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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Talgarten aus und wird am leichtesten aus Hammelstalg gewonnen, wenn man diesen im Wasserbad schmilzt, mit der 8 bis 10fachen Menge Aether vermischt u. dann erkalten läßt, wo die Flüssigkeit gewöhnlich zu einem festen Brei von Krystallen erstarrt, der ausgepreßt und mit Aether gewaschen wird. Das S. bildet weiße, perlmutterglänzende, weiche, aber nicht fettig anzufühlende Blättchen, schmilzt bei 62° zu einer farblosen Flüssigkeit, welche beim Erkalten zu einer festen, nicht krystallinischen Masse erstarrt. Das S. findet in neuerer Zeit vielfältige Anwendung, namentlich zu Kerzen etc.


Stearopten, nannte Berzelius den schneller erstarrenden Theil der flüchtigen Oele, Eläopten dagegen den langsamer erstarrenden.


Steatit, s. Speckstein.


Steatitis, griech., Fettsucht; Steatoma, Speck-, Balggeschwulst; Steatosis, Fettbildung.


Stechapfel, s. Datura.


Stechheber, s. Heber.


Stechpalme, lat. ilex aquifolium, immergrüner Strauch mit lederartigen, glänzenden, stacheligen Blättern, weißen, 4blätterigen Blumen, rothen Beeren; wird von den süddeutschen Wallfahrern in der Hand od. auf dem Hute getragen.


Steckbriefe, öffentliche, offene, worin Behörden die Ergreifung u. Auslieferung eines flüchtigen Verbrechers verlangen.


Steckmuscheln, Gattung der austerartigen Muscheln, halten sich im Sande auf, sich mit ihrem Byssus festhaltend. Dieser Byssus ist bei einigen Arten sein mit Seideglanz und wird zu Geweben verwendet, wie z. B. zu Handschuhen etc.; so bei der edlen Steckmuschel (pinna nobilis), fleischfarbig, 1' lang, im mittelländ. und atlant. Meer.


Stecknadeln verfertigt man aus Messing- oder Eisendraht. Man schneidet den Draht in gleiche Stücke, schleift diese an beiden Enden spitz zu, durchschneidet sie nochmals in der Mitte und setzt auf das abgeschnittene Ende das Köpfchen auf, das sodann durch den Schlag einer kleinen Maschine (Wippe) befestigt und gerundet wird. Zur Bereitung dieser Köpfchen windet man dünnen Draht zu Röhrchen und schneidet diese in Stückchen von je 2 Windungen. Die so bereiteten S. erhalten dann durch Weißsieden noch einen seinen Zinnüberzug.


Stecknitz, der Abfluß des Möllnersees im Lauenburgischen, mündet bei Moisling in die Trave, ist mit der Delvenau, einem Nebenflusse der Elbe, seit 1398, durch einen Kanal verbunden.


Stedinger, fries. Volksstamm im heutigen Oldenburg (Delmenhorst), Bauern, welche im 12. u. 13. Jahrh. häretische, an die Manichäer erinnernde Meinungen und Gebräuche annahmen, dabei auch ihre politische Unabhängigkeit gegen den Grafen von Oldenburg und den Erzbisch of von Bremen standhaft vertheidigten; die S. wurden 1234 durch einen Kreuzzug beinahe vertilgt, der Rest unterworfen.


Steele (Stihl), Richard, Publicist und Lustspieldichter, geb. um 1676 zu Edinburgh, wurde durch seinen Freund Addison unter der Königin Anna Redactor der Hofzeitung, gab 1709-11 die Zeitschrift Tatler, dann 1711-12 mit Addison den "Spectator" und 1713 den Guardian heraus; st. 1729 auf seinem Landgute in Wales. S. schrieb eine classische Prosa u. übte mit Addison in Großbritannien einen außerordentlichen Einfluß auf die Bildung des Geschmackes und der Schreibart aus. Seine dramatischen Arbeiten waren keine Originalschöpfungen sondern Nachahmungen, namentlich von Gays Bettleroper, aber gehaltvoll u. correct. Dramatic works Lond. 1760. John Nichols gab die epistolary correspondence etc. heraus, Lond. 1787, 2 Bändchen.


Steen, Jan, holländ. Maler, geb. 1636 zu Leyden, Schüler Brouwer's und van Goyen's, war zugleich Bierbrauer und Schenkwirth, aber wegen seines ungeordneten Lebens stets in Noth und st. 1689. Seine Gemälde, hauptsächlich Scenen aus dem Familien- und Volksleben, seltener historische, sind unübertroffen in Wahrheit der Darstellung und seiner Charakteristik der Figuren, eben so ausgezeichnet im Colorit und in Vertheilung von Licht und Schatten.


Steenbergen, feste niederländ. Stadt in Nordbrabant, mit 4500 E.


Steenwijk (-weik), Hendrik, der

Talgarten aus und wird am leichtesten aus Hammelstalg gewonnen, wenn man diesen im Wasserbad schmilzt, mit der 8 bis 10fachen Menge Aether vermischt u. dann erkalten läßt, wo die Flüssigkeit gewöhnlich zu einem festen Brei von Krystallen erstarrt, der ausgepreßt und mit Aether gewaschen wird. Das S. bildet weiße, perlmutterglänzende, weiche, aber nicht fettig anzufühlende Blättchen, schmilzt bei 62° zu einer farblosen Flüssigkeit, welche beim Erkalten zu einer festen, nicht krystallinischen Masse erstarrt. Das S. findet in neuerer Zeit vielfältige Anwendung, namentlich zu Kerzen etc.


Stearopten, nannte Berzelius den schneller erstarrenden Theil der flüchtigen Oele, Eläopten dagegen den langsamer erstarrenden.


Steatit, s. Speckstein.


Steatitis, griech., Fettsucht; Steatoma, Speck-, Balggeschwulst; Steatosis, Fettbildung.


Stechapfel, s. Datura.


Stechheber, s. Heber.


Stechpalme, lat. ilex aquifolium, immergrüner Strauch mit lederartigen, glänzenden, stacheligen Blättern, weißen, 4blätterigen Blumen, rothen Beeren; wird von den süddeutschen Wallfahrern in der Hand od. auf dem Hute getragen.


Steckbriefe, öffentliche, offene, worin Behörden die Ergreifung u. Auslieferung eines flüchtigen Verbrechers verlangen.


Steckmuscheln, Gattung der austerartigen Muscheln, halten sich im Sande auf, sich mit ihrem Byssus festhaltend. Dieser Byssus ist bei einigen Arten sein mit Seideglanz und wird zu Geweben verwendet, wie z. B. zu Handschuhen etc.; so bei der edlen Steckmuschel (pinna nobilis), fleischfarbig, 1' lang, im mittelländ. und atlant. Meer.


Stecknadeln verfertigt man aus Messing- oder Eisendraht. Man schneidet den Draht in gleiche Stücke, schleift diese an beiden Enden spitz zu, durchschneidet sie nochmals in der Mitte und setzt auf das abgeschnittene Ende das Köpfchen auf, das sodann durch den Schlag einer kleinen Maschine (Wippe) befestigt und gerundet wird. Zur Bereitung dieser Köpfchen windet man dünnen Draht zu Röhrchen und schneidet diese in Stückchen von je 2 Windungen. Die so bereiteten S. erhalten dann durch Weißsieden noch einen seinen Zinnüberzug.


Stecknitz, der Abfluß des Möllnersees im Lauenburgischen, mündet bei Moisling in die Trave, ist mit der Delvenau, einem Nebenflusse der Elbe, seit 1398, durch einen Kanal verbunden.


Stedinger, fries. Volksstamm im heutigen Oldenburg (Delmenhorst), Bauern, welche im 12. u. 13. Jahrh. häretische, an die Manichäer erinnernde Meinungen und Gebräuche annahmen, dabei auch ihre politische Unabhängigkeit gegen den Grafen von Oldenburg und den Erzbisch of von Bremen standhaft vertheidigten; die S. wurden 1234 durch einen Kreuzzug beinahe vertilgt, der Rest unterworfen.


Steele (Stihl), Richard, Publicist und Lustspieldichter, geb. um 1676 zu Edinburgh, wurde durch seinen Freund Addison unter der Königin Anna Redactor der Hofzeitung, gab 1709–11 die Zeitschrift Tatler, dann 1711–12 mit Addison den „Spectator“ und 1713 den Guardian heraus; st. 1729 auf seinem Landgute in Wales. S. schrieb eine classische Prosa u. übte mit Addison in Großbritannien einen außerordentlichen Einfluß auf die Bildung des Geschmackes und der Schreibart aus. Seine dramatischen Arbeiten waren keine Originalschöpfungen sondern Nachahmungen, namentlich von Gays Bettleroper, aber gehaltvoll u. correct. Dramatic works Lond. 1760. John Nichols gab die epistolary correspondence etc. heraus, Lond. 1787, 2 Bändchen.


Steen, Jan, holländ. Maler, geb. 1636 zu Leyden, Schüler Brouwer's und van Goyen's, war zugleich Bierbrauer und Schenkwirth, aber wegen seines ungeordneten Lebens stets in Noth und st. 1689. Seine Gemälde, hauptsächlich Scenen aus dem Familien- und Volksleben, seltener historische, sind unübertroffen in Wahrheit der Darstellung und seiner Charakteristik der Figuren, eben so ausgezeichnet im Colorit und in Vertheilung von Licht und Schatten.


Steenbergen, feste niederländ. Stadt in Nordbrabant, mit 4500 E.


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Talgarten aus und wird am leichtesten aus Hammelstalg gewonnen, wenn man diesen im Wasserbad schmilzt, mit der 8 bis 10fachen Menge Aether vermischt u. dann erkalten läßt, wo die Flüssigkeit gewöhnlich zu einem festen Brei von Krystallen erstarrt, der ausgepreßt und mit Aether gewaschen wird. Das S. bildet weiße, perlmutterglänzende, weiche, aber nicht fettig anzufühlende Blättchen, schmilzt bei 62° zu einer farblosen Flüssigkeit, welche beim Erkalten zu einer festen, nicht krystallinischen Masse erstarrt. Das S. findet in neuerer Zeit vielfältige Anwendung, namentlich zu Kerzen etc.</p><lb/>
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[316/0317] Talgarten aus und wird am leichtesten aus Hammelstalg gewonnen, wenn man diesen im Wasserbad schmilzt, mit der 8 bis 10fachen Menge Aether vermischt u. dann erkalten läßt, wo die Flüssigkeit gewöhnlich zu einem festen Brei von Krystallen erstarrt, der ausgepreßt und mit Aether gewaschen wird. Das S. bildet weiße, perlmutterglänzende, weiche, aber nicht fettig anzufühlende Blättchen, schmilzt bei 62° zu einer farblosen Flüssigkeit, welche beim Erkalten zu einer festen, nicht krystallinischen Masse erstarrt. Das S. findet in neuerer Zeit vielfältige Anwendung, namentlich zu Kerzen etc. Stearopten, nannte Berzelius den schneller erstarrenden Theil der flüchtigen Oele, Eläopten dagegen den langsamer erstarrenden. Steatit, s. Speckstein. Steatitis, griech., Fettsucht; Steatoma, Speck-, Balggeschwulst; Steatosis, Fettbildung. Stechapfel, s. Datura. Stechheber, s. Heber. Stechpalme, lat. ilex aquifolium, immergrüner Strauch mit lederartigen, glänzenden, stacheligen Blättern, weißen, 4blätterigen Blumen, rothen Beeren; wird von den süddeutschen Wallfahrern in der Hand od. auf dem Hute getragen. Steckbriefe, öffentliche, offene, worin Behörden die Ergreifung u. Auslieferung eines flüchtigen Verbrechers verlangen. Steckmuscheln, Gattung der austerartigen Muscheln, halten sich im Sande auf, sich mit ihrem Byssus festhaltend. Dieser Byssus ist bei einigen Arten sein mit Seideglanz und wird zu Geweben verwendet, wie z. B. zu Handschuhen etc.; so bei der edlen Steckmuschel (pinna nobilis), fleischfarbig, 1' lang, im mittelländ. und atlant. Meer. Stecknadeln verfertigt man aus Messing- oder Eisendraht. Man schneidet den Draht in gleiche Stücke, schleift diese an beiden Enden spitz zu, durchschneidet sie nochmals in der Mitte und setzt auf das abgeschnittene Ende das Köpfchen auf, das sodann durch den Schlag einer kleinen Maschine (Wippe) befestigt und gerundet wird. Zur Bereitung dieser Köpfchen windet man dünnen Draht zu Röhrchen und schneidet diese in Stückchen von je 2 Windungen. Die so bereiteten S. erhalten dann durch Weißsieden noch einen seinen Zinnüberzug. Stecknitz, der Abfluß des Möllnersees im Lauenburgischen, mündet bei Moisling in die Trave, ist mit der Delvenau, einem Nebenflusse der Elbe, seit 1398, durch einen Kanal verbunden. Stedinger, fries. Volksstamm im heutigen Oldenburg (Delmenhorst), Bauern, welche im 12. u. 13. Jahrh. häretische, an die Manichäer erinnernde Meinungen und Gebräuche annahmen, dabei auch ihre politische Unabhängigkeit gegen den Grafen von Oldenburg und den Erzbisch of von Bremen standhaft vertheidigten; die S. wurden 1234 durch einen Kreuzzug beinahe vertilgt, der Rest unterworfen. Steele (Stihl), Richard, Publicist und Lustspieldichter, geb. um 1676 zu Edinburgh, wurde durch seinen Freund Addison unter der Königin Anna Redactor der Hofzeitung, gab 1709–11 die Zeitschrift Tatler, dann 1711–12 mit Addison den „Spectator“ und 1713 den Guardian heraus; st. 1729 auf seinem Landgute in Wales. S. schrieb eine classische Prosa u. übte mit Addison in Großbritannien einen außerordentlichen Einfluß auf die Bildung des Geschmackes und der Schreibart aus. Seine dramatischen Arbeiten waren keine Originalschöpfungen sondern Nachahmungen, namentlich von Gays Bettleroper, aber gehaltvoll u. correct. Dramatic works Lond. 1760. John Nichols gab die epistolary correspondence etc. heraus, Lond. 1787, 2 Bändchen. Steen, Jan, holländ. Maler, geb. 1636 zu Leyden, Schüler Brouwer's und van Goyen's, war zugleich Bierbrauer und Schenkwirth, aber wegen seines ungeordneten Lebens stets in Noth und st. 1689. Seine Gemälde, hauptsächlich Scenen aus dem Familien- und Volksleben, seltener historische, sind unübertroffen in Wahrheit der Darstellung und seiner Charakteristik der Figuren, eben so ausgezeichnet im Colorit und in Vertheilung von Licht und Schatten. Steenbergen, feste niederländ. Stadt in Nordbrabant, mit 4500 E. Steenwijk (–weik), Hendrik, der

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/317>, abgerufen am 29.04.2024.