1850, Bank v. Algier 900, belg. 5proc. 75, röm. 74, piem. 800, Verſ. E.-B. rechte 125, linke 100, Paris-Orleans 820, Rouen 465, Lyon 300, Straßburg 347.50, Nordbahn 353.75, Rouen-Havre 250, Marſ.-Avignon 305, Straßburg-Baſel 98.75, Orl.-Vierzon 342.50, Bordeaur 400, Tours- Nantes 332.50. Amſterdam, 10 März. 2½proc. 38½, 3proc. 46¾, 4proc. 60¼, Metall. 2½proc. 30, Ard. 8¼. Curs auf London 11.80 k. P. Curs auf Hamburg 34¼ nom. — Das Fallen der franzöſiſchen Fonds vermehrte die Nothverkäufe und führte das abermalige Fallen herbei. Augsburg, 13 März. (5, fl. Augsburger Corrent = 6 fl. ſüddeutſche Vereinswährung i. e. 24½ fl. Fuß.) Amſterdam 1 Monat 83⅛ G. Ham- burg 1 M 72⅞ P. Wien in 20ern 1 M. 99⅛ P. Trieſt 1 M. 99 P. Frankfurt a. M. 1 M. 99⅝ G. Nürnberg 1 M. 99⅝ P. Berlin 1 M. 104¼ P. Leipzig 1 M. 104¼ P. London 1 M. 10.2 P. Paris 1 M. 118 G. Lyon 1 M. 118 P. Marſeille 1 M. 118 P. Mailand 1 M. [FORMEL] P. Genua 1 M. 51⅜ P. Livorno 1 M. 61 P. Venedig 1 M. 60½ P. Berlin, 10 März Inländiſche Fonds: Staatsſchuldſch. 84¼ G. Seeh.-Pram.-Sch. 88¼ P. Eiſenbahnactien: Berl.-Anhalt A. 91 à 92 bz. Berl.-Hamb. 70 bz. u. G. Berl.-Stettin 84 à 88 bz. Köln-Minden 69½ à 71 bz. u. G. Mecklenb. 33 G. Niederſchl.-Märk. 61½ à 65 bz. Oberſchl. B. 80 excl. div. P. Potsd.-Magdeb. 73 G. Rh.-Stm. 55 bz. u. P. Thü- ringer. 55 bz. Quittungsbogen: Berg.-Märk. 50 P. Berl.-Anh. B. 83 à 85 bz. u. G. Magdeb.-Wittenb. 46½ à 47 bz. Starg.-Poſen 56 à 60 bz. Die Börſe hatte ein bedeutend beſſeres Ausſehen als dieſer Tage, die Curſe der meiſten Effecten nahmen einen beträchtlichen Aufſchwung. Wien, 11 März. 5proc. Metall. 83, 4proc. 71, 3proc. 54, 2½proc. 41, 1834er 500fl.-Looſe 138, 1839er 250fl.-Looſe 93, Bankactien 1225, Nordbahn 93, Gloggnitz 82, Benedig-Mailand 60, Livorno 53½, Peſth 64. Verantwortliche Redaction: Dr. Guſtav Kolb. Dr. C. A. Mebold. Verlag der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung in Stuttgart.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-03-29T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine74_1848
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine74_1848/8
Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 74, 14. März 1848, S. 1176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine74_1848/8>, abgerufen am 13.05.2024.