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Allgemeine Zeitung, Nr. 95, 5. April 1849.

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[Spaltenumbruch] vereinigt find, dann, nur dann ist Deutschland kräftig, und nur ein kräfti-
ges Deutschland wird die anarchischen Keime in seinem Schooß ersticken.
Nur dann ist Deutschland mächtig, und nur ein mächtiges Deutschland
wird die Stürme bestehen die seine Integrität und seine gesetzliche Freiheit
bedrohen, von Ost und West, von den lachenden Ufern der schmutzigen
Seine und den eifigen Gestaden der dunkeln Newa."


Gestern ward hier im Bamberger Hof
der Congreß bayerischer Arbeiter eröffnet, dessen Berathungen auch heute
noch nicht beendet find. Einige 30 bis 40 Vereine waren durch 18 oder
19 Deputirte vertreten; die Versammlung machte nahe an 300 Theilneh-
mer zählen. Als Ort für die nächste Generalversammlung (in 6 Mona-
ten) ward Augsburg festgesetzt.

Hansestädte.

In Bremen hat die Bürger-
schaft sich in ihren letzten Sitzungen mit Feststellung des dießjährigen Bud-
gets beschäftigt, und die Voranschläge mit im ganzen geringen Abände-
rungen bewilligt. Das Resultat des Budgets ist folgendes: außerordent-
liche Ausgaben 165,741 Thlr., außerordentliche Einnahmen 25,769 Thlr.,
Deficit 139,972 Thlr., ordentliche Ausgaben 863,175 Thlr., ordentliche
Einnahmen 785,966 Thlr., Deficit 77,209 Thlr., Total des Deficits
217,182 Thlr., und mit Einschluß einer am 28 d. beschlossenen Mehrbe-
willigung für die ordentlichen Ausgaben von 12,500 Thlr., 229,682 Thlr.

H. Braunschweig.

Seit vierzehn
Tagen herrscht hier eine ungewöhnliche Lebhaftigkeit und Bewegung. Die
nach Schleswig bestimmten Truppencontingente von Weimar, Gotha,
Reuß-Schleitz-Lobenstein und in den letzten Tagen von Bayern find mit-
telst der Eisenbahn hier angekommen, Nachts bei den Bürgern einquar-
tiert, und dann auf dieselbe Art weiter befördert worden. Alle diese
Truppen, besonders die Bayern waren kräftige, gutausgerüstete von dem
besten Muth beseelte Leute. Sie sind sämmtlich mit der größesten Herz-
lichkeit selbst von den ärmsten Einwohnern aufgenommen und bewirthet
worden, haben solches auch anerkannt, und das Officierscorps des bayeri-
schen Bataillons Pappenheim hat seine Anerkennung in öffentlichen Blät-
tern ausgesprochen. -- Unser ganzes Land ist entschieden für das preußische
Erbkaiserthum gestimmt, und die Verwerfung des Welcker'schen Antrags
hatte daher die größte Mißstimmung, dagegen die Nachricht daß die Wahl
des Königs von Preußen die Majorität erhalten habe, die größte Freude
arregt. Man hat alle Anstalten getroffen um die Gefinnung des Landes
an den Tag zu legen. Der Ausschuß der Abgeordnetenversammlung hielt
gestern eine Berathung, zu der auch die hier anwesenden Abgeordneten
zugezogen wurden, und in Folge dessen gingen sofort drei Abgeordnete
nach Blankenburg, wo unser Herzog seit dem vorigen Herbst residirt, um
denselben zu bitten er möge seinen Einfluß anwenden daß der König von
Preußen die Wahl annehme. Mit diesen drei Abgeordneten treffen heute
noch fünf andere in Oschersleben zusammen, um, wenn jene Bitte eine
günstige Aufnahme bei dem Herzog findet, zusammen nach Berlin zu gehen
und dem König die Wünsche Braunschweigs vorzutragen. Gegen Mittag
wurde die Deputation der Nationalversammlung auf dem Bahnhof von
Deputationen des Stadtmagistrats, der Stadtverordneten, einer Mufik-
bande und einer großen Volksmenge erwartet, auch war ihr eine Depu-
tation des vaterländischen Vereins nach Lehrte entgegengegangen. Die
Erwartung wurde aber insofern getäuscht als die Deputation welche die
Racht hier zubringen wollte, sich auf Ersuchen der Stadt Hannover ent-
schlossen hat dort für heute ihr Nachtquartier zu nehmen. In Folge dessen
wird sie morgen Vormittag hier eintreffen, einige Stunden verweilen, und
dann mit dem Eisenbahnzug nach Magdeburg gehen, wo sie die Nacht zu-
bringen wird. Daß der König von Preußen die Kaiserwürde annehmen
werde, bezweifelt man hier nicht.

Preußen.

Sie wünschen Mitthei-
lungen über die Reise der Reichsgesandtschaft; ich will sie Ihnen getreu-
lich machen. Auf den ersten Stationen unsrer Reise, in Bieberich und im
Rheingau, schien man noch gar nichts von derselben zu wissen, was sich spä-
ter daraus erklärte daß der vorausgesandte Quartiermacher nur um wenige
Stunden vor uns voraus war, und seine Tour zu Lande durch Nassau hatte
nehmen müssen. In Rüdesheim sahen wir die ersten Zeichen des Bekannt-
und Willkommenseyns unsrer Sendung in der Gestalt wehender schwarz-
roth-goldener Flaggen und wiederholter Salutschüffe, womit wir im Vor-
überfahren begrüßt wurden. Von da an salutirten uns auch sämmtliche
uns begegnende Dampfschiffe mit Schüssen, aufgezogenen Flaggen, Hut-
schwenken und Hurrahrufen der Mannschaft. Bingen verhielt sich schwei-
gend; dagegen winkte uns in Bacharach die Menge mit wehenden Tüchern
zu, und in Kaub war ein reges Leben; Freudenschüsse erdröhnten aus der
Stadt und von der Burg herab, während zahlreiche Flaggen die deutschen
und nassauischen Farben zeigten. Aehnlich ging es in Oberwesel und St.
Goar, an welchem letztern Ort die Jugend, in Reihen aufgestellt, mit lau-
tem Hurrah uns begrüßte. Auch von der Marburg herab hallte Schuß auf
[Spaltenumbruch] Schuß ins Thal. In Koblenz hatten sich die Hötels längs dem Flusse hin
mit schwarz-roth-goldenen Fahnen bedeckt, auch vom Ehrenbreitstein wehte
eine solche neben der preußischen. Als wir durch die Schiffbrücke hindurch-
fuhren, wurden wir von einem dichtgedrängten Haufen preußischer Sol-
daten mit wiederholtem Zuruf begrüßt. Am Landungsplatz fanden wir
eine zahlreiche Menschenmenge, meist den untern Ständen angehörend,
und auch einzelne Gruppen von Militär. Aus letzteren kamen mehrere
Officiere auf unser Schiff, welches anhielt um Kohlen einzunehmen. Die
Zuschauermenge am Ufer dagegen verharrte stumm und theilnahmlos; nur
bei der Abfahrt begrüßten uns abermals von der Brücke aus, wo eine An-
zahl von Herren und Damen sich aufgestellt hatte, freudige Zurufe und
wehende Tücher. Um so wärmer war der Empfang in Neuwied. Die
ganze Stadt, sowie sämmtliche am Ufer liegende Schiffe und Kähne waren
über und über mit bunten Fahnen bedeckt. Freudenschüsse ertönten bei un-
serm Nahen und folgten uns noch lange nach, und ein an der Landungs-
brücke aufgestelltes Musikcorps spielte eine vaterländische Weise. Auch
in Bonn drängte sich eine frohbewegte Menge ans Ufer, aus der viele Ein-
zelne, namentlich Freunde unfers Arndt und Dahlmann, diesen und der
ganzen Deputation ihre lebhaften Segenswünsche für die hochwichtige Sen-
dung zuriefen. Als wir uns endlich dem alten Köln näherten, tönten uns
auch hier Schüsse entgegen, und der Hafen bot, im Schmuck bunter Fah-
nen, ein ganz anmuthiges Bild. Auch fehlte es nicht an zahlreicher Zu-
schauerschaft. Zu einem förmlichen Empfang der Deputation schien man
indeß nicht vorbereitet, denn einen Mangel an Geneigtheit dazu möchte ich
nicht voraussetzen, da ich dem Glauben schenke was ein Kölner Bürger, der
ehemals selbst Mitglied der Frankfurter Versammlung war, uns mittheilte:
daß die Vernünftigen in Köln durchaus die Richtigkeit des von der Natio-
nalversammlung gefaßten Beschlusses einsähen und demselben beistimm-
ten, daß nur die Ultramontanen sammt dem von ihnen beeinflußten Theil
der Bevölkerung, sowie die enragirten Demokraten darüber unzufrieden
wären. (Deutsche Z.)


"Halt faß am Rich, do kölschen Boor etc.", diesen
alten Spruch führte noch Franz Raveaur an. Und welche Schmach gegen
Kaiser und Reich mußten wir gestern Abend erleben! Gestern Nachmit-
tag gegen 5 Uhr war mit dem der Kölnischen Gesellschaft gehörigen Dampf-
schiffe "Göthe" die große Deputation der Frankfurter Nationalversammlung
eingetroffen. Die im Hafen liegenden Schiffe, sowie die Gasthöfe am
Rhein hatten sich mit den deutschen Flaggen geschmückt, und von den am
jenseitigen Ufer liegenden Schiffen erdröhnte der Donner der Böller. Eine
große Menschenmenge war diesseits am Ufer aufgestellt, während auf der
Landungsbrücke des Dampfschiffes der Oberbürgermeister, mehrere Ge-
meinderäthe etc. sich versammelt hatten und die Deputation bei ihrer Lan-
dung freundlich begrüßten. Als aber die HH. Deputirten ans Land stie-
gen, gelang es ihnen erst nach einiger Mühe fich durch das Gedränge hin-
durchzuwinden, wo ihnen durch die Sendlinge des demokratischen Vereins
eben kein freundlicher Empfang zu Theil wurde. Sie fuhren nach ihrem
Absteigquartier, dem "Hotel Disch". Im Laufe des Nachmittags noch be-
suchten die meisten den Dom, und bewunderten die Fortschritte an diesem
Riesenbau. Der Bürgerverein hatte den Deputirten eine herrliche Sere-
nade zugedacht -- aber die Demokraten hatten es anders beschlossen.
Während die Deputation des Bürgervereins etc. sich bei den Mitgliedern
der Nationalversammlung befand und auf die Anrede des Hrn. Fay zuerst
E. M. Arndt, sodann Hr. Riesser beredte Worte erwiedert hatten, ka-
men draußen Massen der Demokraten von ihrem Vereinslocale herange-
zogen, wo sie förmlich zu einem empörenden Attentate gegen die Deputir-
ten, unsre Gäste, aufgehetzt worden waren, und ließen hier die gräulichste
Katzenmufik erschallen. Es war ein unermeßliches, gellendes Pfeifen,
Brüllen und Schimpfen; es war ein Toben welches sich sogar bis zum
Fenstereinwerfen steigerte. Man hörte auch Hochrufe auf Hecker! Viel Muth
schien die Bande für ihre Republik nicht einzusetzen gewillt, denn als eine
Postenablösung von nur vier Mann zufällig nahte, stob der Pöbel auf eine
wahrhaft erheiternde Weise auseinander. Eine kleine Abtheilung Militär
säuberte dann nach einiger Zeit die Straße. (D. Z.)


Der Entwurf der Adresse, welche die
zweite Kammer in ihrer gestrigen Sitzung an den König zu richten beschlossen
hat, ist mehr im Sinne des Unruh'schen als des Vincke'schen Antrags aus-
gefallen. Die Hauptstelle darin lautet: "Wir legen es Ew. Majestät drin-
gend ans Herz die Hoffnung der deutschen Nationalversammlung und des
deutschen Volks zu erfüllen."
Der Abg. v. Berg ist Referent! In politi-
schen Kreisen ist man sehr gespannt was der König der Frankfurter Depu-
tation antworten wird. Im größern Publicum verspürt man wenig Er-
regtheit. Die Anhänger der Kaiseridee erwarten übrigens mit Sicherheit
daß der König die Vereinbarung mit den andern deutschen Regierungen
festhalten, unter diesem Vorbehalt aber die Kaiserkrone annehmen werde.
Darauf scheinen allerdings auch die gestrigen Worte des Ministerpräsiden-

[Spaltenumbruch] vereinigt find, dann, nur dann iſt Deutſchland kräftig, und nur ein kräfti-
ges Deutſchland wird die anarchiſchen Keime in ſeinem Schooß erſticken.
Nur dann iſt Deutſchland mächtig, und nur ein mächtiges Deutſchland
wird die Stürme beſtehen die ſeine Integrität und ſeine geſetzliche Freiheit
bedrohen, von Oſt und Weſt, von den lachenden Ufern der ſchmutzigen
Seine und den eifigen Geſtaden der dunkeln Newa.“


Geſtern ward hier im Bamberger Hof
der Congreß bayeriſcher Arbeiter eröffnet, deſſen Berathungen auch heute
noch nicht beendet find. Einige 30 bis 40 Vereine waren durch 18 oder
19 Deputirte vertreten; die Verſammlung machte nahe an 300 Theilneh-
mer zählen. Als Ort für die nächſte Generalverſammlung (in 6 Mona-
ten) ward Augsburg feſtgeſetzt.

Hanſeſtädte.

In Bremen hat die Bürger-
ſchaft ſich in ihren letzten Sitzungen mit Feſtſtellung des dießjährigen Bud-
gets beſchäftigt, und die Voranſchläge mit im ganzen geringen Abände-
rungen bewilligt. Das Reſultat des Budgets iſt folgendes: außerordent-
liche Ausgaben 165,741 Thlr., außerordentliche Einnahmen 25,769 Thlr.,
Deficit 139,972 Thlr., ordentliche Ausgaben 863,175 Thlr., ordentliche
Einnahmen 785,966 Thlr., Deficit 77,209 Thlr., Total des Deficits
217,182 Thlr., und mit Einſchluß einer am 28 d. beſchloſſenen Mehrbe-
willigung für die ordentlichen Ausgaben von 12,500 Thlr., 229,682 Thlr.

H. Braunſchweig.

Seit vierzehn
Tagen herrſcht hier eine ungewöhnliche Lebhaftigkeit und Bewegung. Die
nach Schleswig beſtimmten Truppencontingente von Weimar, Gotha,
Reuß-Schleitz-Lobenſtein und in den letzten Tagen von Bayern find mit-
telſt der Eiſenbahn hier angekommen, Nachts bei den Bürgern einquar-
tiert, und dann auf dieſelbe Art weiter befördert worden. Alle dieſe
Truppen, beſonders die Bayern waren kräftige, gutausgerüſtete von dem
beſten Muth beſeelte Leute. Sie ſind ſämmtlich mit der größeſten Herz-
lichkeit ſelbſt von den ärmſten Einwohnern aufgenommen und bewirthet
worden, haben ſolches auch anerkannt, und das Officierscorps des bayeri-
ſchen Bataillons Pappenheim hat ſeine Anerkennung in öffentlichen Blät-
tern ausgeſprochen. — Unſer ganzes Land iſt entſchieden für das preußiſche
Erbkaiſerthum geſtimmt, und die Verwerfung des Welcker’ſchen Antrags
hatte daher die größte Mißſtimmung, dagegen die Nachricht daß die Wahl
des Königs von Preußen die Majorität erhalten habe, die größte Freude
arregt. Man hat alle Anſtalten getroffen um die Gefinnung des Landes
an den Tag zu legen. Der Ausſchuß der Abgeordnetenverſammlung hielt
geſtern eine Berathung, zu der auch die hier anweſenden Abgeordneten
zugezogen wurden, und in Folge deſſen gingen ſofort drei Abgeordnete
nach Blankenburg, wo unſer Herzog ſeit dem vorigen Herbſt reſidirt, um
denſelben zu bitten er möge ſeinen Einfluß anwenden daß der König von
Preußen die Wahl annehme. Mit dieſen drei Abgeordneten treffen heute
noch fünf andere in Oſchersleben zuſammen, um, wenn jene Bitte eine
günſtige Aufnahme bei dem Herzog findet, zuſammen nach Berlin zu gehen
und dem König die Wünſche Braunſchweigs vorzutragen. Gegen Mittag
wurde die Deputation der Nationalverſammlung auf dem Bahnhof von
Deputationen des Stadtmagiſtrats, der Stadtverordneten, einer Mufik-
bande und einer großen Volksmenge erwartet, auch war ihr eine Depu-
tation des vaterländiſchen Vereins nach Lehrte entgegengegangen. Die
Erwartung wurde aber inſofern getäuſcht als die Deputation welche die
Racht hier zubringen wollte, ſich auf Erſuchen der Stadt Hannover ent-
ſchloſſen hat dort für heute ihr Nachtquartier zu nehmen. In Folge deſſen
wird ſie morgen Vormittag hier eintreffen, einige Stunden verweilen, und
dann mit dem Eiſenbahnzug nach Magdeburg gehen, wo ſie die Nacht zu-
bringen wird. Daß der König von Preußen die Kaiſerwürde annehmen
werde, bezweifelt man hier nicht.

Preußen.

Sie wünſchen Mitthei-
lungen über die Reiſe der Reichsgeſandtſchaft; ich will ſie Ihnen getreu-
lich machen. Auf den erſten Stationen unſrer Reiſe, in Bieberich und im
Rheingau, ſchien man noch gar nichts von derſelben zu wiſſen, was ſich ſpä-
ter daraus erklärte daß der vorausgeſandte Quartiermacher nur um wenige
Stunden vor uns voraus war, und ſeine Tour zu Lande durch Naſſau hatte
nehmen müſſen. In Rüdesheim ſahen wir die erſten Zeichen des Bekannt-
und Willkommenſeyns unſrer Sendung in der Geſtalt wehender ſchwarz-
roth-goldener Flaggen und wiederholter Salutſchüffe, womit wir im Vor-
überfahren begrüßt wurden. Von da an ſalutirten uns auch ſämmtliche
uns begegnende Dampfſchiffe mit Schüſſen, aufgezogenen Flaggen, Hut-
ſchwenken und Hurrahrufen der Mannſchaft. Bingen verhielt ſich ſchwei-
gend; dagegen winkte uns in Bacharach die Menge mit wehenden Tüchern
zu, und in Kaub war ein reges Leben; Freudenſchüſſe erdröhnten aus der
Stadt und von der Burg herab, während zahlreiche Flaggen die deutſchen
und naſſauiſchen Farben zeigten. Aehnlich ging es in Oberweſel und St.
Goar, an welchem letztern Ort die Jugend, in Reihen aufgeſtellt, mit lau-
tem Hurrah uns begrüßte. Auch von der Marburg herab hallte Schuß auf
[Spaltenumbruch] Schuß ins Thal. In Koblenz hatten ſich die Hötels längs dem Fluſſe hin
mit ſchwarz-roth-goldenen Fahnen bedeckt, auch vom Ehrenbreitſtein wehte
eine ſolche neben der preußiſchen. Als wir durch die Schiffbrücke hindurch-
fuhren, wurden wir von einem dichtgedrängten Haufen preußiſcher Sol-
daten mit wiederholtem Zuruf begrüßt. Am Landungsplatz fanden wir
eine zahlreiche Menſchenmenge, meiſt den untern Ständen angehörend,
und auch einzelne Gruppen von Militär. Aus letzteren kamen mehrere
Officiere auf unſer Schiff, welches anhielt um Kohlen einzunehmen. Die
Zuſchauermenge am Ufer dagegen verharrte ſtumm und theilnahmlos; nur
bei der Abfahrt begrüßten uns abermals von der Brücke aus, wo eine An-
zahl von Herren und Damen ſich aufgeſtellt hatte, freudige Zurufe und
wehende Tücher. Um ſo wärmer war der Empfang in Neuwied. Die
ganze Stadt, ſowie ſämmtliche am Ufer liegende Schiffe und Kähne waren
über und über mit bunten Fahnen bedeckt. Freudenſchüſſe ertönten bei un-
ſerm Nahen und folgten uns noch lange nach, und ein an der Landungs-
brücke aufgeſtelltes Muſikcorps ſpielte eine vaterländiſche Weiſe. Auch
in Bonn drängte ſich eine frohbewegte Menge ans Ufer, aus der viele Ein-
zelne, namentlich Freunde unfers Arndt und Dahlmann, dieſen und der
ganzen Deputation ihre lebhaften Segenswünſche für die hochwichtige Sen-
dung zuriefen. Als wir uns endlich dem alten Köln näherten, tönten uns
auch hier Schüſſe entgegen, und der Hafen bot, im Schmuck bunter Fah-
nen, ein ganz anmuthiges Bild. Auch fehlte es nicht an zahlreicher Zu-
ſchauerſchaft. Zu einem förmlichen Empfang der Deputation ſchien man
indeß nicht vorbereitet, denn einen Mangel an Geneigtheit dazu möchte ich
nicht vorausſetzen, da ich dem Glauben ſchenke was ein Kölner Bürger, der
ehemals ſelbſt Mitglied der Frankfurter Verſammlung war, uns mittheilte:
daß die Vernünftigen in Köln durchaus die Richtigkeit des von der Natio-
nalverſammlung gefaßten Beſchluſſes einſähen und demſelben beiſtimm-
ten, daß nur die Ultramontanen ſammt dem von ihnen beeinflußten Theil
der Bevölkerung, ſowie die enragirten Demokraten darüber unzufrieden
wären. (Deutſche Z.)


„Halt faß am Rich, do kölſchen Boor ꝛc.“, dieſen
alten Spruch führte noch Franz Raveaur an. Und welche Schmach gegen
Kaiſer und Reich mußten wir geſtern Abend erleben! Geſtern Nachmit-
tag gegen 5 Uhr war mit dem der Kölniſchen Geſellſchaft gehörigen Dampf-
ſchiffe „Göthe“ die große Deputation der Frankfurter Nationalverſammlung
eingetroffen. Die im Hafen liegenden Schiffe, ſowie die Gaſthöfe am
Rhein hatten ſich mit den deutſchen Flaggen geſchmückt, und von den am
jenſeitigen Ufer liegenden Schiffen erdröhnte der Donner der Böller. Eine
große Menſchenmenge war dieſſeits am Ufer aufgeſtellt, während auf der
Landungsbrücke des Dampfſchiffes der Oberbürgermeiſter, mehrere Ge-
meinderäthe ꝛc. ſich verſammelt hatten und die Deputation bei ihrer Lan-
dung freundlich begrüßten. Als aber die HH. Deputirten ans Land ſtie-
gen, gelang es ihnen erſt nach einiger Mühe fich durch das Gedränge hin-
durchzuwinden, wo ihnen durch die Sendlinge des demokratiſchen Vereins
eben kein freundlicher Empfang zu Theil wurde. Sie fuhren nach ihrem
Abſteigquartier, dem „Hôtel Diſch“. Im Laufe des Nachmittags noch be-
ſuchten die meiſten den Dom, und bewunderten die Fortſchritte an dieſem
Rieſenbau. Der Bürgerverein hatte den Deputirten eine herrliche Sere-
nade zugedacht — aber die Demokraten hatten es anders beſchloſſen.
Während die Deputation des Bürgervereins ꝛc. ſich bei den Mitgliedern
der Nationalverſammlung befand und auf die Anrede des Hrn. Fay zuerſt
E. M. Arndt, ſodann Hr. Rieſſer beredte Worte erwiedert hatten, ka-
men draußen Maſſen der Demokraten von ihrem Vereinslocale herange-
zogen, wo ſie förmlich zu einem empörenden Attentate gegen die Deputir-
ten, unſre Gäſte, aufgehetzt worden waren, und ließen hier die gräulichſte
Katzenmufik erſchallen. Es war ein unermeßliches, gellendes Pfeifen,
Brüllen und Schimpfen; es war ein Toben welches ſich ſogar bis zum
Fenſtereinwerfen ſteigerte. Man hörte auch Hochrufe auf Hecker! Viel Muth
ſchien die Bande für ihre Republik nicht einzuſetzen gewillt, denn als eine
Poſtenablöſung von nur vier Mann zufällig nahte, ſtob der Pöbel auf eine
wahrhaft erheiternde Weiſe auseinander. Eine kleine Abtheilung Militär
ſäuberte dann nach einiger Zeit die Straße. (D. Z.)


Der Entwurf der Adreſſe, welche die
zweite Kammer in ihrer geſtrigen Sitzung an den König zu richten beſchloſſen
hat, iſt mehr im Sinne des Unruh’ſchen als des Vincke’ſchen Antrags aus-
gefallen. Die Hauptſtelle darin lautet: „Wir legen es Ew. Majeſtät drin-
gend ans Herz die Hoffnung der deutſchen Nationalverſammlung und des
deutſchen Volks zu erfüllen.“
Der Abg. v. Berg iſt Referent! In politi-
ſchen Kreiſen iſt man ſehr geſpannt was der König der Frankfurter Depu-
tation antworten wird. Im größern Publicum verſpürt man wenig Er-
regtheit. Die Anhänger der Kaiſeridee erwarten übrigens mit Sicherheit
daß der König die Vereinbarung mit den andern deutſchen Regierungen
feſthalten, unter dieſem Vorbehalt aber die Kaiſerkrone annehmen werde.
Darauf ſcheinen allerdings auch die geſtrigen Worte des Miniſterpräſiden-

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[1450/0002] vereinigt find, dann, nur dann iſt Deutſchland kräftig, und nur ein kräfti- ges Deutſchland wird die anarchiſchen Keime in ſeinem Schooß erſticken. Nur dann iſt Deutſchland mächtig, und nur ein mächtiges Deutſchland wird die Stürme beſtehen die ſeine Integrität und ſeine geſetzliche Freiheit bedrohen, von Oſt und Weſt, von den lachenden Ufern der ſchmutzigen Seine und den eifigen Geſtaden der dunkeln Newa.“ Nürnberg, 3 April. Geſtern ward hier im Bamberger Hof der Congreß bayeriſcher Arbeiter eröffnet, deſſen Berathungen auch heute noch nicht beendet find. Einige 30 bis 40 Vereine waren durch 18 oder 19 Deputirte vertreten; die Verſammlung machte nahe an 300 Theilneh- mer zählen. Als Ort für die nächſte Generalverſammlung (in 6 Mona- ten) ward Augsburg feſtgeſetzt. Hanſeſtädte. Bremen, 30 März. In Bremen hat die Bürger- ſchaft ſich in ihren letzten Sitzungen mit Feſtſtellung des dießjährigen Bud- gets beſchäftigt, und die Voranſchläge mit im ganzen geringen Abände- rungen bewilligt. Das Reſultat des Budgets iſt folgendes: außerordent- liche Ausgaben 165,741 Thlr., außerordentliche Einnahmen 25,769 Thlr., Deficit 139,972 Thlr., ordentliche Ausgaben 863,175 Thlr., ordentliche Einnahmen 785,966 Thlr., Deficit 77,209 Thlr., Total des Deficits 217,182 Thlr., und mit Einſchluß einer am 28 d. beſchloſſenen Mehrbe- willigung für die ordentlichen Ausgaben von 12,500 Thlr., 229,682 Thlr. H. Braunſchweig. ஃ Braunſchweig, 31 März. Seit vierzehn Tagen herrſcht hier eine ungewöhnliche Lebhaftigkeit und Bewegung. Die nach Schleswig beſtimmten Truppencontingente von Weimar, Gotha, Reuß-Schleitz-Lobenſtein und in den letzten Tagen von Bayern find mit- telſt der Eiſenbahn hier angekommen, Nachts bei den Bürgern einquar- tiert, und dann auf dieſelbe Art weiter befördert worden. Alle dieſe Truppen, beſonders die Bayern waren kräftige, gutausgerüſtete von dem beſten Muth beſeelte Leute. Sie ſind ſämmtlich mit der größeſten Herz- lichkeit ſelbſt von den ärmſten Einwohnern aufgenommen und bewirthet worden, haben ſolches auch anerkannt, und das Officierscorps des bayeri- ſchen Bataillons Pappenheim hat ſeine Anerkennung in öffentlichen Blät- tern ausgeſprochen. — Unſer ganzes Land iſt entſchieden für das preußiſche Erbkaiſerthum geſtimmt, und die Verwerfung des Welcker’ſchen Antrags hatte daher die größte Mißſtimmung, dagegen die Nachricht daß die Wahl des Königs von Preußen die Majorität erhalten habe, die größte Freude arregt. Man hat alle Anſtalten getroffen um die Gefinnung des Landes an den Tag zu legen. Der Ausſchuß der Abgeordnetenverſammlung hielt geſtern eine Berathung, zu der auch die hier anweſenden Abgeordneten zugezogen wurden, und in Folge deſſen gingen ſofort drei Abgeordnete nach Blankenburg, wo unſer Herzog ſeit dem vorigen Herbſt reſidirt, um denſelben zu bitten er möge ſeinen Einfluß anwenden daß der König von Preußen die Wahl annehme. Mit dieſen drei Abgeordneten treffen heute noch fünf andere in Oſchersleben zuſammen, um, wenn jene Bitte eine günſtige Aufnahme bei dem Herzog findet, zuſammen nach Berlin zu gehen und dem König die Wünſche Braunſchweigs vorzutragen. Gegen Mittag wurde die Deputation der Nationalverſammlung auf dem Bahnhof von Deputationen des Stadtmagiſtrats, der Stadtverordneten, einer Mufik- bande und einer großen Volksmenge erwartet, auch war ihr eine Depu- tation des vaterländiſchen Vereins nach Lehrte entgegengegangen. Die Erwartung wurde aber inſofern getäuſcht als die Deputation welche die Racht hier zubringen wollte, ſich auf Erſuchen der Stadt Hannover ent- ſchloſſen hat dort für heute ihr Nachtquartier zu nehmen. In Folge deſſen wird ſie morgen Vormittag hier eintreffen, einige Stunden verweilen, und dann mit dem Eiſenbahnzug nach Magdeburg gehen, wo ſie die Nacht zu- bringen wird. Daß der König von Preußen die Kaiſerwürde annehmen werde, bezweifelt man hier nicht. Preußen. Köln, 30 März Abends 7 Uhr. Sie wünſchen Mitthei- lungen über die Reiſe der Reichsgeſandtſchaft; ich will ſie Ihnen getreu- lich machen. Auf den erſten Stationen unſrer Reiſe, in Bieberich und im Rheingau, ſchien man noch gar nichts von derſelben zu wiſſen, was ſich ſpä- ter daraus erklärte daß der vorausgeſandte Quartiermacher nur um wenige Stunden vor uns voraus war, und ſeine Tour zu Lande durch Naſſau hatte nehmen müſſen. In Rüdesheim ſahen wir die erſten Zeichen des Bekannt- und Willkommenſeyns unſrer Sendung in der Geſtalt wehender ſchwarz- roth-goldener Flaggen und wiederholter Salutſchüffe, womit wir im Vor- überfahren begrüßt wurden. Von da an ſalutirten uns auch ſämmtliche uns begegnende Dampfſchiffe mit Schüſſen, aufgezogenen Flaggen, Hut- ſchwenken und Hurrahrufen der Mannſchaft. Bingen verhielt ſich ſchwei- gend; dagegen winkte uns in Bacharach die Menge mit wehenden Tüchern zu, und in Kaub war ein reges Leben; Freudenſchüſſe erdröhnten aus der Stadt und von der Burg herab, während zahlreiche Flaggen die deutſchen und naſſauiſchen Farben zeigten. Aehnlich ging es in Oberweſel und St. Goar, an welchem letztern Ort die Jugend, in Reihen aufgeſtellt, mit lau- tem Hurrah uns begrüßte. Auch von der Marburg herab hallte Schuß auf Schuß ins Thal. In Koblenz hatten ſich die Hötels längs dem Fluſſe hin mit ſchwarz-roth-goldenen Fahnen bedeckt, auch vom Ehrenbreitſtein wehte eine ſolche neben der preußiſchen. Als wir durch die Schiffbrücke hindurch- fuhren, wurden wir von einem dichtgedrängten Haufen preußiſcher Sol- daten mit wiederholtem Zuruf begrüßt. Am Landungsplatz fanden wir eine zahlreiche Menſchenmenge, meiſt den untern Ständen angehörend, und auch einzelne Gruppen von Militär. Aus letzteren kamen mehrere Officiere auf unſer Schiff, welches anhielt um Kohlen einzunehmen. Die Zuſchauermenge am Ufer dagegen verharrte ſtumm und theilnahmlos; nur bei der Abfahrt begrüßten uns abermals von der Brücke aus, wo eine An- zahl von Herren und Damen ſich aufgeſtellt hatte, freudige Zurufe und wehende Tücher. Um ſo wärmer war der Empfang in Neuwied. Die ganze Stadt, ſowie ſämmtliche am Ufer liegende Schiffe und Kähne waren über und über mit bunten Fahnen bedeckt. Freudenſchüſſe ertönten bei un- ſerm Nahen und folgten uns noch lange nach, und ein an der Landungs- brücke aufgeſtelltes Muſikcorps ſpielte eine vaterländiſche Weiſe. Auch in Bonn drängte ſich eine frohbewegte Menge ans Ufer, aus der viele Ein- zelne, namentlich Freunde unfers Arndt und Dahlmann, dieſen und der ganzen Deputation ihre lebhaften Segenswünſche für die hochwichtige Sen- dung zuriefen. Als wir uns endlich dem alten Köln näherten, tönten uns auch hier Schüſſe entgegen, und der Hafen bot, im Schmuck bunter Fah- nen, ein ganz anmuthiges Bild. Auch fehlte es nicht an zahlreicher Zu- ſchauerſchaft. Zu einem förmlichen Empfang der Deputation ſchien man indeß nicht vorbereitet, denn einen Mangel an Geneigtheit dazu möchte ich nicht vorausſetzen, da ich dem Glauben ſchenke was ein Kölner Bürger, der ehemals ſelbſt Mitglied der Frankfurter Verſammlung war, uns mittheilte: daß die Vernünftigen in Köln durchaus die Richtigkeit des von der Natio- nalverſammlung gefaßten Beſchluſſes einſähen und demſelben beiſtimm- ten, daß nur die Ultramontanen ſammt dem von ihnen beeinflußten Theil der Bevölkerung, ſowie die enragirten Demokraten darüber unzufrieden wären. (Deutſche Z.) Köln, 31 März. „Halt faß am Rich, do kölſchen Boor ꝛc.“, dieſen alten Spruch führte noch Franz Raveaur an. Und welche Schmach gegen Kaiſer und Reich mußten wir geſtern Abend erleben! Geſtern Nachmit- tag gegen 5 Uhr war mit dem der Kölniſchen Geſellſchaft gehörigen Dampf- ſchiffe „Göthe“ die große Deputation der Frankfurter Nationalverſammlung eingetroffen. Die im Hafen liegenden Schiffe, ſowie die Gaſthöfe am Rhein hatten ſich mit den deutſchen Flaggen geſchmückt, und von den am jenſeitigen Ufer liegenden Schiffen erdröhnte der Donner der Böller. Eine große Menſchenmenge war dieſſeits am Ufer aufgeſtellt, während auf der Landungsbrücke des Dampfſchiffes der Oberbürgermeiſter, mehrere Ge- meinderäthe ꝛc. ſich verſammelt hatten und die Deputation bei ihrer Lan- dung freundlich begrüßten. Als aber die HH. Deputirten ans Land ſtie- gen, gelang es ihnen erſt nach einiger Mühe fich durch das Gedränge hin- durchzuwinden, wo ihnen durch die Sendlinge des demokratiſchen Vereins eben kein freundlicher Empfang zu Theil wurde. Sie fuhren nach ihrem Abſteigquartier, dem „Hôtel Diſch“. Im Laufe des Nachmittags noch be- ſuchten die meiſten den Dom, und bewunderten die Fortſchritte an dieſem Rieſenbau. Der Bürgerverein hatte den Deputirten eine herrliche Sere- nade zugedacht — aber die Demokraten hatten es anders beſchloſſen. Während die Deputation des Bürgervereins ꝛc. ſich bei den Mitgliedern der Nationalverſammlung befand und auf die Anrede des Hrn. Fay zuerſt E. M. Arndt, ſodann Hr. Rieſſer beredte Worte erwiedert hatten, ka- men draußen Maſſen der Demokraten von ihrem Vereinslocale herange- zogen, wo ſie förmlich zu einem empörenden Attentate gegen die Deputir- ten, unſre Gäſte, aufgehetzt worden waren, und ließen hier die gräulichſte Katzenmufik erſchallen. Es war ein unermeßliches, gellendes Pfeifen, Brüllen und Schimpfen; es war ein Toben welches ſich ſogar bis zum Fenſtereinwerfen ſteigerte. Man hörte auch Hochrufe auf Hecker! Viel Muth ſchien die Bande für ihre Republik nicht einzuſetzen gewillt, denn als eine Poſtenablöſung von nur vier Mann zufällig nahte, ſtob der Pöbel auf eine wahrhaft erheiternde Weiſe auseinander. Eine kleine Abtheilung Militär ſäuberte dann nach einiger Zeit die Straße. (D. Z.) 4 Berlin, 1 April. Der Entwurf der Adreſſe, welche die zweite Kammer in ihrer geſtrigen Sitzung an den König zu richten beſchloſſen hat, iſt mehr im Sinne des Unruh’ſchen als des Vincke’ſchen Antrags aus- gefallen. Die Hauptſtelle darin lautet: „Wir legen es Ew. Majeſtät drin- gend ans Herz die Hoffnung der deutſchen Nationalverſammlung und des deutſchen Volks zu erfüllen.“ Der Abg. v. Berg iſt Referent! In politi- ſchen Kreiſen iſt man ſehr geſpannt was der König der Frankfurter Depu- tation antworten wird. Im größern Publicum verſpürt man wenig Er- regtheit. Die Anhänger der Kaiſeridee erwarten übrigens mit Sicherheit daß der König die Vereinbarung mit den andern deutſchen Regierungen feſthalten, unter dieſem Vorbehalt aber die Kaiſerkrone annehmen werde. Darauf ſcheinen allerdings auch die geſtrigen Worte des Miniſterpräſiden-

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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 95, 5. April 1849, S. 1450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine95_1849/2>, abgerufen am 01.11.2024.