Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

weder mit vns / vnd allen rechtgleubigen / so wol realem, als physicam communicationem idiomatum zu verwerffen / oder wider die öffentliche Warheit zugleich mit einander alle beide zu asseriren / sönderlich dieweil sie selbst bekennen / das reale eben so viel heisse / als / [fremdsprachliches Material]; welche erklerung freilich cuiuslibet rei naturam, & essentiam, eines jeden dings Natur / vnd Wesen / mit begreiffet / vnd mit nichten ausschleusset.

Vnd also / wo fern sie auff jhrem gedicht verharren / werden sie endlich den Nestorianern so wol / als den Monophysiten vnwidersprechlich zuspringen müssen / dieweil aus der physica, das ist / reali idiomatum communicatione in Christo folget / nicht zwar aliud, & aliud, cum personae identitate; sondern viel mehr alius, & alius, cum identitate naturae, seu essentiae: das ist / der Naturn vermischung / vnd der Person trennung.

Fol. Apol. Erf. 91.

Vff diß argument antwort vnser gegenteil durch ein gantz bogen blat / welches Summa / vnd Inhalt ist / concessio praemissarum, & negatio consequentiae recte ex praemissis extructae. Den ersten / vnd andern Spruch können sie nicht straffen / sondern bestettigen sie viel mehr / vnd leugnen doch den schluss / der in ördentlicher consequentz daraus folget. Das mus Niemand thun (sagt D. Lutherus im buch von den Concilijs) denn gar ein vnuerstendiger / der kein Vernunfft hat / oder ein verzweiffelter Spötter.

Das sie aber von der Dolmetschung / die vnser / ja Fol. Apol. Erf. 91. b.aller rechtgleubigen vnwidersprechliche meinung in maiore von dem vnterscheid der beiden wörtlein (essentialiter, vnd realiter) nicht gnugsam erreicht hat / ein gros zettergeschrey inseriren / gibt vns nichts zuschaffen / dieweil wir kein schuld

weder mit vns / vnd allen rechtgleubigen / so wol realem, als physicam communicationem idiomatum zu verwerffen / oder wider die öffentliche Warheit zugleich mit einander alle beide zu asseriren / sönderlich dieweil sie selbst bekennen / das reale eben so viel heisse / als / [fremdsprachliches Material]; welche erklerung freilich cuiuslibet rei naturam, & essentiam, eines jeden dings Natur / vnd Wesen / mit begreiffet / vnd mit nichten ausschleusset.

Vnd also / wo fern sie auff jhrem gedicht verharren / werden sie endlich den Nestorianern so wol / als den Monophysiten vnwidersprechlich zuspringen müssen / dieweil aus der physica, das ist / reali idiomatum communicatione in Christo folget / nicht zwar aliud, & aliud, cum personae identitate; sondern viel mehr alius, & alius, cum identitate naturae, seu essentiae: das ist / der Naturn vermischung / vnd der Person trennung.

Fol. Apol. Erf. 91.

Vff diß argument antwort vnser gegenteil durch ein gantz bogen blat / welches Sum̃a / vnd Inhalt ist / concessio praemissarum, & negatio consequentiae rectè ex praemissis extructae. Den ersten / vnd andern Spruch können sie nicht straffen / sondern bestettigen sie viel mehr / vnd leugnen doch den schluss / der in ördentlicher consequentz daraus folget. Das mus Niemand thun (sagt D. Lutherus im buch von den Concilijs) denn gar ein vnuerstendiger / der kein Vernunfft hat / oder ein verzweiffelter Spötter.

Das sie aber von der Dolmetschung / die vnser / ja Fol. Apol. Erf. 91. b.aller rechtgleubigen vnwidersprechliche meinung in maiore von dem vnterscheid der beiden wörtlein (essentialiter, vnd realiter) nicht gnugsam erreicht hat / ein gros zettergeschrey inseriren / gibt vns nichts zuschaffen / dieweil wir kein schuld

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0300" n="298"/>
weder mit vns / vnd allen rechtgleubigen / so wol realem, als physicam                      communicationem idiomatum zu verwerffen / oder wider die öffentliche Warheit                      zugleich mit einander alle beide zu asseriren / sönderlich dieweil sie selbst                      bekennen / das reale eben so viel heisse / als / <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>;                      welche erklerung freilich cuiuslibet rei naturam, &amp; essentiam, eines                      jeden dings Natur / vnd Wesen / mit begreiffet / vnd mit nichten ausschleusset.</p>
        <p>Vnd also / wo fern sie auff jhrem gedicht verharren / werden sie endlich den                      Nestorianern so wol / als den Monophysiten vnwidersprechlich zuspringen müssen /                      dieweil aus der physica, das ist / reali idiomatum communicatione in Christo                      folget / nicht zwar aliud, &amp; aliud, cum personae identitate; sondern                      viel mehr alius, &amp; alius, cum identitate naturae, seu essentiae: das ist                      / der Naturn vermischung / vnd der Person trennung.</p>
        <note place="left">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">91.</hi></note>
        <p>Vff diß argument antwort vnser gegenteil durch ein gantz bogen blat / welches                          Sum&#x0303;a / vnd Inhalt ist / concessio praemissarum, &amp;                      negatio consequentiae rectè ex praemissis extructae. Den ersten / vnd andern                      Spruch können sie nicht straffen / sondern bestettigen sie viel mehr / vnd                      leugnen doch den schluss / der in ördentlicher consequentz daraus folget. Das                      mus Niemand thun (sagt D. Lutherus im buch von den Concilijs) denn gar ein                      vnuerstendiger / der kein Vernunfft hat / oder ein verzweiffelter Spötter.</p>
        <p>Das sie aber von der Dolmetschung / die vnser / ja <note place="left">Fol.                          Apol. Erf. <hi rendition="#i">91.</hi> b.</note>aller rechtgleubigen                      vnwidersprechliche meinung in maiore von dem vnterscheid der beiden wörtlein                      (essentialiter, vnd realiter) nicht gnugsam erreicht hat / ein gros                      zettergeschrey inseriren / gibt vns nichts zuschaffen / dieweil wir kein schuld
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[298/0300] weder mit vns / vnd allen rechtgleubigen / so wol realem, als physicam communicationem idiomatum zu verwerffen / oder wider die öffentliche Warheit zugleich mit einander alle beide zu asseriren / sönderlich dieweil sie selbst bekennen / das reale eben so viel heisse / als / _ ; welche erklerung freilich cuiuslibet rei naturam, & essentiam, eines jeden dings Natur / vnd Wesen / mit begreiffet / vnd mit nichten ausschleusset. Vnd also / wo fern sie auff jhrem gedicht verharren / werden sie endlich den Nestorianern so wol / als den Monophysiten vnwidersprechlich zuspringen müssen / dieweil aus der physica, das ist / reali idiomatum communicatione in Christo folget / nicht zwar aliud, & aliud, cum personae identitate; sondern viel mehr alius, & alius, cum identitate naturae, seu essentiae: das ist / der Naturn vermischung / vnd der Person trennung. Vff diß argument antwort vnser gegenteil durch ein gantz bogen blat / welches Sum̃a / vnd Inhalt ist / concessio praemissarum, & negatio consequentiae rectè ex praemissis extructae. Den ersten / vnd andern Spruch können sie nicht straffen / sondern bestettigen sie viel mehr / vnd leugnen doch den schluss / der in ördentlicher consequentz daraus folget. Das mus Niemand thun (sagt D. Lutherus im buch von den Concilijs) denn gar ein vnuerstendiger / der kein Vernunfft hat / oder ein verzweiffelter Spötter. Das sie aber von der Dolmetschung / die vnser / ja aller rechtgleubigen vnwidersprechliche meinung in maiore von dem vnterscheid der beiden wörtlein (essentialiter, vnd realiter) nicht gnugsam erreicht hat / ein gros zettergeschrey inseriren / gibt vns nichts zuschaffen / dieweil wir kein schuld Fol. Apol. Erf. 91. b.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/300
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/300>, abgerufen am 29.04.2024.