Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

unter dem Großherzogthum Warschau Staatsreferendär, unter Alexander I. Staatsrath, um die Einrichtung der poln. Bildungsinstitute verdient, starb 1826. Hauptwerk: eine Geognosie Polens.


Statarisch, lat.-deutsch, verweilend, langsam fortschreitend; st. e Lectüre, wobei das Einzelne genau erklärt wird, im Gegensatz zu cursorisch.


Stat pro ratione voluntas, s. sic; s. sua cuique dies, Jedem ist sein Tag (Ende) bestimmt.


Stater, altgriech. Silbermünze = 2 Drachmen; der äginetische = 12, der korinth. = 10 Obolen; der attische Gold-S. = 20 att. Silberdrachmen.


Stathmik, griech.-deutsch, Gewichtskunde.


Statif, lat.-deutsch, Gestell zu Meßinstrumenten.


Statik, griech.-deutsch, Theil der Mechanik, welcher die Gesetze des Gleichgewichts der Körper behandelt, im Gegensatz zur Dynamik, als der Lehre von den Gesetzen der Bewegung der Körper. Die Lehre vom Gleichgewicht der tropfbarflüssigen Körper heißt Hydro-S., der gasförmigen Aero-S. - S. des Landbaus. das Verhältniß des Ertrags, der Erschöpfung u. Düngung des angebauten Bodens.


Station, lat.-dtsch., Stand, Standort; bei der Post der Platz, wo die Pferde gewechselt werden oder wo die Eisenbahn anhält, dann die Entfernung 2 solcher Plätze, Landungsplatz, Posten, Amt; S.är, stillstehend, bleibend; S. arius, früher der Name des Antiquars, Büchertrödler, Pfarramtsgehilfe; st. iren, anstellen, aufstellen; S. en, bei den Katholiken 14 Momente des Leidens Christi (Kreuzweg, via crucis), von dem Gebete im Garten Gethsemane bis zur Grablegung, in vielen Kirchen durch Tafeln an den Wänden dargestellt, an manchen Orten im Freien in kleinen Kapellen oder sog. Bildstöcken, gewöhnlich in einer Berg- oder Feldkapelle endigend; damit verbindet sich (besonders während der Fastenzeit) eine eigene öffentliche oder private Andacht, die Kreuzwegandacht.


Statist, s. Figurant.


Statistik, die Lehre von dem gegenwärtigen Zustande der Staaten in Bezug auf Politik und Nationalökonomie, von der Zahl und der Bewegung der Bevölkerung, von der Verfassung, Verwaltung, Gerichtswesen, geistiger Kultur, Handel und Gewerbe, bewaffneter Macht, finanziellen Kräften. Sie ist wesentlich speciell, indem die allgemeine S. in den Staatswissenschaften enthalten ist, und besteht in einer geordneten Darstellung von Thatsachen u. Zahlenverhältnissen. Die wissenschaftliche S. ist ziemlich neu (s. Achenwall), aber in letzter Zeit in allen civilisirten Staaten durch Regierungen u. Gelehrte wetteifernd gefördert worden.


Statius, Cäcilius, altröm. Komödiendichter, gebürtig aus Insubrien, st. ein Jahr nach Ennius 586 a. U; er arbeitete vorzugsweise nach Menander und soll die komische Kraft desselben mehr als Terenz erreicht haben. Dem Titel nach sind 45 Komödien von S. bekannt, deren Bruchstücke L. Spengel (München 1829) herausgab.


Statius, Publius Papinius, einer der besten Dichter der röm. Kaiserzeit, geb. 61 n. Chr. zu Neapel, wurde in Rom, wo er anfangs in Dürftigkeit lebte, als geistreich er Improvisator bekannt, schmeichelte dem Domitian in Gelegenheitsgedichten u. erhaschte ein Landgut, st. jedoch schon 96 n. Chr. Seine vorzüglichsten Werke sind die "Sylvae", 5 Bücher lyrischer Gelegenheitsgedichte, meist in Hexametern abgefaßt. In den 12 Büchern des Heldengedichtes "Thebais" erscheint er als besserer Dichter denn Silius u. Flaccus, allein die Darstellung ist ohne Einheit u. die Sprache voll unnatürlichen Schwulstes; ein anderes Heldengedicht, die Achilleis, wobei er jetzt verlorene griechische Dichter ausbeutete, ließ der Tod des Dichters nur zu 2 Gesängen anschwellen. Seit 1472 sind seine Werke mit denen des Catull, Properz, Tibull, dann einzeln u. gesammelt oft erschienen; neueste Ausgabe von Queck, Leipz. 1854.


Statius, latinisirter Name des Achill Estaco, eines ausgezeichneten Philologen im 16. Jahrh.; geb. 1524 zu Vidigunira in Portugal aus vornehmem Geschlechte, früh als Offizier in Ostindien,

unter dem Großherzogthum Warschau Staatsreferendär, unter Alexander I. Staatsrath, um die Einrichtung der poln. Bildungsinstitute verdient, starb 1826. Hauptwerk: eine Geognosie Polens.


Statarisch, lat.-deutsch, verweilend, langsam fortschreitend; st. e Lectüre, wobei das Einzelne genau erklärt wird, im Gegensatz zu cursorisch.


Stat pro ratione voluntas, s. sic; s. sua cuique dies, Jedem ist sein Tag (Ende) bestimmt.


Stater, altgriech. Silbermünze = 2 Drachmen; der äginetische = 12, der korinth. = 10 Obolen; der attische Gold-S. = 20 att. Silberdrachmen.


Stathmik, griech.-deutsch, Gewichtskunde.


Statif, lat.-deutsch, Gestell zu Meßinstrumenten.


Statik, griech.-deutsch, Theil der Mechanik, welcher die Gesetze des Gleichgewichts der Körper behandelt, im Gegensatz zur Dynamik, als der Lehre von den Gesetzen der Bewegung der Körper. Die Lehre vom Gleichgewicht der tropfbarflüssigen Körper heißt Hydro-S., der gasförmigen Aëro-S. – S. des Landbaus. das Verhältniß des Ertrags, der Erschöpfung u. Düngung des angebauten Bodens.


Station, lat.-dtsch., Stand, Standort; bei der Post der Platz, wo die Pferde gewechselt werden oder wo die Eisenbahn anhält, dann die Entfernung 2 solcher Plätze, Landungsplatz, Posten, Amt; S.är, stillstehend, bleibend; S. arius, früher der Name des Antiquars, Büchertrödler, Pfarramtsgehilfe; st. iren, anstellen, aufstellen; S. en, bei den Katholiken 14 Momente des Leidens Christi (Kreuzweg, via crucis), von dem Gebete im Garten Gethsemane bis zur Grablegung, in vielen Kirchen durch Tafeln an den Wänden dargestellt, an manchen Orten im Freien in kleinen Kapellen oder sog. Bildstöcken, gewöhnlich in einer Berg- oder Feldkapelle endigend; damit verbindet sich (besonders während der Fastenzeit) eine eigene öffentliche oder private Andacht, die Kreuzwegandacht.


Statist, s. Figurant.


Statistik, die Lehre von dem gegenwärtigen Zustande der Staaten in Bezug auf Politik und Nationalökonomie, von der Zahl und der Bewegung der Bevölkerung, von der Verfassung, Verwaltung, Gerichtswesen, geistiger Kultur, Handel und Gewerbe, bewaffneter Macht, finanziellen Kräften. Sie ist wesentlich speciell, indem die allgemeine S. in den Staatswissenschaften enthalten ist, und besteht in einer geordneten Darstellung von Thatsachen u. Zahlenverhältnissen. Die wissenschaftliche S. ist ziemlich neu (s. Achenwall), aber in letzter Zeit in allen civilisirten Staaten durch Regierungen u. Gelehrte wetteifernd gefördert worden.


Statius, Cäcilius, altröm. Komödiendichter, gebürtig aus Insubrien, st. ein Jahr nach Ennius 586 a. U; er arbeitete vorzugsweise nach Menander und soll die komische Kraft desselben mehr als Terenz erreicht haben. Dem Titel nach sind 45 Komödien von S. bekannt, deren Bruchstücke L. Spengel (München 1829) herausgab.


Statius, Publius Papinius, einer der besten Dichter der röm. Kaiserzeit, geb. 61 n. Chr. zu Neapel, wurde in Rom, wo er anfangs in Dürftigkeit lebte, als geistreich er Improvisator bekannt, schmeichelte dem Domitian in Gelegenheitsgedichten u. erhaschte ein Landgut, st. jedoch schon 96 n. Chr. Seine vorzüglichsten Werke sind die „Sylvae“, 5 Bücher lyrischer Gelegenheitsgedichte, meist in Hexametern abgefaßt. In den 12 Büchern des Heldengedichtes „Thebais“ erscheint er als besserer Dichter denn Silius u. Flaccus, allein die Darstellung ist ohne Einheit u. die Sprache voll unnatürlichen Schwulstes; ein anderes Heldengedicht, die Achilleis, wobei er jetzt verlorene griechische Dichter ausbeutete, ließ der Tod des Dichters nur zu 2 Gesängen anschwellen. Seit 1472 sind seine Werke mit denen des Catull, Properz, Tibull, dann einzeln u. gesammelt oft erschienen; neueste Ausgabe von Queck, Leipz. 1854.


Statius, latinisirter Name des Achill Estaco, eines ausgezeichneten Philologen im 16. Jahrh.; geb. 1524 zu Vidigunira in Portugal aus vornehmem Geschlechte, früh als Offizier in Ostindien,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0314" n="313"/>
unter dem Großherzogthum Warschau Staatsreferendär, unter Alexander I. Staatsrath, um die Einrichtung der poln. Bildungsinstitute verdient, starb 1826. Hauptwerk: eine Geognosie Polens.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Statarisch</hi>, lat.-deutsch, verweilend, langsam fortschreitend; st. e <hi rendition="#g">Lectüre</hi>, wobei das Einzelne genau erklärt wird, im Gegensatz zu cursorisch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Stat pro ratione voluntas</hi>, s. <hi rendition="#i">sic; s. sua cuique dies</hi>, Jedem ist sein Tag (Ende) bestimmt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Stater</hi>, altgriech. Silbermünze = 2 Drachmen; der äginetische = 12, der korinth. = 10 Obolen; der attische <hi rendition="#g">Gold</hi>-S. = 20 att. Silberdrachmen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Stathmik</hi>, griech.-deutsch, Gewichtskunde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Statif</hi>, lat.-deutsch, Gestell zu Meßinstrumenten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Statik</hi>, griech.-deutsch, Theil der Mechanik, welcher die Gesetze des Gleichgewichts der Körper behandelt, im Gegensatz zur Dynamik, als der Lehre von den Gesetzen der Bewegung der Körper. Die Lehre vom Gleichgewicht der tropfbarflüssigen Körper heißt <hi rendition="#g">Hydro</hi>-S., der gasförmigen <hi rendition="#g">Aëro</hi>-S. &#x2013; S. des Landbaus. das Verhältniß des Ertrags, der Erschöpfung u. Düngung des angebauten Bodens.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Station</hi>, lat.-dtsch., Stand, Standort; bei der Post der Platz, wo die Pferde gewechselt werden oder wo die Eisenbahn anhält, dann die Entfernung 2 solcher Plätze, Landungsplatz, Posten, Amt; S.är, stillstehend, bleibend; S. <hi rendition="#g">arius</hi>, früher der Name des Antiquars, Büchertrödler, Pfarramtsgehilfe; st. <hi rendition="#g">iren</hi>, anstellen, aufstellen; S. <hi rendition="#g">en</hi>, bei den Katholiken 14 Momente des Leidens Christi (Kreuzweg, <hi rendition="#i">via crucis),</hi> von dem Gebete im Garten Gethsemane bis zur Grablegung, in vielen Kirchen durch Tafeln an den Wänden dargestellt, an manchen Orten im Freien in kleinen Kapellen oder sog. Bildstöcken, gewöhnlich in einer Berg- oder Feldkapelle endigend; damit verbindet sich (besonders während der Fastenzeit) eine eigene öffentliche oder private Andacht, die Kreuzwegandacht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Statist</hi>, s. Figurant.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Statistik</hi>, die Lehre von dem gegenwärtigen Zustande der Staaten in Bezug auf Politik und Nationalökonomie, von der Zahl und der Bewegung der Bevölkerung, von der Verfassung, Verwaltung, Gerichtswesen, geistiger Kultur, Handel und Gewerbe, bewaffneter Macht, finanziellen Kräften. Sie ist wesentlich speciell, indem die allgemeine S. in den Staatswissenschaften enthalten ist, und besteht in einer geordneten Darstellung von Thatsachen u. Zahlenverhältnissen. Die <hi rendition="#g">wissenschaftliche</hi> S. ist ziemlich neu (s. Achenwall), aber in letzter Zeit in allen civilisirten Staaten durch Regierungen u. Gelehrte wetteifernd gefördert worden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Statius</hi>, Cäcilius, altröm. Komödiendichter, gebürtig aus Insubrien, st. ein Jahr nach Ennius 586 a. U; er arbeitete vorzugsweise nach Menander und soll die komische Kraft desselben mehr als Terenz erreicht haben. Dem Titel nach sind 45 Komödien von S. bekannt, deren Bruchstücke L. Spengel (München 1829) herausgab.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Statius</hi>, Publius <hi rendition="#g">Papinius</hi>, einer der besten Dichter der röm. Kaiserzeit, geb. 61 n. Chr. zu Neapel, wurde in Rom, wo er anfangs in Dürftigkeit lebte, als geistreich er Improvisator bekannt, schmeichelte dem Domitian in Gelegenheitsgedichten u. erhaschte ein Landgut, st. jedoch schon 96 n. Chr. Seine vorzüglichsten Werke sind die &#x201E;<hi rendition="#i">Sylvae</hi>&#x201C;, 5 Bücher lyrischer Gelegenheitsgedichte, meist in Hexametern abgefaßt. In den 12 Büchern des Heldengedichtes &#x201E;<hi rendition="#i">Thebais</hi>&#x201C; erscheint er als besserer Dichter denn Silius u. Flaccus, allein die Darstellung ist ohne Einheit u. die Sprache voll unnatürlichen Schwulstes; ein anderes Heldengedicht, die <hi rendition="#i">Achilleis</hi>, wobei er jetzt verlorene griechische Dichter ausbeutete, ließ der Tod des Dichters nur zu 2 Gesängen anschwellen. Seit 1472 sind seine Werke mit denen des Catull, Properz, Tibull, dann einzeln u. gesammelt oft erschienen; neueste Ausgabe von Queck, Leipz. 1854.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Statius</hi>, latinisirter Name des Achill <hi rendition="#g">Estaco</hi>, eines ausgezeichneten Philologen im 16. Jahrh.; geb. 1524 zu Vidigunira in Portugal aus vornehmem Geschlechte, früh als Offizier in Ostindien,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[313/0314] unter dem Großherzogthum Warschau Staatsreferendär, unter Alexander I. Staatsrath, um die Einrichtung der poln. Bildungsinstitute verdient, starb 1826. Hauptwerk: eine Geognosie Polens. Statarisch, lat.-deutsch, verweilend, langsam fortschreitend; st. e Lectüre, wobei das Einzelne genau erklärt wird, im Gegensatz zu cursorisch. Stat pro ratione voluntas, s. sic; s. sua cuique dies, Jedem ist sein Tag (Ende) bestimmt. Stater, altgriech. Silbermünze = 2 Drachmen; der äginetische = 12, der korinth. = 10 Obolen; der attische Gold-S. = 20 att. Silberdrachmen. Stathmik, griech.-deutsch, Gewichtskunde. Statif, lat.-deutsch, Gestell zu Meßinstrumenten. Statik, griech.-deutsch, Theil der Mechanik, welcher die Gesetze des Gleichgewichts der Körper behandelt, im Gegensatz zur Dynamik, als der Lehre von den Gesetzen der Bewegung der Körper. Die Lehre vom Gleichgewicht der tropfbarflüssigen Körper heißt Hydro-S., der gasförmigen Aëro-S. – S. des Landbaus. das Verhältniß des Ertrags, der Erschöpfung u. Düngung des angebauten Bodens. Station, lat.-dtsch., Stand, Standort; bei der Post der Platz, wo die Pferde gewechselt werden oder wo die Eisenbahn anhält, dann die Entfernung 2 solcher Plätze, Landungsplatz, Posten, Amt; S.är, stillstehend, bleibend; S. arius, früher der Name des Antiquars, Büchertrödler, Pfarramtsgehilfe; st. iren, anstellen, aufstellen; S. en, bei den Katholiken 14 Momente des Leidens Christi (Kreuzweg, via crucis), von dem Gebete im Garten Gethsemane bis zur Grablegung, in vielen Kirchen durch Tafeln an den Wänden dargestellt, an manchen Orten im Freien in kleinen Kapellen oder sog. Bildstöcken, gewöhnlich in einer Berg- oder Feldkapelle endigend; damit verbindet sich (besonders während der Fastenzeit) eine eigene öffentliche oder private Andacht, die Kreuzwegandacht. Statist, s. Figurant. Statistik, die Lehre von dem gegenwärtigen Zustande der Staaten in Bezug auf Politik und Nationalökonomie, von der Zahl und der Bewegung der Bevölkerung, von der Verfassung, Verwaltung, Gerichtswesen, geistiger Kultur, Handel und Gewerbe, bewaffneter Macht, finanziellen Kräften. Sie ist wesentlich speciell, indem die allgemeine S. in den Staatswissenschaften enthalten ist, und besteht in einer geordneten Darstellung von Thatsachen u. Zahlenverhältnissen. Die wissenschaftliche S. ist ziemlich neu (s. Achenwall), aber in letzter Zeit in allen civilisirten Staaten durch Regierungen u. Gelehrte wetteifernd gefördert worden. Statius, Cäcilius, altröm. Komödiendichter, gebürtig aus Insubrien, st. ein Jahr nach Ennius 586 a. U; er arbeitete vorzugsweise nach Menander und soll die komische Kraft desselben mehr als Terenz erreicht haben. Dem Titel nach sind 45 Komödien von S. bekannt, deren Bruchstücke L. Spengel (München 1829) herausgab. Statius, Publius Papinius, einer der besten Dichter der röm. Kaiserzeit, geb. 61 n. Chr. zu Neapel, wurde in Rom, wo er anfangs in Dürftigkeit lebte, als geistreich er Improvisator bekannt, schmeichelte dem Domitian in Gelegenheitsgedichten u. erhaschte ein Landgut, st. jedoch schon 96 n. Chr. Seine vorzüglichsten Werke sind die „Sylvae“, 5 Bücher lyrischer Gelegenheitsgedichte, meist in Hexametern abgefaßt. In den 12 Büchern des Heldengedichtes „Thebais“ erscheint er als besserer Dichter denn Silius u. Flaccus, allein die Darstellung ist ohne Einheit u. die Sprache voll unnatürlichen Schwulstes; ein anderes Heldengedicht, die Achilleis, wobei er jetzt verlorene griechische Dichter ausbeutete, ließ der Tod des Dichters nur zu 2 Gesängen anschwellen. Seit 1472 sind seine Werke mit denen des Catull, Properz, Tibull, dann einzeln u. gesammelt oft erschienen; neueste Ausgabe von Queck, Leipz. 1854. Statius, latinisirter Name des Achill Estaco, eines ausgezeichneten Philologen im 16. Jahrh.; geb. 1524 zu Vidigunira in Portugal aus vornehmem Geschlechte, früh als Offizier in Ostindien,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/314
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/314>, abgerufen am 28.04.2024.