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Allgemeine Zeitung, Nr. 96, 6. April 1849.

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[Spaltenumbruch] wegen der neu zu verhörenden Zeugen. Die morgende Sitzung wird alle
Zweifel lösen. Ich melde Ihnen heute nur noch in wenigen Worten daß
die Vertheidigung des Generals Courtaiszdurch Bethmont, früher Mini-
ster, jetzt wieder Advocat, Gegenstand der vorgestrigen und ganzen gestri-
gen Sitzung war. In der heutigen trat Blanqui auf um sich zu verthei-
digen. Hierauf erfolgte die Replik des Generalprocurators. Da sowohl
Bethmont als Blanqui in der morgenden Sitzung ihr letztes Wort sagen
werden, so behalte ich mir vor beide Ihnen vorzuführen.

Italien.

In der Sitzung vom 27 v. Mts. votirte das toscanische
Parlament folgende Bestimmung: die Executive wird einer einzigen Per-
son anvertraut, sie wird dem Bürger Francesco Domenico Guerrazzi über-
tragen. Guerrazzi versprach am andern Morgen in einem Manifest kraft
seiner Gewalt die Freiheit zu schützen und die Ruhe im Staate zu hüten.
Die Florentiner Alba erklärt während der Dictatur sich aller politischen
Reflexionen zu enthalten, ob freiwillig oder einem Winke folgsam, läßt sich
nicht errathen. Am 27 hatte man in Florenz die Nachricht von der Ab-
dankung Carl Alberts.


* Unsere neuesten Briefe aus Südtirol über die Erstürmung Bres-
cia's
(am 1 April unter Haynau's Oberbefehl) lauten traurig genug. Den
blutigen Gräueln welche die Insurgenten vorher an den Oesterreichern, an
allen Deutschen, die in ihre Hände gefallen, begangen hatten, entsprach auf
schreckliche Weise die Wuth der erbitterten Soldaten. Der Sieg ward nicht
ohne Opfer errungen: von den Officieren verlor Generalmajor Graf Nugent
das rechte Bein; Oberst Graf Favencourt erhielt einen Schuß durch die
Brust; Oberstlieutenant Graf Militz, von den Aufständischen gefangen,
ward von ihnen grausam ermordet; ein Major, zwei Hauptleute und meh-
rere andere Officiere find unter den Gebliebenen.


Der Herzog von Modena ist aus Brescello wieder nach seiner Haupt-
stadt zurückkehrt.


Gestern ist die Deputirtenkammer aufgelöst
worden.


* Unsere neuesten Briefe aus Chambery (2) sprechen die Befürchtung
aus, es möchte zu einer republicanischen Bewegung kommen, bei welcher
eine französische Einschreitung, vielleicht Einverleibung nur zu nahe stände.

Schweiz.

Schon vor einiger Zeit meldeten die Zeitungen,
es habe Ph. Becker, Präsident des propagandischen Vereins "Hilf dir",
mit den Abgeordneten der sicilischen Regierung einen Vertrag abgeschlossen,
laut welchem er sich verpflichte eine deutsch-helvetische Legion zu stellen,
welche aus drei Bataillonen Infanterie, drei Compagnien Scharfschützen
und zwei Compagnien Artillerie, größtentheils unter dem schweizerischen
Militär geworben, bestehen soll. Die Legion würde von Becker befehligt.
Zwei andere deutsche Flüchtlinge, K. Heinzen und Lommel, würden bei der
beabsichtigten Expedition höhere Officiersstellen bekleiden. Die Legion
soll auf sardinischem Gebiet gebildet werden und daselbst ihr Werbdepot
haben. Da der Bundesrath nun Mittheilungen aus glaubwürdigen
Quellen erhalten hat welche die erwähnten Thatsachen bestätigen sollen,
so hat er in einem vom 28 März datirten Kreisschreiben die Kantonsregie-
rungen aufgefordert ihre ernsteste Aufmerksamkeit auf diese Capitulationen
und Bildung einer Legion zu lenken, welches beides mit der Verfassung
und den Gesetzen des Bundes in directem Widerspruch steht, mit der Neu-
tralität der Schweiz unverträglich und geeignet ist ihre völkerrechtlichen
Verhältnisse zu gefährden. Er ladet deßhalb alle Kantone ein jede Wer-
bung für die deutsch-helvetische Legion zu verhindern und die Dawiderhan-
delnden den bestehenden Gesetzen gemäß zu bestrafen. Karl Heinzen ist
nicht, wie Becker, naturalisirt, und wegen Veröffentlichung und Verbrei-
tung gefährlicher Schriften bereits von den meisten Kantonen ausgewiesen
worden. Derselbe ist Hauptredacteur der nicht periodisch erst unter dem
Titel Revolution, sodann unter demjenigen der Evolution in Biel erschie-
nenen Blätter, welche auf Umsturz der gesellschaftlichen und politischen
Ordnung abzielende Grundsätze verbreiten. Da nun auch Heinzen sich bei
[Spaltenumbruch] der deutsch-helvetischen Legion zu betheiligen und die Werbungen für sie
zu betreiben scheint, so hat der Bundesrath dessen Ausweisung aus dem
Gebiet der Eidgenossenschaft beschlossen. Den Flüchtling Lommel soll
ebenfalls die Ausweisung treffen, wenn es sich wirklich ergeben sollte daß
auch er an dem Unternehmen welches dem Ph. Becker zugeschrieben wird,
betheiligt hat. Der Bundesrath hat die Angriffe der radicalen Presse we-
gen Nichtanerkennung der römischen Republik durch den Kanzler Schieß
mit Hinweisung auf den Artikel der Bundesverfassung abgelehnt, nach
welchem "die Anerkennung auswärtiger Staaten und Regierungen" unter
die Befugnisse der Bundesversammlung gehört. Der römische Gesandte
sey übrigens vom Bundespräsidenten in einer Privataudienz auf zuvor-
kommende Weise empfangen worden. Wie der Bundesrath seine Stellung
gegenüber dem Hrn. Abgeordneten und gegenüber der römischen Staatsregie-
rung im allgemeinen glaubte auffassen zu sollen, das sey aus einer Note
zu ersehen welche der Bundesrath an Hrn. de Boin gerichtet habe und
die nächstens veröffentlicht werden solle. Die Regierungen von Luzern und
Freiburg haben auf den amtlichen Bericht über die gräßliche Mißhandlung
des Transports von 37 Recruten in Cleven beschlossen: alle Werbungen
für den Kriegsdienst im Königreich Neapel, soweit es die Kantone Luzern
und Freiburg betreffe, zu untersagen, bis capitulationsgemäß wiederum
der Transport nach Neapel sicher gestellt sey. Briefe aus Sitten vom
29 März schreiben: "Bereits haben viele flüchtige piemonetische Solda-
ten den Simplon überschritten; mehrere sind diesen Abend in Sitten an-
gelangt. Morgen soll eine Truppe von 60 Soldaten, welche in der Nähe
von Novara gekämpft haben, hier durchreisen um sich nach Savoyen,
ihrer Heimath, zu begeben; diese sollen von den Oesterreichern bis ties ins
Ossolathal verfolgt worden seyn. Radetzky werde auch den Paß gegen
den Simplon hin bis Domo besetzt halten. Ueber zwei Drittheile der
Armee Karl Alberts haben noch nicht gekämpft: die Hauptmacht Pie-
monts liegt im Herzen des Landes -- Radetzky ist da noch keines festen
Fußes gewiß."

Handels: und Börsennachrichten.

Curs auf London 1071/4-108.


Consols auf Rechnung 92 7/8 .
Span. 3proc. 301/2.


3proc. 56.75; 5proc. 88.90; Bankactien 2440; belg.
5proc. 92. Anleh. v. 1842 92; 21/2proc. 641/4; röm. 74; span innere Schuld
23; piem. 880; Vers. E.-B. rechte 230; linke 185; Paris-Orleans 890;
Rouen 550; Lyon Certif. 87.50; Straßburg 372.50; Nordbahn 462.50;
Rouen-Havre 280; Mars.-Avignon 227.50; Straßb.-Basel 103.75; Orl.-
Vierzon 365; Tours-Nantes 335.

21/2proc. ; 3proc. 58 3/8 ; 4proc. 77 5/8 ;
portug. 5proc. 28 1/8 ; Metall. 5proc. 721/4; belg. 21/2proc. 42 7/8 ; Art. .
Curs auf London 12.021/2 k. P. Curs auf Hamburg 35 k. P.

(5 fl. A. Corr. = 6 fl. i. 241/2 fl. Fuß.) Amster-
dam 1 M. 84 G. Hamburg 1 M. 73 5/8 P. Wien in 20ern 1 M. 88 P.
Triest 1 M. 88 P. Frankfurt a. M. 1 M. 99 7/8 G. Nürnberg 1 M. 991/2
G. Berlin 1 M. 1051/4 G. Leipzig 1 M. 1051/4 G. London 1 M. 10.5 P.
Paris 1 M. 1191/2 P. Lyon 1 M. 118 7/8 G. Marseille 1 M 118 5/8 G. Mai-
land 1 M. G. Genua 1 M. 521/2 P. Livorno 1 M. 641/2 P.

Bayer. 31/2proc. Obl. 79 P. 4proc. 88 G. Bank-
actien I. Sem. 612 G. Promessen 43 P. Oesterr. 5proc. Met. 741/2 G. Bank-
actien I. Sem. 1010 P. Württemb. 31/2proc. 781/2 G. 41/2proc. 931/2 G.

Oesterr. 5proc. Met. 753/4; 4proc. 591/4;
3proc. 441/4; 21/2proc. 401/4; Bankact. 1186; 500fl.-Loose 126 7/8 ; 250fl.-Loose
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31/2proc. 783/4; Ludwigcanal 45 P.; Ludwigsh.-Berbach 73; württ 31/2proc.
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innere Schuld 22 3/8 ; poln. 300fl.-Loose 98; 500fl.-Loose 741/4; sardin. 36Fr.-
Loose 253/4: Disc. 1.


Verantwortliche Redaction:
Dr. Gustav Kolb. Dr. A. J. Altenhöser. Dr. C. A. Mebold.
Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung in Stuttgart.


[irrelevantes Material]

[Spaltenumbruch] wegen der neu zu verhörenden Zeugen. Die morgende Sitzung wird alle
Zweifel löſen. Ich melde Ihnen heute nur noch in wenigen Worten daß
die Vertheidigung des Generals Courtaiszdurch Bethmont, früher Mini-
ſter, jetzt wieder Advocat, Gegenſtand der vorgeſtrigen und ganzen geſtri-
gen Sitzung war. In der heutigen trat Blanqui auf um ſich zu verthei-
digen. Hierauf erfolgte die Replik des Generalprocurators. Da ſowohl
Bethmont als Blanqui in der morgenden Sitzung ihr letztes Wort ſagen
werden, ſo behalte ich mir vor beide Ihnen vorzuführen.

Italien.

In der Sitzung vom 27 v. Mts. votirte das toscaniſche
Parlament folgende Beſtimmung: die Executive wird einer einzigen Per-
ſon anvertraut, ſie wird dem Bürger Francesco Domenico Guerrazzi über-
tragen. Guerrazzi verſprach am andern Morgen in einem Manifeſt kraft
ſeiner Gewalt die Freiheit zu ſchützen und die Ruhe im Staate zu hüten.
Die Florentiner Alba erklärt während der Dictatur ſich aller politiſchen
Reflexionen zu enthalten, ob freiwillig oder einem Winke folgſam, läßt ſich
nicht errathen. Am 27 hatte man in Florenz die Nachricht von der Ab-
dankung Carl Alberts.


* Unſere neueſten Briefe aus Südtirol über die Erſtürmung Bres-
cia’s
(am 1 April unter Haynau’s Oberbefehl) lauten traurig genug. Den
blutigen Gräueln welche die Inſurgenten vorher an den Oeſterreichern, an
allen Deutſchen, die in ihre Hände gefallen, begangen hatten, entſprach auf
ſchreckliche Weiſe die Wuth der erbitterten Soldaten. Der Sieg ward nicht
ohne Opfer errungen: von den Officieren verlor Generalmajor Graf Nugent
das rechte Bein; Oberſt Graf Favencourt erhielt einen Schuß durch die
Bruſt; Oberſtlieutenant Graf Militz, von den Aufſtändiſchen gefangen,
ward von ihnen grauſam ermordet; ein Major, zwei Hauptleute und meh-
rere andere Officiere find unter den Gebliebenen.


Der Herzog von Modena iſt aus Brescello wieder nach ſeiner Haupt-
ſtadt zurückkehrt.


Geſtern iſt die Deputirtenkammer aufgelöst
worden.


* Unſere neueſten Briefe aus Chambery (2) ſprechen die Befürchtung
aus, es möchte zu einer republicaniſchen Bewegung kommen, bei welcher
eine franzöſiſche Einſchreitung, vielleicht Einverleibung nur zu nahe ſtände.

Schweiz.

Schon vor einiger Zeit meldeten die Zeitungen,
es habe Ph. Becker, Präſident des propagandiſchen Vereins „Hilf dir“,
mit den Abgeordneten der ſiciliſchen Regierung einen Vertrag abgeſchloſſen,
laut welchem er ſich verpflichte eine deutſch-helvetiſche Legion zu ſtellen,
welche aus drei Bataillonen Infanterie, drei Compagnien Scharfſchützen
und zwei Compagnien Artillerie, größtentheils unter dem ſchweizeriſchen
Militär geworben, beſtehen ſoll. Die Legion würde von Becker befehligt.
Zwei andere deutſche Flüchtlinge, K. Heinzen und Lommel, würden bei der
beabſichtigten Expedition höhere Officiersſtellen bekleiden. Die Legion
ſoll auf ſardiniſchem Gebiet gebildet werden und daſelbſt ihr Werbdepot
haben. Da der Bundesrath nun Mittheilungen aus glaubwürdigen
Quellen erhalten hat welche die erwähnten Thatſachen beſtätigen ſollen,
ſo hat er in einem vom 28 März datirten Kreisſchreiben die Kantonsregie-
rungen aufgefordert ihre ernſteſte Aufmerkſamkeit auf dieſe Capitulationen
und Bildung einer Legion zu lenken, welches beides mit der Verfaſſung
und den Geſetzen des Bundes in directem Widerſpruch ſteht, mit der Neu-
tralität der Schweiz unverträglich und geeignet iſt ihre völkerrechtlichen
Verhältniſſe zu gefährden. Er ladet deßhalb alle Kantone ein jede Wer-
bung für die deutſch-helvetiſche Legion zu verhindern und die Dawiderhan-
delnden den beſtehenden Geſetzen gemäß zu beſtrafen. Karl Heinzen iſt
nicht, wie Becker, naturaliſirt, und wegen Veröffentlichung und Verbrei-
tung gefährlicher Schriften bereits von den meiſten Kantonen ausgewieſen
worden. Derſelbe iſt Hauptredacteur der nicht periodiſch erſt unter dem
Titel Revolution, ſodann unter demjenigen der Evolution in Biel erſchie-
nenen Blätter, welche auf Umſturz der geſellſchaftlichen und politiſchen
Ordnung abzielende Grundſätze verbreiten. Da nun auch Heinzen ſich bei
[Spaltenumbruch] der deutſch-helvetiſchen Legion zu betheiligen und die Werbungen für ſie
zu betreiben ſcheint, ſo hat der Bundesrath deſſen Ausweiſung aus dem
Gebiet der Eidgenoſſenſchaft beſchloſſen. Den Flüchtling Lommel ſoll
ebenfalls die Ausweiſung treffen, wenn es ſich wirklich ergeben ſollte daß
auch er an dem Unternehmen welches dem Ph. Becker zugeſchrieben wird,
betheiligt hat. Der Bundesrath hat die Angriffe der radicalen Preſſe we-
gen Nichtanerkennung der römiſchen Republik durch den Kanzler Schieß
mit Hinweiſung auf den Artikel der Bundesverfaſſung abgelehnt, nach
welchem „die Anerkennung auswärtiger Staaten und Regierungen“ unter
die Befugniſſe der Bundesverſammlung gehört. Der römiſche Geſandte
ſey übrigens vom Bundespräſidenten in einer Privataudienz auf zuvor-
kommende Weiſe empfangen worden. Wie der Bundesrath ſeine Stellung
gegenüber dem Hrn. Abgeordneten und gegenüber der römiſchen Staatsregie-
rung im allgemeinen glaubte auffaſſen zu ſollen, das ſey aus einer Note
zu erſehen welche der Bundesrath an Hrn. de Boin gerichtet habe und
die nächſtens veröffentlicht werden ſolle. Die Regierungen von Luzern und
Freiburg haben auf den amtlichen Bericht über die gräßliche Mißhandlung
des Transports von 37 Recruten in Cleven beſchloſſen: alle Werbungen
für den Kriegsdienſt im Königreich Neapel, ſoweit es die Kantone Luzern
und Freiburg betreffe, zu unterſagen, bis capitulationsgemäß wiederum
der Transport nach Neapel ſicher geſtellt ſey. Briefe aus Sitten vom
29 März ſchreiben: „Bereits haben viele flüchtige piemonetiſche Solda-
ten den Simplon überſchritten; mehrere ſind dieſen Abend in Sitten an-
gelangt. Morgen ſoll eine Truppe von 60 Soldaten, welche in der Nähe
von Novara gekämpft haben, hier durchreiſen um ſich nach Savoyen,
ihrer Heimath, zu begeben; dieſe ſollen von den Oeſterreichern bis tieſ ins
Oſſolathal verfolgt worden ſeyn. Radetzky werde auch den Paß gegen
den Simplon hin bis Domo beſetzt halten. Ueber zwei Drittheile der
Armee Karl Alberts haben noch nicht gekämpft: die Hauptmacht Pie-
monts liegt im Herzen des Landes — Radetzky iſt da noch keines feſten
Fußes gewiß.“

Handels: und Börſennachrichten.

Curs auf London 107¼-108.


Conſols auf Rechnung 92⅞.
Span. 3proc. 30½.


3proc. 56.75; 5proc. 88.90; Bankactien 2440; belg.
5proc. 92. Anleh. v. 1842 92; 2½proc. 64¼; röm. 74; ſpan innere Schuld
23; piem. 880; Verſ. E.-B. rechte 230; linke 185; Paris-Orleans 890;
Rouen 550; Lyon Certif. 87.50; Straßburg 372.50; Nordbahn 462.50;
Rouen-Havre 280; Marſ.-Avignon 227.50; Straßb.-Baſel 103.75; Orl.-
Vierzon 365; Tours-Nantes 335.

2½proc. ; 3proc. 58⅜; 4proc. 77⅝;
portug. 5proc. 28⅛; Metall. 5proc. 72¼; belg. 2½proc. 42⅞; Art. .
Curs auf London 12.02½ k. P. Curs auf Hamburg 35 k. P.

(5 fl. A. Corr. = 6 fl. i. 24½ fl. Fuß.) Amſter-
dam 1 M. 84 G. Hamburg 1 M. 73⅝ P. Wien in 20ern 1 M. 88 P.
Trieſt 1 M. 88 P. Frankfurt a. M. 1 M. 99⅞ G. Nürnberg 1 M. 99½
G. Berlin 1 M. 105¼ G. Leipzig 1 M. 105¼ G. London 1 M. 10.5 P.
Paris 1 M. 119½ P. Lyon 1 M. 118⅞ G. Marſeille 1 M 118⅝ G. Mai-
land 1 M. G. Genua 1 M. 52½ P. Livorno 1 M. 64½ P.

Bayer. 3½proc. Obl. 79 P. 4proc. 88 G. Bank-
actien I. Sem. 612 G. Promeſſen 43 P. Oeſterr. 5proc. Met. 74½ G. Bank-
actien I. Sem. 1010 P. Württemb. 3½proc. 78½ G. 4½proc. 93½ G.

Oeſterr. 5proc. Met. 75¾; 4proc. 59¼;
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79½; preuß. 50Thlr.-Prämienſch. 100; 3½proc. Staatsſchuldſch. 80¼; bayer.
3½proc. 78¾; Ludwigcanal 45 P.; Ludwigsh.-Berbach 73; württ 3½proc.
78½; 4½proc. 94¼; bad. 5proc. 95⅞; 3½proc. 76¾; Lotto-Anleh. à 50 fl.
48¼; 35fl.-Looſe 27⅞; darmſtädt. 3½proc. 78¼; 4proc. 86¼; 50fl.-Looſe
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innere Schuld 22⅜; poln. 300fl.-Looſe 98; 500fl.-Looſe 74¼; ſardin. 36Fr.-
Looſe 25¾: Disc. 1.


Verantwortliche Redaction:
Dr. Guſtav Kolb. Dr. A. J. Altenhöſer. Dr. C. A. Mebold.
Verlag der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung in Stuttgart.


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[1472/0008] wegen der neu zu verhörenden Zeugen. Die morgende Sitzung wird alle Zweifel löſen. Ich melde Ihnen heute nur noch in wenigen Worten daß die Vertheidigung des Generals Courtaiszdurch Bethmont, früher Mini- ſter, jetzt wieder Advocat, Gegenſtand der vorgeſtrigen und ganzen geſtri- gen Sitzung war. In der heutigen trat Blanqui auf um ſich zu verthei- digen. Hierauf erfolgte die Replik des Generalprocurators. Da ſowohl Bethmont als Blanqui in der morgenden Sitzung ihr letztes Wort ſagen werden, ſo behalte ich mir vor beide Ihnen vorzuführen. Italien. Florenz. In der Sitzung vom 27 v. Mts. votirte das toscaniſche Parlament folgende Beſtimmung: die Executive wird einer einzigen Per- ſon anvertraut, ſie wird dem Bürger Francesco Domenico Guerrazzi über- tragen. Guerrazzi verſprach am andern Morgen in einem Manifeſt kraft ſeiner Gewalt die Freiheit zu ſchützen und die Ruhe im Staate zu hüten. Die Florentiner Alba erklärt während der Dictatur ſich aller politiſchen Reflexionen zu enthalten, ob freiwillig oder einem Winke folgſam, läßt ſich nicht errathen. Am 27 hatte man in Florenz die Nachricht von der Ab- dankung Carl Alberts. * Unſere neueſten Briefe aus Südtirol über die Erſtürmung Bres- cia’s (am 1 April unter Haynau’s Oberbefehl) lauten traurig genug. Den blutigen Gräueln welche die Inſurgenten vorher an den Oeſterreichern, an allen Deutſchen, die in ihre Hände gefallen, begangen hatten, entſprach auf ſchreckliche Weiſe die Wuth der erbitterten Soldaten. Der Sieg ward nicht ohne Opfer errungen: von den Officieren verlor Generalmajor Graf Nugent das rechte Bein; Oberſt Graf Favencourt erhielt einen Schuß durch die Bruſt; Oberſtlieutenant Graf Militz, von den Aufſtändiſchen gefangen, ward von ihnen grauſam ermordet; ein Major, zwei Hauptleute und meh- rere andere Officiere find unter den Gebliebenen. Der Herzog von Modena iſt aus Brescello wieder nach ſeiner Haupt- ſtadt zurückkehrt. ⟶ Turin, 2 April. Geſtern iſt die Deputirtenkammer aufgelöst worden. * Unſere neueſten Briefe aus Chambery (2) ſprechen die Befürchtung aus, es möchte zu einer republicaniſchen Bewegung kommen, bei welcher eine franzöſiſche Einſchreitung, vielleicht Einverleibung nur zu nahe ſtände. Schweiz. △ Bern, 1 April. Schon vor einiger Zeit meldeten die Zeitungen, es habe Ph. Becker, Präſident des propagandiſchen Vereins „Hilf dir“, mit den Abgeordneten der ſiciliſchen Regierung einen Vertrag abgeſchloſſen, laut welchem er ſich verpflichte eine deutſch-helvetiſche Legion zu ſtellen, welche aus drei Bataillonen Infanterie, drei Compagnien Scharfſchützen und zwei Compagnien Artillerie, größtentheils unter dem ſchweizeriſchen Militär geworben, beſtehen ſoll. Die Legion würde von Becker befehligt. Zwei andere deutſche Flüchtlinge, K. 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Der Bundesrath hat die Angriffe der radicalen Preſſe we- gen Nichtanerkennung der römiſchen Republik durch den Kanzler Schieß mit Hinweiſung auf den Artikel der Bundesverfaſſung abgelehnt, nach welchem „die Anerkennung auswärtiger Staaten und Regierungen“ unter die Befugniſſe der Bundesverſammlung gehört. Der römiſche Geſandte ſey übrigens vom Bundespräſidenten in einer Privataudienz auf zuvor- kommende Weiſe empfangen worden. Wie der Bundesrath ſeine Stellung gegenüber dem Hrn. Abgeordneten und gegenüber der römiſchen Staatsregie- rung im allgemeinen glaubte auffaſſen zu ſollen, das ſey aus einer Note zu erſehen welche der Bundesrath an Hrn. de Boin gerichtet habe und die nächſtens veröffentlicht werden ſolle. Die Regierungen von Luzern und Freiburg haben auf den amtlichen Bericht über die gräßliche Mißhandlung des Transports von 37 Recruten in Cleven beſchloſſen: alle Werbungen für den Kriegsdienſt im Königreich Neapel, ſoweit es die Kantone Luzern und Freiburg betreffe, zu unterſagen, bis capitulationsgemäß wiederum der Transport nach Neapel ſicher geſtellt ſey. Briefe aus Sitten vom 29 März ſchreiben: „Bereits haben viele flüchtige piemonetiſche Solda- ten den Simplon überſchritten; mehrere ſind dieſen Abend in Sitten an- gelangt. Morgen ſoll eine Truppe von 60 Soldaten, welche in der Nähe von Novara gekämpft haben, hier durchreiſen um ſich nach Savoyen, ihrer Heimath, zu begeben; dieſe ſollen von den Oeſterreichern bis tieſ ins Oſſolathal verfolgt worden ſeyn. Radetzky werde auch den Paß gegen den Simplon hin bis Domo beſetzt halten. Ueber zwei Drittheile der Armee Karl Alberts haben noch nicht gekämpft: die Hauptmacht Pie- monts liegt im Herzen des Landes — Radetzky iſt da noch keines feſten Fußes gewiß.“ Handels: und Börſennachrichten. New-York, 9 März. Curs auf London 107¼-108. London, 2 April, 1 Uhr Nachmittags. Conſols auf Rechnung 92⅞. Span. 3proc. 30½. Paris, 2 April. 3proc. 56.75; 5proc. 88.90; Bankactien 2440; belg. 5proc. 92. Anleh. v. 1842 92; 2½proc. 64¼; röm. 74; ſpan innere Schuld 23; piem. 880; Verſ. E.-B. rechte 230; linke 185; Paris-Orleans 890; Rouen 550; Lyon Certif. 87.50; Straßburg 372.50; Nordbahn 462.50; Rouen-Havre 280; Marſ.-Avignon 227.50; Straßb.-Baſel 103.75; Orl.- Vierzon 365; Tours-Nantes 335. Amſterdam, 2 April. 2½proc. [FORMEL]; 3proc. 58⅜; 4proc. 77⅝; portug. 5proc. 28⅛; Metall. 5proc. 72¼; belg. 2½proc. 42⅞; Art. [FORMEL]. Curs auf London 12.02½ k. P. Curs auf Hamburg 35 k. P. Augsburg, 5 April. (5 fl. A. Corr. = 6 fl. i. 24½ fl. Fuß.) Amſter- dam 1 M. 84 G. Hamburg 1 M. 73⅝ P. 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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-09-09T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 96, 6. April 1849, S. 1472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine96_1849/8>, abgerufen am 17.06.2024.