Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

undenkbar; Immemorialverjährung, Verjährung über Menschengedenken hinaus.


Immen, was Bienen (s. d.).


Immens, lat.-deutsch, unermeßlich, I.ität, Unermeßlichkeit; i.urabel, s. incommensurabel.


Immenstadt, bayer. Stadt südlich von Kempten, an der Lindau-Augsburger-Eisenbahn, am Fuße der Allgäuer Alpen, mit 1300 E., Waffen- und Nagelschmieden, Leinwandhandel, großen Viehmärkten.


Immergiren, lat.-deutsch, untertauchen, daher Immergenten, früher soviel als Wiedertäufer.


Immergrün, Sinngrün, Vinca, s. Apocyneae.


Immermann, Karl Lebrecht, ein Dichter, der seinem Namen im Gebiete der Dichtkunst wie im Leben Ehre machte, bei dem aber auch das Streben nach Selbständigkeit zur Sucht wurde u. ihn zur Vereinsamung u. bittern Ungerechtigkeit führte, war geb. 1796 zu Magdeburg, bezog 1813 die Universität Halle, focht die Befreiungskriege mit u. trat in preuß. Staatsdienst, wurde 1827 Landesgerichtsrath zu Düsseldorf u. zugleich mit der Verwaltung des Theaters betraut, st. 1840. Als Dramatiker machte I. eine lange Schule der Erfolglosigkeit durch, obwohl er bei hoher poet. Begabung an Shakespeare und Göthe sowie an den Romantikern sich heranbildete. Weder "das Thal von Ronceval", "Edwin" u. s. f. noch seine Lustspiele (das Auge der Liebe u. a.) errangen Beifall, mehr die geschichtlichen Trauerspiele, obwohl ihre glatte Form noch sehr kühl ließ und die Charakteristik der Helden viel Feines aber wenig Großartiges zeigte: das Trauerspiel in Tyrol (Andreas Hofers Tod) 1827; Kaiser Friedrich II. 1828; Alexis 1832, eine Trilogie voll zorniger Schönheit; Merlin 1832 (behandelt die Faustsage). Als Kritiker ist I. namentlich durch seine Fehde mit Platen ("Der im Irrgarten der Metrik herumtaumelnde Cavalier", Hamb. 1829) bekannt geworden. Am höchsten steht I. als Romanenschriftsteller: "Die Epigonen" 1836, ein Wilhelm Meister in modernen Verhältnissen, worin die Zustände der Literatur mit Göthe'scher Ruhe besprochen werden, vor allem aber der komische Roman "Münchhausen", Düsseldorf 1838-39, 4 B., 3. Aufl. Berl. 1854, eine Dichtung voll unerschöpflicher Laune und meisterhafter Schilderungen des westfäl. Bauernlebens, so daß I. kurz vor seinem Tode doch noch zum nationalen Dichter geworden ist u. die volksthüml. Richtung der modernsten Literatur eröffnete.


Immersion, lat.-dtsch., das Ein- od. Untertauchen; in der Astronomie der Moment, in welchem ein Himmelskörper in den Schatten eines andern tritt, oder von der Scheibe desselben bedeckt zu werden anfängt.


Immi, s. Imi.


Immigrant, Immigration, immigriren, lat.-deutsch, Einwanderer, Einwanderung, einwandern.


Imminent, lat.-deutsch, bevorstehend; drohend; Imminenz, das Herannahen, besonders das drohende; imminiren, Gefahr drohen.


Immiscibel, lat.-dtsch., unmischbar; immisciren, einmischen.


Immission, lat.-deutsch, Einsetzung, Einweisung in einen Besitz, daher immissio bonorum, lat., die gerichtl. Uebergabe der Güter des Schuldners an den Gläubiger.


Immixtion, lat.-dtsch., Einmischung.


Immobilien, lat.-deutsch, unbewegl. Sachen, Grundstücke. I.schulden, die auf Grundstücken haften.


Immolation, lat.-dtsch., Opferung.


Immortalisation, lat.-deutsch, Verewigung; Immortalität, Unsterblichkeit.


Immortelle, s. Elichrysum.


Immortification, lat.-deutsch, Unbußfertigkeit.


Immunität, lat.-deutsch, ausnahmsweise Freiheit von gewissen Rechtsverpflichtungen, z. B. Steuer-, Einquartierungs-, Zollfreiheit.


Immutabel, lat.-deutsch, unveränderlich, Immutabilität, Unveränderlichkeit.


Imnau, hohenzoll.-sigmaring. Dorf mit 600 E., Mineralquelle (Eisensäuerling).


Imola, päpstl. Stadt in der Legation

undenkbar; Immemorialverjährung, Verjährung über Menschengedenken hinaus.


Immen, was Bienen (s. d.).


Immens, lat.-deutsch, unermeßlich, I.ität, Unermeßlichkeit; i.urabel, s. incommensurabel.


Immenstadt, bayer. Stadt südlich von Kempten, an der Lindau-Augsburger-Eisenbahn, am Fuße der Allgäuer Alpen, mit 1300 E., Waffen- und Nagelschmieden, Leinwandhandel, großen Viehmärkten.


Immergiren, lat.-deutsch, untertauchen, daher Immergenten, früher soviel als Wiedertäufer.


Immergrün, Sinngrün, Vinca, s. Apocyneae.


Immermann, Karl Lebrecht, ein Dichter, der seinem Namen im Gebiete der Dichtkunst wie im Leben Ehre machte, bei dem aber auch das Streben nach Selbständigkeit zur Sucht wurde u. ihn zur Vereinsamung u. bittern Ungerechtigkeit führte, war geb. 1796 zu Magdeburg, bezog 1813 die Universität Halle, focht die Befreiungskriege mit u. trat in preuß. Staatsdienst, wurde 1827 Landesgerichtsrath zu Düsseldorf u. zugleich mit der Verwaltung des Theaters betraut, st. 1840. Als Dramatiker machte I. eine lange Schule der Erfolglosigkeit durch, obwohl er bei hoher poet. Begabung an Shakespeare und Göthe sowie an den Romantikern sich heranbildete. Weder „das Thal von Ronceval“, „Edwin“ u. s. f. noch seine Lustspiele (das Auge der Liebe u. a.) errangen Beifall, mehr die geschichtlichen Trauerspiele, obwohl ihre glatte Form noch sehr kühl ließ und die Charakteristik der Helden viel Feines aber wenig Großartiges zeigte: das Trauerspiel in Tyrol (Andreas Hofers Tod) 1827; Kaiser Friedrich II. 1828; Alexis 1832, eine Trilogie voll zorniger Schönheit; Merlin 1832 (behandelt die Faustsage). Als Kritiker ist I. namentlich durch seine Fehde mit Platen („Der im Irrgarten der Metrik herumtaumelnde Cavalier“, Hamb. 1829) bekannt geworden. Am höchsten steht I. als Romanenschriftsteller: „Die Epigonen“ 1836, ein Wilhelm Meister in modernen Verhältnissen, worin die Zustände der Literatur mit Götheʼscher Ruhe besprochen werden, vor allem aber der komische Roman „Münchhausen“, Düsseldorf 1838–39, 4 B., 3. Aufl. Berl. 1854, eine Dichtung voll unerschöpflicher Laune und meisterhafter Schilderungen des westfäl. Bauernlebens, so daß I. kurz vor seinem Tode doch noch zum nationalen Dichter geworden ist u. die volksthüml. Richtung der modernsten Literatur eröffnete.


Immersion, lat.-dtsch., das Ein- od. Untertauchen; in der Astronomie der Moment, in welchem ein Himmelskörper in den Schatten eines andern tritt, oder von der Scheibe desselben bedeckt zu werden anfängt.


Immi, s. Imi.


Immigrant, Immigration, immigriren, lat.-deutsch, Einwanderer, Einwanderung, einwandern.


Imminent, lat.-deutsch, bevorstehend; drohend; Imminenz, das Herannahen, besonders das drohende; imminiren, Gefahr drohen.


Immiscibel, lat.-dtsch., unmischbar; immisciren, einmischen.


Immission, lat.-deutsch, Einsetzung, Einweisung in einen Besitz, daher immissio bonorum, lat., die gerichtl. Uebergabe der Güter des Schuldners an den Gläubiger.


Immixtion, lat.-dtsch., Einmischung.


Immobilien, lat.-deutsch, unbewegl. Sachen, Grundstücke. I.schulden, die auf Grundstücken haften.


Immolation, lat.-dtsch., Opferung.


Immortalisation, lat.-deutsch, Verewigung; Immortalität, Unsterblichkeit.


Immortelle, s. Elichrysum.


Immortification, lat.-deutsch, Unbußfertigkeit.


Immunität, lat.-deutsch, ausnahmsweise Freiheit von gewissen Rechtsverpflichtungen, z. B. Steuer-, Einquartierungs-, Zollfreiheit.


Immutabel, lat.-deutsch, unveränderlich, Immutabilität, Unveränderlichkeit.


Imnau, hohenzoll.-sigmaring. Dorf mit 600 E., Mineralquelle (Eisensäuerling).


Imola, päpstl. Stadt in der Legation

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0398" n="397"/>
undenkbar; <hi rendition="#g">Immemorialverjährung</hi>, Verjährung über Menschengedenken hinaus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immen</hi>, was Bienen (s. d.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immens</hi>, lat.-deutsch, unermeßlich, I.<hi rendition="#g">ität</hi>, Unermeßlichkeit; i.<hi rendition="#g">urabel</hi>, s. incommensurabel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immenstadt</hi>, bayer. Stadt südlich von Kempten, an der Lindau-Augsburger-Eisenbahn, am Fuße der Allgäuer Alpen, mit 1300 E., Waffen- und Nagelschmieden, Leinwandhandel, großen Viehmärkten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immergiren</hi>, lat.-deutsch, untertauchen, daher <hi rendition="#g">Immergenten</hi>, früher soviel als Wiedertäufer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immergrün</hi>, <hi rendition="#g">Sinngrün</hi>, <hi rendition="#i">Vinca</hi>, s. <hi rendition="#i">Apocyneae.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immermann</hi>, Karl Lebrecht, ein Dichter, der seinem Namen im Gebiete der Dichtkunst wie im Leben Ehre machte, bei dem aber auch das Streben nach Selbständigkeit zur Sucht wurde u. ihn zur Vereinsamung u. bittern Ungerechtigkeit führte, war geb. 1796 zu Magdeburg, bezog 1813 die Universität Halle, focht die Befreiungskriege mit u. trat in preuß. Staatsdienst, wurde 1827 Landesgerichtsrath zu Düsseldorf u. zugleich mit der Verwaltung des Theaters betraut, st. 1840. Als Dramatiker machte I. eine lange Schule der Erfolglosigkeit durch, obwohl er bei hoher poet. Begabung an Shakespeare und Göthe sowie an den Romantikern sich heranbildete. Weder &#x201E;das Thal von Ronceval&#x201C;, &#x201E;Edwin&#x201C; u. s. f. noch seine Lustspiele (das Auge der Liebe u. a.) errangen Beifall, mehr die geschichtlichen Trauerspiele, obwohl ihre glatte Form noch sehr kühl ließ und die Charakteristik der Helden viel Feines aber wenig Großartiges zeigte: das Trauerspiel in Tyrol (Andreas Hofers Tod) 1827; Kaiser Friedrich II. 1828; Alexis 1832, eine Trilogie voll zorniger Schönheit; Merlin 1832 (behandelt die Faustsage). Als Kritiker ist I. namentlich durch seine Fehde mit Platen (&#x201E;Der im Irrgarten der Metrik herumtaumelnde Cavalier&#x201C;, Hamb. 1829) bekannt geworden. Am höchsten steht I. als Romanenschriftsteller: &#x201E;Die Epigonen&#x201C; 1836, ein Wilhelm Meister in modernen Verhältnissen, worin die Zustände der Literatur mit Göthe&#x02BC;scher Ruhe besprochen werden, vor allem aber der komische Roman &#x201E;Münchhausen&#x201C;, Düsseldorf 1838&#x2013;39, 4 B., 3. Aufl. Berl. 1854, eine Dichtung voll unerschöpflicher Laune und meisterhafter Schilderungen des westfäl. Bauernlebens, so daß I. kurz vor seinem Tode doch noch zum nationalen Dichter geworden ist u. die volksthüml. Richtung der modernsten Literatur eröffnete.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immersion</hi>, lat.-dtsch., das Ein- od. Untertauchen; in der Astronomie der Moment, in welchem ein Himmelskörper in den Schatten eines andern tritt, oder von der Scheibe desselben bedeckt zu werden anfängt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immi</hi>, s. Imi.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immigrant</hi>, Immigration, immigriren, lat.-deutsch, Einwanderer, Einwanderung, einwandern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Imminent</hi>, lat.-deutsch, bevorstehend; drohend; <hi rendition="#g">Imminenz</hi>, das Herannahen, besonders das drohende; <hi rendition="#g">imminiren</hi>, Gefahr drohen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immiscibel</hi>, lat.-dtsch., unmischbar; <hi rendition="#g">immisciren</hi>, einmischen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immission</hi>, lat.-deutsch, Einsetzung, Einweisung in einen Besitz, daher <hi rendition="#i">immissio bonorum</hi>, lat., die gerichtl. Uebergabe der Güter des Schuldners an den Gläubiger.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immixtion</hi>, lat.-dtsch., Einmischung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immobilien</hi>, lat.-deutsch, unbewegl. Sachen, Grundstücke. I.<hi rendition="#g">schulden</hi>, die auf Grundstücken haften.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immolation</hi>, lat.-dtsch., Opferung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immortalisation</hi>, lat.-deutsch, Verewigung; <hi rendition="#g">Immortalität</hi>, Unsterblichkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immortelle</hi>, s. <hi rendition="#i">Elichrysum</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immortification</hi>, lat.-deutsch, Unbußfertigkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immunität</hi>, lat.-deutsch, ausnahmsweise Freiheit von gewissen Rechtsverpflichtungen, z. B. Steuer-, Einquartierungs-, Zollfreiheit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Immutabel</hi>, lat.-deutsch, unveränderlich, <hi rendition="#g">Immutabilität</hi>, Unveränderlichkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Imnau</hi>, hohenzoll.-sigmaring. Dorf mit 600 E., Mineralquelle (Eisensäuerling).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Imola</hi>, päpstl. Stadt in der Legation
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[397/0398] undenkbar; Immemorialverjährung, Verjährung über Menschengedenken hinaus. Immen, was Bienen (s. d.). Immens, lat.-deutsch, unermeßlich, I.ität, Unermeßlichkeit; i.urabel, s. incommensurabel. Immenstadt, bayer. Stadt südlich von Kempten, an der Lindau-Augsburger-Eisenbahn, am Fuße der Allgäuer Alpen, mit 1300 E., Waffen- und Nagelschmieden, Leinwandhandel, großen Viehmärkten. Immergiren, lat.-deutsch, untertauchen, daher Immergenten, früher soviel als Wiedertäufer. Immergrün, Sinngrün, Vinca, s. Apocyneae. Immermann, Karl Lebrecht, ein Dichter, der seinem Namen im Gebiete der Dichtkunst wie im Leben Ehre machte, bei dem aber auch das Streben nach Selbständigkeit zur Sucht wurde u. ihn zur Vereinsamung u. bittern Ungerechtigkeit führte, war geb. 1796 zu Magdeburg, bezog 1813 die Universität Halle, focht die Befreiungskriege mit u. trat in preuß. Staatsdienst, wurde 1827 Landesgerichtsrath zu Düsseldorf u. zugleich mit der Verwaltung des Theaters betraut, st. 1840. Als Dramatiker machte I. eine lange Schule der Erfolglosigkeit durch, obwohl er bei hoher poet. Begabung an Shakespeare und Göthe sowie an den Romantikern sich heranbildete. Weder „das Thal von Ronceval“, „Edwin“ u. s. f. noch seine Lustspiele (das Auge der Liebe u. a.) errangen Beifall, mehr die geschichtlichen Trauerspiele, obwohl ihre glatte Form noch sehr kühl ließ und die Charakteristik der Helden viel Feines aber wenig Großartiges zeigte: das Trauerspiel in Tyrol (Andreas Hofers Tod) 1827; Kaiser Friedrich II. 1828; Alexis 1832, eine Trilogie voll zorniger Schönheit; Merlin 1832 (behandelt die Faustsage). Als Kritiker ist I. namentlich durch seine Fehde mit Platen („Der im Irrgarten der Metrik herumtaumelnde Cavalier“, Hamb. 1829) bekannt geworden. Am höchsten steht I. als Romanenschriftsteller: „Die Epigonen“ 1836, ein Wilhelm Meister in modernen Verhältnissen, worin die Zustände der Literatur mit Götheʼscher Ruhe besprochen werden, vor allem aber der komische Roman „Münchhausen“, Düsseldorf 1838–39, 4 B., 3. Aufl. Berl. 1854, eine Dichtung voll unerschöpflicher Laune und meisterhafter Schilderungen des westfäl. Bauernlebens, so daß I. kurz vor seinem Tode doch noch zum nationalen Dichter geworden ist u. die volksthüml. Richtung der modernsten Literatur eröffnete. Immersion, lat.-dtsch., das Ein- od. Untertauchen; in der Astronomie der Moment, in welchem ein Himmelskörper in den Schatten eines andern tritt, oder von der Scheibe desselben bedeckt zu werden anfängt. Immi, s. Imi. Immigrant, Immigration, immigriren, lat.-deutsch, Einwanderer, Einwanderung, einwandern. Imminent, lat.-deutsch, bevorstehend; drohend; Imminenz, das Herannahen, besonders das drohende; imminiren, Gefahr drohen. Immiscibel, lat.-dtsch., unmischbar; immisciren, einmischen. Immission, lat.-deutsch, Einsetzung, Einweisung in einen Besitz, daher immissio bonorum, lat., die gerichtl. Uebergabe der Güter des Schuldners an den Gläubiger. Immixtion, lat.-dtsch., Einmischung. Immobilien, lat.-deutsch, unbewegl. Sachen, Grundstücke. I.schulden, die auf Grundstücken haften. Immolation, lat.-dtsch., Opferung. Immortalisation, lat.-deutsch, Verewigung; Immortalität, Unsterblichkeit. Immortelle, s. Elichrysum. Immortification, lat.-deutsch, Unbußfertigkeit. Immunität, lat.-deutsch, ausnahmsweise Freiheit von gewissen Rechtsverpflichtungen, z. B. Steuer-, Einquartierungs-, Zollfreiheit. Immutabel, lat.-deutsch, unveränderlich, Immutabilität, Unveränderlichkeit. Imnau, hohenzoll.-sigmaring. Dorf mit 600 E., Mineralquelle (Eisensäuerling). Imola, päpstl. Stadt in der Legation

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/398
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/398>, abgerufen am 03.06.2024.