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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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erhabenen Styl Glucks aneignete. Hauptwerke: "die Vestalin", "Ferdinand Cortez". Von geringerm Werthe sind seine spätern Opern "Olympia", "Nurmahal", "Alcidon". Von 1819-42 war S. Director der Oper in Berlin, lebte dann abwechselnd in Paris und Italien u. st. 1851 in der Nähe seiner Vaterstadt.


Sponton (spongtong), esponton, frz., kurze Pike; bis 1806 eine kurze, vergoldete, blau angelaufene Pike, welche die preuß. Offiziere bei der Parade führten.


Sporaden d. h. die Zerstreuten, nannten die Alten die östl. Inseln des ägeischen Meeres von Karpathos u. Rhodos bis Tenedos.


Sporadisch, griech.-deutsch, zerstreut, zerstreut vorkommend z. B. s.e Cholerafälle.


Sporco, ital., unrein; im Handel was brutto.


Sporen, lat. sporae, Keimkörner, der Samen der Kryptogamen, liegen nicht frei an der Pflanze, sondern in einem besondern Behälter (sporangium).


Sporenschlacht (frz. journee des eperons), die 2. Schlacht bei Guinegate, 1513, weil sie hauptsächlich im Davonreiten und Nachjagen bestand.


Spork, Johann, Graf von, geb. 1597 zu Delburg in Westfalen, Sohn eines armen Edelmannes, trat als gemeiner Reiter in bayer. Dienste, wurde 1637 Oberst, zeichnete sich besonders bei Tuttlingen aus, wollte, als Kurfürst Maximilian 1646 einen Separatwaffenstillstand mit den Schweden und Franzosen schloß, mit Johann von Werth das ligistische Heer dem Kaiser zuführen, entfloh als es mißlang und trat in kaiserl. Dienste, wo er sich bei jeder Gelegenheit, besonders bei St. Gotthard, auszeichnete u. zum General der Cavallerie sowie zum Grafen ernannt wurde; er st. 1679. ("General Spork", episches Gedicht von Löher, Göttingen 1854.)


Sporner (Plectrophanes), Gattung Vögel aus der Ordnung der Körnerfressenden und Abtheilung der Lerchenartigen, im äußersten Norden beider Welten, mit kurzem, dickem und spitzigem Schnabel u. langen, spitzigen Flügeln; in Lebensweise, Nahrung und Gesang fast ganz den Lerchen ähnlich; der Schnee-S., Schneelerche (P. nivalis), bis 8'' lang; kommt nur in strengen Wintern aus dem hohen Norden zu uns; der Lerchen-S. (P. calcarata), dem vorigen ähnlich.


Sport, engl., Scherz, Spiel, dann Vergnügungen, zu denen Kraft u. Gewandtheit gehört, namentlich Reiten und Jagd; S.smen, Leute, welche s. s mitmachen.


Sporteln, Gerichts-, Amtsgebühren, von den Parteien zu bezahlen, gewöhnlich nach gesetzlichen S.tarifen (S.taxe); vom lat. sportula, Körbchen, in welchem vor Zeiten den Clienten von dem Patrone ein Geschenk an Lebensmitteln verabreicht wurde, später durch eine Geldspende ersetzt.


Spottgedichte, s. Pasquill u. Sillen.


Spottvogel, s. Drossel.


Sprache, im weitesten Sinne jede Mittheilung geistiger Zustände durch äußere Zeichen. im eigentlichen die Mittheilung der Gedanken durch Worte, was unter allen irdischen Geschöpfen dem Menschen allein möglich ist; im engsten Sinne das bestimmte u. ausgebildete Mittheilungsmittel eines Volkes. Die S. ist das natürliche Erzeugniß des Menschen als eines sinnlich-vernünftigen Wesens, ebenso wenig eine durch Reflexion gemachte Erfindung als eine bewußtlose natürliche Verrichtung; sie ist ein Organismus, in sofern sie sich nach bestimmten, nicht willkürlich gegebenen, sondern aus der Doppelnatur des Menschen stammenden Gesetzen entwickelt und ausbildet. Die S. ist also das getreueste Abbild des geistigen Lebens eines Volkes als das Erzeugniß seiner gesammten geistigen Thätigkeit, und wirkt auf die Bildung desselben zurück, je nachdem in der S. eine Weltanschauung niedergelegt ist u. sie Fähigkeit besitzt als Träger neuer Anschauungen und Begriffe zu dienen. Nach der Weise wie eine S. das Verhältniß von Stoff und Form auffaßt u. ausdrückt, unterscheidet man isolirende od. beisetzende S.n, welche Stoff- u. Formwörter unmittelbar neben einander stellen; agglutinirende, welche Stoff- u. Formwörter lose an einander hängen; endlich flectirende oder anbildende (s. Flexion). Bei allen S.n zeigt sich die eigenthümliche Erscheinung, daß sie im

erhabenen Styl Glucks aneignete. Hauptwerke: „die Vestalin“, „Ferdinand Cortez“. Von geringerm Werthe sind seine spätern Opern „Olympia“, „Nurmahal“, „Alcidon“. Von 1819–42 war S. Director der Oper in Berlin, lebte dann abwechselnd in Paris und Italien u. st. 1851 in der Nähe seiner Vaterstadt.


Sponton (spongtong), esponton, frz., kurze Pike; bis 1806 eine kurze, vergoldete, blau angelaufene Pike, welche die preuß. Offiziere bei der Parade führten.


Sporaden d. h. die Zerstreuten, nannten die Alten die östl. Inseln des ägeischen Meeres von Karpathos u. Rhodos bis Tenedos.


Sporadisch, griech.-deutsch, zerstreut, zerstreut vorkommend z. B. s.e Cholerafälle.


Sporco, ital., unrein; im Handel was brutto.


Sporen, lat. sporae, Keimkörner, der Samen der Kryptogamen, liegen nicht frei an der Pflanze, sondern in einem besondern Behälter (sporangium).


Sporenschlacht (frz. journée des éperons), die 2. Schlacht bei Guinegate, 1513, weil sie hauptsächlich im Davonreiten und Nachjagen bestand.


Spork, Johann, Graf von, geb. 1597 zu Delburg in Westfalen, Sohn eines armen Edelmannes, trat als gemeiner Reiter in bayer. Dienste, wurde 1637 Oberst, zeichnete sich besonders bei Tuttlingen aus, wollte, als Kurfürst Maximilian 1646 einen Separatwaffenstillstand mit den Schweden und Franzosen schloß, mit Johann von Werth das ligistische Heer dem Kaiser zuführen, entfloh als es mißlang und trat in kaiserl. Dienste, wo er sich bei jeder Gelegenheit, besonders bei St. Gotthard, auszeichnete u. zum General der Cavallerie sowie zum Grafen ernannt wurde; er st. 1679. („General Spork“, episches Gedicht von Löher, Göttingen 1854.)


Sporner (Plectrophanes), Gattung Vögel aus der Ordnung der Körnerfressenden und Abtheilung der Lerchenartigen, im äußersten Norden beider Welten, mit kurzem, dickem und spitzigem Schnabel u. langen, spitzigen Flügeln; in Lebensweise, Nahrung und Gesang fast ganz den Lerchen ähnlich; der Schnee-S., Schneelerche (P. nivalis), bis 8'' lang; kommt nur in strengen Wintern aus dem hohen Norden zu uns; der Lerchen-S. (P. calcarata), dem vorigen ähnlich.


Sport, engl., Scherz, Spiel, dann Vergnügungen, zu denen Kraft u. Gewandtheit gehört, namentlich Reiten und Jagd; S.smen, Leute, welche s. s mitmachen.


Sporteln, Gerichts-, Amtsgebühren, von den Parteien zu bezahlen, gewöhnlich nach gesetzlichen S.tarifen (S.taxe); vom lat. sportula, Körbchen, in welchem vor Zeiten den Clienten von dem Patrone ein Geschenk an Lebensmitteln verabreicht wurde, später durch eine Geldspende ersetzt.


Spottgedichte, s. Pasquill u. Sillen.


Spottvogel, s. Drossel.


Sprache, im weitesten Sinne jede Mittheilung geistiger Zustände durch äußere Zeichen. im eigentlichen die Mittheilung der Gedanken durch Worte, was unter allen irdischen Geschöpfen dem Menschen allein möglich ist; im engsten Sinne das bestimmte u. ausgebildete Mittheilungsmittel eines Volkes. Die S. ist das natürliche Erzeugniß des Menschen als eines sinnlich-vernünftigen Wesens, ebenso wenig eine durch Reflexion gemachte Erfindung als eine bewußtlose natürliche Verrichtung; sie ist ein Organismus, in sofern sie sich nach bestimmten, nicht willkürlich gegebenen, sondern aus der Doppelnatur des Menschen stammenden Gesetzen entwickelt und ausbildet. Die S. ist also das getreueste Abbild des geistigen Lebens eines Volkes als das Erzeugniß seiner gesammten geistigen Thätigkeit, und wirkt auf die Bildung desselben zurück, je nachdem in der S. eine Weltanschauung niedergelegt ist u. sie Fähigkeit besitzt als Träger neuer Anschauungen und Begriffe zu dienen. Nach der Weise wie eine S. das Verhältniß von Stoff und Form auffaßt u. ausdrückt, unterscheidet man isolirende od. beisetzende S.n, welche Stoff- u. Formwörter unmittelbar neben einander stellen; agglutinirende, welche Stoff- u. Formwörter lose an einander hängen; endlich flectirende oder anbildende (s. Flexion). Bei allen S.n zeigt sich die eigenthümliche Erscheinung, daß sie im

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[293/0294] erhabenen Styl Glucks aneignete. Hauptwerke: „die Vestalin“, „Ferdinand Cortez“. Von geringerm Werthe sind seine spätern Opern „Olympia“, „Nurmahal“, „Alcidon“. Von 1819–42 war S. Director der Oper in Berlin, lebte dann abwechselnd in Paris und Italien u. st. 1851 in der Nähe seiner Vaterstadt. Sponton (spongtong), esponton, frz., kurze Pike; bis 1806 eine kurze, vergoldete, blau angelaufene Pike, welche die preuß. Offiziere bei der Parade führten. Sporaden d. h. die Zerstreuten, nannten die Alten die östl. Inseln des ägeischen Meeres von Karpathos u. Rhodos bis Tenedos. Sporadisch, griech.-deutsch, zerstreut, zerstreut vorkommend z. B. s.e Cholerafälle. Sporco, ital., unrein; im Handel was brutto. Sporen, lat. sporae, Keimkörner, der Samen der Kryptogamen, liegen nicht frei an der Pflanze, sondern in einem besondern Behälter (sporangium). Sporenschlacht (frz. journée des éperons), die 2. Schlacht bei Guinegate, 1513, weil sie hauptsächlich im Davonreiten und Nachjagen bestand. Spork, Johann, Graf von, geb. 1597 zu Delburg in Westfalen, Sohn eines armen Edelmannes, trat als gemeiner Reiter in bayer. Dienste, wurde 1637 Oberst, zeichnete sich besonders bei Tuttlingen aus, wollte, als Kurfürst Maximilian 1646 einen Separatwaffenstillstand mit den Schweden und Franzosen schloß, mit Johann von Werth das ligistische Heer dem Kaiser zuführen, entfloh als es mißlang und trat in kaiserl. Dienste, wo er sich bei jeder Gelegenheit, besonders bei St. Gotthard, auszeichnete u. zum General der Cavallerie sowie zum Grafen ernannt wurde; er st. 1679. („General Spork“, episches Gedicht von Löher, Göttingen 1854.) Sporner (Plectrophanes), Gattung Vögel aus der Ordnung der Körnerfressenden und Abtheilung der Lerchenartigen, im äußersten Norden beider Welten, mit kurzem, dickem und spitzigem Schnabel u. langen, spitzigen Flügeln; in Lebensweise, Nahrung und Gesang fast ganz den Lerchen ähnlich; der Schnee-S., Schneelerche (P. nivalis), bis 8'' lang; kommt nur in strengen Wintern aus dem hohen Norden zu uns; der Lerchen-S. (P. calcarata), dem vorigen ähnlich. Sport, engl., Scherz, Spiel, dann Vergnügungen, zu denen Kraft u. Gewandtheit gehört, namentlich Reiten und Jagd; S.smen, Leute, welche s. s mitmachen. Sporteln, Gerichts-, Amtsgebühren, von den Parteien zu bezahlen, gewöhnlich nach gesetzlichen S.tarifen (S.taxe); vom lat. sportula, Körbchen, in welchem vor Zeiten den Clienten von dem Patrone ein Geschenk an Lebensmitteln verabreicht wurde, später durch eine Geldspende ersetzt. Spottgedichte, s. Pasquill u. Sillen. Spottvogel, s. Drossel. Sprache, im weitesten Sinne jede Mittheilung geistiger Zustände durch äußere Zeichen. im eigentlichen die Mittheilung der Gedanken durch Worte, was unter allen irdischen Geschöpfen dem Menschen allein möglich ist; im engsten Sinne das bestimmte u. ausgebildete Mittheilungsmittel eines Volkes. Die S. ist das natürliche Erzeugniß des Menschen als eines sinnlich-vernünftigen Wesens, ebenso wenig eine durch Reflexion gemachte Erfindung als eine bewußtlose natürliche Verrichtung; sie ist ein Organismus, in sofern sie sich nach bestimmten, nicht willkürlich gegebenen, sondern aus der Doppelnatur des Menschen stammenden Gesetzen entwickelt und ausbildet. Die S. ist also das getreueste Abbild des geistigen Lebens eines Volkes als das Erzeugniß seiner gesammten geistigen Thätigkeit, und wirkt auf die Bildung desselben zurück, je nachdem in der S. eine Weltanschauung niedergelegt ist u. sie Fähigkeit besitzt als Träger neuer Anschauungen und Begriffe zu dienen. Nach der Weise wie eine S. das Verhältniß von Stoff und Form auffaßt u. ausdrückt, unterscheidet man isolirende od. beisetzende S.n, welche Stoff- u. Formwörter unmittelbar neben einander stellen; agglutinirende, welche Stoff- u. Formwörter lose an einander hängen; endlich flectirende oder anbildende (s. Flexion). Bei allen S.n zeigt sich die eigenthümliche Erscheinung, daß sie im

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/294>, abgerufen am 28.04.2024.